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RE: Deutsche Mainstream-Propaganda - Verlogen wie nie zuvor! |
Beitrag Kennung: 791688
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Am Vorabend des einjährigen Jubiläums der PEGIDA-Pest und einen Tag nachdem in Köln von einem aufgehetzten Ausländerhasser die Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker schwer verletzt wurde, lud Günther Jauch mit Björn Höcke einen der prominentesten AfD-Hetzer ein.
Ausgerechnet also nachdem man so drastisch erlebt hatte zu welchen brutalen Gewalttaten die rechte Hetze in den Medien führt.
Ich plädiere ja für einen TV-Bann von Menschenfeinden.
Das sich der auf Quoten schielende Sport- und Quizz-Onkel Jauch nicht nach solchen Kriterien richtet, war zu erwarten.
Aber wieso ausgerechnet Höcke?
Das dieser Mann sich rhetorisch an Hitler orientiert, konnte man bundesweit spätestens am Abend der Landtagswahl in Thüringen vor über einem Jahr wissen.
Wie eine Karikatur des Extra3-Fööhrers jubilierte er vor seiner selbst für AfD-Verhältnisse besonders stramm rechten Truppe.
Ausnahmsweise war ich während der TV-Sendung auch online und verfolgte die zunächst empörten Kommentare in den sozialen Medien.
Höcke stieß viele Leute schlichtweg ab.
Es dauerte ein, zwei Stunden, bis dann der zu erwartenden braune Troll-Mob dazu stieß, Reschke als Systemmedienvertreterin diffamierte und PEGIDA pries.
Das rechte Pack ist offenbar nicht nur schwach in Denken, Wissen und Rechtschreibung, sondern auch noch langsam.
In den "normalen Medien" wird Höckes Auftritt heute weitgehend verurteilt.
Sogar Springers rechte BZ zählt ein halbes Dutzend Lügen Höckes auf.
Zitat: |
4.„Die Angsträume werden größer, vor allem für blonde Frauen werden sie leider größer?(…) Natürlich sind auch Brünette, Rot- und Schwarzhaarige gemeint.“ Berlins Polizeisprecher Stefan Redlich zur B.Z.: „Wir haben die Entwicklung im Umfeld von fünf Flüchtlingsunterkünften exemplarisch untersucht und keine auffälligen Veränderungen festgestellt.“
5. „Es ist inzwischen durch soziologische und politologische Untersuchungen bestätigt: Da spaziert der Durchschnitt des Bürgertums durch Dresden.“ Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin kam zu Beginn des Jahres – auf dem Höhepunkt der Pegida-Proteste – zu dem Schluss, dass bei Pegida vor allem Männer mitlaufen, sich überdurchschnittlich viele Teilnehmer? (40?Prozent) dem rechten bis rechtsextremen Lager nahe fühlen und zu fast 90 Prozent die AfD wählen würden. |
[Quelle: http://www.donotlink.com/h1wp]
Im Nachgang Faktenchecks zu veröffentlichen, halte ich für richtig, aber auch nahezu wirkungslos.
Auch die weit rechts stehende WELT gruselt sich heute etwas vor Höckes aufgesetzten Patriotismus und lobt den SPD-Justizminister.
Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Zitat: |
Björn Höcke wirkt tief bewegt. Seine Gestik verlangsamt sich, die Worte werden getragener. "An diesen historischen Ort in Berlin" wolle er nun Farbe bringen, sagt der Fraktionschef der AfD in Thüringen im Gasometer von Günther Jauch. Wird er vor lauter Ergriffenheit von sich selbst gleich weinen? Nein, die Tränen fließen nicht, als Höcke schließlich aus seinem Anzug eine Deutschlandfahne kramt. "Unsere Nationalflagge", sagt Höcke. "Die werde ich jetzt hier auf meine Lehne hängen."
Beim Ausbreiten der Fahne über Höckes Sessellehne breitet sich Stille im Studio aus. Peinlich berührte Stille. Höcke, 43 Jahre alt und in der unter Frauke Petry noch weiter nach rechts gedrifteten AfD die Stimme des unverhohlenen Rechtspopulismus, hat es tatsächlich geschafft, sich in den ersten Minuten seines Talkshowbesuchs als Witzfigur zu präsentieren.
Jauch ging Höcke nicht nur scharf an. Er ging ihm auch auf den Leim. Zu hören war dies etwa am Ende der Sendung. Da ließ sich Jauch ernsthaft zu einem Gespräch mit dem von seinen Verschwörungstheorien lebenden AfDler ein, ob die ARD ein gleichgeschaltetes Medium sei. "Sie haben sich selbst konditioniert", behauptete Höcke über Jauch und dessen Moderation. Jauch, statt den Kopf zu schütteln über die unverschämte Behauptung, fragte tatsächlich: "In welche Richtung?" Doch bevor Höcke triumphierend den Moderator noch weiter mit diffusen Behauptungen aufs Glatteis führen und in ein Gespräch über seinen Moderationsstil verwickeln konnte, beendete Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) das Gespräch. "Ist egal, lassen Sie ihn", sagte Maas zu Jauch.
So wundervoll trocken war Maas während der gesamten Sendung. "Widerlich" nannte er nur knapp die Höcke-Redeausschnitte. Und dessen unablässigen Provokationen ließ er entspannt an sich abperlen. Wiederholt brachte Höcke Maas in Verbindung mit seinem einstigen saarländischen SPD-Gefährten Oskar Lafontaine. "Dass Sie als Schüler von Oskar Lafontaine lieber die Internationale hören als das Deutschlandlied, ist mir klar," sagte Höcke.
Er hätte auch Vaterlandsverräter oder ähnlich dumpfes Zeug sagen können - weil Maas durchweg cool auf alle Provokationen reagierte, entlarvte sich lediglich der AfD-Mann. |
[Quelle: http://www.donotlink.com/h1x1]
Jauch und die anderen Menschen in der Runde sind Höcke egal.
Der weiß, dass er von denen niemand überzeugt.
Er benutzt die ARD-Talkshow als Werbung für seine Partei.
In seinem braunen Sumpf wird ihm das viel Zuspruch einbringen, dass er sich da so tapfer geschlagen hat.
Daher betonte er auch immer, es wäre so unausgewogen, vier gegen einen und daher auch die Symbolik mit der theatralisch entfalteten Deutschland-Fahne.
Ich bin immer versucht eine NS-Diffamierung, wie "Hitler 2.0" zu verwenden, aber da die Titanic schon vor Jahren Koch "Hessen-Hitler" nannte, ist das schon eine zu schwache Diffamierung für Höcke.
Vermutlich schmeichelt es bei seiner Anhängerschaft eher mit Hitler vergleichen zu werden.
Höcke brachte ganz nach seinem Drehbuch die Schlagworte unter, die Peginesen gerne hören:
Das jahrtausendealte deutsche Volk sterbe nun aus, Immigrantenhorden überfielen hübsche blonde Frauen, etc.
Aus AfD-Sicht dürfte die Jauch-Show gute Werbung gewesen sein.
Zitat: |
Was für ein Auftritt – mit Deutschland-Flagge als Ärmelschoner und starrem Blick aufs tausendjährige Reich! Der brave Herr Höcke suchte bei Jauch sein Millionenpublikum und gibt sich am Ende der Lächerlichkeit preis. Das liberale Bürgertum gruselt sich ein bisschen und legt sich dann doch beruhigt schlafen. Also kein Grund zur Aufregung?
Doch! Denn das Goebbels-Tremolo der Höckeschen Reden in Erfurt oder Magdeburg offenbart: Hier findet ein biederer Gröfatzke seinen gesellschaftlichen Resonanzboden, der zwar der deutschen Sprache nicht mächtig ist, aber das grunzende Gegröle eines Sportpalast-Publikums schon ganz gut drauf hat. Der Sound ist geklaut – und der Geschichtslehrer Höcke dürfte ziemlich genau wissen, wen er da täglich vor dem Spiegel imitiert. Die Verachtung der Parteiendemokratie, das nationalistisch überhöhte Opferpathos; die Hybris, alleine den Willen eines imaginären Volkes zu repräsentieren, die Drohung vor dem Untergang des deutschen Volkes: Alles schon mal dagewesen. Deshalb gilt: Wer den Anfängen wehren will, muss die Höckes dieser Welt in die Schranken weisen. Nicht mit Schaum vor dem Mund, sondern mit der schärfsten Waffe, die eine Demokratie zur Verfügung hat: Mit Argumenten.
Denn dies steht fest: Die Demokratie, der Rechtsstaat, die Republik: Sie sind nicht bedroht durch hundertausende Flüchtlinge, die zu uns kommen. Sondern durch die Brandstifter und Brandleger vom rechten Rand. Sie wollen dieses Land in Aufruhr bringen. Sie wollen, dass Deutschland scheitert. Sie wollen den Nährboden schaffen, auf dem ihre braune Saat aufgeht. Dabei haben sie nichts gelernt aus der größten Katastrophe dieses Landes. Im Gegenteil: Ihre Politik will dieses Land in Trümmern sehen, um daraus politisch Kapital zu schlagen.
Deshalb ist der Aufstand der Demokraten gerade jetzt so wichtig. Ein Aufstand all derer, die die Verfassungswerte dieser Republik verteidigen vor jenen, die wieder von einem „tausendjährigen Reich“ schwafeln, das vor 70 Jahren zurecht untergegangen ist. |
[Quelle: Georg Restle, Facebook, 19.10.2015]
Die Reaktionen schwanken also zwischen einerseits Empörung darüber, dass Höcke überhaupt eingeladen wurde und andererseits der Ansicht Höcke habe sich selbst entlarvt, bzw sei demontiert worden.
Ich verstehe ja beide möglichen Argumentationen:
Für ersteres spricht natürlich der extrem ungünstige Zeitpunkt, noch nicht mal 24 h vor dem Pegida-Jubiläum.
Zum "Einjährigen" wollten Hobby-Hitler Bachmanns Epigonen heute in Dresden noch mal voll aufdrehen.
Und für seine Anhänger konnte Höcke sicher mobilisierend wirken.
Er hat ja all die Schlagworte eingeworfen: Deutschland stirbt aus, blonde Frauen werden massenhaft von Flüchtlingen vergewaltigt und die Fahne natürlich.
Zitat: |
Einen Außenseiter wie Höcke in eine Runde mit drei klugen Menschen zu setzen, die sich in ihrem humanistischen Menschenbild einig sind, garantiert so eine Dynamik. Darin mag für viele ein Erkenntniswert liegen, weil Höcke sich als Radikaler entlarvte. Als solcher kann er da aber nur gewinnen. Spätestens als Justizminister Heiko Maas ihm mit dem Ausruf "widerlich" ins Wort fiel, hatte er sein Ziel erreicht. Denn damit bestätigte er seine Rolle als verfolgter Minderheitenmeinungsträger. Das gehört zu einer Medienstrategie der Rechten, die so die Empörungsmechanismen des modernen Debattenwesens für sich instrumentalisieren. |
[Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/jauch...lzern-1.2698974]
Für letzteres spricht die Einladung Anja Reschkes, aber dazu war Jauch viel zu lahm. Er ist zu offensichtlich nicht im Thema, zu desinteressiert, zu phlegmatisch und war nicht in der Lage das Gespräch stringent zu führen.
Außerdem hätte er eine Art "Faktencheck" vorbereiten müssen.
Er weiß doch, was Höcke immer grölt. Da hätte man drauf vorbereitet sein müssen und Zahlen parat haben müssen, die ihn widerlegen.
Also, man KANN es schon machen, dass man solche Typen einlädt, aber dann muss man auch richtig gut sein.
Fazit:
Man sollte Pestbeulen wie Bachmann, Festerling, Petry oder Höcke nicht in öffentliche Plapperrunden einladen, weil sie dort nur kostenlose Werbung bekommen.
Man muß sie aber auch nicht aus den Medien verdammen. Aber es sollten sich Profis mit ihnen beschäftigen; zum Beispiel die MONITOR- oder PANORAMA-Redaktion.
Jauch jedenfalls kann es nicht.
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