.:. Vielen Dank an Liesa44, Jumpa, James T. Kirk, nightwolf, KIWI, Susi37, Saltiel, Jule, Micha1962, Jens626, HeMu, guenniev, welche uns kürzlich finanziell unterstützt haben. .:.
| |
 + Portal-Navigation + |
|
|
|
|
 Der Schmied von Ruhla
|
| |
.:Volkwart:.
|
FT-Nutzer
70 geschriebene Beiträge
|
 
|
Wohnort: Erfurt
|
|
06.01.2008 ~ 16:41 Uhr ~ .:Volkwart:. schreibt:
|
|
|
|
im Forum Thüringen seit: 05.01.2008
0 erhaltene Danksagungen
|
|
|
|
| Der Schmied von Ruhla |
Beitrag Kennung: 98688
|
|
|
|
|
Ludwig II. - der erste Thüringer Landgraf - wurde auch "der Eiserne" genannt. Doch diesen Namen hatte er nicht von Anfang an, denn zu Beginn seiner Herrschaft war er zögerlich und nachgiebig. Nun ist es immer schon so gewesen, dass ein schwacher Herrscher für das Land schlimmer ist als gar kein Herrscher. Seine Gutmütigkeit gegen jedermann nutzten seine Vasallen schamlos aus und trieben selbst Willkür an den Bauern und Bürgern des Landes. Doch es schien, als habe Ludwig davon gar keine Ahnung.
Eines Tages verirrte er sich bei einem Jagdritt in die Wälder um Ruhla und kam zu einer Schmiede, wo er um Herberge bat und sich als Jäger des Landgrafen ausgab.
"Dir will ich wohl Herberge geben" rief der Schmied "aber nur wegen dir selbst und nicht um deines Herrn Willen, den ich wahrhaftig fortschicken würde." Und der Schmied schimpfte auf den Landgrafen und spuckte darüber auf den Boden als Zeichen seiner Verachtung.
Ludwig selbst fiel bald vor Erschöpfung in den Schlaf. Am nächsten Morgen wurde er geweckt durch die wuchtigen Schläge des Hammers, den der Schmied auf das Eisen niedersausen ließ. Und bei jedem Schlag rief der Schmied aus: "Werde hart, Landgraf! Werde hart wie dieses Eisen!" Und es schien, als würde er jedesmals noch kräftiger zuschlagen und Ludwig, der sich von seinem Lager erhoben hatte, durchzuckte es jedesmal, als spürte er den Schmiedehammer am eigenen Leibe.
So erklärte der Schmied ihm, weshalb er den Landgrafen verfluchte und ein Ende der Unterdrückung und des Unrechts im Lande herbeiwünschte. Von ihm erfuhr Ludwig nun, wie es wirklich aussah unter seiner Herrschaft und dass viele Menschen so wie dieser einfache Schmied sich sehnlichst einen starken und gerechten Landgrafen als Herrn wünschten.
Ohne es selbst zu wissen, hatte der Schmied von Ruhla ihn hartgeschmiedet und zu dem Ludwig dem Eisernen gemacht, der er fortan bleiben sollte.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
| |
|
