Montagsdemonstration in Gera

Pfiffikus
ich kann mir aber gut vorstellen, dass es manche nicht arbeitende menschen gibt, die nicht in den urlaub fahren können
gastli
Ich auch. Da es bei mir mehr ab als auf ging war ich 1991 das letzte Mal in Urlaub. Dezember 1991 kam meiner erste Entlassung.
Simson
Zitat:
Original von kritiker
Zitat:
Original von Simson
@ kritiker:

Mir kommt es so vor als schreibst Du Dinge, wie Du sie im Parteilehrjahr, Staatsbürgerkunde- bzw. Marxismus-Leninismus-Unterricht, aus der staatlichen Presse, dem schwarzen Kanal oder anderen Quellen für Rotlichtbestrahlung gelernt hast.


@ SIMSON, ich schreibe jetzt alles ganz langsam: ...

ich war niemals mitglied in irgendeiner patei oder sonstigen organisation und werde es auch niemals sein, ich möchte meine eigene meinung haben!


Im Gegensatz zu Dir war ich Mitglied bei den Jungpionieren, den Thälmannpionieren, der Freien Deutschen Jugend, der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft und im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund. Obwohl ich zu DDR-Zeiten in einer staatlichen Einrichtung gearbeitet habe und eine SED-Mitgliedschaft dort zum guten Ton gehörte, bin ich kein Genosse geworden.

Hut ab, daß Du in der DDR jeglicher Mitgliedschaft in einer Organisation schon von Kindesbeinen an widerstanden hast!

Verwunderlich finde ich allerdings dann, daß Du heute Standpunkte vertrittst, die offizielle staatliche Lehrmeinung in der DDR waren.

Greift bei Dir eventuell ein typisch deutsches Verhaltensmuster? Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wollten viele Deutsche auch nie Nazis gewesen sein.

Ich will Dir nicht zu nahe treten und kenne Dich nicht persönlich. Aber vielleicht klärst Du uns über diesen für mich offensichtlichen Widerspruch noch auf.

Eine eigene Meinung steht Dir selbstverständlich zu. Im Gegensatz zu DDR-Zeiten kannst Du sie heute öffentlich äußern (das ging bei Deiner Meinung allerdings auch früher schon) und ich darf Dir öffentlich widersprechen (das ist neu).

Zu den anderen Punkten Deines Beitrages möchte ich mich nicht weiter äußern.
Herasun
Zitat:
Original von jandark


... ich fahr jetzt mal eben nach Spanien. Also buonas noches. Augenzwinkern


Klar, `nen schönen Urlaub wünsch ich dir natürlich auch und komm bitte gesund und vor Allem als der Alte wieder!
Simson
Zitat:
Original von Herasun
Was, zum Kuckuck, willst du damit untermauern? Denn: Wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um zu leben!


Ich will nur mal auf die Situation arbeitender Menschen hinweisen. Diese Menschen verwundert manchmal, was nicht arbeitende Menschen für unzumutbar halten und welche Ansprüche sie stellen.

Daß ein Arbeitsloser zwischen 8 und 16 Uhr einer Tätigkeit nachgehen könnte, erinnert manche an den Reichsarbeitsdienst. Welche Beschreibung gilt dann für Menschen in einem Beschäftigungsverhältnis mit einer Arbeitszeit von 8 bis 16 Uhr, die sich dabei eventuell auch anstrengen und Entbehrungen in Kauf nehmen müssen?

Einem Arbeitslosen soll neben Wohnkosten (für 50 qm bei einem Single) und Lebenshaltungskosten (345 Euro im Monat) der Zugang zum öffentlichem Leben gewährleistet werden, z.B. Telefon, Fernsehen, öffentlicher Nahverkehr, Kultur, Veranstaltungen).

Da fragt sich mancher, warum er noch auf Arbeit geht.
Herasun
Zitat:
Original von Simson


Da fragt sich mancher, warum er noch auf Arbeit geht.


Na, dann bleib doch zu Hause und nimm die "Annehmlichkeiten" eines Arbeitslosen in Anspruch!!!
Wie kann man nur so ignorant sein?!?!
(Liegt es möglicherweise daran, daß du mit deiner eigenen Lebenssituation auch mehr als unzufrieden bist und deshalb die Schuldigen dafür in der völlig falschen Ecke suchst? )
Simson
@ Herasun:

Auf Deine Anregung und auf Deine Frage: Zweimal ein klares Nein!
Herasun
Zitat:
Original von Simson
@ Herasun:

Auf Deine Anregung und auf Deine Frage: Zweimal ein klares Nein!


Na gut,mehr Klärungsbedarf besteht ja auch nicht !
Digedag
Ich habe auch Arbeit, aber zufrieden bin ich mit der Entlohnung und der hohen Fahrzeit auch nicht. Selbst für mich gäbe es da Gründe auf die Straße zu gehen. Am Ende hängt es dann an der Bequemlichkeit und an meinen Arbeitszeiten mich daran nicht zu beteiligen.

Wenn ich es mir so ausrechne habe ich auch nicht mehr Geld auf die Hand, als wenn ich zu Hause gemütlich mein Dasein friste. Aber das ist dann aber ja nur auf ein Jahr begrenzt und danach gibt es Hartz 4. Heißt also sich weiter ausbeuten zu lassen und auf Arbeit gehen.

Ich klaube kaum, dass irgendeine Regierung da was grundsätzlich ändern kann. Da sind die Arbeitgeber gefragt, da Regierungen nur die Rahmenbedingungen schaffen können.
Herasun
Zitat:
Original von Digedag
Ich habe auch Arbeit, aber zufrieden bin ich mit der Entlohnung und der hohen Fahrzeit auch nicht. Selbst für mich gäbe es da Gründe auf die Straße zu gehen. Am Ende hängt es dann an der Bequemlichkeit und an meinen Arbeitszeiten mich daran nicht zu beteiligen.

Wenn ich es mir so ausrechne habe ich auch nicht mehr Geld auf die Hand, als wenn ich zu Hause gemütlich mein Dasein friste. Aber das ist dann aber ja nur auf ein Jahr begrenzt und danach gibt es Hartz 4. Heißt also sich weiter ausbeuten zu lassen und auf Arbeit gehen.


Die Arbeitszeiten sind ein Argument, Bequemlichkeit zählt nicht!
Ich kann deine Argumentation ansonsten durchaus nachvollziehen!
Zeugt sie aber nicht trotzdem von Resignation gegenüber dem, was uns in diesem Land als Politik verkauft wird?
Geh weiter auf Arbeit, denn eine Grundsicherung, die man sich selbst erwirtschaftet, trägt erheblich zur Erhaltung des Selbstwertgefühls bei (glaub mir, ich weiß, wovon ich rede). Aber versuche auch (nur um deinetwillen) etwas an deiner Situation zu ändern!
gastli
Zitat:
Original von Simson

Daß ein Arbeitsloser zwischen 8 und 16 Uhr einer Tätigkeit nachgehen könnte, erinnert manche an den Reichsarbeitsdienst. Welche Beschreibung gilt dann für Menschen in einem Beschäftigungsverhältnis mit einer Arbeitszeit von 8 bis 16 Uhr, die sich dabei eventuell auch anstrengen und Entbehrungen in Kauf nehmen müssen?


Na, na so geht das aber nicht.
Wieso soll ein Arbeitsloser nicht bereit sein einen Vollzeitjob anzunehmen ?
Aber wenn er das für die sprichwörtliche Katz oder Dumpinglohn machen soll, weil er aus seiner Situation heraus erpressbar ist, dann verdammt noch mal, soll sich jeder mit Händen und Füßen dagegen sträuben. Und in dieser Situation, nur in dieser rede ich von Vergleichen mit dem RAD von 1931.
Digedag
Zitat:
Original von Herasun
Geh weiter auf Arbeit, denn eine Grundsicherung, die man sich selbst erwirtschaftet, trägt erheblich zur Erhaltung des Selbstwertgefühls bei (glaub mir, ich weiß, wovon ich rede).


Du wirst lachen, meine Arbeit macht mir sogar Spaß, wir sind ein nettes Team und ich gehe wirklich jeden Tag gern auf Arbeit. Ein wirklicher Ausgleich zum Alltagstrott zu Hause. Und genau deshalb habe ich den Job noch. Den weder die Entlohnung noch das Verhalten der Geschäftsführung, welche wie fast überall im Westen sitzt und von dort aus mit unterdrückender Hand regiert macht es einen leicht gern zur Arbeit zu gehen.

@gastli
Diese Dinge sind es die den Arbeitslosen aus seiner Situation befreien können. Es geht nicht nur immer um den Lohn.
jandark
Zitat:
Original von Raul-Gucker jandark
... ich fahr jetzt mal eben nach Spanien. Also buonas noches. Augenzwinkern


Zitat:
Original von Nie-in-den-Süden-Herasun
Das find ich aber nicht in Ordnung von dir, daß du dich jetzt, wo`s bissel spannend wird, einfach in den Süden absetzt! Augenzwinkern


Zitat:
Original von Nichturlaubsexperte Simson
Da wünsch ich Dir eine gute Fahrt und einen schönen Urlaub!

(Ich habe mir trotz Arbeit in den letzten drei Jahren keinen Urlaub geleistet, da bei begrenztem Geld andere Prioritäten vorgingen. Die Tochter einer Kollegin von mir macht nach Begründung und Festigung ihrer Selbständigkeit nach zehn Jahren zum ersten mal drei Wochen Urlaub. So kann das Leben von arbeitenden Menschen aussehen. Augenzwinkern )


Zitat:
Original vom mitfühlenden Pfiffikus
ich kann mir aber gut vorstellen, dass es manche nicht arbeitende menschen gibt, die nicht in den urlaub fahren können


Zitat:
Original von Die-Welt-als-Freund-bei-gastli
Ich auch. Da es bei mir mehr ab als auf ging war ich 1991 das letzte Mal in Urlaub. Dezember 1991 kam meiner erste Entlassung.


und dann wieder

Zitat:
Original von Gemischtgefühlsladen Herasun
Klar, `nen schönen Urlaub wünsch ich dir natürlich auch und komm bitte gesund und vor Allem als der Alte wieder!



Hey Leute, es ist WM-Zeit. Mit dem Spanien-Hinweis hab ich doch nur das Spanien-Spiel gestern abend gemeint. Mit anderen Worten: heute ist der "Urlaub" schon wieder vorbei. Und ich bin jetzt selbst (spätestens ab 16 Uhr) zu Gast bei Freunden. Augenzwinkern
Na da hab ich ja mal wieder was angerichtet ...

Zum Thema:
Menschen aktivieren, im Rhytmus halten - ok;
die Einsicht, daß mancher Dienst an der Allgemeinheit eigentlich selbstverständlich sein müßte, angesichts des Empfangs allgemein bereitgestellter Leistungen - auch noch irgendwie verständlich;
aber warum sollten diese Menschen dann irgendwann überhaupt nochmal in ein reguläres Arbeitsverhältnis gelangen dürfen? Auf diese Weise erscheint ihre Arbeitskraft doch "günstiger". Es soll ja schon genügend Unternehmen (auch aus der Industrie) geben, die Ein-Euro-Jobber nehmen würden.

Nicht ganz zu Unrecht sagt man dem Kapitalismus nach, daß er deshalb funktioniere, weil er dem menschlichen Egoismus Rechnung trage und damit florierenden Wettbewerb und Fortschritt unterstütze.
Wenn das so ist, warum sollen wir dann damit rechnen, daß Kommunen irgendwann wieder für reguläre Arbeitsplätze sorgen? Die Wahrscheinlichkeit, daß man sich mit den billigen Arbeitskräften arrangiert, erscheint mir höher als ernsthaft daran zu glauben, daß dieser Prozeß irgendwann rückgängig gemacht werde. Egoismus (ich weiß, es wird dort eher Notwendigkeit und Vernunft genannt) existiert und funktioniert natürlich auch in Stadtverwaltungen. Und wenn diese Gelder einsparen können, dann werden sie diese Möglichkeit natürlich auch nutzen. Auch dauerhaft.


gruß

jandark
Herasun
@ jandark, na wenigstens hast du meinem Wunsch entsprochen und bist gesund und als der Alte zurück! Augenzwinkern
holgersheim
Zitat:

Erste Klage gegen Ein-Euro-Jobs
Der erste Fall von Missbrauch der Ein-Euro-Jobs beschäftigt in Thüringen die Justiz. Angeklagt ist die Stadt Weida, die Arbeitskräfte zum Schneeräumen und als Erzieher im Kindergarten eingesetzt haben soll.

ERFURT. In mehr als acht Fällen habe die Ostthüringer Kommune Weida Ein-Euro-Jobber in Bereichen eingesetzt, die zum ersten Arbeitsmarkt in Konkurrenz ste- hen, so kritisiert Matthias Beer von der IG Metall Gera. Die Gewerkschaft habe daraufhin in Abstimmung mit den Betroffenen Klage gegen die Stadt als Arbeitgeber eingereicht. Dort wollte sich Bürgermeister Werner Beyer gestern nicht zu den Vorwürfen äußeren: "Das Verfahren laufe noch", hieß es.

Nach Ansicht der IG Metall wird der Prozess Mustercharakter tragen. Denn es gebe thüringenweit hunderte Fälle, in denen Ein-Euro-Jobber keine gemeinnützigen Arbeiten verrichten. "Oft werden sie gezwungen, falsche Tätigkeitsberichte zu unterschreiben", sagte Matthias Beer. Die Angst um den Zuverdienst halte aber viele von rechtlichen Schritten ab. "Ein großer Fehler", wie Brigitte Baki vom DGB erklärt. Denn wer mit seinem Ein-Euro-Job in Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt steht, "kann eine Festanstellung einklagen", so Baki.

Grund ist eine Gesetzeslücke, die für Kommunen und Bildungsträger ein noch nicht zu kalkulierendes Risiko bedeute.

Unterdessen wächst die Kritik an der Bundesagentur für Arbeit, die 70 Millionen Euro in ihren Umbau investiert. Allein 100 000 Euro kostet das neue Logo. "Die Bundesagentur soll sich lieber auf die Vermittlung konzentrieren und nicht das Geld aus dem Fenster werfen", reagiert DGB-Landeschef Frank Spieth empört. Es sei ein neuer Versuch, "die Fehler in der Betreuung der Erwerbslosen zu übertünchen", kritisiert Spieth.

(TA, 22.04.2005)



Die Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Gera in der Hainstraße findet am Donnerstag den 22.06.2006 um 09:30 statt. Die Verhandlung ist öffentlich mit Medienpäsenz aus ganz Deutschland.
Pfiffikus
Heisser Tipp: Trillerpfeifen in der Tasche lassen!

Das Gericht könnte sonst einzelnedes Saales verweisen oder den Saal komplett räumen lassen.
Simson
Ein-Euro-Jobs oder staatliche Beschäftigungsmaßnahmen, die Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt vernichten, kann ich nicht gutheißen.

Für bestimmte Tätigkeiten aber, z.B. für solche, die dem Gemeinwohl dienen, könnte ich mir schon vorstellen, daß arbeitslose Menschen in vernünftiger und menschenwürdiger Form tätig werden können und auch finanziell etwas davon haben. Das wären Brücken zwischen Nichtstun und dem ersten Arbeitsmarkt. Ich weiß nicht, ob Zuhausesitzen oder Schwarzeinkünfte für Arbeitslose eine bessere Lösung sind.
kritiker
Zitat:
Original von Simson
Aber vielleicht klärst Du uns über diesen für mich offensichtlichen Widerspruch noch auf.

entschuldigen sie bitte euer durchlaucht, ich wußte nicht das sie von gestern sind, oder warum sprechen sie plötzlich in der dritten person von sich?

Zitat:

Zu den anderen Punkten Deines Beitrages möchte ich mich nicht weiter äußern.


ja, wenn die argumente fehlen, sollte man lieber schweigen! das ist ja mal ein feiner zug von dir!
bis dann
Simson
Zitat:
Original von kritiker
Zitat:
Original von Simson
Aber vielleicht klärst Du uns über diesen für mich offensichtlichen Widerspruch noch auf.

entschuldigen sie bitte euer durchlaucht, ich wußte nicht das sie von gestern sind, oder warum sprechen sie plötzlich in der dritten person von sich?


Wir sind hier in einem öffentlichem Forum. Deswegen kannst Du uns (die Forenteilnehmer) mal über einen Widerspruch aufklären, der sicher nicht nur mir auffällt. Ich bin nach wie vor gespannt darauf!


Zitat:
Original von kritiker
Zitat:
Original von Simson

[quote]
Zu den anderen Punkten Deines Beitrages möchte ich mich nicht weiter äußern.


ja, wenn die argumente fehlen, sollte man lieber schweigen! das ist ja mal ein feiner zug von dir!
bis dann


Ich schweige nicht wegen fehlender Argumente, sondern wegen eines Diskussionsniveaus, auf dem sich nicht effektiv diskutieren läßt und das auch keinen Wert für eine öffentliche Diskussion zu den Themen der heutigen Zeit hat.
holgersheim
Zur 100. Montagsdemo, die seit dem 9. August 2004 von der Initiative für soziale Gerechtigkeit in Gera organisiert werden, versammelten sich knapp 200 Teilnehmer.
Wir konnten Gäste von anderen sozialen Bündnissen und Initiativen begrüßen.
Gäste aus Zeitz, Greiz, Saalfeld, Altenburg, Eisenberg, Erfurt und Jena waren angereist. Aus Erfurt war der Initiator der dortigen Donnerstagsdemonstrationen, DGB-Landesvorsitzender Steffen Lemme gekommen. "Wir dürfen nicht nachlassen, diesen Protest in geeigneter Form auf die Straße zu tragen", sagte er und sieht in den Initiativen derzeit die einzige Kraft, die das übernimmt. Redner stellten fest, dass zwischen 2000 und 2006 in Gera 7900 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze ersatzlos weggefallen sind. Die so genannten Bedarfsgemeinschaften stiegen von 6700 Anfang 2005 auf 9700 heute, ergänzte Wolfgang Heise, Vorsitzender des Stadtverbandes der Linkspartei/PDS, erneuerte die Forderung des Mindestlohnes von 1400 Euro und dankte den Demo-Organisatoren ************** und Andreas Hähle. Letzterer ist heute WASG-Landesvorsitzender. Auch ich bin über die außerparlamentarische Protestbewegung zur WASG gestoßen und habe den Geraer Kreisverband mit gegründet. Die Vernetzung der Demonstranten in vielen Städten funktioniert immer besser, trotz totschweigen in der Presse. In der Gründung ist ein eigener Radiosender der sozialen Bündnisse. Während der Demo wurde ein Brief von Oskar Lafontaine an die Geraer Demo verlesen, in dem Lafontaine unter anderem schreibt: "Sie zeigen, dass die Politik wieder für und nicht gegen die Menschen regieren muss".
Vernetzt sind auch Teilnehmer. Freunde fand der 51-jährige Matthias Kluge, der zum 94. Mal kam und jedes Mal aus Lusan läuft, um Fahrkosten zu sparen. "Ich habe was für mein Selbstbewusstsein getan", sagte Maritta Ensch, die seit 1991 arbeitslos ist. Die 21-jährige Stefanie Fuchs ging schon schwanger zur Demo. Jetzt schiebt sie den zehnmonatigen Lukas im Wagen mit. Sie alle zeigen offen ihr Gesicht und prangern die Politik des anhaltenden Sozialabbau öffentlich an. Und darum jeden Montag 17:00 Uhr Platz der Republik Gera. Keiner schiebt uns weg.