|
+ Portal-Navigation + |
|
|
|
|
Entensterben auf dem großen Teich
|
|
Tom
|
FT-Nutzer
3.694 geschriebene Beiträge
|
|
Wohnort: Skatstadt
|
05.08.2008 ~ 10:05 Uhr ~ Tom schreibt:
|
|
|
|
im Forum Thüringen seit: 26.10.2006
24 erhaltene Danksagungen
|
|
|
Entensterben auf dem großen Teich |
Beitrag Kennung: 151837
|
|
|
|
Auf dem großen Teich in Altenburg sterben seit ca. 3 Wochen vermehrt Wildenten.
Erste diagnostische Untersuchungen im Labor des Thüringer Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz konnten die Geflügelgrippe ausschließen. Als Ursache wurde eine Vergiftung durch ein Bakterientoxin ermittelt.
Es handelt sich um das in der Umwelt vorkommende Clostridium botulinum Typ C. Dieser Erreger ist sehr umweltresistent und bildet unter anaeroben (sauerstofffrei) Verhältnissen bei Optimaltemperaturen von 20 bis 30 °C, die zurzeit im Teichschlamm herrschen, das Toxin vom Typ C.
Das Botulismustoxin Typ C ist für warmblütige Tiere, insbesondere Vögel, gefährlich. Die betroffenen Enten nehmen das Gift bei der Nahrungsaufnahme auf und verenden unter Lähmungserscheinungen. Für den Menschen, der durch andere Botulismustoxintypen extrem gefährdet ist, besteht nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine Gefahr.
Durch den Fachdienst Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung wurden weitere Untersuchungen eingeleitet. Oberstes Gebot ist die Entfernung weiterer Infektionsquellen. Deshalb werden gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt Altenburg, Berufsfeuerwehr und Inselzoo erkrankte und verendete Enten sichergestellt und unschädlich beseitigt.
Das Wassergeflügel des Inselzoos ist nicht betroffen. Die Gehege im Uferrandbereich wurden so abgesperrt, dass hier keine Futteraufnahme aus dem Schlamm stattfinden kann. Fische und fischfressende Vögel sind ebenfalls nicht betroffen.
Vorsorglich sollten Kontakte mit kranken und verendeten Enten durch Menschen und Haustiere vermieden werden!
Es bleibt festzustellen, dass in Ökosystemen verschiedenste Lebewesen gemeinsam und voneinander abhängig leben und unter bestimmten Bedingungen dieses Gleichgewicht gestört sein kann, so dass Erkrankungen auftreten. Alle Maßnahmen sind auf eine Senkung des Infektionsdruckes gerichtet, so dass das ökologische Gleichgewicht im großen Teich wieder funktioniert. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass, obwohl es eine Tradition ist, das Entenfüttern zu einer unnatürlich starken und damit krankheitsanfälligen Wildentenpopulation führt und absinkendes Futter Nährstoff für die toxinbildenden Bakterien ist. Das unkontrollierte und übermäßige Füttern der Wildenten muss unterbleiben.
Eine Beschilderung mit der Aufschrift „Wildentenbotulismus – Füttern verboten“ erfolgt.
i.A. Antje Gallert, Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit
www.altenburgerland.de
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
| |