Adeodatus Benutzerkonto wurde gelöscht
26.07.2006 ~ 13:52 Uhr ~ Adeodatus schreibt:
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@ simson
Ich behaupte nichts was ich nicht auch irgenwie belegen nicht nur ich habe es so erlebt es wurden gezielt die Menschen mit dem " Ruf wir sind ein Volk " durch kleine Gruppen manipuliert.
Was meinst Du mit
Zitat: |
Was spidy behauptet, finde ich ein starkes Stück und nicht zutreffend. |
hier einmal ein Auszug aus einer Recherche zu dem was ich geschrieben habe.
Zitat: |
11. November 1989. Zwei Tage nach dem Mauerfall. Tausende von DDR-Bürgern strömen über die Grenze. Die "Bild"-Zeitung schreibt:
"Wir sind das Volk" rufen sie heute - "Wir sind ein Volk" rufen sie morgen!
Am Tag zuvor sitzen "Bild"-Chefredakteur Hans-Hermann Tietje und Herbert Kremp, Chefkorrespondent der "Welt" in Brüssel, in Hamburg zusammen. Sie besprechen, wie auf die Maueröffnung zu reagieren sei. Herbert Kremp, Autor des "Bild"-Kommentars:
Als bei den Montagsdemonstrationen der Ruf erklang "Wir sind das Volk!", war es für mich - bei meinen Auffassungen - selbstverständlich, dass ich sagte, das muss eigentlich heißen "Wir sind ein Volk."
Für ihn ist auch klar:
Die Wiedervereinigung wird kommen, das war damals, also am 11.11, also genau in dieser Novemberzeit, eigentlich noch gar nicht so ein Tenor der offiziellen Politik.
Sofort nach dem Mauerfall notiert Peter Radunski, Chef der Öffentlichkeitsarbeit der Bundes-CDU, in seiner Kladde: Thema Wiedervereinigung jetzt besetzen!
Wir sind ein Volk! Wir sind ein Volk!
Radunski: Wir haben festgestellt, das war auch stark diskutiert worden im Bundesvorstand und Präsidium, dass eigentlich die Selbstbestimmung nicht das sein kann, womit das Volk zufrieden gestellt werden kann.
Hinter den Kulissen stemmt die Bundes-CDU in der Woche vom 11. bis 17. November einen Aktionsplan. Es gilt, die Meinungsführerschaft zu übernehmen:
Radunski: Eine Sitzung war am 16. abends im Adenauerhaus, eine so genannte Kommunikationsrunde. Und bei dieser Kommunikationsrunde, das kann ich aus meinen Notizen deutlich sehen, ist gesagt worden: Kinder, wir machen ein Plakat "Wir sind ein Volk". Das heißt, in Weiterentwicklung des Slogans, der in der damaligen DDR skandiert wurde: "Wir sind das Volk".
Die Geburtsstunde des eigentlichen Slogans, der Kampagne "Wir sind ein Volk!". Die "Bild"-Zeitung weiß um ihre Durchschlagkraft. Herbert Kremp, Autor des "Bild"-Kommentars:
Wir hatten natürlich eine Multiplikationskraft, die war enorm, die lag natürlich weit über irgendeiner Plakataktion.
Die Öffentlichkeitsarbeit der CDU verfährt im November 1989 ebenfalls nach dieser Formel.
Radunski: Wissen Sie, 'ne gute Politik ist ja dann ein Dialog. Das eine hört man aus dem Volk, das andere gibt man ins Volk.
Am 13. November, auf der ersten Montagsdemonstration nach dem Mauerfall in Leipzig, beobachtet Matthias Karkuschke, Lehrling in der Berufsschule der Deutschen Reichsbahn:
An dem besagten 13.11. waren auch schon Stände von Westparteien, die halt ihre Plakate oder sonstiges Informationsmaterial feilboten, dabei.
Und weiter:
Also ich hab beobachtet, dass halt diese Sprechchöre nicht zentral gesteuert waren, sondern das sehr spontan von kleinen Gruppen ausging. Das war niemals so, dass das 100.000 gerufen haben. Die Stimmung am 13.11 war halt schon so, dass die Wiedervereinigung dort ´ne Rolle spielte und das da Leute einfach auch dabei waren, die genau in diese Richtung Dinge initiierten. Und wo dann auch gesagt wurde "Wir sind ein Volk!" oder "Wir sind das Volk!". Und diese Sprüche wechselten sich halt schon ab. Das ist in meiner Erinnerung so präsent, ich kann's halt definitiv auf den 13.11 sagen, weil die Stimmung 'ne komplett andere war.
Die Meinungen auf den Montagsdemonstrationen beginnen sich zu spalten. Die CDU schwört ihre Landesverbände auf die neue "Aktion zur Deutschlandpolitik" ein.
Radunski: Wir haben das nicht zentral gemacht, aber wir haben sehr frühzeitig gewissermaßen die Aufgaben aufgeteilt: ihr Hessen, ihr kümmert euch um Thüringen beispielsweise, ihr Württemberger um Sachsen. Wir haben sie alle gebeten, helft. Und dabei sind sicher auch Junge-Unions-Leute nach den einzelnen Teilen der DDR gekommen und haben sicher da auch die Wandzeitung oder das Plakat "Wir sind ein Volk" hochgehalten.
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Und genauso habe ich es hier in Gera und in Leipzig erlebt. Ich bin bestimmt kein Geschichtsfälscher ich verbitte mir nur das Tatsachen verdreht oder verleugnet werden.
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