Adeodatus
@ simson
Wenn Du Dich heute als Hartz IV Empfänger weiterqualifizieren möchtest, musst Du auf Grund der Beweislastumkehr der ARGE nachweisen das es nicht möglich mit Deiner derzeitigen Qualifikation eine Arbeitsstelle zu bekommen!
Zitat: |
Bei mir im Unternehmen ist aktuell ein junger Mann wochenweise zum Praktikum, der seine Berufsausbildung bei der Bundeswehr gemacht hatte und dort beruflich tätig war. Aus gesundheitlichen Gründen kann er dort nicht mehr tätig sein. Er macht jetzt über einen Bildungsträger eine zwei- oder dreijährige Ausbildung zum technischen Zeichner. |
Hier wird höchstwahrscheinlich eine Schulung der LVA zugrunde liegen, oder er war noch kein Hartz IV Empfänger, das kann und will ich so nicht beurteilen.
Simson
Zitat: |
Original von spidy
Wenn Du Dich heute als Hartz IV Empfänger weiterqualifizieren möchtest, musst Du auf Grund der Beweislastumkehr der ARGE nachweisen das es nicht möglich mit Deiner derzeitigen Qualifikation eine Arbeitsstelle zu bekommen!
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Diesen Nachweis könnte man doch erbringen, wenn es tatsächlich so ist. Oder?
Herasun
Zitat: |
Original von Simson
Wer von Arbeitslosigkeit nicht betroffen ist oder selbst seinen weiteren Weg findet, der kann meine Äußerungen getrost ignorieren. |
Na bestens, hätten wir das also auch geklärt!
videodok
Wenn man so schreibt als ob man alle meint, darf man sich nicht wundern wenn andere meinen, dass man alle in einen Topf wirft.
Pfiffikus
Zitat: |
Original von spidy
Ihr könnt doch nicht wie es nun schon langsam hier im Staat zum guten Ton gehört einfach alle Arbeitslosen in einen Topf werfen, ... |
Genau! Diese Einstellung teile ich grundsätzlich!
Vor einem Jahr hatten wir auf Untermhaus.de ein ähnliches Thema. Da waren einige Leute, wahrscheinlich persönlich betroffen von Arbeitslosigkeit - strikt dagegen, die Arbeitslosen aufzuteilen. Ich sage mal salopp in arbeitswillige und Arbeitsunwillige. (Natürlich müsste man es mit anderen Begrifen versehen.)
Für diejenigen, die unverschuldet in Not, z.B. Arbeitslosigkeit geraten sind, halte ich das, was hier über die Höhe der Hilfe geschrieben wird, für voll verständlich und angemessen. Doch diejenigen, die diese Lage selbst verschulden, bei denen hält sich mein Mitleid wirklich in engen Grenzen.
gerassimov
Was ihr hier diskutiert, ist schön und gut. Aber das Thema "Zu viele ALG-II-Bezieher" schneidet diese Diskussion nur am Rande.
Angenommen alle offenen Stellen werden morgen mit derzeit arbeitslosen Menschen besetzt. (meinetwegen durch die hilfreichen Ratschläge von Simson) Haben wir dann nicht mehr zu viele ALG-II-Bezieher?
Simson
Ich sehe drei große Gruppen von Arbeitslosen, unabhängig vom Grund ihrer Arbeitslosigkeit:
1. Ich finde selbständig wieder aus der Arbeitslosigkeit heraus.
2. Ich brauche Hilfe, um wieder aus der Arbeitslosigkeit herauszufinden.
3. Ich kann oder will nicht mehr aus der Arbeitslosigkeit heraus.
Ich weiß nicht, ob diese grobe Einteilung stimmt und wie groß die Anteile der Gruppen sind. Ich würde gerne differenziert mit diesen Gruppen umgehen wollen. Aber eine solche Einteilung ist vermutlich weder verfassungskonform noch verwaltungsmäßig umzusetzen.
Denjenigen, die sich wirksam um Arbeit bemühen, würde ich gerne eine höhere Leistung zukommen lassen. Als Anreiz und Belohnung.
@ gerassimov:
Ich habe hier nicht vordergründig diskutiert, wie alle Arbeitslosen in Arbeit gebracht werden können. Dann müßten wir uns über die gesamte Wirtschafts-, Staats-, Sozial- und andere Polititk unterhalten und würden wohl zu keinem schnellem Ergebnis kommen. Ich habe hierhauptsächlich zur Frage diskutiert, wie komme ich als Arbeitsloser wieder zu einem Arbeitsplatz. Eine solche Diskussion könnte nämlich zu einem konkreten und brauchbaren Ergebnis für einzelne Menschen führen.
Digedag
Was mich an dieser Diskussion stört ist die Tatsache das einfach die Arbeit, welche von jedem einzelnen angenommen würde leider nicht in dem Umfang vorhanden ist wie sie sollte.
Ein Beisbiel:
Wir suchen schon seit Monaten!!!!! ein bis zwei Aushilfen für stundenweise Tätigkeiten in einer Region mit sehr hoher Arbeitslosenquote. Es findet sich einfach niemand der zwischen 19:00 bis ca. 23:00 Uhr am Wochenende für um die 6 € die Stunde arbeiten möchte, wirklich seltsam, oder nicht.
Trängt sich bei mir die Frage auf was der Arbeitslose für eine Arbeit anstrebt, welche steht ihm zu Gesicht???
videodok
Was wäre es denn für ein Job und wo? Machner der Arbeit hat, würde es vielleicht als Nebenjob machen. Etwas Anderes bräuchte man schon noch dazu um leben zu können.
Pfiffikus
Zitat: |
Original von Digedag
Es findet sich einfach niemand ... |
Kein Wunder. Die Einkünfte würden auf das ALG II angerechnet. Würde sich jemand zu diesem Job entschlieszen, hätte derjenige in etwa genauso viel Geld, wie ohne diesen Job. Für den Arbeitnehmer rechnet es sich einfach nicht. Stand gestern in der OTZ.
Aus Sicht der Gesellschaft würde es sich durchaus rechnen. Es würden (geringe) Sozialversicherungsbeiträge gezahlt und andererseits würde ALGII gespart.
Schade eigentlich!
andy112
Zitat: |
Original von Digedag
Was mich an dieser Diskussion stört ist die Tatsache das einfach die Arbeit, welche von jedem einzelnen angenommen würde leider nicht in dem Umfang vorhanden ist wie sie sollte.
Ein Beisbiel:
Wir suchen schon seit Monaten!!!!! ein bis zwei Aushilfen für stundenweise Tätigkeiten in einer Region mit sehr hoher Arbeitslosenquote. Es findet sich einfach niemand der zwischen 19:00 bis ca. 23:00 Uhr am Wochenende für um die 6 € die Stunde arbeiten möchte, wirklich seltsam, oder nicht.
Trängt sich bei mir die Frage auf was der Arbeitslose für eine Arbeit anstrebt, welche steht ihm zu Gesicht??? |
so...
nun erzähl mal, um was für eine Tätikkeit es sich handelt.
ich habe Koch gelernt und würde aber auch jede andere Arbeit übernehmen! hauptsache ich habe arbeit und verdiene Kohle!
Ich kann es langsam nicht mehr hören, das Junge leute zu Faul zum arbeiten sind! Ich bin es nicht! Ich war in Österreich! Ich habe bewiesen das ich arbeiten kann und will! Ich möchte aber gerne hier in der Region arbeiten, weil ich hier großgeworden bin und leben möchte!
Digedag
@videodok
Die Arbeit ist nicht in Gera und wir stellen nur Personen ein, die im Ort wohnen, da meist nur in Spitzenzeiten für ein bis drei Stunden gearbeitet werden muss und manchmal auch kurzfristig.
@pfiffikus
das ist schon richtig, es gibt aber auch Studenten oder so – in anderen Filialen (z.B. Jena) klappt das doch auch
@andy112
Ich habe Dir eine PN geschrieben, da ich anonym bleiben möchte.
carlos
hat doch niemand behauptet das du zu faul zum arbeiten bist. ich kann es langsam nicht mehr hören das jeder Arbeitslose auch ein Arbeitssuchender sein soll. Es gibt nunmal von jeder Sorte welche.
Vielleicht ist der Job ja was für dich wäre doch super wenn es über das Forum hier klappen würde.
gastli
Heute druckt die Süddeutsche Zeitung ein
Interview mit Kauder ab. Es strotzt geradezu vor falschen Auslegungen und Unwahrheiten, eben Kauder(welsch). Es ist haarsträubend was diese Personen von sich geben ohne sich annähernd mit dem befasst zu haben über was sie da Sprechen.
carlos
finde ich nicht, aber wenn du das besser weist
Digedag
Mich stört u.a. folgede Aussage:
Kauder: Da haben Sie völlig Recht, das muss sich ändern. Die allermeisten, die arbeitslos sind, suchen ja eine Arbeit. Aber die Kommunen würden sich in vielen gemeinnützigen Bereichen über den Einsatz von Erwerbslosen freuen. Solche Ansätze sollten wir nutzen.
Wir hatten vor Wochen mit Norbert Hein darüber gestritten welchen Sinn der Einsatz von Erwerbslosen als Arbeitskraft für die Stadt und Gemeinde ist. Ich finde die Grenze zum Jobklau für kleine Betriebe immer noch fließend und sehr gefährlich. Solch eine Verfahrensweise kann sehr schnell nach hinten los gehen (nur noch 1€-Jobber und keine Dienstleister mehr..)
gastli
So ist es. Hier geht es um nichts weiter als den Abbau weiterer Arbeitsplätze durch in Billigistarbeit gezwungene Menschen unter Missbrauch der Gemeinnützigkeit. Diese Denkmuster sind das Allerletzte. Was Kauder hier will ist das Menschen unter Androhung von Sanktionen zu gemeinnütziger Arbeit gezwungen werden sollen. Das wird nicht funktionieren.
Ich spreche hier mal aus meiner persönlichen Erfahrung. Seit Januar bin ich an einer Geraer Schule im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (1,-Euro-Job) beschäftigt. Diese Beschäftigung erfüllt die erforderlichen Rahmenbedingungen. Ich mache das sehr gern und mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft. Ich mache das ohne Zwang.
Mit Zwang würde ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden rechlichen Mitteln und zivilen Ungehorsam gegen die selbe Beschäftigung wehren. Sollte ich feststellen, das durch diese Tätigkeiten reguläre Arbeitsplätze verdrängt werden bringe ich das beim zuständigen Amtsgericht zur Anzeige. Das gebietet die Solidarität gegenüber den Beschäftigten dieser Firmen. Solidarität ist das was hier am ehesten hilft, nicht die Ellebogengesellschaft.
gerassimov
Zitat: |
Original von Digedag
Mich stört u.a. folgede Aussage:
Kauder: Da haben Sie völlig Recht, das muss sich ändern. Die allermeisten, die arbeitslos sind, suchen ja eine Arbeit. Aber die Kommunen würden sich in vielen gemeinnützigen Bereichen über den Einsatz von Erwerbslosen freuen. Solche Ansätze sollten wir nutzen.
Wir hatten vor Wochen mit Norbert Hein darüber gestritten welchen Sinn der Einsatz von Erwerbslosen als Arbeitskraft für die Stadt und Gemeinde ist. Ich finde die Grenze zum Jobklau für kleine Betriebe immer noch fließend und sehr gefährlich. Solch eine Verfahrensweise kann sehr schnell nach hinten los gehen (nur noch 1€-Jobber und keine Dienstleister mehr..) |
Ich halte es auch aus Sicht einer Kommune für "gefährlich", sich auf einer Zuführung billiger Arbeitskräfte auszuruhen. Wenn das mal usus geworden ist, sind einerseits bestimmte Jobs als reguläre Arbeitsplätze für immer verloren und die Kommunen wären andererseits ja blöd, wenn sie nicht ständig eine Anzahl Arbeitsloser vorhalten würden.
kritiker
Zitat: |
Original von Simson
Ich sehe drei große Gruppen von Arbeitslosen, unabhängig vom Grund ihrer Arbeitslosigkeit:
1. Ich finde selbständig wieder aus der Arbeitslosigkeit heraus.
2. Ich brauche Hilfe, um wieder aus der Arbeitslosigkeit herauszufinden.
3. Ich kann oder will nicht mehr aus der Arbeitslosigkeit heraus.
Ich weiß nicht, ob diese grobe Einteilung stimmt und wie groß die Anteile der Gruppen sind. Ich würde gerne differenziert mit diesen Gruppen umgehen wollen. Aber eine solche Einteilung ist vermutlich weder verfassungskonform noch verwaltungsmäßig umzusetzen.
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na, klasse, du weist zwar nicht ob du recht hast aber du stellst hier erst mal eine these auf! ich weis auch nicht wie du dich so durchs leben schlägst aber vom realem leben weist du nicht viel! deine kenntnisse scheinen alle aus den medien zu stammen, so oberflächlich wie die sind!
da kommt dir bestimmt auch der heutige beschluß der berliner verbrecher gerade recht:
"und willst du nicht mein sklave sein, dann stellen wir die zahlung ein!"
Pfiffikus
Zitat: |
Original von kritiker
[da kommt dir bestimmt auch der heutige beschluß der berliner verbrecher gerade recht:
"und willst du nicht mein sklave sein, dann stellen wir die zahlung ein!"
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Warum diffamierst du denn zumutbare Tätigkeiten als Sklaverei?
Klar, wenn man in einem Arbeitsverhältnis steht, dann ist der Chef nun mal weisungsberechtigt. Aber das allein ist noch keine Sklaverei, sondern höchstens eine Ausredeparole von Arbeitsunwilligen.
Zitat: |
Original von Volker Kauderer
Ja, wer zumutbare Arbeit nicht akzeptiert, muss Abzüge bekommen. Genau das konkretisieren wir jetzt mit unserem Fortentwicklungsgesetz zu Hartz IV. |
Im Übrigen: In dieser Beziehung hat der Mann Recht:
Zitat: |
Original von Volker Kauderer
Ich weiß, dass eine allein erziehende Mutter mit drei oder vier Kindern nicht zu viel bekommt. Aber es geht um denjenigen, der arbeiten kann und es nicht will. Deshalb will ich nicht den Satz ändern, sondern hart kürzen, wenn Arbeit nicht angenommen wird. |
So ähnlich hatte ich es ja gestern bereits geschrieben. Was spricht dagegen, Arbeitsunwillige zu sanktionieren?
Dass jedoch Masznahmen der ARGE zur Verdrängung von kommerziellen Firmen mit tariflicher Bezahlung verwendet werden, das finde ich eine Sauerei und in dieser Beziehung gebe ich Gastli völlig Recht.
Aktuelles Beispiel: Hier in Gera werden solche Billig-Kräfte eingesetzt, um Gras zu mähen und nehmen damit den Landschaftsbaufirmen Arbeit weg.