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Forum-Thueringen» Politik» Deutschlandpolitik » Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
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Zum Ende der Seite springen Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen
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Moon
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05.02.2013 ~ 21:55 Uhr ~ Moon schreibt:
RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 609197
gelesener Beitrag - ID 609197


Zitat:
Käptn Blaubär hat am 05. Februar 2013 um 16:01 Uhr folgendes geschrieben:
@ Moon, was bist du denn für ein schräger Vogel? Der Artikel ist von 2010 und schon hunderte Male widerlegt worden. ...


Lachen Du machst mir Spass ... meinst du er hat jetzt weniger Geld als 2010? Hat er eventuell seinen Porsche verkauft und das Geld bedürftigen HarzIV Beziehern geschenkt?

Wasser predigen und Wein saufen .....



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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21.02.2013 ~ 08:41 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 612041
gelesener Beitrag - ID 612041


Auch so interessant ist: Bildungsbericht 2012 oder Lügen haben kurze Beine.

10,1 Prozent der Kinder leben in einem Haushalt, in dem kein Elternteil erwerbstätig ist und 18,1 Prozent leben mit einem Haushaltseinkommen unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze.

Interessanterweise ist die Armutsgefährdungsquote 2011 aber nur bei 15,1% [19,5% Ost,14% West] und die Hartz-IV Quote bei 9,8% [16% Ost, 8,3% West]

Nun sei mal die Frage erlaubt wie dann sooooo viel weniger Arme existieren können, bei soooo viel mehr armen Kindern?
Fazit: Der Armutsbericht und der Bildungsbericht der Bundesregierung widersprechen sich in den Daten, die Armut ist im Armutsbericht geschönt und beträgt mind. 18.1% bei durchschnittlich 1 Kind pro Familie. 2010 gab es in Deutschland rund 18,4 Millionen Frauen im Alter von 15 bis 49Jahren, also im “gebärfähigem Alter”. Die Geburtenrate 2012 liegt bei 1,36. Das ist die schlechteste Geburtenrate in ganz Europa. Die Scheidungsrate liegt seit 2001 bei über 50%, Tendenz steigend.

Also irgendwas stimmt an den Darstellungen nicht. Wie kann es so viel mehr arme Kinder als arme Eltern geben? Hinzu kommen arme Kinderlose. Laut der Logik der Bundesregierung gibt es zwar nur 15,1% arme Menschen einschliesslich Kinderlose, aber 18,1% arme Kinder. würde das nicht automatisch auch die 18,1% Eltern zu Armen machen? zzgl. der Kinderlosen wäre also eine Rate von geschätzten 20% unterhalb der Armutsgrenze realistisch.
Noch lustiger wird es ja im Vergleich zu den Arbeitslosen. Ob man da von Zellteilung bei den Frauen ausgeht? Anders ist das kaum zu erklären.
Jesus ist also kein Einzelfall, die Jungfrauengeburt ist längst gang und gäbe in Deutschland. Das hat man nur vergessen uns mitzuteilen.
Es handelt sich hier um offizielle Daten der Bundesregierung die max. 1 Jahr auseinander liegen.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/114/1711465.pdf
http://www.der-paritaetische.de/index.ph...ea255c54078b22d



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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08.03.2013 ~ 14:58 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 615658
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Die Tagesschau bringt einen Exkurs in tollen Neusprech der neoliberalen Irren. Scrollt hier mal ein bisschen runter und lest euch die Tabelle "Veränderungen im Armuts- und Reichtumsbericht" durch.



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Meister   Meister ist männlich Zeige Meister auf Karte FT-Nutzer
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09.03.2013 ~ 09:43 Uhr ~ Meister schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 615763
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Zitat:
gastli hat am 08. März 2013 um 14:58 Uhr folgendes geschrieben:
Die Tagesschau bringt einen Exkurs in tollen Neusprech der neoliberalen Irren. Scrollt hier mal ein bisschen runter und lest euch die Tabelle "Veränderungen im Armuts- und Reichtumsbericht" durch.


Diese Armutei aber auch. traurig

Unsereins betrifft es ja alles nicht, da wir ja Staatenlos sind. Ja
Der Osten hat ja noch keine Verfassung? somit auch kein Grundgesetz. Nee Ne
Oder hat schon wer gewählt und ich habe was verpasst?
Das beste Beispiel ist,... nach über 20 Jahren Wiederverdummung sind die Renten immer noch nicht angeglichen.
Von Omas und Opas ersparten konnte man sich so, viele Armee Stiefel anschaffen. Ja
Beschwerden bringen einfach nichts, solange wir im Osten die Gesetzlosen sind.
Solange wir genug "Flaschen" haben, können wir ruhig weiter sammeln.
Frettchen.


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Meister: 09.03.2013 10:04.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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09.03.2013 ~ 09:50 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 615766
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Gewidmwt, dem Michel und sonstigem blökenden Wahlvieh.





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19.03.2013 ~ 14:00 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 617147
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[Neues Deutschland]
Armut ist Ausgrenzerin mit vielen Facetten
Roberto De Lapuente über Spezifiken der Armut in Deutschland

Vor einigen Tagen musste sich die Bundesregierung mit der Kritik auseinandersetzen, dass ihr Armutsbericht geschönt sei. So die eine Lesart, der andere Teil des Journalismus kommentierte abfällig, dass in diesem Land niemand hungern müsse. Ist Armut in Deutschland vergleichbar mit Reichtum light - einem Luxusleben auf etwas niedrigerem Level?

* Vor allem für die Flachdenker, die ernsthaft meinen, dass Armut in Deutschland ja wohl nicht so schlimm sein kann, weil "hier ja niemand hungern muss".

Auch zu empfehlen:
Deutschlands Eliten aus Wirtschaft und Staat haben allen Grund, das zehnjährige Jubiläum ihrer Agenda 2010 zu feiern. Für die Lohnabhängigen ist es hingegen der Jahrestag einer historischen Niederlage.
Happy Birthday, Schweinesystem!


Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von gastli: 19.03.2013 14:00.



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23.03.2013 ~ 08:56 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 617611
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Arm und Reich-Wie geteilt ist Deutschland?





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15.08.2013 ~ 09:07 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 647447
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Reich betrügt Arm





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16.08.2013 ~ 09:56 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 647559
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14.08.13 - Neuer Höchststand: 2,66 Millionen brauchen einen Zweitjob

Noch nie brauchten so viele Beschäftigte in Deutschland einen Zweitjob zum Überleben. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit besserten zum Jahresende 2012 insgesamt 2.657.969 Menschen ihr Einkommen aus einer regulären Hauptbeschäftigung mit einem Minijob auf. Das waren etwa 59.000 mehr als Ende 2011, wie die Chemnitzer "Freie Presse" berichtet. Damit arbeiteten 9,1 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nebenbei in einem Zweitjob. So hoch war der Anteil noch nie. Seit 2003, als er bei 4,3 Prozent lag, hat er kontinuierlich zugelegt und sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Damals gab es etwa 1,16 Millionen Menschen mit Zweitjob.

Quelle: rf-news



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30.08.2013 ~ 08:39 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 649149
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Bundesregierung Lügt und halbiert Kinderarmut-Statistik
Ganz nach der Tradition: Was nicht passt, wird passend gemacht.





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05.09.2013 ~ 19:12 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 650104
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Es ist wirklich ein Hohn ds nun Hartz4 - Empfänger monatlich 9 Euro mehr erhalten sollen. Das sind ca. 30 Cent am Tag.



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10.09.2013 ~ 10:34 Uhr ~ Bernhard P. schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 650910
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"Hart aber fair" war gestern auch ganz lustig in der ARD. Arbeitsmutti, Ursela von der Leyen gab kluge Raqtschläge u.a. auch für die Altersvorsorge künftiger Rentner. Wie aber ein Hartz 4-Empfänger dies von seinen "astronomisch hohen " Bezügen machen soll verriet sie leider nicht. Getreu dem Motto: "jeder frisst selbst das Nächste." Wenn halt nichts mehr zum Essen da ist kann man ja immer noch Kitt aus dem Fenster fressen.

In so einem reichen Land wie Deutschland wird schon keiner verhungern und selber fressen macht ja schließlich auch nur fett.



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10.09.2013 ~ 17:51 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 650982
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Was soll an der von der Leyen und dem restlichen Gehottlich lustig sein???









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09.12.2013 ~ 09:48 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 667112
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Deutschlandfunk-Podcast über Kinderarmut in Deutschland
H Ö R B E F E H L !!

http://www.deutschlandfunk.de/wer-einmal...ticle_id=268846

Und für die Hörfaulen an dieser Stelle etwas umfangreicher zitiert:

"Anna Müller hatte vor fünf Jahren einen Schlaganfall, der, wie sie sich ausdrückt, glimpflich abgelaufen sei. Doch so erfreulich das aus gesundheitlicher Sicht für sie war, genützt hat es ihr wenig: einerseits fand sie seither wegen ihres Handicaps keine Arbeit mehr: wer nimmt schon eine Frau, die im linkem Arm und Bein keine Kraft mehr hat, nur noch mit leichter Arbeit stundenweise belastbar ist? Andererseits gestehen ihr die Behörden keine Invalidenrente zu, weil die Frau noch "zu gesund" sei. Nach der Scheidung habe sich Davids Vater verdrückt, sagt Anna Müller und zahle keine Pfennig. David sei ihm egal. Das sei die bittere Wahrheit. So sitzt die kleine Rest-Familie in der Hartz-IV-Falle - mit allen Konsequenzen: Das Geld reicht hinten und vorne nicht und manchmal ist der nächste Erste noch sehr weit weg, erzählt die gelernte Köchin. Die alleinerziehende Mutter würde gern wieder Arbeit finden, nicht mehr von der "Stütze" abhängig sein. Doch egal, was sie auch immer versucht, niemand will sie haben. Allein mit einem kleinen Kind scheint einer Frau in Deutschland niemand etwas zuzutrauen.

Ihr Sohn David spricht das wie ein Mantra vor sich her. Immer wieder sagt er: Er hat genügend zu essen, es geht ihm gut. "Extravagante Sachen" stehen im Hause Müller nicht zur Debatte. Hier geht es ums tägliche Überleben: Essen, Miete, Strom und Telefon müssen bezahlt werden, aber auch für die Schule braucht David immer wieder Geld. Vor vier Wochen erst sagte die Lehrerin, dass ein neues Lehrbuch für 20 Euro gekauft werden muss, erzählt der 13jährige und zieht seine leeren Hosentaschen nach außen. Mit dieser kleinen Geste versucht David seine Mutter aufzumuntern, doch die sieht beschämt zu Boden.

Und jetzt in der 8. Klasse geht es nicht mehr nur um Bücher- oder Kopiergeld, erzählt er aufgekratzt weiter. Wenn man dann kein Internet hat oder keinen Laptop, keinen Zugang dazu hat, dann ist man wirklich aufgeschmissen. Das funktioniert nicht. Ein Computer muss her, entschied Anna Müller, sonst verbaut sich der Junge noch seine Zukunft. Müllers fanden eine Lösung: Der kleine Laptop ist das Weihnachts-, Geburtstags- und Konfirmationsgeschenk in einem. Und nun stottert die Mutter auch noch die 400 Euro in monatlichen Raten ab. Ein Kraftakt gesteht sie. Wenn jetzt noch irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, ist die Katastrophe da.

So wird dann am Essen gespart, und dann gibt es drei Wochen Haferflocken. Das geht tatsächlich dann über sehr billige Nahrungsmittel. Ein Toastbrot kostet 69 Cent. So ein Pott Marmelade - was kostet der? Ein Euro und dann kann man sich überlegen, wie viel Tage man da auch hinkommt, wenn man nicht so viel Toastbrot essen kann, wie man will. Sondern man kriegt eben eins zum Abendbrot und man kriegt ein oder zwei zum Mittag und dann hält das schon eine ganze Zeit. Diese preiswerte, aber ungesunde Ernährung, verbunden mit wenigen Möglichkeiten, die Freizeit mit Spiel, Sport und Bewegung zu verbringen, öffne jedoch den modernen Zivilisationskrankheiten Tür und Tor, sagt der Kinderarzt Bernward Fröhlingsdorf.

Der Kinderarzt weiter: "Es gibt kaum Kinder, die eigene Turnschuhe haben. Das waren Kinder, die waren noch nie im Zoo, ganz selten mal im Schwimmbad. Aber dann kommen ebenso Sachen: ja, ich kann nicht mitturnen, weil ich das habe oder so. In Wirklichkeit stellt sich heraus, sie haben gar keine vernünftigen Turnschuhe, oder sie wollen nicht zur Schule, weil der Tornister kaputt ist. Schulvermeidung, sagt der altgediente Kinderarzt Fröhlingsdorf, spiele in armen Familien eine große Rolle, ein Teufelskreis. Der ständige Kampf ums tägliche Dasein mache sowohl die Kinder als auch die Eltern kaputt."

Geld für Klassenfahrten ist beim besten Willen nicht mehr drin. David resigniert: "Man muss die Woche in die Schule gehen und normal Unterricht und so was. Und das ist dann so, wenn die anderen alle hinfahren und du bist alleine da und kannst nicht mitfahren, das ist dann schon etwas doof." David sieht eine Weile still auf seine Knie. Allein die Vorstellung, die anderen kämen zurück und erzählten, wie toll es war, ist für den Teenager kaum erträglich. "Ich kann doch nichts dafür", sagt David leise und sieht dabei fragend auf. "Ich habe Schüler in der Klasse, die sind große Machos, die haben Haufen Kohle und die würden sagen, ah, du hast kein Geld und so was, du bist ein Asi." Kinder sind da sehr brutal im Umgang miteinander. Asi als Abkürzung für Asozialer ist ein gängiges Schimpfwort geworden. Wenn kein Geld für den Kindergeburtstag da ist oder die Kinder noch nie im Zoo gewesen sind, nicht mitreden können, ist der Weg ins gesellschaftliche Abseits kurz.

David ist kein Einzelfall: Jedes dritte Kind in Bremen lebt in behördlich festgestellter Armut. Kommen diejenigen dazu, die knapp über der definierten Armutsgrenze liegen, ist es schon jedes zweite."


* So sieht die "uns geht es gut" BRD aus.
Der ganze Stolz der modernen Sozialdemokratie.
Und der Bericht geht noch deutlich weiter z.B. mit der "Blauen Karte" vom Sozialamt, mit der man die armen Kinder in der Schule kennzeichnet, damit sie sich ein billiges Essen in der Schule abholen können.
Und über das ständig druckmachende Sanktionscenter.
[ Hier kann deine Unterschrift dagegen helfen ]
Da ist der graue Alltag zwischen ständigem Mangel, fehlendem Selbstwertgefühl und einhergehender steigender Depression, weil die kleinen Freuden im Leben fehlen.
Und Dank der anstehenden "Grossen Koalition" bleibt all diese Betroffenen auch weiterhin nichts.



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gastli   Zeige gastli auf Karte FT-Nutzer
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26.06.2014 ~ 08:54 Uhr ~ gastli schreibt:
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RE: Jeder Fünfte ist in der BRD von Armut betroffen Beitrag Kennung: 700420
gelesener Beitrag - ID 700420


Zitat:
Armut und ihre verschiedenen Gesichter
"Dass sich Armut auch in Deutschland immer mehr breit macht, können auch konservative Kreise inzwischen nicht mehr länger leugnen. Dennoch wird dieser Fakt immer wieder relativiert und kleingeredet. So wird dann argumentiert, dass in Deutschland ja kein Mensch hungern müsse, nur weil er arm sei. Den Armen ginge es im Vergleich zu anderen Ländern noch sehr gut. Gelegentlich wird auch ein Vergleich zu früheren Zeiten gezogen: Menschen vor 50 Jahren hätten vor Freude in die Hände geklatscht, wenn sie all das gehabt hätten, was Arme in Deutschland heutzutage trotz ihrer Armut haben.

So (überlebens-)notwendig es zuerst natürlich ist, wenn die grundlegenden Lebensbedürfnisse abgedeckt sind, ist man doch aber vor allem auch ein soziales Wesen, wofür eine Vielzahl kleinerer Selbstverständlichkeiten des täglichen Lebens und Miteinanders stehen. Gelegentliche Ausflüge am Wochenende, das monatliche Freitags-Kegeln, der Besuch von Karnevalsveranstaltungen, die aktive Mitgliedschaft im Sportverein, der spontane Eiscafe-Besuch, die regelmäßigen Treffen im Biergarten oder einfach nur die Einladung an Freunde zu einem Besuch zuhause samt dazugehöriger Bewirtung. Das alles ist weit entfernt von Luxus. Es sind die kleinen täglichen Dinge, Begegnungen und Erlebnisse, die unser aller Leben erst so bereichern und lebenswert machen.

Relativ Arme können sich selbst diese - mit sehr überschaubarem Mitteleinsatz verbundene - Vergnügen nicht leisten. Sie verlieren so den Kontakt zu ihren Freunden und Bekannten, können auf keine gemeinsamen Erlebnisse mehr zurückgreifen und vereinsamen auf diese Weise zunehmend. Sie verhungern zwar nicht, doch ihre Entkopplung vom Großteil der Gesellschaft schreitet unter diesen Umständen schnell voran."


Weiterlesen auf den Nachdenkseiten

Das ist heute die zweite Aufschwungsmeldung die den Zustand der gesellschaftlichen Verhältnisse deutlich macht.



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