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Arbeiten an den "Roten Spitzen" in Schlussphase
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Mina
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23.10.2009 ~ 19:38 Uhr ~ Mina schreibt:
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im Forum Thüringen seit: 27.11.2007
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Arbeiten an den "Roten Spitzen" in Schlussphase |
Beitrag Kennung: 337492
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Mehr als ein Jahr lang zeigten sich beide Türme der Roten Spitzen eingerüstet. Hinter Planen bewältigten Spezialisten eine wahre Mammutaufgabe: Stein für Stein und Fuge für Fuge wurden die Fassaden des mehr als 800 Jahre alten Altenburger Wahrzeichens denkmal- gerecht instand gesetzt.
Nun steht der Abschluss der Arbeiten bevor, voraussichtlich in der nächsten Woche werden die verbliebenen Gerüste im unteren Bereich des Bauwerks demontiert. Tausende Steine sind in den vergangenen Monaten einzeln begutachtet und bearbeitet worden. Dabei galt die Maßgabe, den größtmöglichen Umfang des originalen Bestandes an Backsteinen und Mauerwerksfugen zu erhalten. Die meisten Ziegel wurden einer restauratorischen Bearbeitung unterzogen. Nach deren Reinigung wurden unter anderem Risse geklebt, Formergänzungen und Oberflächenverschlüsse vorgenommen.
Etwa 1600 Steine waren indes so stark verwittert, dass sie ausgetauscht werden mussten. Die benötigten neuen Ziegel, die in ihren Maßen, ihrer Farbe und in ihrer Oberflächengestaltung so aussehen sollten wie die historischen, wurden in einer spezialisierten Manufaktur hergestellt. Für die Fugen wurde spezieller Mörtel verwendet, der in seiner Farbgebung und Oberflächenausführung dem in Teilen noch vorhandenen entsprechen musste. In diesen Tagen werden nun die letzten Steine im unteren Fassadenbereich der ehemaligen Kirche repariert und die Fugen in diesem Bereich instand gesetzt.
Zu den umfangreichen Leistungen, die in den vergangenen Monaten erbracht wurden, gehört zudem die Aufarbeitung beziehungsweise Erneuerung von rund 50 Holzfenstern. Damit zusammenhängend sind unter anderem die Säulen aus Naturstein, die sich zwischen den Doppelfenstern befinden, restauriert beziehungsweise erneuert worden. Außerdem wurde die äußere Blitzschutzanlage erneuert.
Die letzte umfassende Instandsetzung der Fassaden der Roten Spitzen fand in den Jahren 1871 und 1872 statt. Bereits damals wurden kaputte Ziegelsteine durch nachgefertigte Ziegel ersetzt und die Mauerwerksfugen umfassend überarbeitet. Trotz der bereits zu dieser Zeit ausgeführten Erneuerungsarbeiten und der heutigen Eingriffe an den Fassaden ist der überwiegende Teil des historischen Bestands des Bauwerks erhalten geblieben.
Die aufwändigen Maßnahmen an den Fassaden sind wie erwähnt nahezu abgeschlossen. Im Innern der Türme und des Zwischenbauwerks laufen die Arbeiten hingegen bis voraussichtlich zum Jahresende weiter. Dort werden Holzbauteile wie Treppen, Fußböden und Türen aber auch Dach tragende Teile instand gesetzt.
Neben den übrigen Instandsetzungsarbeiten an den Innenbauteilen wird auch die Elektroinstallation erneuert, eine Löschwasserversorgung geschaffen und eine moderne Brandmeldeanlage eingebaut. Bei allen skizzierten Arbeiten – von der Vorbereitung und Durchführung bis zur Materialauswahl – sind die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt worden.
Bei den Bauarbeiten wurde in der ehemaligen Kapelle des Südturms eine verborgene Sehenswürdigkeit entdeckt. Bei der Freilegung einer vermauerten Wandnische wurde eine Apsis vorgefunden, die im Gewölbebereich mit einer noch schemenhaft erkennbaren Malerei künstlerisch ausgestaltet ist. Das ursprüngliche Gewölbe war in einem reparierten Zustand und das dahinter befindliche Apsisfenster vermauert. Restauratoren bauten diese Gewölbestörungen zurück und legten das Fenster frei. Mit der Herstellung des Fensterbogens wurde das ursprüngliche Gewölbemauerwerk wieder behutsam ergänzt und überputzt. Bei der Reinigung der von Mörtelschichten überzogenen Malerei kamen große Teile einer Heiligendarstellung zum Vorschein. Die Klärung des Alters dieser Malerei soll weiteren Untersuchungen vorbehalten sein.
Mit der umfassenden Instandsetzung der Fassaden ist ein weiterer wichtiger Schritt zum Erhalt der Roten Spitzen gemacht worden. Bekanntlich war im Jahr 2007 die ebenfalls sehr aufwändige Instandsetzung der Turmdächer erfolgreich abgeschlossen worden. Die Spitzen erhielten nicht nur eine neue Schieferdeckung, auch tragende Holzelemente, die starke Schäden aufwiesen, wurden ausgetauscht.
Die Kosten für den jetzt zu Ende gehenden Bauabschnitt summieren sich voraussichtlich auf rund 1,4 Millionen Euro. Für die Finanzierung stehen Bundesmittel aus dem Denkmalpflegeprogramm des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Denkmalfördermittel des Freistaats, Städtebaufördermittel und Mittel der Stadt zur Verfügung.
Quelle: abg.net
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