Adidas Kinderarbeit: Wie viel Leid steckt im "Teamgeist"?

Adeodatus
Berlin - Auf dem Rasen der Fußball Weltmeisterschaft rollt der "Teamgeist"-Ball von Adidas. Doch dort, wo er genäht wird, ist dieser Ball für Frauen und Kinder ein "Quälgeist".

Rechtzeitig zur WM hat jetzt "Oxfam", das weltweite Netz von Entwicklungshilfe-Organisationen, einen Bericht über die Herstellung von Adidas-Fußbällen in Asien veröffentlicht. Titel: Abseits!

Adidas lässt hauptsächlich in Südamerika, Thailand, Bangladesh, Pakistan und Indien Fußbälle nähen. 60 Prozent aller Bälle kommen aus Silakot im Norden von Pakistan. Rund 30 000 Näher sind hier beschäftigt. Kinderarbeit gibt es offiziell in den Fabriken nicht mehr. Aber: Weil die Mütter jetzt den Job der Kinder in den Fabriken machen, sind die Kinder gezwungen, den Job der Mütter auf den Feldern und in den Zuliefererbetrieben zu machen. Das ist das Perfide an diesem System: Alle rühmen sich, es gäbe keine Kinderarbeit mehr, aber in Wirklichkeit müssen die Kleinen zu noch geringeren Löhnen in anderen Bereichen arbeiten. Denn das Geld, dass die Sportfirmen ihren Arbeitern zahlen, reicht gerade mal, um die Familie satt zu bekommen. Verdient ein Fußballstar bei uns rund 10 Millionen Euro im Jahr, bekommt eine Näherin für ihre harte Arbeit im Monat nur um 100 Euro oder pro Ball 42 Cent. Und das bei 60 Stunden pro Woche! Eine Schande sei das, so Oxfam. Und kämpft für höhere Löhne. Immerhin machte Adidas 2005 mit Sportartikeln rund 390 Millionen Euro Gewinn. Das müsste für eine kleine Prämie für die Näherinnen eigentlich reichen.

Auch in Deutschland kommt Adidas unter Druck. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer kündigte an: "Die Ausbildungsquote des Sportartikelherstellers mit nur zwei Prozent ist ein Skandal. Wir werden während der Weltmeisterschaft auf diesen Missstand hinweisen."

http://www.berlinonline.de/berliner-kuri...tik/125684.html
gastli
Die Klamotten bekommen neue Etiketten.


as65
Leider wird vieles dort produziert wo ein maximaler Gewinn erwirtschaftet werden kann. Auf einige Länder und Regierungen wird enormer Druck ausgeübt. Leider nur wenn eigene Interessen zu verteitigen sind.
Es wird immer wieder mit den Finger auf solche Länder gezeigt, wo derartige Mißstände an der Tagesordnung sind. Aktiv gegen diese vorgehen tut keiner.

as65
Golfi
Profit ist alles, möchte mal wissen warum Teamgeist um die 130 € kostet wenn er in drittländern produziert wird. Einfach zum kotzen
gastli
Zitat:
Beim Einsturz der Textilfabrik in Bangladesch sind im April 2013 mehr als 1100 Menschen gestorben. 70 internationale Konzerne unterzeichneten danach ein Abkommen für mehr Arbeitssicherheit. Doch was hat sich geändert?
[tagesschau.de; 24. Juli 2013]


* Was sich geändert hat? Die Welt ist um eine Abkommen reicher geworden und um mehr als 1100 Menschen ärmer. Kik hat inzwischen die Suche nach intakten Kleidungsstücken an der Einsturzstelle eingestellt..
gastli
Zitat:
Die Ohnmacht der Konsumenten
„Fair“- und „Öko“-Siegel haben die Arbeitsbedingungen für Textilbeschäftigte weltweit kaum verbessert. Nur ein strengeres Haftungsrecht kann Abhilfe schaffen.

[Quelle: http://www.hintergrund.de/201406053117/w...onsumenten.html]

Ach tatsächlich?
Man kann das kapitalistische Ausbeutungssystem nicht mit lustigen Aufklebern bändigen?
Na sowas.
Nein, wer hätte DAS ahnen können.
gastli
Zitat:
Wirtschaft macht Front gegen Textil-Bündnis.
Ein Bündnis für nachhaltige Textilien soll künftig Ausbeutung und Umweltzerstörung bei der Herstellung von Kleidung bekämpfen. Doch die Textilwirtschaft läuft Sturm gegen den Plan von Entwicklungshilfeminister Gerd Müller. Und die Chance auf ein Siegel schrumpft.
Was bei Bananen und Kaffee funktioniert, scheint für Kleidung schwierig zu sein: Bundesentwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) würde Textilien liebend gern ein faires Siegel verpassen. Doch die Chancen für ein solches Siegel für Nachhaltigkeit und faire Löhne sind klein. Seit der Plan auf dem Tisch liegt, gibt es Widerstand aus der Wirtschaft und von Händlern. Selbst Müller glaubt nicht mehr daran, in naher Zukunft sein Siegel-Vorhaben zu verwirklichen. In Berlin stellte er heute das "Bündnis für nachhaltige Textilien" vor – doch auch das stößt auf Kritik.

[Quelle: http://www.heute.de/wirtschaft-macht-fro...s-35447788.html]

Deutsche Wirtschaft in alter Tradition.
Seit‘ an Seit‘ im Gleichschritt Marsch gegen den internationalen Kommunismus und die Verschwörung der fremdländischen Textilarbeiter!