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Zumindest tut sich was in Sachen Wiesestraße und die Bürgerinitiative findet Gehör. Ziegt sich doch, dass man an den Bürgern nicht einfach so vorbei entscheiden kann.
Heute aus der OTZ:
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Verkehrsminister zu Gast bei Bürgerinitiative
Gera (eig). "Wir können keine fachliche Stellungnahme für einen separaten Gleiskörper zwischen Spielwiese und Südfriedhof geben", sagte gestern Andreas Trautvetter (CDU), Thüringens Minister für Bau und Verkehr, bei seinem zweiten Besuch bei der Bürgerinitiative Wiesestraße/Debschwitz.
Er sieht sonst die Ver- und Entsorgung für die Gewerbetreibenden nicht gesichert und verwirft damit die kursierende Idee von der Einbahnstraße. "Man sollte gar nicht erst anfangen, dort einen separaten Gleiskörper zu planen", empfahl der Minister.
Etwa 20 Bürger, Mitglieder der Initiative und Bewohner von Debschwitz, liefen gestern Nachmittag mit Trautvetter einen Teil der Wiesestraße ab und kamen mit ihm ins Gespräch. "Wir wollen die Wiesestraße gern so behalten wie sie ist", sagte Heidi Lukosek, die mit ihrem Geschäft am 1. August das 20-Jährige feiert. "Ich arbeite seit 40 Jahren hier", sagte Peter Böhme, "in einem so guten Zustand wie jetzt war die Straße noch nie". Dem konnte sich auch Dr. Reimund Jung anschließen, der nicht direkt an der Wiesestraße wohnt, und meinte: "Wenn wir nur überall in Gera solche Straßen hätten".
Thomas Seyfarth, Sprecher der Bürgerinitiative, erinnerte, dass als eigentlicher Anlass für den Bau die Parkplatznot erfunden worden sei. "Dahinter stecken die neuen, breiteren Straßenbahnen, die nicht an den am Straßenrand parkenden Autos vorbeikommen", erklärte Seyfarth.
Dass es Vorgespräche mit der Stadt zum Ausbau der Wiesestraße gibt, konnte Trautvetter gestern bestätigen. Sowohl mit Hans-Jürgen Hummel, dem Referatsleiter für Schienenverkehr und öffentlichen Personennahverkehr, der gestern mit dabei war, wurde gesprochen und auch zum Bundesverkehrsministerium, das den Bau eines offenen Gleiskörpers zu 60 Prozent fördern würde, sei Kontakt hergestellt worden.
"Wir müssen aufpassen, dass nicht nur geplant wird, um Bundesmittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu bekommen und es dann heißt, wir haben die Mittel und können nun nichts mehr ändern", erläuterte Trautvetter seine Mission.
Nach einer standardisierten Bewertung würde der Ausbau der 2,3 Kilometer langen Straße 16 Millionen Euro verschlingen. Ob mit Bundes- oder nur mit Landesmitteln - der städtische Eigenanteil belaufe sich in beiden Fällen auf ein Viertel der Gesamtsumme. Für die Gehwege, so erklärte Trautvetter auf Nachfrage, werden die Anlieger über Straßenausbaubeiträge beteiligt.
"Ich habe etwas dagegen, wenn man auf unseriöse Art Geld verbrät", äußerte Dr. Jung seine Bedenken und zog Vergleiche zur Geraer Bildungslandschaft, wo bislang das Geld nicht für die Sanierung der Ostschule reicht.
"Wir haben keine Ausgabeverpflichtung für Fördermittel, sondern nur eine Berechtigung", bedeutete Trautvetter, dass er sich wohl der enormen Summe bewusst sei. Ihm gehe es um die Entwicklung des Stadtteils. Und wenn die Wiesestraße als Einkaufsstraße eine reine Anliegerstraße ist, warum braucht es dann Bürgersteige?, stellte der Minister eine Frage in den Raum. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal bearbeitet, zum letzten Mal von Opus: 26.07.2006 06:31.
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