Ist die Bürgerinitiative "Der Wiesenhügel muss leben" kompetent, das Problem zu lösen?

U.Walluhn
Je mehr Teilnehmer, umso besser.
RudiRatlos
Ob die BI kompetent ist oder nicht ist eigentlich egal, das Ergebnis wird zeigen wie effektiv und kompetent gehandelt wurde. Fakt ist das sie die einzigen sind welche noch Gehör im Rathaus finden. Der BR hat sich selbst disqualifiziert.
Deshalb auch keine Stimmabgabe möglich.
Bernhard P.
Ob die Bürgerinitiative "Der Wiesenhügel muss leben" kompetent ist möchte ich hier nicht einschätzen. Auf jeden Fall sollte von der in TLZ und TA angekündigten Basisarbeit für die Menschen selbst mehr zu spüren sein. Man muss mehr selbst auf die Leute zugehen und darf nicht in jedem Fall erwarten das die Bürger von allein kommen. Dazu sind die meisten Deutschen zu bequem.

Kooperative Zusammenarbeit statt gegenseitiger Verurteilungen sollte daher für die Zukunft eher angesagt sein als die weitere Einteilung der Menschen in gut und böse.

Deshalb, gilt auch für die Fans der BI, jeden Montag 16 Uhr finden sich die Bürger auf freiwilliger Basis zum Gespräch zusammen. Einfach mal vorbeikommen und mitdiskutieren.

Ich wünsche natürlich der BI viel Kraft. Aber ohne ständigen Druck der betroffenen Bürger auf dieselbe wird sich wohl kaum viel bewegen.
U.Walluhn
Ach Herr Ratlos ist ratlos: "Ob die BI kompetent ist oder nicht ist eigentlich egal." Was für ein Armutszeugnis.... Interessant aber der Umkehrschluss:
Ob der Stadtrat kompetent ist oder nicht ist eigentlich egal...
U.Walluhn
"Ob die BI kompetent ist oder nicht ist eigentlich egal, das Ergebnis wird zeigen wie effektiv und kompetent gehandelt wurde. " Herrlich. Egal ob Kompetenz vorliegt oder nicht, denn das ist ja gleichgültig, wird das positive Ergebnis zeigen, dass Kompetenz vorhanden war, auch wenn gar keine vorhanden war.
Das ist bundestagsreif!
"Fakt ist das sie die einzigen sind welche noch Gehör im Rathaus finden."
Noch Gehör finden. Nochmals herrlich. Die Ohren sind auf Durchzug gestellt, der Dreiwegehahn auf Durchmarsch gestellt. Links rein, rechts raus. Gehör finden.

Rudi Ratlos: Es ist noch kein Karneval. Büttenreden erst nach dem 11.11.2007. Wolle mer ihn reilasse? Besser nicht.
Bernhard P.
Ich glaube es ist noch zu früh irgendwelche Vorschusslorbeeren zu verteilen.

Altes russisches Sprichwort sagt:

Zitat:
Der Morgen ist klüger als der Abend.


Was man gar nicht braucht sind Leute die auf alle einprügeln sich aber selbst um jedes Gespräch drücken. Übrigens besang Udo Lindenberg mal einen Geiger mit gleichem Namen.

Der Zwischenstand der Umfrage sieht auch nicht gerade optimistisch aus.
Komisch finde ich allerdings das immer die gleichen zum montaglichem Bürgertreffen erscheinen und die leute mit den besten Idee immer zu Hause bleiben.
Bernhard P.
Habe im Fernsehen heute die Meldung vernommen das man in der ostdeutschen Stadt Prenzlau ebenfalls, sage es mal richtig, ca. 300 Sozialwohnungen vernichten will. Auch dort hat sich bereits eine Bürgerinitiative gebildet.

Wie sich doch die Probleme mit Erfurt gleichen. Das kann doch wohl kein Zufall sein.
U.Walluhn
Was im vorpommerschen Prenzlau passiert, passert allerorten im Gebiet der ehemligen DDR. Das ist alles kein Zufall. Das ist der Generalangriff auf den Sozialwohnraum der kleinen, der armen Leute. Der Leerstand soll weg, der Wohnraum soll verknappt werden, damit die Mieten steigen können. Die Mieten sollen des Profites wegen steigen. Nichts anderes. Man kalkuliert, dass es noch genügend Mieter gibt, die das Geld haben, höhere Mieten zu zahlen und man will, dass sie zahlen. Wer nicht zahlen kann, der soll sehen.... Man nennt dies zynisch Eigenverantwortung stärken. Es hat mit der Sozialpflicht des Eigentums nichts mehr zu tun und alles beginnt zunehmend nicht mehr auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen.
Was Erfurt betrifft so wird immer klarer, dass man den "Sozialmüll" vom Wiesenhügel auf den Roten Berg sperren will. Und reichen die kleinen Wohnungen nicht, so sollen 2 Familien eben in eine große Wohnung mit nur 1 Bad, 1 Küche, 1 Telefonanschluß, 1 Kabelanschluß ziehen. Auch das nennt man zynisch Eigenverantwortung. Der Leerstand im Norden soll aufgefüllt werden auf Teufel komm raus, oben am Hügel sollen alle verschwinden. Die Lage im Süden ist einfach zu prächtig für die Unterschicht.
Prognose: Es gibt ein jahrelanges jurstisches Gezerre durch die Instanzen.
Bernhard P.
Vor einiger Zeit stellte jemand im Zusammenhang mit den Abrissplänen am Erfurter Wiesenhügel die Frage woher die Informationen stammen, damals als Gerücht bezeichnet, das die Kowo pleite sei?
Nun habe ich querbeet recherchiert und im ND vom 27.09.2007 folgendes bemerkenswerte Zitat gefunden:

Zitat:
»Wir haben uns immer gefragt, wann hier saniert wird«, sagt Ingeburg Koncz. Doch dazu wird es in aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr kommen. Die KoWo ist pleite, musste bereits 5000 Wohnungen verkaufen. Investitionen am Wiesenhügel, wo einer Studie zufolge 2020 etwa 1000 Wohnungen leerstehen würden, lohnen sich nicht. Zudem läuft 2009/10 der Stadtumbau Ost aus, die Geldquelle für einen Abriss würde damit versiegen. Doch weil der Unmut der Erfurter nicht zu ignorieren war, hat die KoWo eingelenkt und drei neue Varianten entwickelt: 500 Wohnungen sanieren, die anderen 500 zunächst bis 2009 stehen lassen und dann in den unterschiedlichen Versionen zum Teil sanieren, zum Teil zurückbauen, zum Teil stilllegen.


Hier werden eine Menge Fragen aufgeworfen:
Warum werden die Mieter am Erfurter Wiesenhügel weiter im Ungewissen gelassen?
Warum versucht man nicht sozialverträgliche Wege zu gehen?
Woher will man wissen ob 2020 tatsächlich etwa 1000 Wohnungen hier leer stehen?
Warum will man bereits im Jahre 2009 hier abreißen wenn laut Prognose erst 2020
die tausend Wohnungen leer stehen?

Gesetzt den Fall, was ich stark bezweifele, das 2020 tatsächlich 1000 Wohnungen leer stehen würden, wo sollen dann jene hinziehen bis 2020 (also 11 Jahre) wenn laut dieser Prognose diese Wohnungen zwischen 2009 und 2020 noch gebraucht würden.

Das stimmt doch wohl alles hinten und vorne nicht mit den Prognosen zur Einwohnerentwicklung.
Falls die Kowo tatsächlich, wie im Zitat pleite ist, müssen im Interesse der Mieter eben andere Wege gegangen werden.

So geht es jedenfalls nicht und mit juristischen Auseinandersetzungen, die sich über Jahre hinziehen, ist auf jedem Fall zu rechnen.
die_gute_fee
Zitat:
Warum werden die Mieter am Erfurter Wiesenhügel weiter im Ungewissen gelassen?

Es ist noch keine Entscheidung gefallen, man kann keine Entscheidung bekannt geben, die es nicht gibt. Die Pläne sind bekannt gemacht worden.

Zitat:
Warum versucht man nicht sozialverträgliche Wege zu gehen?

Was ist an den Plänen nicht sozialverträglich? Die KOWO schrieb dazuauch etwas:
"Damit sind wir in der Lage auch Hartz IV-Empfängern modernen und zeitgemäßen Wohnraum zur Verfügung stellen, der den Regelsatz 4,70 Euro/qm entspricht und darüber hinaus durch Wärmedämmung und neue Fenster geringere Energiekosten verursacht. Einsparungen von bis zu 30 Prozent der Energiekosten sind möglich."

Zitat:
Woher will man wissen ob 2020 tatsächlich etwa 1000 Wohnungen hier leer stehen?

Weiß man nicht, es ist (wie Du dann selbst schreibst) eine Prognose, die in einer Studie gestellt wurde. Natürlich kann die Prognose auch falsch sein...

Zitat:
Warum will man bereits im Jahre 2009 hier abreißen wenn laut Prognose erst 2020

Die KOWO hat in ganz Erfurt einen hohen Leerstand, den sie abbauen will. Leere Wohnungen verlieren an Wert und kosten Geld (übrigens auch das der Nachbarn). Die KOWO schreibt dazu:
"Die KoWo verfügt zum Stichtag 30.06.2007 über rund 900 leerstehende Wohnungen in Erfurt, in den Segmenten Plattenbau sowie teil-, sanierter Altbau.
Zurzeit sind am Unteren Wiesenhügel rund 800 Wohnungen belegt. Bei einer
angenommenen Quote von 80 Prozent an Mietern, die bei einem Umzug bei
der KoWo bleiben, werden rund 650 Wohnungen ohne Berücksichtigung der
normalen Fluktuation benötigt.
Somit hat die KoWo für das Umzugsmanagement einen Wohnungsüberhang
von 230 Wohnungen. Es gibt lediglich einen geringfügigen Engpass bei 5-
Raumwohnungen."

Zitat:
Ist die Bürgerinitiative "Der Wiesenhügel muss leben" kompetent, das Problem zu lösen?

Was ist nun eigentlich das Problem, das gelöst werden soll? Was ist das Ziel, dass die BI erreichen soll?
Bernhard P.
gute fee

Zitat:
Die KOWO hat in ganz Erfurt einen hohen Leerstand, den sie abbauen will. Leere Wohnungen verlieren an Wert und kosten Geld (übrigens auch das der Nachbarn).


Ich weiß nicht wo du die Information her hast das die Kowo einen hohen Leerstand habe? Der tatsächliche Leerstand der Kowo beträgt in Erfurt etwa 8%. Mit 92% arbeitet aber normalerweise jedes Unternehmen immer noch effektiv genug um Gewinn zu erzielen. Wenn das trotzdem nicht passiert muss es wohl andere Ursachen haben.
die_gute_fee
Zitat:
mcbernie hat am 17. Oktober 2007 um 07:53 Uhr folgendes geschrieben:

gute fee

Zitat:
Die KOWO hat in ganz Erfurt einen hohen Leerstand, den sie abbauen will. Leere Wohnungen verlieren an Wert und kosten Geld (übrigens auch das der Nachbarn).


Ich weiß nicht wo du die Information her hast das die Kowo einen hohen Leerstand habe? Der tatsächliche Leerstand der Kowo beträgt in Erfurt etwa 8%. Mit 92% arbeitet aber normalerweise jedes Unternehmen immer noch effektiv genug um Gewinn zu erzielen. Wenn das trotzdem nicht passiert muss es wohl andere Ursachen haben.


Tja, das ist eben Ansichtssache, was hoch ist und was nicht. Ich finde den absoluten Wert von 870 eben recht hoch.
Und überhaupt: was heißt "ein Unternehmen arbeitet mit 92%", 92% von was?

Interessant, dass gerade DU hier mit einer "kapitalistischen Denke" aufwartest. Aber die KOWO ist eben nun mal kein normales Unternehmen. Wenn sie höhere Mieten nehmen würde, könnte der Abriss vielleicht unterbleiben. Willst Du das?

Vielleicht geht ja Euer Wunsch in Erfüllung und die KOWO geht insolvent. Dann wird sie die Stadt vielleicht an einen Investor (z.B. einen Fond) verkaufen, der dann schon für die "normale" Effektivität sorgen wird.
Bernhard P.
gute fee
Effektives Arbeiten ist nicht abhängig von der jeweiligen Gesellschaftsordnung.
Dabei sagt allein deine Zahl 870 absolut nichts aus.

Mathematischer Beweis:

870 von 1000 ist relativ viel.
870 von 10 000 ist relativ wenig.

Also drücke dich bitte genauer aus, was du miteinaander vergleichst.
8% dagegen ist immer weniger als ein Zehntel, egal welche wie groß die im gleichen Verhältnis stehenden Zahlen sind.

Auffallend ist nur das mit Sanierungen im geasmten Neubaugebiet in 20 Jahren äußerst sparsaam umgegangen ist. Man könnte so annehmen das alles von langer Hand vorbereitet wurde. Dabei ist Erfurt kein Einzelfall. Die gleiche Nummer versucht man derart auch in einigen anderen ostdeutschen Städten, unter anderem Prenzlau, Stendal usw. abzuziehen.

Wenn du mal einsehen würdest das man so wie du nicht hier argumentieren kann wären wir gewiss schon einen Schritt weiter. Bitte nimm es mir nicht übel das ich ab jetzt auf deine Beiträge in diesem Thema nicht mehr eingehe. Ich habe keine Lust mich in der Diskussion mit dir ewig im Kreise zu drehen.

mfg
mcbernie
U.Walluhn
Unter dem Pseudonym Gute Fee schreibt offenbar ein Mensch, der die Probleme der Hartz4-Opfer und gleichgestellter prekärer Verhältnisse allenfalls vom Hörensagen kennt und dem jedes fachliche Wissen zu diesem Thema fehlt.
In den Dokumenten des Bürgerrates ist die ganze Problematik ausführlich erläutert, mit allen Folgen die drohen, wenn es am Wiesenhügel zu einem Masenabriss kommt.
Die Dokumente sind lückenlos nachlesbar ab heute unter:



http://buergerrat.dl.am/

Gute Fee. Auch Hartz 4-Opfer sind kein Vieh, das mal beliebig durch Ställe treibt. Hier am Wiesenhügel leben dutzendweise Harz4-Bedarfsgemeinschaften, die bereits 2, 3, 4 Zwangsumzüge hinter sich haben. Sie sollen jetzt erneut vertrieben werden. Ist es so schwer in den Kopf zu bekommen, dass solche Familien irgendwann völlig zerrüttet und zerstört sind? Ist es ferner in den Kopf zu bekommen, dass der Leerstand im unsanierten und bestenfalls teilsanierten Plattenbau jetzt schon unter 5 % liegt und kleine Hartz4-gerechte Wohnungen für 1- und 2-Personen-Bedarfsgemeinschaften gar nicht mehr vorhanden sind??? Diese Menschen finden keinen Wohnraum mehr! Die ARGE gibt inzwischen allen Ernstes die Empfehlung aus, solche Familien sollen in Wohngemeinschaften ziehen! Vergleiche Zwickauer und Chemnitzer Land.
Gute Fee - ein wenig mehr Fachkompetenz wäre am Platze.
Bernhard P.
Wenn man die Dokumente des aufgelösten Bürgerrates aufmerksam liest wird eins deutlich was hier nicht unter den Tisch fallen darf, Hilfe hat der Bürgerrat von keiner etablierten Partei zu keiner Zeit erhalten. Das lange bereits vor die Rechts-Links Querelen losgingen. Es scheint man habe nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet dem alten Bürgerrat ein Bein zu stellen.

Sicherlich kann man Zeitungsartikel verstehen, werten und auslegen wie man will. Aber wer wie ich selbst erlebt hat und kurz darauf durch die Presse ein völlig anderes Bild vermittelt bekam spätestens derjenige kommt hier arg ins Zweifeln. Natürlich glauben in den meisten Fällen die Durchschnittsbürger einem Journalisten mehr als einem x-beliebigem Bürger. Wenn man sich aber nicht mehr anders zu helfen weiß als öffentlich ganz bewusst zu lügen ist dies schlimm genug.

Ich habe mehrmals die Stadträtin Carola Stange (Die Linke) aufgefordert sich auf die Seite der betroffenen Mieter zu stellen. Bis heute sehe ich keine eindeutige Positionierung. Wenn jemand anderer Meinung ist mag er mich gern mit konkreten Fakten korrigieren.

Insgesamt ist es für mich jedenfalls beschämend das man die eigentlichen Bürger, besonders die aus den ärmsten Schichten, immer mehr aus den Augen verliert und das es leider auch hier genügend User gibt die das auch noch zu rechtfertigen scheinen was gegenwärtig in Erfurt am Wiesenhügel die Gemüter von tausenden Menschen bewegt.

Hier kann man wirklich nur sagen:
Nur gemeinsam und nicht weiter gegeneinader können wir den Anfängen wehren und als Sieger vom Platz gehen.
Manfred O.
Zitat:
mcbernie hat am 17. Oktober 2007 um 16:06 Uhr folgendes geschrieben:
das es leider auch hier genügend User gibt die das auch noch zu rechtfertigen scheinen was gegenwärtig in Erfurt am Wiesenhügel die Gemüter von tausenden Menschen bewegt.


Meine Meinung, ist, dass man auch anderer Meinung sein kann. Ich würde deshalb dazu den Begriff: "rechtfertigen" nicht benutzen. Rechtfertigen würde bedeuten dass man uneingeschränkt zustimmt. Das kann ich bei keinem hier feststelle. Jeder hat seine Meinung und begründet diese. Seien es die wirtschaftlichen Gründe der KOWO oder anderes. Selbsz die KOWO will das Wohngebiet nicht sterben lassen, sondern den Prognosen von Fachleuten folgend, Leerstand vermeiden und nicht genutzten Wohnraum mit Förderung rückbauen.
Es macht ja keinen Sinn,z.B einen vier Wohnblocks mit z.B. 3-5 Mietparteien zu betreiben, wenn diese Mieter, weil keine Nachbarn mehr da sind, und die Nachbarwohnungen auskühlen, mit noch mehr Heizkosten belastet oder rund um die Wohnungen eine Einzelisolierung baut. Da kann man auch zusammenrücken und gucken, was weg kann. Ein Totalabriss des gesamten Wohngebiets ist ja nicht geplant.

Übrigens soll in Apolda-Nord auch rückgebaut werden.
Bernhard P.
Manfred sagte:

Zitat:
Selbsz die KOWO will das Wohngebiet nicht sterben lassen, sondern den Prognosen von Fachleuten folgend, Leerstand vermeiden und nicht genutzten Wohnraum mit Förderung rückbauen.


Du sagst es sehr richtig, es sind lediglich Prognosen. Prognosen sind aber lediglich nur Annahmen die sich nicht bestätigen müssen. Wenn man die gegenwärtige Tendenz verfolgt dann wird sich der Wohnraumbedarf in den nächsten Jahren sogar vergrößern, was die verschiedendsten Ursachen hat. Es geht nur eine vernünftige soziale Lösung zu finden. Dazu gehört es nun mal nicht ein fast gänzlich bewohntes Neubaugebiet größtenteils abzureißen. Sozioal vernünftig ist das nicht sondern einfach nur menschenverachtend.
Bernhard P.
Wieder mal was neues zu den Abrissplänen am Erfurter Wiesenhügel. Zu lesen in der Thüringer Landeszeitung vom 18.10.2007. Autor Frank Karmeyer

Zeitungsausschnitt:

Zitat:
Die nun zur endgültigen Beschlussfassung vorgeschlagene Lösung für den Wiesenhügel hält am KoWo-Ziel fest, 500 Wohnungen am Wiesenhügel bedarfsgerecht zu sanieren und diese später in ein so genanntes "Garantiegebiet" zu überführen. Etwa 1000 Wohnungen sollen abgerissen werden - allerdings anhand einer "gestreckten" Zeitschiene. Sollten ursprünglich 1000 Wohnungen auf einen Streich weichen, um für den Rückbau die entsprechenden Fördermittel kassieren zu können, soll nun erst dann abgerissen werden, wenn der prognostizierte Leerstand tatsächlich eingetreten ist.


Man beachte:
Wenn der prognostizierte Leerstand eingetreten ist. Ja und was ist wenn nicht?
Prognosen eines Einwohnerrückganges bis 2020 wurden von Erfurts OB Bausewein auch widerlegt. Statt dessen, erfreulicherweise, wieder Bevölkerungszuwachs in Erfurt von monatlich etwa 300 Menschen.
Leerer Wohnungsbestand der Kowo in Erfurt zur Zeit 90 Wohnungen.
Monatliche Miete für dieses Wohnungen liegen je nach Größe und qum etwa zwischen 350 bis 1000 Euro monatlich. Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
U.Walluhn
Wenn die neue Variante der Kowo umgestzt wird, dann tritt genau das ein, was ich schon am 24.07.2007 auf dem Schulhof der Grundschule prognostiziert habe: Die meisten Hartz4-Opfer fliegen gnadenlos aus ihren Stammwohnungen raus, weil die Miete nach Sanierung zu hoch wird. Man muss hier beachten, dass die 4,70 Euro die absolute Obergrenze sind, aber nur dann wenn die Wohnung nicht ein Jota größer als die Richtlinie ist. Und die meisten Wohnungen sind größer, weil der DDR-Wohnungsbau kein Hartz 4 kannte. Die Betroffenen fliegen dann ohne Übernahme der Umzugskosten durch die Kowo raus! Man lese die Bürgerratsdokumente, wir haben uns was gedacht dabei. Hier sind 4 ganz reale Fallbeispiele beschrieben!
8 % Leerstand im Plattenbau rechtfertigen überhaupt keinen Abriss mehr. Viel sinnvoller ist, den Leerstand hier im Süden in guter Luft und guter Lebensqualität durch gezielten Zuzug zu beseitigen. Ich erinnere, dass immer mehr Menschen an Asthma leiden. Die können in der Innenstadt gar nicht wohnen. Hat daran mal jemand gedacht? Nein!
Nächstes Problem bei 4,70 Euro wird dann die nächste Mieterhöhung. Die zahlt die ARGE dann nämlich nicht - und wieder steht ein Zwangsumzug an.
Diese dauernden Zwangsumzüge sind bitteschön unmenschlich und keiner Familie zuzumuten!
Nebebei: Am Dienstag wieder ein Hartz4-Zuzug in den Seidelbastweg.
die_gute_fee
Natürlich ist ein mehrfacher Zwangsumzug unzumutbar. Das werden aber die Sozialgerichte genauso sehen. Anders sieht es aus, wenn sich Bedarfsgemeinschaften auflösen/verkleinern. Dass bei Auszug der Kinder die 5-Raum-Wohnung für die Eltern zu groß ist, sollte einzusehen sein.
Zur Größe des Wohnraums liegen schon Urteile vor. Zudem muss der lokale Wohnungsmarkt Berücksichtigung finden, irgendwann ist das Angebot an kleinen Wohnungen erschöpft.
Wenn Ihr denn Leuten helfen wollt, dann unterstützt sie bei entsprechenden Klagen. Das ist dann ein anderes Schlachtfeld, auf dem aber mehr zu erreichen ist, als in Sachen Wiesenhügel.

Die KOWO hat keine Interesse daran, dass "Hartz4-Opfer" laufend umziehen, im Gegenteil. Ein Umzug erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen Kunden zu verlieren. Auch Miteerhöhungen über die Regelsätze wären ein Eigentor. Die bösen Kapitalisten denken schließlich an ihren Profit...