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Eisenacher Benutzerkonto wurde gelöscht 11.09.2012 ~ 23:11 Uhr ~ Eisenacher schreibt: Bislang 340 Moore im Thüringer Wald gefunden Beitrag Kennung: 582966 Oberhof (dapd-lth). Als die Wolkendecke über dem Thüringer Wald kurz aufreißt, schickt die tiefstehende Septembersonne einige wärmende Strahlen über die weite Fläche des Schützenbergmoores in der Nähe von Oberhof. Zwischen dem Heidekraut stehen ein paar verdorrt aussehende Hungerfichten, die es geschafft haben, dem kargen Boden und dem rauen Klima hier oben zu trotzen. Wie ein leuchtendes Band schlängelt sich ein Holzsteg aus frischem Holz quer durch das Feuchtgebiet. Seit Dienstag ist der einzige Hochmoorlehrpfad im Freistaat wieder für die Öffentlichkeit begehbar. Kleine Hinweisschilder entlang der 230 Meter langen Strecke informieren die Besucher über die seltenen Pflanzen wie den Rundblättrigen Sonnentau, die hier wachsen. Große Schautafeln am Anfang des Pfades liefern Wissenswertes über die verschiedenen Moortypen im Thüringer Wald, die sich wie an einer Perlenkette den Höhenzug entlang ziehen. «Wir sind stolz, dass wir die Bauarbeiten am Lehrpfad in nur sechs Wochen fertigstellen konnten», sagt der Vorstand der Thüringer Landesforstanstalt, Volker Gebhardt. Zwtl: Thüringer Moore sind bis zu 4.000 Jahre alt Dank der Bemühungen der vergangenen Jahre wachse der Moorkörper im Schützenbergmoor seit einiger Zeit wieder, sagt Gebhardt. Etwa einen Millimeter komme die Torfbildung in einem Jahr voran. Bei einer Stärke von rund 2,50 Metern komme das Schützenbergmoor also auf das staatliche Alter von 2.500 Jahren. Das benachbarte Saukopfmoor hat seine Anfänge bereits vor 4.000 Jahren. Im Naturschutzkonzept für die Moore im Freistaat spiele der wiedereröffnete Lehrpfad eine wichtige Rolle, erklärt der Regionalbeauftragte für Südthüringen des Naturschutzbunds NABU, Hartmut Kempf. Touristen und Naturfreunde können das Phänomen Moor hier hautnah erleben. Die anderen Moore könnten im Gegenzug ganzjährig voll gesperrt bleiben. 340 Moore mit einer Gesamtfläche von rund 300 Hektar haben die Fachleute bisher im Thüringer Wald identifiziert, wie der Projektkoordinator Moorschutz im Thüringer Wald, Jens-Karsten Wykowski sagt. Bis zu 90 Prozent der Gebiete trügen bis heute Narben von menschlichen Eingriffen. Während zumindest die größeren Regenmoore derzeit wieder in einem annehmbaren Zustand seien, gebe es bei den anderen Moorformen jedoch noch teilweise immensen Nachholbedarf. Durch das Verschließen von alten Entwässerungsgräben und das teilweise Entfernen von Bäumen sollen diese Moore wieder revitalisiert werden. «Unser Ziel ist es, das Wasser im Moorkörper so lange und so oberflächennah wie möglich zu halten», sagt Wykowski. «Am wichtigsten für das Wachstum der torfbildenden Vegetation sind vor allem die obersten zehn Zentimeter.» Zwtl.: Moorexperte: Thüringen ist auf gutem Weg Wichtigstes Lebenselixier der Hochmoore sei das Regenwasser, sagt der Experte. Momentan seien die Bedingungen in den Hochlagen des Thüringer Walds mit 150 Nebeltagen, kühlem Klima und einer Niederschlagsmenge von etwa 1.300 Millimeter pro Jahr ideal. Ob und wie lange diese Verhältnisse in Hinblick auf den Klimawandel aber noch so blieben, könne bisher noch niemand mit Bestimmtheit sagen. «Aber wenn die Niederschlagsmengen einmal unter 900 Millimeter sinken sollten, wird es auch für die Regenmoore kritisch», sagte Wykowski. Die größten Verluste an Moorlandschaften hat der Freistaat jedoch im Thüringer Becken erleben müssen. Durch jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung sind dort auf den großen Niedermooren Hunderte Hektar der Feuchtgebiete verloren gegangen, wie ein Experte des Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie erklärt. Die jeweils rund 100 Hektar großen Gebiete des Alperstädter und des Haßlebener Rieds sind die letzten Überreste großer Moorgebiete, die sich einst über mehrere Hundert Hektar erstreckt hatten. Extrem seltene Pflanzen wie die Sumpfengelwurz sind hier bis heute heimisch. Doch auch hier sollen die Schutzmaßnahmen in den kommenden Jahren noch einmal verbessert werden. Quelle dapd nachrichtenagentur GmbH

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