NRW-Minister Laumann: «Hartz IV-Regelsätze für Kinder waren nie wissenschaftlich»

RudiRatlos
Wenn überhaupt jemand als Opfer bezeichnet werden kann dann denke ich an die Kinder der Langzeitarbeitslosen. Sie zumindest haben keine Wahl und Möglichkeit daran etwas zu ändern, bestenfalls ihre Eltern falls nötig in den Allerwertesten zu treten etwas daran zu ändern.
Simson
Zitat:
Pfiffikus hat am 10. November 2007 um 00:49 Uhr folgendes geschrieben:
Genau, das sollte getan werden.
Unverschuldet in dieser Situation --> Opfer
Eigenes Verschulden --> Kein Opfer


Zitat:
Pfiffikus hat am 10. November 2007 um 00:49 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn es aber darum geht, zum Beispiel über neue Regelsätze zu debattieren, könnte eine solche Unterscheidung gewiss hilfreich sein.

Eine solche Unterscheidung zu treffen, wird aber praktisch nicht möglich sein. Soll eine gesellschaftliche Kommission über Einzelfälle entscheiden?

Auf jeden Fall handelt es sich bei Langzeitarbeitslosen nicht um Opfer von Hartz IV!

Zitat:
Pfiffikus hat am 10. November 2007 um 00:49 Uhr folgendes geschrieben:
Pfiffikus,
der nicht zustimmt, wenn jemand für sich zum Beispiel ein "Recht auf Faulheit" reklamiert

Das Recht auf Faulheit oder eigenen Interessen nachzugehen steht ja jedem arbeitsfähigem Menschen zu. Nur darf er im Gegenzug keine Leistungen der Gesellschaft erwarten oder gar als Menschenrecht einfordern. Ein fauler oder am Markt vorbei tätiger Unternehmer erhält auch keine Gegenleistungen von Kunden.
Simson
Zitat:
RudiRatlos hat am 10. November 2007 um 00:53 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn überhaupt jemand als Opfer bezeichnet werden kann dann denke ich an die Kinder der Langzeitarbeitslosen. Sie zumindest haben keine Wahl und Möglichkeit daran etwas zu ändern, bestenfalls ihre Eltern falls nötig in den Allerwertesten zu treten etwas daran zu ändern.

Das sehe ich auch so. Die Gesellschaft sollte aber solchen Kindern ein besonderes Augenmerk zukommen lassen und sie eventuell stärker unterstützen. Aber nicht soweit, daß sie ihren erwachsenen Eltern jegliche Verantwortung abnimmt.
RudiRatlos
Ja, das ist halt die Sache mit der Verantwortung. Für mich fängt diese mit Eigenverantwortung an, speziell wenn es darum geht an einer negativen Situation etwas zu ändern. Aber allzuoft wird gerade dort nach dem Staat und dessen Verantwortung geschielt.
Simson
Auch hier stimme ich Dir zu.
RudiRatlos
Zitat:
Pfiffikus hat am 10. November 2007 um 00:49 Uhr folgendes geschrieben:
Wenn es aber darum geht, zum Beispiel über neue Regelsätze zu debattieren, könnte eine solche Unterscheidung gewiss hilfreich sein.


Sollte es denn dazu kommen höre ich jetzt schon den Aufschrei das dies in höchstem Maße diskreminierend sei, ist aber auch schwierig zwischen willigen und unwilligen Klienten zu unterscheiden.
Den Versuch kann ich mir schon vorstellen, nicht aber das es dann auch funktionert.
Pfiffikus
Zitat:
RudiRatlos hat am 10. November 2007 um 02:29 Uhr folgendes geschrieben:

Sollte es denn dazu kommen höre ich jetzt schon den Aufschrei das dies in höchstem Maße diskreminierend sei, ist aber auch schwierig zwischen willigen und unwilligen Klienten zu unterscheiden.

Ich schrieb ja bereits, dass ich die Mehrheit der Hartz-IV-Empfänger für willig halte, sich ihren Lebensunterhalt durch ihrer Hände Arbeit selber zu verdienen. Ginge es nach mir, so sollte es diese lieber nicht treffen.

Es ließen sich allerdings garantiert einige Kriterien finden, bei deren Zutreffen die Regelsätze von 2004 weiter bestehen könnten. Spontan fällt mir da ein, dass das Vorhandensein von unentschuldigten Fehlzeiten während des letzten Arbeitsverhältnisses bzw. der vorhergegangnen Ausbildung ein solches Kriterium. Denn solche Fehlzeiten machen es durch Verschulden des potentiellen Arbeitnehmers der ARGE schwerer als nötig, einen neuen Arbeitsplatz am ersten Arbeitsmarkt zu finanzieren.
Bei Maßnahmen, die von den ARGEn finanziert werden, wird ohnehin die (körperliche) Anwesenheit erfasst, so dass die Informationen bereits an der richtigen Stelle vorliegen.

Wenn es auf diese Weise Leute treffen würde, welche selbst verschuldet nicht im ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können, so würde sich die Lautstärke des Aufschreis hoffentlich in Grenzen halten. Und kaum noch Mitleid erheischen...


Pfiffikus,
der weiß, dass unentschuldigte Fehlzeiten nicht das einzige Kriterium sein müsste
Simson
Mir widerstrebt der Gedanke, bewerten zu wollen, warum jemand arbeitslos geworden ist.

Viel entscheidender ist, was jemand unternimmt, seine Arbeitslosigkeit zu überwinden. Hier entscheidet sich, ob jemand arbeitslos bleibt oder nicht!
Pfiffikus
Zitat:
Simson hat am 10. November 2007 um 12:59 Uhr folgendes geschrieben:

Mir widerstrebt der Gedanke, bewerten zu wollen, warum jemand arbeitslos geworden ist.

Es ist ja meine Rede, dass es Jobs gibt, die Spaß machen und solche, welche weniger attraktiv sind. Aber nötig sind sie denoch.

Vergleiche es doch mal mit anderen Versicherungen! Zahlt eine Kasko-, eine Haftpflicht-, eine Hausrat- oder Feuer- oder andere Versicherung für Schäden, die der Versicherungsnehmer vorsätzlich herbei führt? Warum soll das bei der Arbeitslosenversicherung trotzdem so sein?


Pfiffikus,
der sich darüber im Klaren ist, dass die Entscheider in ihrer öffentlichen Beliebtheit im selben Range stehen, wie Politessen oder Blitzer
Simson
Mit der vierteljährigen Sperre für den Arbeitslosengeld I-Bezug bei selbstverschuldter Arbeitslosigkeit und mit möglichen Sanktionen bei Nichtannahme einer angebotenen Beschäftigung gibt es ja bereits Instrumente.

Leider wird aber beim Arbeitslosengeld I- oder II-Bezug nicht unterschieden, ob sich jemand ernsthaft und mit persönlichem Einsatz um eine neue Beschäftigung bemüht und gegebenfalls auch zu Kompromissen bzw. Abstrichen bereit ist oder nicht.
D.Wetstein
Zitat:
Simson hat am 10. November 2007 um 13:47 Uhr folgendes geschrieben:

Leider wird aber beim Arbeitslosengeld I- oder II-Bezug nicht unterschieden, ob sich jemand ernsthaft und mit persönlichem Einsatz um eine neue Beschäftigung bemüht und gegebenfalls auch zu Kompromissen bzw. Abstrichen bereit ist oder nicht.


Zitat:
RudiRatlos hat am 10. November 2007 um 01:47 Uhr folgendes geschrieben:



Ja, das ist halt die Sache mit der Verantwortung. Für mich fängt diese mit Eigenverantwortung an, speziell wenn es darum geht an einer negativen Situation etwas zu ändern. Aber allzuoft wird gerade dort nach dem Staat und dessen Verantwortung geschielt.


Zitat:
Simson hat am 10. November 2007 um 12:59 Uhr folgendes geschrieben:



Viel entscheidender ist, was jemand unternimmt, seine Arbeitslosigkeit zu überwinden. Hier entscheidet sich, ob jemand arbeitslos bleibt oder nicht!


Meine Herren! In Erfurt leben mitlerweile 37,5 % aller Kinder unter der Armutsgrenze. Das ist mehr als das Doppelte des Bundesduchschnittes. In Hameln, Minden, Höxter sind es rund 30 %. Erzählt doch bitte mal das was ich oben zitiert habe
a) diesen Kindern
b) den Eltern dieser Kinder
c) den Lehrern dieser Kinder
d) den behandelnden Ärzten dieser Familien
Erzählt dies vor allem auch mal alleinerziehenden Müttern, alleinerziehenden Vätern, chronisch kranken Erwerbslosen, behinderten und schwerbehinderten Erwerbslosen, Erwerbslosen über 45 besser noch über 50 oder 55 Jahre alt.
Ich denke, hier reden Leute von Dingen, die sie gar nicht kennen und auch nie persönlich erlebt haben. Hier reden leute über Dinge, deren gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge und Hintergründe ihnen nicht einmal ansatzweise klar sind. Hier wird gekräht im O-Ton eines Herren Schröder, Profalla, Merz, Niebel, Ackermann, Hundt, Henkel, Sinn und wie sie sonst noch alle heißen.
Simson
Zitat:
D.Wetstein hat am 13. November 2007 um 17:06 Uhr folgendes geschrieben:

Ich denke, hier reden Leute von Dingen, die sie gar nicht kennen und auch nie persönlich erlebt haben.

Zumindest was mich betrifft, denkst Du da falsch.
RudiRatlos
Die so genannte Armutsgrenze liegt derzeit in Deutschland bei ca. 980€.
Dies träfe dann auch auf mich und meine Familie zu, aber warum in aller Welt fühle ich diese Armut nicht? Warum müssen meine Kinder nicht an Hunger leiden und an Ausgrenzung im Alltag? Warum wird ständig nach der staatlichen Verantwortung "gekräht" (Zitat Wet(z)stein) und kaum Eigeninitiative ergriffen?!
andy112
@ Rudi



weils einfacher und bequemer ist, als bei diesen schweinewetter drausen, seinen trägen Körper auf arbeit zu bewegen.
RudiRatlos
@andy112

Du sagst es! Und was bitte meint Wetstein?
U.Walluhn
"Die so genannte Armutsgrenze liegt derzeit in Deutschland bei ca. 980€. Dies träfe dann auch auf mich und meine Familie zu, aber warum in aller Welt fühle ich diese Armut nicht? Warum müssen meine Kinder nicht an Hunger leiden und an Ausgrenzung im Alltag? Warum wird ständig nach der staatlichen Verantwortung "gekräht" (Zitat Wet(z)stein) und kaum Eigeninitiative ergriffen?!"
Herr Ratlos, erzählen sie das doch bitte mal den vielen Hartz4-Familien am oberen Wiesenhügel oder auf dem Roten Berg. Auf die Antworten wäre ich sehr gespannt. Platte Propaganda löst keine Probleme. Was Sie zur Armutsgrenze schreiben, ist populistischer Unsinn. Die sogenannte soziokulturelle Existenzgrenze für eine erwachsene Person liegt in Deutschland bei etwa 980 Euro. Die Pfändungsfreigrenzen und Selbstbehaltsgrenzen für Unterhalt liegen höher und werden unsisono von allen Sozial und anderen Gerichten als Untergrenzen für ein existenzwürdiges Leben im Hochpreisland Deutschland angesehen. Das bedeutet, alles was darunter liegt, ist mit massiven Abstrichen an einem zivilisierten Leben verbunden. Der Hartz4-Regelsatz beträgt ungekürzt 347 Euro, die duchschnittlichen Wohnzuschüsse (statistisches Mittel) in Erfurt pro Person betragen 156 Euro. Nach Adam Ries ergibt dies durch simple Addition 503 Euro. Andere Sozialleistungen gibt es nicht. Es dürfte jedem durchschnittlich gebildeten Menschen einleuchten, dass ein solcher Betrag vor allem in Anbetracht der jüngsten exorbitanten Preissteigerungen für Lebensmittel, Energie, Kraftstoffe usw. zum Leben einfach nicht mehr ausreicht. Sozialverbände haben mehrfach ausgerechnet und nachgewiesen, dass eine Unterdeckung von 150 bis 200 Euro pro Monat vorliegt.
Ich möchte Sie, Herr Ratlos, noch darauf hinweisen, dass es Frau Wetstein, nicht Wetzstein heißt. Frau Desiree Wetstein lebt in Bad Pyrmont, ist auch Jüdin, wurde ebenfalls im Oktober 2007 auf dem Erfurter Anger von der Antifa angepöbelt und engagiert sich im Weserbergland vorbildlich für sozial schwache Familien. Etwas mehr Respekt wäre angebracht.
Bernhard P.
Was soll man davon halten? Rudi Ratlos scheint mit seiner Argumentation Hartz IV rechtfertigen zu wollen obwohl er selbst vorgibt Betroffener zu sein. Das ist ungefähr das Gleiche als wenn sich ein Torwart über ein Eigentor freut.

Untersuchungen der Ärtzekammer belegen das Hartz IV ist nicht ausreichend für eine gesunde Ernährung. Man könnte es auch anders sagen, dieser Staat begeht, eine durch den Bundestag gesetzlich abgesegnete vorsätzliche Körperverletzung (Mangelernährung durch Hartz IV).

Zitat Rudi Ratlos:

Zitat:
Warum wird ständig nach der staatlichen Verantwortung "gekräht" (Zitat Wet(z)stein) und kaum Eigeninitiative ergriffen?!


Wie bitte? Ist der Staat nicht für seine Bürger verantwortlich? Aus Schröders "Fordern und Fördern" ist doch nur noch ein Fördern seitens der Arge geworden. Möchte nicht wissen wieviel Eigeninitiative Leute ergreigen. Chancen auf Erfolg, sprich Arbeit sind unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto.

Ich finde es auch nicht angebracht das Herr Ratlos hier den Namen von Frau Wetstein verunstaltet. Darf der das etwa?
andy112
Zitat:
mcbernie hat am 19. November 2007 um 18:01 Uhr folgendes geschrieben:



Was soll man davon halten? Rudi Ratlos scheint mit seiner Argumentation Hartz IV rechtfertigen zu wollen obwohl er selbst vorgibt Betroffener zu sein. Das ist ungefähr das Gleiche als wenn sich ein Torwart über ein Eigentor freut.

Untersuchungen der Ärtzekammer belegen das Hartz IV ist nicht ausreichend für eine gesunde Ernährung. Man könnte es auch anders sagen, dieser Staat begeht, eine durch den Bundestag gesetzlich abgesegnete vorsätzliche Körperverletzung (Mangelernährung durch Hartz IV).

Zitat Rudi Ratlos:

Zitat:
Warum wird ständig nach der staatlichen Verantwortung "gekräht" (Zitat Wet(z)stein) und kaum Eigeninitiative ergriffen?!


Wie bitte? Ist der Staat nicht für seine Bürger verantwortlich? Aus Schröders "Fordern und Fördern" ist doch nur noch ein Fördern seitens der Arge geworden. Möchte nicht wissen wieviel Eigeninitiative Leute ergreigen. Chancen auf Erfolg, sprich Arbeit sind unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto.

Ich finde es auch nicht angebracht das Herr Ratlos hier den Namen von Frau Wetstein verunstaltet. Darf der das etwa?




solange noch Kohle für Bier,schnaps und Zigaretten vorhanden ist,würde es auch für ordentliche Lebensmittel reichen. Auserdem kann jeder sich zum regelsatz was dazuverdienen. Teilzeit und hinzuverdienststellen gibt es jede menge! auch bei uns in der region!

andy
U.Walluhn
mcbernie: Was bitte erwartest Du von einigen - ich will es vorsichtig ausdrücken - der Forenteilnehmer. Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass zumindest einer der Herren für seine nicht selten wirklich unflätigen Ausdrücke bezahlt wird. Kein vernünftiger Mensch käme auch nur ansatzweise auf die Idee, dergestalt Blödinn in seiner Freizeit zusammenzuschreiben. Ich bin auch überzeugt, dass keiner dieser neunmalklugen Schreiberlinge (Arbeit gibt es überall genug, ja wenn man nur will, dann findet man auch, auch in unserer Region... usw.) jemals Hartz 4 selbst durchlebt hat. Fazit: Es hat keinen Wert, auf solche niveaulosen Beiträge einzugehen. Wir sollten sie stehen lassen, die Gäste-Leser dieses Forums denken sich ihrern Teil dazu.
Bernhard P.
Die maßlose Arroganz die hier einige gegenüber Hartz IV-Empfängern äußern ist fast beleidigend. Wie bekloppt dürfen eigendlich Sprüche in der Beziehung eigentlich sein?

Zitat:
Wer Arbeit finden will der findet auch welche.


Ich kann Andy 112 nur wünschen das er lange seinen Job behält, denn sonst wäre er wohl gezwungen umzudenken. Nach seinen Worten würden über 30 000 arbeitslose Erfurter ja Arbeit finden. Wo denn bitte schön?