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RE: Elektroautos und was die Tatsachen sind |
Beitrag Kennung: 1178557
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Das ist doch keine Bildung!!!
Zitat: |
gastli hat am 01. März 2025 um 18:37 Uhr folgendes geschrieben:
Etwas Bildung kann nie schaden: |
Das wäre eigentlich wahr. Und wenn es um reine Grundlagen-Wissenschaft geht, besonders um Chemie, dann kann man MAITHINK auch Glauben schenken. In diesen Fragen habe ich noch keine Meinungsverschiedenheiten zwischen mir und ihr festgestellt. Vielmehr kann man in diesen Fragen sehr viel von ihr lernen.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn sie sich in die Politik einmischt. Zum Beispiel bis zur Minute 5:20. Hier zitiert sie den Verkehrsminister Wissing.
Zitat: |
Wir müssen die verschiedenen Energieträger dort einsetzen, wo sie am effizientesten sind. Und das ist beim PKW der E-Antrieb. |
Ja das stimmt-wenn man sich auf Energie beschränkt, die in Deutschland "erzeugt" wird.
Was MAITHINK jedoch verschweigt: Welcher Dämlack würde denn die Riesenmengen, die für LKWs, für Flugverkehr und evtl. auch für PKWs benötigt werden, mit deutschem Grünstrom herstellen wollen? Würde das jemand tun, dann hätte sie ja sogar Recht mit ihrer Demagogie.
Nun, ich schaue mal die nächsten Szenen an und lasse mich überraschen, ob sie erwähnt, dass man in Namibia oder Patagonien bei dreifacher Windgeschwindigkeit die 27-fache Energiemenge ernten kann.

Ja, liebe MAITHINK, auch das ist Physik! Dort und nur dort unten in den wind- und sonnenreichen Gegenden dieser Welt lohnt sich die Produktion von E-Fuels, die schließlich noch über den halben Globus nach Deutschland transportiert werden müssen.
Wen juckt es dann, wenn ein Drittel oder ein Viertel der Energie verloren gehen?
Bei 8:00 erkennen wir wieder den Demagogentrick, den ich schon in einem eigenen Proagandageflunker dargestellt habe. MAITHINK tut so, als ob Strom eine Primärenergie wäre und unterschlägt die Verluste bei der Stromerzeugung. Damit tut sie so, als ob ein Verbrenner nicht mithalten könnte.
MAITHINK ist ja Wissenschaftlerin. Was liegt also näher, als die Effektivität der Antriebsarten experimentell zu untersuchen.

Dieses Experiment lässt mein Physiker-Herz höher schlagen! Ja, das überzeugt wohl auch die letzten Zweifler. Das Publikum bei 11:15 ist jedenfalls begeistert und spendet frenetischen Beifall, der mich an den X. Parteitag der SED erinnert.
Weiter etwas wissenschaftlicher: bei 13:00 stellt sie richtigerweise fest, dass bei jedem Energieumwandlungsschritt Energie für uns "verloren" geht. Völlig richtig, unbestritten. Nicht einmal die Verfechter von E-Fuels bestreiten das. Ihr Propagandageflunker besteht eben darin, dass sie erforderliche Umwandlungsschritte einfach ignoriert.
Bei 15:30 wiederholt sie noch einmal die glatte Lüge, dass alles beim erneuerbaren Strom anfangen würde. Nein, der ist keine Primärenergie!!! Die von ihr genannten Zahlen und der verlinkte Rechenweg sind nicht zu beanstanden, wohl aber der Beginn, der vorher einsetzen muss.
Bei 18:00 zerstört sie meine anfangs geäußerte Hoffnung. Die tut so, als ob man die E-Fuels in Deutschland erzeugen müsste. Selbstverfreilich ist das ineffektiv und das würde gegenwärtig niemand in Erwägung ziehen.
Das echte und wesentliche Kriterium versteckt MAITHINK bei Minute 19:20 in einem unscheinbaren Satz. Also keiner soll behaupten, sie hätte es nicht erwähnt!
Zitat: |
E-Autos sind das, was in Zukunft wirtschaftlich sein wird. |
Warum nimmt dieser unscheinbare Satz nur eine Nebenrolle ein? Nein, das Herumreiten auf dem Wirkungsgrad ist Quatsch mit Soße. Entscheidend für das Eintreten einer Disruption ist die Wirtschaftlichkeit und nicht der Wirkungsgrad und nichts Anderes.
Und wenn der Strom in anderen Teilen der Welt wesentlich wirtschaftlicher hergestellt werden kann, als bei uns und wenn man für die neue Technologie einen Großteil der schon jetzt vorhandenen Infrastruktur (Tankerflotte, Tankstellennetz, vorhandene Fahrzeuge, Aggregate und Maschinen, zum Teil aus dem vergangenen Jahrhundert) nutzen kann, dann spielt der geringere Wirkungsgrad nur die zweite Geige.
Nachdem die nächsten Minuten Sendezeit mit einer weniger lustigen Satire gefüllt wurde, wird bei 23:30 genau dieses wichtige Kriterium angesprochen - der Ressourcenverbrauch. Leider wieder nur lückenhaft. Denn aus meiner Sicht wäre es das effektivste, wenn man gar nicht erst ein neues Netz aus Stromtrassen, Ladesäulen usw. aufbauen muss, sondern die vorhandene Technik weiter benutzen kann. Mit E-Fuels aus Namibia und Patagonien.
Bei 26:00 stellt sie endlich die richtige Frage: "Was bringt eigentlich ein Verbrennerverbot?"
Die entscheidenden Argumente dafür nimmt sie aber nicht in den Mund. Ich gehe davon aus, dass jemand von Euch in der Lage ist, das entscheidende Argument für oder gegen ein solches Verbot zu nennen.
Wer das entscheidende Argument hier postet, dem spendiere ich wieder eine Belohnung.
Pfiffikus,
der diesen Fernsehbeitrag nicht als "Bildung", sondern als Propaganda einsortieren würde
der
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