Simson
@ gerassimov:
Die soziale Grundsicherung für arbeitsfähige Menschen war früher die Sozialhilfe und ist jetzt das Arbeitslosengeld II. Beides ist für einen Menschen, der arbeiten will und kann, nicht befriedigend. Geringe Einkommen können auf diese Niveau aufgestockt werden. Die finanziellen Mittel für diese Grundsicherung müssen von arbeitenden und steuerzahlenden Menschen aufgebracht werden. Das ist eine solidarische Leistung.
Wir brauchen meiner Meinung nach Bedingungen, unter denen derzeit arbeitslose Menschen ihren Lebensunterhalt wieder selbst verdienen können. Dazu müssen bestehende oder neuzugründende Unternehmen diese Menschen einstellen. Das ist eine Frage der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Da haben andere Länder Deutschland gegenüber offenbar Terrain gewonnen, was man ihnen und ihren Menschen nicht verübeln kann.
Ich bin kein blinder Anhänger des Marktes oder ein Verfechter von Egoismus. Man muß sich meines Erachtens aber die Grundprinzipien des Marktes und der Wirtschaft erst einmal bewußt machen, um als Unternehmen oder von staatlicher Seite darauf richtig reagieren zu können.
Simson
Zitat: |
Original von Herasun
[quote]Original von Simson
Eine konstruktive Diskussion erfordert, daß man sich mit anderen Meinungen auseinandersetzt und bereit ist, seine eigenen Standpunkte zu überdenken.
/quote]
Wie recht du doch hast! (Was mich stört, ist der Umstand, daß du von Anderen erwartest, wozu du selbst nicht bereit oder in der Lage bist. Es kann doch nicht sein, daß du einerseits eine konstruktive Diskussion erwartest, du aber andererseits deine Erkenntnisse lang und breit als unverrückbar darstellst!) |
@ Herasun:
Eigentlich wollte ich auf solche Beiträge nicht mehr eingehen, da sie in der konkreten Diskussion nicht weiterführen. Ich tue es ausnahmsweise trotzdem:
Wo stelle ich meine Äußerungen als unverrückbar dar?
Ich bin für jeden Beitrag dankbar, der mir zu neuen Einsichten verhilft.
kritiker
Zitat: |
Original von Herasun
Wie recht du doch hast! (Was mich stört, ist der Umstand, daß du von Anderen erwartest, wozu du selbst nicht bereit oder in der Lage bist. Es kann doch nicht sein, daß du einerseits eine konstruktive Diskussion erwartest, du aber andererseits deine Erkenntnisse lang und breit als unverrückbar darstellst!) |
also bitte @ Herasun, nun laß doch endlich mal unseren in steingemeißelten löwenmauloffenhalter in ruhe! er hat so viel ahnung von allem und der welt und du bist immer nur am meckern. lern doch lieber aus seinen beiträgen und die welt wird viel schöner für dich sein! freu dich wenn er sich zu DIR herab läßt und dir eine antwort gönnt! denk endlich mal drüber nach!!! jeder findet mal seinen meister!
Adeodatus
@ simson
Zitat: |
Wir brauchen meiner Meinung nach Bedingungen, unter denen derzeit arbeitslose Menschen ihren Lebensunterhalt wieder selbst verdienen können. Dazu müssen bestehende oder neuzugründende Unternehmen diese Menschen einstellen. Das ist eine Frage der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Da haben andere Länder Deutschland gegenüber offenbar Terrain gewonnen, was man ihnen und ihren Menschen nicht verübeln kann. |
Ich würde Dir hier ja uneingeschränkt Recht geben wenn sich dahinter nicht eine Idee von der SPD dahinter verstecken würde, die Ideen gerade von der SPD haben ja nun nicht gerade zu mehr Beschäftigung geführt.
Zitat: |
Der Vorstoß solle vor allem Arbeitslosengeld-II-Empfängern mit geringer Qualifikation oder mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Perspektive geben. Diese Personengruppe habe derzeit "keine realistische Chance auf eine reguläre Beschäftigung", sagte Brandner. "Die derzeitigen Fördermechanismen greifen für diese Menschen nicht." |
Das wäre Begrüßenswert wenn wir aber einen Rückblick starten und auf das Programm 50+ schauen kommt dann schon etwas Ernüchterung auf denn auch dieses Programm hat nicht zu mehr Beschäftigung unter dieser Altersgruppe geführt.
Aber man muss schon darüber nachdenken wie die SPD das Finanzieren will
Wenn man dann die Idee weiter verfolgt denn wie wir ja unsere Politiker kennen machen sie aus dem Vorbild eine schlechte Kopie.
Zitat: |
Die Beschäftigungsgesellschaften nach schwedischem Vorbild soll es nach den Vorstellungen Brandners "bei jeder Arbeitsagentur oder in jedem Kreis" geben. Sie sollen sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen "am Markt behaupten". Um konkurrenzfähig zu sein, erhielten die Firmen für ihre Beschäftigten einen so genannten Minderleistungsausgleich. |
Wie gesagt Grundsätzlich wäre es zu begrüßen wenn nicht wie in Deutschland üblich die Verwaltung solcher Beschäftigungsformen mehr Geld Kosten würde als die Eigentliche Reform wie Hartz IV.
videodok
Also ich denke mal im Osten gab es sogar zu DDR-Zeiten schon Bagger. Manches ist hier sogar schon moderner als im Westen.
Mal anders gesagt. Wenn ich ein Video für Geld produzieren will und brauche dazu einen 2. Kameramann, dann muss ich das was er kostet mit kalkulieren. Wenn der Auftrag das nicht hergibt, kann ich es nicht machen.
Der Arbeiter ist vom Unternehmer genau genommen auch nur eingekauft. Dass man den heute immer billiger kaufen kann, ist nur ein Ergebnis der Arbeitsmarktsituation. Da entsteht natürlich ein Preiskampf nach unten. Lohn- Preisspirale nach unten halte ich aber für genauso schädlich wie dergleichen nach oben.
Simson
@ videodok:
Daß man heute billiger kaufen kann, ist meines Erachtens ein Ergebnis des verschärften Wettbewerbs. Ich finde das nicht nur gut, denn damit ist häufig auch Negatives verbunden.
Mich stört z.B. wenn die Qualität der Waren oder die Verkaufskultur damit auf ein Niveau fällt, das mir nicht mehr gefällt. Ich fühle mich zum Beispiel in den meisten Lebensmittel-Discountketten aus mehreren Gründen nicht wohl: eingeschränktes Warenangebot, teilweise bescheidene Qualität oder minderwertige Ware, unattraktive Verpackungen und Warenpräsentation, schlecht bezahltes und behandeltes Personal, Herstellung oder Einkauf der Waren unter zweifelhaften Bedingungen. Ich fördere diese Art von Immer-billiger-Wettbewerb möglichst nicht.
Andererseits hat zunehmender Wettbewerb dazu geführt, daß man gute Waren heute nicht mehr mit riesigen Gewinnspannen kaufen muß. Einen VW beispielsweise muß heute niemand mehr kaufen und für ein elektronisches Gerät oder ein Apothekenmedikament muß heute niemand mehr den empfohlenen Verkaufspreis bezahlen. Viele früher unerschwingliche Waren sind heute zum bezahlbaren Massengut geworden.
Der Vorsprung deutscher Unternehmen, die seit Jahrzehnten vom Export profitiert haben, ist allerdings am Dahinschmelzen. Die Produkte, die früher einzig und allein oder führend in Deutschland hergestellt wurden, können nun in anderen Ländern konkurrenzfähig hergestellt werden. Das ist das meines Erachtens das große deutsche Problem. Wir müssen den Vorsprung gegenüber anderen Ländern wieder herstellen, wenn wir unser hohes Lohnniveau halten wollen oder wir müssen uns auf das Lohnniveau anderer Länder begeben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Grenzen dicht machen können wir unter anderem deswegen nicht, weil die deutsche Wirtschaft jahrzehntelang vom Export profitiert hat und mit geschlossenen Grenzen gar nicht lebensfähig wäre. Diese Herausforderung gilt es meiner Meinung nach zu meistern.
Herasun
Zitat: |
Original von Simson
Ich bin kein blinder Anhänger des Marktes oder ein Verfechter von Egoismus. Man muß sich meines Erachtens aber die Grundprinzipien des Marktes und der Wirtschaft erst einmal bewußt machen, um als Unternehmen oder von staatlicher Seite darauf richtig reagieren zu können. |
Doch , ich bin der Meinung, daß du uns hier etwas "predigst", was ich einfach als Marktwirtschaftsgläubigkeit bezeichnen würde. Ich könnte dir sogar in fast allen Punkten folgen, wenn da nicht die Diskrepanzen zwischen (deiner) Theorie und erlebter Praxis wären!
Und a u s n a h m s w e i s e plaudere ich jetzt mal aus dem Nähkästchen, @ simson!
Ich habe einen Beruf im sogenannten dienstleistenden Gewerbe. Für die Ausübung meiner Tätigkeit ist eine hochwertige Qualifikation grundsätzlich notwendig. Trotz kostenaufwändiger Zusatzqualifikationen bewege ich mich momentan unterhalb des Lohnniveaus mancher Putzfrau! Nun erkläre mir doch bitte noch einmal, wie Marktwirtschaft funktioniert!
Simson
@ Herasun:
Ich habe etwas zu den Grundsätzen der Wirtschaft und der Marktwirtschaft geschrieben. Diese gelten meines Erachtens nach wie vor. Und daß es dabei auch negative Entwicklungen gibt, will ich gar nicht bestreiten. Die Marktwirtschaft mit sozialen Komponenten ist meines Erachtens nach aber das richtige europäische Modell.
Wenn Du eine Tätigkeit ausübst, für die eine hochwertige Qualifikation notwendig ist, die aber unter dem Lohnniveau mancher Putzfrau bezahlt wird, solltest Du Dich meiner Meinung nach um eine andere, besserbezahlte Stelle bemühen. Marktwirtschaft wird Dir eine solche Stelle nicht ins Haus liefern, aber eventuell Gelegenheiten bieten, Dich auf besserbezahlte Stellen zu bewerben und solche Stellen auch einzunehmen.
Markt heißt nicht, ich biete ein Produkt an, und der Kunde muß es kaufen. Markt heißt auch nicht, ich habe den Beruf XYZ, und mich muß jemand beschäftigen. Markt heißt, der Anbieter einer Ware/Dienstleistung muß sich nach Kundenwünschen und -bedürfnissen ausrichten und ein Arbeitssuchender muß gefragte Tätigkeiten ausüben können.
as65
Hallo Leuts!
Irgendwie abgekommen vom Thema?
Aber bitte nicht ins persönliche angreifen abtrifften, ja!
as65
Simson
Zitat: |
Original von as65
Aber bitte nicht ins persönliche angreifen abtrifften, ja!
as65 |
Besonders nicht in persönliche Angriffe, wenn einem andere Meinungen nicht gefallen!
videodok
Der Arbeitnehmer ist einfach nur das letzte Glied in der Kette und kann sich am wenigsten wehren. Wenn aber dem Arbeitnehmer immer wieder in die Tasche gegriffen wird fragt niemend, ob man es ihm inzwischen von Nötigsten nimmt. Es wird einfach zugegriffen.
Es gibt in diesem Land andere und viel größere Einsparpotentiale an die keiner herangeht. Und gerade da versteht man am besten zu jammern, wie arm man doch drann sei.
Habe gestern im mdr Bilderbuch Deutschland gesehen. Da habe ich doch von einem Unternehmer (Bauernfeind, Zeulenroda) eine ganz andere Meinung gehört, als uns immer wieder gepredigt wird. Und sochle Meinungen höre ich auch von anderen Unternehmern immer mal wieder. Es gibt also auch da noch vernünftige Menschen in Deutschland. Und die denken gar nicht daran, ihre Produktion nach Osteuropa zu verlagern. Würde es stimmen was uns immer wieder gepredigt wird, müssten doch gerade die schon lange pleite sein.
gastli
@simson hat schon recht mit seiner Darstellung von Markt und Co. Das sollte auch alles funktionieren. Tut es aber prinzipiell nicht, weil die Gesellschaftsform Kapitalismus heißt. Das was @simson beschreibt ist für mich auch so etwas wie eine „anständige Mitte“. Anscheinend arbeitet er in einer Firma, die ihre Mitarbeiter schätzt, wenn es geht sogar noch Behinderte einstellt, statt Strafe zahlen. Es bleibt alles irgendwie noch im Rahmen, obwohl dort auch der Steigerungswahn herrscht, der früher oder später zu Kollaps führt. So etwas ist selten geworden.
Hier muss die Politik auf beiden Seiten Rahmen abstecken. Denn wenn der Kapitalismus sich ungezwungen entfalten kann wird er zum Imperialismus – irgendwo hier sind wir jetzt - gefolgt von Faschismus und Krieg.
Rahmen auf der einen Seite bedeutet für mich z.B. Mindestlohn, also kein Lohndumping, keine Billigstkräfte. Auf der anderen Seite das Verhindern von ungestrafter Kapitalflucht. Firmen müssen nach Wertschöpfung heran gezogen werden. Beispiel: Wer 20 Arbeitskräfte durch Automatisierung frei setzt ist weiter für den Anteil an den Sozialabgaben verantwortlich, den er als Arbeitgeber sowieso zu leisten hätte. Die Wertschöpfung durch die Automatisierung ist ja sogar höher. Da das nicht geschieht und dieses kapital abgezogen wir zerfallen die sozialen Systeme und die Gesellschaft schneller. Hier muss die Politik Rahmen abstecken.
Ehrlich gesagt sehe ich derzeit aber leider keinerlei politischen Willen etwas zu ändern.
Simson
Zitat: |
Original von gastli
Das was @simson beschreibt ist für mich auch so etwas wie eine „anständige Mitte“. Anscheinend arbeitet er in einer Firma, die ihre Mitarbeiter schätzt, wenn es geht sogar noch Behinderte einstellt, statt Strafe zahlen. Es bleibt alles irgendwie noch im Rahmen, obwohl dort auch der Steigerungswahn herrscht, der früher oder später zu Kollaps führt. So etwas ist selten geworden.
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Das hast Du sehr gut und meiner Meinung nach treffend ausgedrückt.
Nur dem Steigerungswahn kann ich nicht zustimmen. Wachstum ist notwendig, um Beschäftigung zu sichern und gegebenenfalls neue zu schaffen. Wachstum kann durch Produktion und Absatz von größeren Mengen an Produkten als bisher sowie durch neue, bessere und höherwertige Produkte erzielt werden. Man kann auch Kunden konkurrierender Unternehmen für sích gewinnen, wenn man ihnen bessere oder billigere Produkten anbieten kann oder sie mit einem besseren Service und Kundenfreundlichkeit überzeugen kann.
Ich erlebe seit mehr als zehn Jahren, wie Wachstum und Beschäftigung in einem mittelständischen Unternehmen in menschlich anständiger Weise funktionieren können.
Adeodatus
@ simson
Wenn ich Deinen Ausführungen folge komme ich bei dem Thema Wachstum immer wieder zu folgender These. Die Wirtschaft und auch die Bundesregierung Probagieren die auch von Dir in ähnlicher Form vertretene Meinung das Deutschland seine Probleme lösen könnte, wenn ein Jährliches Wirtschaftswachstum von Durchschnittlich 2% erreicht wird.
Wenn wir dieser Theorie folgen und das Jahr 2005 als Grundlage also 100% nehmen würde folgendes entstehen
2006 = 102%
2007 = 104% usw.
in zwanzig Jahren also im Jahr 2025 hätten wir ein Wirtschaftswachstum von 40% im Vergleich zum Basisjahr 2005 das Wiederum hat aber einen Haken 40% Wirtschaftswachstum setzt voraus das der Absatz der Waren um genau diese 40% steigt, klar ist das wir ja einen Teil unserer Waren Exportieren aber genauso wichtig ist das Wachstum des Binnenmarktes das Wiederum setzt voraus das die Produzierte Ware auch verkauft werden kann, also müssten die Löhne bis zum Jahr 2025 gravierend ansteigen um das Mehr an Waren Verkaufen zu können. Denn wir hätten ja nur als Beispiel 40% mehr Autos oder 40% Mehr Waschmaschinen usw. ich denke das ein Wachstum wie es Politik und Wirtschaft fordern nicht auf Dauer machbar ist. Da zum einen mit weiter sinkenden Löhnen zu rechnen ist und auch weiterhin Arbeit durch Kapital substituiert wird, das heißt durch Investitionen in neue Technologien und Prozessgesteuerte Produktionsabläufe Arbeitskräfte freigesetzt werden.
Und dann sind sie wieder da unsere Probleme
Arbeitslosigkeit
Rückgang des Binnenmarktes
Leere Sozialkassen
Simson
Mit dem Wachstum bei uns im Unternehmen ging einher, daß schrittweise höhere Löhne gezahlt werden konnten. Außerdem sind neue Arbeitsplätze entstanden, für die nun auch Lohn gezahlt wird. Das Wachstum hat also zu mehr Kaufkraft bei den Arbeitnehmern geführt. Neue Arbeitsplätze haben nebenbei bemerkt viel Geld gekostet, nämlich in Form von hohen Investitionen.
Wachstum in Unternehmen oder Volkswirtschaften ist doch nichts Neues. Das hat es in der Vergangenheit gegeben und gibt es in der Gegenwart. Deswegen sehe ich auch keinen Grund, warum es in der Zukunft kein Wachstum mehr geben sollte.
Die deutsche Volkswirtschaft als Ganzes wächst allerdings seit langem gar nicht oder zu schwach. Das ist das Grundproblem, aus dem viele andere Probleme resultieren. Andere Länder machen uns vor, daß ein größeres Wachstum möglich ist.
Die Vorstellung "Wie soll denn das gehen ? - Dann haben wir in zwanzig Jahren 40% mehr Autos und Waschmaschinen - das geht ja gar nicht!" ist meines Erachtens nach nicht weitreichend genug.
Für Wachstum gibt es verschiedene Möglichkeiten. Vor zwanzig Jahren hätten wir auch nicht gedacht, daß viele Haushalte heute mehrere Autos, Fernseher, Telefone, PC´s und was weiß ich noch haben. Manche reisen mehrmals im Jahr. Zum einen gibt es also tatsächlich quantitatives Wachstum. Zum anderen gibt es qualitatives Wachstum, also höherwertigere Produkte. Z.B. wurden aus Schwarz-Weiß-Fernsehkisten, Farbfernseher und demnächst werden mal brauchbare Flachbildgeräte daraus. Aus dem einfachen Radio wurden bessere Geräte bis hin zu Spitzenmodellen. Autos sind heute etwas ganz anderes als vor zwanzig Jahren. Viele kochen statt auf dem einfachen Herd heute auf Ceran-Feldern. Da könnte man sicher einiges aufzählen. Dann gibt es neue Produkte, an die vor zwanzig Jahren noch niemand gedacht hat, wie z.B. das Handy und was es noch so an neuen technischen Dingen gibt (Navigationssysteme, Digitalkameras, generell die heute übliche Ausstattung mit Computertechnik fallen mir da spontan noch ein). Dienstleistungen wären ein weiterer Bereich für Wachstum und neue Möglichkeiten. Ich finde es absurd, daß sich heute noch viele selbst hinstellen und malern und handwerken, statt dies von einem Fachmann erledigen zu lassen - vielleicht läßt sich diese Situation eines Tages mal intelligent lösen. Die gesundheitliche Versorgung der älter werdenden Bevölkerung ist auch eine Dienstleistungsaufgabe. Und so absurd es klingt, ein Teil des Wachstums resultiert aus Inflation und steigenden Preisen. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen meine Produkte teuerer verkaufen muß als früher und die Kunden nehmen sie mir weiter in der bisherigen Menge ab, habe ich auch Wachstum erzeugt.
Ich habe bestimmt noch nicht umfassend alle Möglichkeiten für Wachstum dargestellt, sondern nur was mir bei ersten Gedanken dazu einfällt.
Ich sehe keinen Grund für eine These, nach der Wachstum nicht mehr möglich sei. Allerdings haben wir durch verschiedene Gründe und Ursachen in Deutschland ein volkswirtschaftliches Wachstumsproblem. Dieses gilt es aufzulösen oder wir müssen mit den Folgen leben.
gerassimov
Zitat: |
Original von Simson
Ich finde es absurd, daß sich heute noch viele selbst hinstellen und malern und handwerken, statt dies von einem Fachmann erledigen zu lassen ... |
Sag mal, geht's noch? So allmählich glaub ich, Du hebst vollkommen ab. Ist dir nicht klar, dass viele Menschen, sich nicht den Fachmann leisten können? Nichtmal den aus Polen.
Bitte, liebe Gartenbesitzer, lasst euch jetzt nicht beirren. Pflanzt Tomaten an, die diesen Namen noch verdienen, statt die ähnlich aussehenden roten Farbbeutel beim Fachmann zu kaufen.
Ich freue mich ganz ehrlich für dich, dass es dir in deiner Firma gut geht. Möge das von dir beschriebene Wachstum noch lange anhalten. Der Tag, an dem du Einbußen hinnehmen müsstest oder an dem du vielleicht sogar deinen Job verlierst, da es eventuell mal Essig mit dem Wachstum ist, möge nie kommen, auch wenn du dann das grösste Verständnis für deinen Chef haben wirst.
Adeodatus
@ simson
Es ging nicht um die 40% Mehr Autos oder Waschmaschinen sondern darum das in Absehbarer Zeit ein Wachstum nicht mehr möglich ist weil zu viele Menschen als Konsumenten vom Markt ausgeschlossen werden weil sie keine Möglichkeit haben ihren Lebensunterhalt aus Erwerbsarbeit zu bestreiten.
Ein zweites Manco bei den Wachstumspropheten ist, das sie die Globalisierung nicht berücksichtigen die auch schwächeren Volkswirtschaften einen Kurzen aber starken Aufschwung bietet in dem sie Starken Volkswirtschaften die Wirtschaftskraft in Form von Kapital und Gewerblichen Arbeitsplätzen entziehen. Ergo wachsende Arbeitslosigkeit mit dem Effekt das die Langzeitarbeitslosigkeit quantitativ in den Starken Volkswirtschaften zunimmt aber in den schwachen Volkswirtschaften sich nicht annähernd so viele Arbeitsplätze Entwickeln wie sie in Starken abgebaut werden.
Beispiele findest Du vor der Eigenen Haustür für auf dem Terretorium der ehemaligen DDR Abgebaute 10 000 Arbeitsplätze sind gerade 1 000 neue entstanden also haben wir eine Quote von 1 zu 10 ein neuer Arbeitsplatz hat zehn Arbeitsplätze gekostet. Also scheidet Wachstum zur Beseitigung von Arbeitslosigkeit aus.
Wir können es drehen und wenden wie wir wollen es fehlen in Deutschland so mal eben runde 7 000 000 Arbeitsplätze
as65
Wenn wir es ganz genau betrachtet, hat doch fast jede Wirtschaftsform ihr Stärken und Schächen. Fast jede ist, verfünftig geführt, ist überlebensfähig.
Leider sind es immer ein kleiner Teil von Leuten die alle Möglichkeiten ausnutzen und somit jede Form in den Ruin treiben.
Und so ist es auch mit der Marktwirtschaft. An sich überlebensfähig. Von Einzelnen jedoch bis zum letzten ausgenutzt. Sein wir erstmal froh noch einige Firmenchefs zu haben die nicht nur ihre Geldbörse sehen!
as65
Simson
Zitat: |
Original von gerassimov
Zitat: |
Original von Simson
Ich finde es absurd, daß sich heute noch viele selbst hinstellen und malern und handwerken, statt dies von einem Fachmann erledigen zu lassen ... |
Sag mal, geht's noch? So allmählich glaub ich, Du hebst vollkommen ab. Ist dir nicht klar, dass viele Menschen, sich nicht den Fachmann leisten können? Nichtmal den aus Polen.
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Das ist ja das traurige, was auch ich beklage, daß man sich den Maler oder einen anderen Fachmann oft nicht leisten kann oder will. Wenn man nur etwas mehr als den Stundenlohn eines Arbeitnehmers von vielleich 8 bis 12 Euro bezahlen müßte, dann wäre das ja leichter möglich. Stattdessen werkelt man selbst herum oder es wird als Schwarzarbeit erledigt. Wenn solche Arbeiten zu bezahlbaren Preisen mehr über den offiziellen Markt abgewickelt werden könnten und von Arbeitnehmern erledigt würden, hätten vielleicht alle Beteiligten etwas davon.