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Die Frankfurter Rundschau verwechselt wieder einmal Wettbewerb mit Konkurrenzdruck des Profites wegen. Wettbewerb ist immer gut, er belebt das Geschäft und wirkt qualitätssteigernd, aber nur solange alles im Rahmen bleibt. Wettbewerb um den geringsten Lohn ist abstrus, weil er zu Ende gedacht zu Arbeitsverhältnissen führen könnte, bei denen der Arbeitnehmer noch Geld mitbringen muss. Wie bei einer Versteigerung bekommt derjenige die Arbeit, der das meiste mitzubringende Geld bietet. Und indirekt passiert dies auch schon. Dann nämlich, wenn Arbeitsverhältnisse aus Scheinselbständigkeit bestehen, bei denen der Abhängige das volle unternehmerische Risko tragen muss oder z.B. die gesamten Kosten des dienstlich genutzten PKW oder LKW aufzubringen hat. Hier wird Arbeit schnell zum Verlustgeschäft und teuren Hobby. Mindestlöhne sind deshalb wichtig, weil sie soziales Netz und doppelten Boden bilden. Mindestlohne sichern, dass man von seiner Hände Arbeit auch menschenwürdig leben kann. Sie sind wie es der Name schon sagt das Mindeste. Fehlen sie, fallen die Löhne in den sittenwidrigen Keller. Zu Ende gedacht könnte eines Tages passieren, dass alle nur noch sittenwidrige Hungerlöhne ausgezahlt bekommen, keiner mehr Lohnsteuern zahlt und das Staatswesen an den zu leistenden Sozialleistungen schlichtweg zusammenbricht. Der Kapitalismus hängt sich am eigenen Strick auf, den er zuvor auch noch mit viel Profit an sich selbst verkauft hat.
Dieser Beitrag wurde 5 mal bearbeitet, zum letzten Mal von U.Walluhn: 18.12.2007 17:19.
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