Die Sage vom "Zweibeweibten Graf von Gleichen".

Leona
Die Sage vom "Zweibeweibten Graf von Gleichen".

Dieser war verheiratet, hat sich dem Kreuzzug angeschlossen und ist in sarazenische Gefangenschaft geraten. Die Tochter des Sultans hat sich in ihn verliebt, ihn befreit und ist mit ihm in seine Heimat geflohen. Im "Freudenthal" unterhalb der Burg soll sich der Sage nach der heimkehrende Graf samt Gefolge und sarazenischer Frau mit seiner Ehefrau getroffen haben. Mit päpstlicher ERlaubnis hat der Graf die Sarazenen-Frau als Zweitfrau geheiratet und alle lebten glücklich und zufrieden.
Leona
Was ich schon lange mal hier schreiben wollte:

Ich habe vor einiger Zeit beim MDR eine Sendung gesehen, die befaßte sich mit den historisch nachweisbaren Tatsachen zum Graf von Gleichen. Da ist nicht viel übrig geblieben von der netten Sage! Ausgangspunkt der Sage ist der Grabstein, auf dem der Graf von Gleichen abgebildet ist mit seinen zwei Frauen und eine Petition eines anderen, späteren Grafen an Luther, er wolle eine Dispens zur Heirat einer zweiten Frau wie "der zweybeweibte Graf von Gleichen".

Historisch nachgewiesen ist, daß der Graf von Gleichen verheiratet war und zum Kreuzzug aufgebrochen ist. Er war jedoch nicht jahrelang unterwegs, wie die Sage berichtet sondern ist wohl kaum über Italien hinaus gekommen. Beim Papst war er auch nicht so direkt, vielicht mal in dessen Nähe. Er hat sich vermutlich längere Zeit in Italien aufgehalten und ist dann wieder nach Thüringen zurückgekehrt. Seine Frau ist bald darauf gestorben und er hat zum zweiten Mal geheiratet - eine Einheimische, keine Sarazenin. Er hatte beide Frauen sehr geliebt und deshalb sind beide auf seinem Grabstein verewigt worden.

Somit ist die Sage insoweit wahr: Er hatte zwei Frauen - jedoch nacheinander.