Bankenkrise und platzende Blasen

SirBernd
Was macht Frau M. eigentlich ? Sie kann ja noch nicht mal gut reden.
Ach, fast hätte ich´s vergessen, sie ist ja wieder im Außendienst ...
birke
Hugo:
Zitat:
Dinge, die die Leute hören WOLLEN, aber keinerlei Lösungsansätze oder -vorschläge


Patentlösungen gibt es dafür auch nicht, es wurde allerdings schon seit Jahren vor verschiedenen Dingen gewarnt, aber das hat keinen der Entscheidungsträger interessiert.
Es sind eine ganze Reihe von Tatsachen, die uns allen ständig auf die Füsse fallen.

Die verstärkte Überwachung der Banken war schon längst fällig und da kann man keine Politiker in Aufsichtsräte schicken, die von der Materie keine Ahnung haben oder einen Posten brauchen.
Man kann keinen Fortschritt auf dem Sektor Bildung erwarten, wenn man eine Theologin mit einem (logischerweise) mittelalterlichem Weltbild (Gott schuf die Erde in 6 Tagen) zur Bildungsministerin macht.
Man braucht sich nicht wundern, dass man gegenüber Pharmaindustrie und Energiewirtschaft auf verlorenem Posten ist, wenn der Bundestag voller Lobbyisten sitzt und die vollständige Offenlegung der Einkünfte ständig verhindert wird.
Schlüsselindustrien dürften spätestens nach den bitteren Erfahrungen mit Korruption und Erpressung der letzten Jahre zur Verstaatlichung fällig sein.
Wenn eine beratungsresistente Lehrerin eine derartige Gesundheitsreform verzapft, ist die 2-Klassenmedizin vorprogrammiet und die einzigen Gewinner sind die paar hundert Kassenmanager.
Wenn dann obendrein ein grosser Teil der Gewerkschaftsbosse zu den Reichen gehört, ist das Glück vollkommen.

Und nun würde ich es schön finden, wenn sich z.Z. regierende Parteien mit einem linken Koalitionspartner herumplagen müssten.
Wenn ich schon den Politkasper Münte auf dem Sonderparteitag der SPD mit "Glück auf" und Bergmannskapelle wieder auf Proletarierfang sehe, dann liege ich vor Lachen auf dem Teppich.
Die CDU/CSU möchte ich hier nicht auslassen mit dem Demokratieförderer Althaus, dem Mehrfachversager Seehofer, dem unsichtbaren Gloss - ein Glück, dass sich wenigstens der Irakkriegbefürworter Pflüger von der Bühne verschwunden ist.
Bier
Bernhard P.
Das Lafontaine oder Gysi keine Lösungen anbiten stimmt meiner Meinung nach nicht. Nur gehen deren Lösungen manchmal gegen die bestehende GO. Aber jeder interpretiert es wohl auf seine eigene Art. Es ist auf jeden Fall besser wenn jemand Dinge redet welche die Leute hören wollen. Das kann Frau Merkel oder Herr Müntefering z.B. nicht.
gastli
Jetzt wird es langsam lustig.

Zitat:
Steinbrück warnt Banken vor Ablehnung

Die zögerliche Inanspruchnahme des mil-
liardenschweren Rettungspakets der Re-
gierung durch die Banken lässt den Un-
mut in Politik und Wirtschaft wachsen.

Bundesfinanzminister Steinbrück warnt
die Banken in der "Bild am Sonntag" da-
vor, die staatliche Hilfe aus falschem
Prestige-Denken abzulehnen. Manager
sollten sich auch nicht von Angst vor
weniger Gehalt leiten lassen.

Grünen-Fraktionschef Kuhn kritisierte
im "Tagesspiegel" das Hilfspaket. Es
säe neues Misstrauen unter den Banken.
CDU-Finanzexperte Dautzenberg sprach
von einem Schnellschuss. Ifo-Präsident
Sinn dagegen forderte staatlichen Zwang

[ VT Seite 117 MDR So 26.10.08 10:32:05]


Wer ist daran Schuld das unser Oberfinanzonkel im Namen des neoliberalen Gehottlich so bedrohliche Worte aussprechen muss ?

Der Ackermann mal wieder.

Heute möchte ich etwas ungewöhnliches tun. Ich möchte Ackermann loben. Nicht nur loben! Der Mann ist im Moment mein Held!

Ackermann hat zwei Dinge getan: er hat gesagt, seine Bank brauche den Rettungsfonds nicht, und er hat freiwillig so getan als ob er sein Gehalt senkt.
Nicht direkt aber er hat gesagt das er auf seine Bonus verzichten will.

Mit der Ansage, dass Ackermann keinen Bail-Out für seien Bank braucht, hat er die Idee auf den Weg gebracht, dass es anrüchig ist, sich aus dem Rettungspott zu bedienen.
Suuuuper.
Jetzt traut sich keine andere Bank ran, weil das ja aussieht, als hätten sie keine Wahl und stünden mit dem Rücken zur Wand. Das sonst normale Verhalten dieser Banken, sich da auch zu bedienen, wenn sie gar nicht wirklich pleite sind, ist damit verhindert.
Suuuuper.
Die wie immer gelogene Mainstream-Meinung darauf ist, dass die Banken nicht zum Rettungstopf greifen, weil die Manager dann ihr Gehalt senken müssten. Das ist völliger Blödsinn. Die Manager können natürlich auf ihre Verträge pochen und da steht Bonus drin. Die bleiben ja weiter gültig. Ackermanns Bonusverzicht eh nur Kosmetik, aber er nimmt den anderen Managern jetzt die Möglichkeit, öffentlich nicht auf ihre Boni zu verzichten. Das kann ja jetzt wegen der gelogenen Mainstream-Meinung niemand mehr machen. Zumal der Ackermann ja verzichtet, obwohl er das Image aufgebaut hat, der Deutschen Bank ginge es gut.
Suuuuper
Ergo hat Ackermann ausnahmsweise dem Steuerzahler Geld gespart. Und ich bin ihm dankbar.
Suuuuper
Das hat der Ackermann natürlich nicht gemacht, weil er so ein Freund der Steuerzahler ist. Das ist auch für die Deutsche Bank eine gute Strategie. Denn er hat damit der Konkurrenz den Rettungsanker aus der Hand geschlagen, die müssen jetzt anderswo Kohle auftun. Oder sie müssen hilflos zugucken, wie ihre Bank kaputt geht und am Ende doch auf den Rettungstopf zugreifen, wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stehen, und dann haben sie auch keinen Hebel mehr, um die Gehaltssenkung abzulehnen. Vielleicht erkenne sie sogar was für ein A****l*ch Ackermann ist. Ach was das wissen die auch so.
Suuuuper.
In diesem Sinne: Ackermann rockt!

Darus folgt siehe oben.

So und damit es unserem Finanzonkel nicht zu langweilig wir und er nicht auf der Kohle sitzen bleibt werden wir Bürger uns bereit erklären den Bail-Out anzunehmen:

Brief an das Bundesministerium der Finanzen, z. Hd. Herrn Minister Peer Steinbrück

An das
Bundesministerium der Finanzen
Z. Hd. Herrn Minister Peer Steinbrück
Wilhelmstraße 97
10117 Berlin

Sehr geehrter Herr Steinbrück,

mit großer Erleichterung habe ich vernommen, dass das von Ihnen geführte Finanzministerium nicht mehr von der destruktiven Sparlogik der letzten Jahre getrieben ist. Ihr Rettungspaket für die deutsche Kreditwirtschaft zeugt davon, dass Sie umgedacht haben, dass der Glaube an den Mythos eines ausgeglichenen Haushalts endlich der Vergangenheit angehört. Mit etwas Glück gelingt es Ihnen so tatsächlich, das Vertrauen der Menschen in die Banken wieder herzustellen und die Kosten der Krise für uns Arbeitnehmer und Steuerzahler bei den bisher veranschlagten 500 Milliarden Euro einzufrieren.

Ganz besonders schätze ich ihre Milliardenhilfe, da sie ein Bekenntnis zu der lange ignorierten Tatsache darstellt, dass private Wirtschaftstätigkeit – das gilt für Aktien- wie für Arbeitskraftbesitzer – stets risikobehaftet ist. Ein Risiko, dass der Einzelne allzu selten vollständig abschätzen kann. Ähnlich wie etwa die Hypo Real Estate, der Sie kürzlich großzügig aushalfen, bin auch ich in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Verschiedene Negativfaktoren haben sich zu einer ungünstigen Gesamtsituation addiert: Zu den grundsätzlich unberechenbaren kapitalistischen Marktdynamiken sind steigende Lebenshaltungskosten und eine Umverteilungs- und Privatisierungspolitik gekommen, die niedrige Einkommen einseitig belasteten. Ganz wie die Hypo Real Estate, bin aber auch ich alles in allem (ich zitiere) „grundsolide“ und benötige „nur kurzfristig Liquidität“. Ich möchte Sie daher bitten, auch meinen finanziellen Engpass auszugleichen und die fehlende Summe in Höhe von __________ Euro zu überweisen.

Auch ich habe mir das Motto des „Fördern und Fordern“ auf die Fahnen geschrieben. Als Arbeitnehmer/in und Steuerzahler/in habe ich, wie Sie wissen, nicht nur die Werte geschaffen, die jüngst an den Finanzmärkten vernichtet wurden. Ich bin auch für einen Großteil der Mittel aufgekommen, mit denen Sie gegenwärtig die Zahlungsfähigkeit des Bankensektors wiederherzustellen hoffen. Doch ich darf Sie erinnern: Verantwortung ist keine Einbahnstraße! Es ist Zeit zu handeln: Zeigen Sie erneut Verantwortung und stellen Sie das Vertrauen auch in meine Zahlungsfähigkeit wieder her!

Für die Bereitstellung der genannten Summe innerhalb der nächsten 14 Tage danke ich Ihnen im Voraus. Bitte setzen Sie sich wegen der Abwicklung der Zahlung umgehend mit mir in Verbindung.

Bei Ihrer unkonventionellen Verstaatlichungspolitik wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg. Ich freue mich auf eine kleine Finanzspritze und verbleibe mit freundlichen Grüßen,

(Ort, Datum, Unterschrift)

PS: Von Einladungen zu etwaigen Finanzkonferenzen bitte ich abzusehen.


Brief als pdf-Vorlage
Adeodatus
Warum sich nur alle Welt über die Bankenkrise aufregt wundert mich schon ein bisschen denn seit Jahrhunderten gibt es sie, nur der Mensch lernt nicht daraus Immer wieder ist man der Meinung man hätte alles unter Kontrolle, und bei jeder Krise meint man sie wäre faktisch Gottgegeben niemand hätte etwas dagegen tun können das ist dann der Punkt wo Bänker, Börsianer und Politiker immer schön den schwarzen Peter herum reichen , das dumme Volk (Weltweit) trägt jedes Mal die Kosten und die Banken stehen auf wie Phönix aus der Asche.

Hier mal ein Artikel aus der FazNet

Zitat:


27. September 2008 Hätte es nicht vor Jahrhunderten – und seither immer wieder – Banken- und Börsenkräche gegeben, dann existierten Bankhäuser wie die Bardi, Peruzzi, Accaiuoli noch heute. Doch mit den großen toskanischen Finanzinstituten, die ab 1250 das Kapital der heimischen Tuchindustrie und die beträchtlichen Einkünfte der Päpste in ganz Europa auf den Markt brachten, ging irgendwann irgendetwas kolossal schief. Der Zusammenbruch der Bardi und Peruzzi etwa, der 1345 ganze Volkswirtschaften ruinierte, weist gar nicht so überraschende Übereinstimmungen mit den Investmentbankern von der Wall Street im fatalen Frühherbst 2008 auf. Die technischen Methoden, Geld kursieren zu lassen und dabei auf Schulden und Kurse zu wetten, mögen sich radikal gewandelt haben. Die Spieler in diesem ruinösen Wettbewerb handeln aber immer nach denselben Grundsätzen.

FazNet
reallocksley
Zitat:
Das Lafontaine oder Gysi keine Lösungen anbiten stimmt meiner Meinung nach nicht.

Die da wären?
Bernhard P.
Bitte das Video von gastli über Lafo(weiter vorn) ansehen. Lafontaine benennt mit Namen und Hausnummer die Ursachen der Krise. Folglich sind seine Lösungen die Beseitigung dieser Ursachen. So verstehe ich das jedenfalls.


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Zitat entfernt Siehe Forumregel 5.7.1. Zitieren von Beiträgen
birke
gastli:
Zitat:
Jetzt traut sich keine andere Bank ran


Na freu dich. Das hat zur Folge, dass Unternehmen keine Kredite bekommen, aber ohne die geht es nun mal nicht oder glaubst du, dass die alle grosse Bankguthaben besitzen?
Hast du deinen Arbeitsplatz noch?
Pfiffikus
Zitat:
birke hat am 26. Oktober 2008 um 19:56 Uhr folgendes geschrieben:

Na freu dich. Das hat zur Folge, dass Unternehmen keine Kredite bekommen, ...

Wieso?
Bisher ist es nur so, dass sich die Banken gegenseitig nicht vertrauen.

Bisher hat zum Beispiel die Apfelsinenbank der Bananenbank Kredite eingeräumt, welche wiederum Mittelständler mit Krediten versorgte. Und nun? Plötzlich bekommt die Bananenbank keine Kredite mehr und kann kein Geld mehr an Unternehmen verteilen. Soweit richtig.

Aber plötzlich sitzt ka die Apfelsinenbank auf ihrer Kohle, das unverzinst im Keller gebunkert ist. Der Mittelständler ist ja durch die Finanzkrise mehr oder weniger kreditwürdig geworden. Was liegt näher, als dass die Apfelsinenbank nun selber Kredite an die Unternehmen ausreicht, ohne die Bananenbank dazwischen zu schalten? Wird die Apfelsinenbank auf diese Gewinne verzichten wollen?

Was hindert den nach wie vor kreditwürdigen Unternehmer daran, bei der Apfelsinenbank nach einem Kredit zu fragen?


Pfiffikus,
der es nicht logisch findet, dass Unternehmen überhaupt keine Kredite mehr bekommen sollen
gastli
Bankendomino.de: Postbank braucht dringend 1 Milliarde Kapital.

Schöne Attac-Protestaktion in der Frankfurter Börse, mit Zuhängen des ikonischen Dax-Chart-Displays an der Wand.



Steinbrück startet Werbekampagne.
...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img373/5982/jetztzugreifenbv3.j
pg[/IMG]

[epochtimes.de]
Hartgeld-Investor Walter Eichelburg sieht harte Zeiten voraus
Zweiter Teil des aktuellen Interviews mit Walter K. Eichelburg, in dem er den Staatsbankrott Deutschlands bis Mitte 2009 kommen sieht und den Anlegern dazu rät, „raus aus dem System“ zu gehen.

[Berliner Umschau]
Ein Kartenhaus bricht zusammen
Wie das unheimliche Zusammenspiel von Politik und Kapital uns ruiniert

[FAZ]
Im Gespräch: Oskar Lafontaine „Das X wird täglich größer“
26. Oktober 2008 Am Wochenende hat Oskar Lafontaine die Linkspartei im Saarland auf den Wahlkampf vorbereitet - die SPD ist ihm der liebste Gegner. Im FAZ.NET-Gespräch äußert sich Lafontaine zur Finanzkrise, über womöglich verpasste Chancen in seiner Zeit als Finanzminister, Peter Sodanns Verständnis von Demokratie und die Wahlchancen seiner Partei.
birke
Pfiffikus:
Zitat:
der es nicht logisch findet, dass Unternehmen überhaupt keine Kredite mehr bekommen sollen

Weil viele Banken viel Geld verloren haben und dadurch Geld knapp ist. Und was passiert, wenn einfach nachgedruckt wird, brauche ich dir nicht zu erklären (s. auch DDR).
Dazu kommt, dass Banken auch kein unendliches Vertrauen in Betriebe haben, denn sie wissen nicht, ob das mit der Autoindustrie nur zweigbedingt ist, oder der Anfang von breiterer Verschlechterung der Auftragslage. Der Konsumverzicht hat schon begonnen.
Dabei kann von "überhaupt keine" nicht die Rede sein, aber der Rest genügt für eine satte Steigerung der Arbeitslosenzahlen. Da habe ich mir eben erlaubt, die Bemerkung von gastli etwas makaber zu finden.
Darum das Werben des Finanzministers fürs Zugreifen - und wieder Ausgeben. Davon lebt die ganze Chose.
gastli
[Telepolis]
Finanzkrise kommt in den Golfstaaten an
In Kuwait musste die erste Bank gestützt werden, mit dem sinkenden Ölpreis droht auch das Platzen des Immobilienmarktes.

[Die Welt]
Länder in Not: Osteuropa hat es besonders hart erwischt
Die weltweite Finanzkrise hat nach den Banken auch Volkswirtschaften in Europa und Asien erfasst. Erste Länder haben bereits beim Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe angefragt. Die jüngsten Kandidaten sind Ungarn und die Ukraine.

[Baseler Zeitung]
Drohender Staatsbankrott – EU-Hilfe für Ungarn
Italien war Anfang der 90er Jahre das letzte EU-Land, welches von Brüssel mit einem Notkredit gestützt wurde. Jetzt muss die EU wieder eingreifen, in Ungarn.

[german-foreign-policy.com]
Perspektivlos
Mit einer mehrtägigen Mittelostreise sucht der deutsche Außenminister den Staatsbankrott eines wichtigen deutschen Kriegsverbündeten in Asien zu verhindern. Pakistan - dort trifft Frank-Walter Steinmeier am heutigen Montag ein - steckt schon seit Monaten in erheblichen ökonomischen Schwierigkeiten und droht nun in der globalen Finanzkrise zusammenzubrechen. Ein Wirtschaftskollaps würde das Land dem politischen Zerfall näherbringen und hätte fatale Folgen für den Westen, der bei der Besetzung Afghanistans auf pakistanische Zuarbeit angewiesen ist.
gastli
Einen hab ich noch heute.
Der absolute Beweis dafür das an der Börse niemals spekuliert wird wie hier schon behautet wurde.

Wisst ihr, wer heute (kurzzeitig) Exxon Mobil als wertvollste Firma der Welt überholt hat? VW.
Bwahahaha.
Was für eine Farce diese Börsen doch sind.

Wie kam es zu dem starken Anstieg?
Nun, die Autobranche ist ja gerade am Runtergehen. Also haben die ganzen Spekulanten mit den Autokonzernen Leerverkäufe gemacht. Dann kam Porsche mit einer guten Nachricht und die VW-Aktie wurde spontan und unerwartet mehr Wert. Da schlugen die ganzen Stop-Loss Order der Leerverkäufer zu und haben gekauft, was den Preis höher trieb. Das war die erste Explosion. Jetzt haben wir lauter Spekulanten, die noch ein Stück mitreiten wollen, bevor der Aktienkurs wieder wegbricht.

Und wer waren diese Spekulanten? Hedge Fonds. Und die haben dabei fast 15 Milliarden verloren.

Ist das geil. Smoke
gastli
„Hypo Real Estate will 15 Milliarden Euro. Erste Privatbank beansprucht Rettungspaket. Die Hypo Real Estate benötigt Geld. Neben dem eigens für den Finanzierer geschnürten Rettungspaket hat die Bank jetzt auch einen Antrag auf Hilfen aus dem Banken-Rettungsfonds für die Finanzwirtschaft gestellt. Der Antrag beläuft sich auf 15 Milliarden Euro.“
(www.tagesschau.de; 29. Oktober 2008)

Wie die Meldung von gestern über den absurden Kursanstieg der VW-Aktie zeigt, geht die Zockerei an den Börsen ohne Gnade weiter. Wie diese Meldung zeigt, geht auch die Finanzierung des Kapitals durch das Steuern zahlende Volk ohne Gnade weiter, dessen Arbeit den gesamten Mehrwert und damit alle Gewinne und das akkumulierte Kapital selbst erst geschaffen hat.
Ausbeutung zweiten Grades könnte man das nennen. Was sich der demokratische Souverän gefallen lässt, ist eigentlich unfassbar. Bei der nächsten Wahl wird er die Politknechte des Kapitals aus CDUCSUFDPSPDundGrünen wahrscheinlich wieder mit 85 Prozent Stimmenanteil wählen.
Er scheint aber auch nichts anderes verdient zu haben. Dummheit muss bestraft werden.
orca
Zitat:
gastli hat am 29. Oktober 2008 um 17:01 Uhr folgendes geschrieben:
Erste Privatbank beansprucht Rettungspaket.


Weitere haben auch schon ihre Absicht bekundet, darunter Die Postbank und die Kommerzbank.

Ich überlege schon, ob man nicht vorsichtshalber seine Guthaben von derartigen Pleiteunternehmen abziehen sollte. Wenn nämlich erst der große Ansturm beginnt und der Laden zahlungsunfähig wird, gibt's bekanntlich nix mehr, wie in der Geschichte bewiesen wurde.

Möglicherweise ist meine gute alte Sparkasse noch am sichersten - sofern im Zockerparadies dieses Spielgeld namens Euro noch irgendwie als sicher bezeichnet werden kann. Aber der Wertverlust ist schon wieder ein anderes Thema.
gastli
[mmnews.de]
FED bläst zum letzten Gefecht
Die US-Zentralbank sorgt per Zinssenkung, wie seit Greenspan üblich, für eine neue Blase. Wahrscheinlich die letzte vor dem Untergang des Finanzsystems US-amerikanischer Prägung.

[zeit.de]
US-Börse: Leitzinssenkung bringt keine Wende
Trotz deutlicher Senkung des Leitzinses auf das niedrigste Niveau seit vier Jahren beendete der breite Markt den Handel zur Wochenmitte im Minus. Unterdessen werden große Firmenzusammenschlüsse in der US-Autobranche sowie zwischen zwei großen US-Fluggesellschaften immer wahrscheinlicher.

[boerse-express.com]
Kreditkrise erreicht den Welthandel - "Tsunami`` im Anrollen
Zwischen Chicago und Bombay geht wegen der Folgen der Kreditkrise Umsatz bei allen möglichen Lieferanten verloren. Damit hat die Kreditkrise bereits die Bereiche außerhalb der Finanzwirtschaft erreicht. Der internationale Warenhandel - eine der Stützen der globalen Konjunktur in den letzten Jahren- droht zunehmend in Mitleidenschaft zu geraten.

[ eutsche-Bank-Showdown-Ackermann/643880.html" target="_blank">Stern]
Deutsche Bank: Showdown für Ackermann
Keine schöne Zeiten für Josef Ackermann. Der Deutsche-Bank-Chef ist nach seiner Scham-Rede bei der Bundesregierung unten durch. Am Donnerstag könnte es noch schlimmer kommen. Dann legt die Bank Quartalszahlen vor. Analysten rechnen mit einem dicken Minus.


Wenn die Börsenkurse fallen

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bisschen Krieg gemacht.

[Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"]
birke
felixed:
Zitat:
sofern im Zockerparadies dieses Spielgeld namens Euro noch irgendwie als sicher bezeichnet werden kann


Als ehem. DDR-Bürger ist man eben verwöhnt durch die superharte Mark Der Deutschen Notenbank. Sie war so hart, dass ein Umtausch nur mit Ostblockwährungen ähnlicher Härte möglich war. Schäbige DM oder Dollars wollte dafür niemand haben.
Bernhard P.
Folgende Petition an den deutschen Bundestag finde ich in dem Zusammenhang recht interessant:
https://epetitionen.bundestag.de/index.p...ls;petition=710
orca
Zitat:
Fuchs Bernie hat am 31. Oktober 2008 um 03:19 Uhr folgendes geschrieben:
Folgende Petition an den deutschen Bundestag finde ich in dem Zusammenhang recht interessant:


***********. Die Spekulation ist ja kein Auswuchs der Banken, sondern ihre Grundlage. Ohne Arbeit aus Geld mehr Geld zu machen.

Noch idiotischer ist, dem Bundestag, also der obersten Interessenvertretung der Schmarotzer und Spekulanten, eine solche Vorlage zu machen.
gastli
Heute ist Feiertag - zur Belohnung gibt es also nach 178 Beiträgen in diesem Thema eine gute Nachricht.

„VW-Kurskapriolen brachten Hedgefonds Milliardenverlust.“
(www.tagesschau.de; 30. Oktober 2008)