Microsoft plant Ersatz für JPEG

Wallace
Die Entwickler der Dateiformate Windows Media Audio (wma) und Windows Media Video (wmv) arbeiten derzeit zusammen mit einigen Hardware-Herstellern an einem Windowseigenen Dateiformat für Bilddaten, genannt Windows Media Photo.

In seiner Vorführung auf der Windows Hardware Engineering Conference 2006 zeigte Bill Crow, Programm Manager für Windows Media Photo, dass eine Datei, die im Verhältnis 24:1 komprimiert wurde, mit dem neuen Dateiformat deutlich mehr Details enthält, als vergleichsweise JPEG oder JPEG2000. Angeblich soll eine Windows Media Photo-Datei bei gleichbleibender Qualität im Vergleich zu JPEG bzw. JPEG2000 nur die Hälfte des Speicherplatzes benötigen.

Hinzu kommt, dass es mit dem neuen Format möglich sein wird, nur bestimmte Teile eines Bildes zu komprimieren, sodass die detailreichen Bereiche deutlich besser erhalten bleiben. Auch muss ein nachträglich gedrehtes Bild nicht mehr neu codiert werden.

Ob sich der neue Standard durchsetzt, hängt insbesondere von den Branchen-Riesen Adobe und Apple ab. Microsoft arbeitet derzeit an der Lizensierung des Dateiformats, plant aber das neue Format bereits in der kommenden WIndows-Version Windows Vista, sowie in Windows XP zu integrieren.

Betrachtet man das neue Format aus geschäftlicher Sicht, so lässt sich vermuten, dass bei der Entwicklung ebenfalls Techniken wie das DRM (Digital Rights Management) berücksichtigt werden können. Auch bleibt abzuwarten, wann Benutzer von freien Betriebssystemen mit einer Windows Media Photo-Unterstützung rechnen können.
as65
Wenn Microsoft das Dateiformat veröffentlicht und dieses bei der Masse der Anwender genutzt wird, bleibt Adobe und Apple keine Wahl.


as65
Pfiffikus
Zitat:
Original von as65
Wenn Microsoft das Dateiformat veröffentlicht und dieses bei der Masse der Anwender genutzt wird, bleibt Adobe und Apple keine Wahl.

Entscheidend ist nicht eine Veröffentlichung, sondern entscheidend sind die Lizenzbedingungen. GIF war auch offengelegt. Aber Lizenzen mussten gekauft werden.

Zitat:
Betrachtet man das neue Format aus geschäftlicher Sicht, so lässt sich vermuten, dass bei der Entwicklung ebenfalls Techniken wie das DRM (Digital Rights Management) berücksichtigt werden können.

Und das wiederum verträgt sich nicht mit der neuen Version der GPL, so dass die Akzeptanz bei der OpenSource-Gemeinde nicht besonders sein dürfte.


Schaun wir mal!
Digedag
Für mich wäre interessant, ob ein neues Verfahren für Privatanwender überhaupt sinnvoll ist. Die ständigen neuen Standards erfordern auch ständiges Weiterentwickeln der Technik, welches wiederum mit Kosten verbunden ist. DVD-Player können mittlerweile JPEG lesen. Wenn wieder was Neues auf den Markt geworfen wird ist auch eine Umrüstung erforderlich. So verliert man schnell die Lust an der Technik.
Pfiffikus
Die CD mit Audio-Dateien oder JPG-Dateien hat sich als Massenspeichermedium etabliert.

Ich rechne damit, dass du diese Scheiben, solange gut erhalten, auch noch in 20 Jahren lesen können wirst. Doch dann wird es wahrscheinlich Zeit, deine Dateien auf ein neueres Medium umzukopieren.
Und Programme die JPG-Dateien darstellen, wird man zu dieser Zeit sicher auch noch finden.
(Will eine Firma ein neues Format durchsetzen, müsste es um gröszenordnungen besser und nützlicher sein. Wie zum Beispiel der Quantensprung von der 3,5"-Diskette zur CD. Und das sehe ich bei einem Bildformat von Microsoft noch nicht.)

Aderen Techniken, wie der MO-Diskette war dies nicht vergönnt. Ob dasselbe der DVD vergönnt sein wird oder ob sie zu schnell vom nächsten Standard überrollt wird, muss sich erst noch zeigen.
larzyp
Ich halte davon gar nichts und finde dieses Format genauso überflüssig wie wma und wmv. Da ich ein überzeugter Fan von OpenSource bin (Ich habe auf meinem Rechner auch nur noch Linux und kein Windows mehr) sind die idealen Formate für Videos XviD, für Musik OGG und für Bilder PNG.

Es ist schon schön nicht alles machen zu müssen was die Redmonder Softwareschmiede will. fröhlich