Bankenkrise und platzende Blasen

gastli
Zitat:
[diepresse.com]
Britisches Pfund fällt in vier Jahrzehnten um 91 Prozent
Der Preis für ein großes Bier auf der Insel in den vergangenen vier Jahrzehnten um fast 2000 Prozent gestiegen.

[Propagandafront]
Staatsschuldendebakel: Frankreich wird als erstes zusammenbrechen; Deflation wird Eurozone den Garaus machen
Frankreich ist das entscheidende Land in Europa, das man im Auge behalten sollte. Frankreich wird der nächste große Akteur sein, der zusammenbricht. Und wenn das passiert, wird das Kapital damit beginnen, sich umzuschauen. Im Anschluss daran wird Japan folgen, und zum Schluss wird die ganze Last auf den USA ruhen.


* Das klingt einfach zu schön um wahr zu sein.
gastli
Die Tageszeitung berichtet:
Zitat:
"Hedgefonds und Banken haben ein neues Geschäftsmodell entdeckt: Sie wollen die Eurokrise zu Geld machen - indem sie gegen die Krisenstaaten auf Schadenersatz klagen. Allein gegen Zypern liegen schon Klagen von mehr als einer Milliarde Euro vor, Spanien soll 700 Millionen Euro zahlen. Die Fonds und Banken können gegen die Krisenstaaten klagen, weil die Länder diverse internationale Abkommen unterzeichnet haben, die auch Investorenschutzklauseln enthalten. Diese ermöglicht es Investoren, ein Schiedsgericht anzurufen, sobald sie das Gefühl haben, dass ihnen Gewinne entgehen." [Quelle: http://taz.de/!134563/]


Dazu passt:

DIE ZEIT berichtet:
Zitat:
"Im Gebäude der Weltbank befindet sich das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten, kurz ICSID. Vor diesem Gericht können Unternehmen gegen ausländische Staaten klagen, und zwar dann, wenn sie der Meinung sind, diese Länder hätten auf unfaire Weise den Wert ihrer Investitionen geschmälert, ohne sie dafür zu entschädigen.
...
Und vor diesem Schiedsgericht ist immer der Staat der Beklagte, nicht der Kläger. Er kann nur Geld verlieren, nicht gewinnen.
Derzeit laufen 185 Verfahren vor dem ICSID. Einer davon ist ICSID-Case ARB/12/12: Vattenfall versus Germany. Streitpunkt: der deutsche Atomausstieg. Nach Fukushima musste der schwedische Energiekonzern die von ihm betriebenen Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel schließen. Vattenfall hat die Bundesrepublik, also sozusagen alle Deutschen, vor dem ICSID auf Schadensersatz in Höhe von mehr als vier Milliarden Euro verklagt.
[Quelle: http://www.zeit.de/2014/10/investitionss...-schattenjustiz]


Das lässt doch die Vorfreude auf das "Freihandelsabkommen" mit den Amis in die Höhe schießen. Denn das sind genau dieselben Klauseln, die im "Freihandelsabkommen" verankert werden sollen. USA-Konzerne können dann ihren Vasallenstaat BRD wegen entgangener Gewinne verklagen, falls sie sich in ihrem Vasallenstaat BRD durch ein Umwelt- oder Verbraucherschutzgesetz eingeschränkt fühlen. Das ist doch einfach wunderbar oder? Eine Regierung die den Bürgern maximalen Schaden zufügen wird, hat sich der Michel extra dafür gewählt.
gastli
Langfristig wird jedes Geldsystem durch Zins und Zinseszins zusammenbrechen.

Und man merkt, dass dieses kapitalistische System vollkommen im Arsch ist, wenn solche Sätze sogar schon von den Sparkassen kommen.
61diddi
Hallo gastli,

Interessant ist es, dass hier die Sparkasse versucht den Zinseszinseffekt zu erklären und dass ein ständiges expotenzielles Wachstum der Geldmenge durch Zinsen auf Dauer nicht realisierbar ist. Wir leben nun mal in einer Welt mit begrenzten Ressourcen. Eine zweite, dritte und vierte Welt haben wir nicht in petto!!!

Man folgt hier im Denkansatz den "Verschwörungstheoretikern", über die man noch vor kurzen die Nase rümpfte. Ich schließe mich im Wesentlichen der Kritik an. So ein System muss zwangsläufig zusammenbrechen.
Nur beschränkt sich die Kritik auf das Geldsystem. So kommt man zu der Aussage:
"Doch unser Geldsystem ist nicht gottgegeben. Wir Menschen haben es geschaffen und könnten es auch wieder verändern."

Und genau da setzt meine Kritik an. Solange ich nur in den fehlerhaften Geldkreisläufen des Geldsystems gedanklich gefangen bin, komme ich genau zu solchen Aussagen.
Geld ohne dafür Waren und Dienstleistungen einzutauschen, ist nutzlos.
Wenn ich sage, wer soll das bezahlen(?), schwingt immer auch mit, wer soll das erarbeiten(?).

Ich kann also, bei aller berechtigten Kritik, den Bereich der Arbeit (Produktion) nicht ausklammern.
Warum das Pferd von hinten aufzäumen?
Der Zins ist nichts weiter als ein Teil des Mehrwerts, des Gewinns, der Rendite usw.

Den neoliberalen Marktfetischisten wird durch diese verkürzte Kritik volle Breitseite geboten. Schnell wird man mit dem antisemitischen Totschlagargument und dem Vorwurf man würde einer jüdischen Weltverschwörung propagieren in die rechte Ecke gestellt (auch Linke, die ein Teil des Mainstream geworden sind, stoßen ins selbe Horn).
Wenn ich den Finanzkapitalismus kritisiere, konstruiere ich noch lange keinen Gegensatz von *raffendem und schaffendem Kapital.
Nur eine fundamentale und radikale Kritik und das Stellen der Systemfrage wird eine nicht gottgegebene Ordnung ändern.
Aber mit dieser Meinung steh ich hier im Forum auf einsamer Flur.

* Nazijargon und damit faschistische Latrinenparole
Adeodatus
Zitat:
Aber mit dieser Meinung steh ich hier im Forum auf einsamer Flur.


Sehe ich nicht so, dieses Thema wurde hier Die Theorie des zinsfreien Wertgeldes schon einmal diskutiert. Das Grundübel unserer Gesellschaft ist noch immer die Leistungslose Geldvermehrung. Deine Kritik passt wie die Faust aufs Auge.
61diddi
Danke Adeodatus,

Das habe ich nicht gewusst,
und jetzt muss ich noch meine Hausaufgaben machen.
Das braucht seine Zeit.
gastli
Die Automobil-Konzerne finden keine Käufer mehr für ihre Neuwagen. Deshalb lagern sie die Fahrzeuge auf „Autofriedhöfen“ aus. Weltweit warten Millionen Fahrzeuge auf einen Käufer - oder auf die Verschrottung.
orca
Zitat:
gastli hat am 18. Mai 2014 um 09:32 Uhr folgendes geschrieben:
Deshalb lagern sie die Fahrzeuge auf „Autofriedhöfen“ aus. Weltweit warten Millionen Fahrzeuge auf einen Käufer - oder auf die Verschrottung.


Neben der Tatsache, daß man nicht gleichzeitig große Teile der Bevölkerung in die Armut treiben und ihnen Neuwagen verkaufen kann, ist dies auch ein prima Beispiel für den Unsinn bürgerlicher Wirtschaftslehre.

Gemäß der Grundsatz-Scheißhausparole, daß der Preis von Angebot und Nachfrage bestimmt wird, müßten jetzt die Neuwagenpreise soweit fallen, daß bis auf einen Puffer die produzierten Fahrzeuge verkäuflich bleiben.

Ich hatte mich beim Flug über England schon gewundert, wie ordentlich die Briten ihre Autos parken und daß sie alle die gleichen fahren.
gastli
Die europäische Wirtschaftskrise hat die Lebenssituation von mehr Menschen verschlechtert, als die amtliche Statistik erkennen lässt. So waren 2012 in der EU-27 nach statistischer Definition 16,9 Prozent der Einwohner von Armut bedroht, da sie über weniger als zwei Drittel des mittleren Einkommens verfügten. Wird jedoch das mittlere Einkommen von 2008 herangezogen, sind nach Berechnungen der Europäischen Kommission 18,2 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Stark bemerkbar macht sich der Statistikeffekt in den Ländern, in denen die Realeinkommen in Folge der Krise deutlich gesunken sind. So lebten 2012 „offiziell“ gut 23 Prozent der Griechen unterhalb der Armutsgrenze. Wird hingegen das Median-Einkommen von 2008 zur Berechnung herangezogen, steigt der Anteil der Armutsgefährdeten an der Gesamtbevölkerung auf über 35 Prozent. Abgeschwächt zeigt sich dieser Effekt auch in Spanien oder Portugal.
[Quelle: Böckler Impuls, Nr. 7/2014, S. 8]

Seit 2008 ist die griechische Wirtschaft um ein Drittel eingebrochen nd mit ihr die Steuerbasis und die Möglichkeit, Schulden überhaupt abzubauen. Die Arbeitslosenquote ist seit 2008 von knapp 10 Prozent auf 27 Prozent 2013 gestiegen und die der Jugendarbeitslosigkeit sogar auf 64 Prozent. 2007, also ein Jahr vor dem Ausbruch der Weltfinanzmarktkrise, lag die griechische Staatsschuldenquote bei gerade einmal 107 Prozent. 2013, nach fünf Jahren gnadenloser Sparpolitik, aufgeherrscht von IWF, EZB und EU und in dieser speziell von Großdeutschland, jedoch bei 179 Prozent. Das sind die Folgen einer neoliberalen Politik, einer geisteskranken Kaputtsparpolitik, wie man sie sich dümmer kaum vorstellen kann. Meine guten Manieren und gewisse Straftatbestände verbieten mir, das hirntote Gesindel, das dafür verantwortlich ist richtig zu betiteln. Nur so viel: Ich empfinde gegenüber diesem Gesindel als Humanist schon körperlichen Ekel.
gastli
Zitat:
Knapp sechs Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise hat die isländische Regierung den Gläubigern der damals zusammengebrochenen Banken Kaupthing, Glitnir und Landsbanki gedroht, die Institute in die Insolvenz zu schicken. Dies könne passieren, wenn sich die Geldgeber nicht zu einem Schuldenerlass bereit erklärten, sagte Finanzminister Bjarni Benediktsson am Dienstag in einem Telefoninterview. Er sagte allerdings nicht, wie hoch der Schuldenschnitt für Gläubiger wie die Bayerische Landesbank [BAYLB.UL] oder eine US-Tochter der Deutschen Bank sein soll.

]Quelle: http://de.reuters.com/article/economicsN...N0E80DW20140528]

So geht man mit dem Bankergesindel um, wenn man noch nicht völlig korrupt ist und noch etwas Rückgrat im Leibe und Verstand im Schädel hat.
gastli
Die Welt auf Pump: Reißen uns die Schulden in den Abgrund?

gastli
Zitat:
Dank Draghi ist der Euro nur noch Spielgeld
Der Coup von EZB-Chef Mario Draghi zeigt Wirkung: Der Kurs des Euro an den Devisenmärkten schmiert ab. Renditehungrige Händler verschulden sich zum Nulltarif – und machen riskante Zinsgeschäfte.

[Quelle: http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/a...-Spielgeld.html]

Das kommunistische Kampfblatt "Welt" berichtet über das widerliche System, in dem widerliche Menschen ihre widerlichen Motive ausleben können.
61diddi
Es geht immer noch schlimmer

Ein weiteres kommunistisches Online-Portal titelt stolz:
Geldpolitik
Hedgefonds wetten auf fallenden Euro


Der Tanz über dem Abgrund hat begonnen ...
gastli
Bundesrechnungshof kritisiert Bankenabgabe als zu gering
"Laut eines internen Dokumentes des Bundesrechnungshofes wird es 100 Jahre dauern, bis die Bankenabgabe den angestrebten Kapitalstock erreicht", berichtet das Handelsblatt. "Bis dahin müsse weiterhin der Staat bei Krisen einspringen."
[Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/deut...g/10071254.html]

Nein, wer hätte DAS ahnen können?
Okay, diese gottlosen Kommunisten von der Linkspartei =14643&tx_ttnews[backPid]=35]haben das schon vor über drei Jahren gesagt. Aber warum sollte denen auch irgendjemand vom Handelsblatt oder vom Bundesrechnungshof zuhören, gell?
gastli
Zitat:
Hedgefonds: Die Milliarden-Kassierer
Die antikapitalistische FAZ prangert an (Zitat): "Die absoluten Spitzenverdiener leiten weder Google noch Goldman Sachs, sondern Hedgefonds: David Tepper, der den Hedgefonds Appaloosa Management gründete und führt, kassierte im vergangenen Jahr 3,5 Milliarden Dollar ab. Steven Cohen (SAC Capital Advisors) kam auf 2,4 Milliarden Dollar, John Paulson folgte mit 2,3 Milliarden Dollar Jahresverdienst auf Rang 3.
Die Einkommen der Hedgefonds-Manager wirken noch gigantischer, wenn man sie beispielsweise auf einen Tag herunter bricht - für Tepper ergibt sich dann ein Tagessatz von rund 10 Millionen Dollar.

[Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/me...n-12925471.html]

Wer noch Mageninhalt übrig hat, kann sich auch noch diesen Bericht der FAZ durchlesen.

Und hey, immer schön den Gürtel enger schnallen, wenn euch wieder einmal erzählt wird, dass ihr über eure Verhältnisse gelebt habt.
Immer daran denken wenn es heißt das kein Geld für Schulen da ist.
Oder wenn ihr auf dem Jobcenter, der Agentur für Arbeit, dem Sozialamt um Almosen betteln müsst.
gastli
gastli
Der von mir sehr geschätzte Frank-Markus Barwasser erklärt sehr anschaulich die Zusammenhänge, die das uns allen bekannte Verbrechergesindel verbindet.

gastli
Merkel spricht Frankreich demonstrativ ihr Vertrauen aus.

So schlimm steht es also schon um Frankreich.
Frage:
Hat jemals schon jemand "überlebt", dem Merkel das Vertrauen ausgesprochen hat?
gastli
Zitat:
Bundesbank für kräftiges Tarifplus. Mit höheren Löhnen gegen die Deflation. Das die Bundesbank sich zum Thema Lohnentwicklung äußert, ist nicht neu. Neu ist aber sehr wohl der Tenor: Sie wirbt für höhere Tarifabschlüsse. Ein Kurswechsel sei das aber keinesfalls, erklärten die Währungshüter. Ihnen gehe es nur um einen stabilen Euro.

[Quelle: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/bund...loehne-100.html]

Man will also grundsätzlich beim neoliberalen Kurs bleiben – also bei einer völlig schwachsinnigen, volkswirtschaftlich desaströsen Politik.
gastli
Zitat:
Catalunya Banc verhökert
Spanien versenkt zwölf Milliarden Euro Steuergeld

In die Sanierung der maroden Catalunya Banc hatte der spanische Staat rund 13,5 Milliarden Euro gesteckt. Nun verkauft Madrid das Geldhaus für kaum mehr als eine Milliarde - ein Riesenverlust für den Steuerzahler und ein Schnäppchen für den Käufer BBVA.
...
Nach Berechnungen der Zeitung "El País" entspricht dies fast der Summe, die die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy in den Jahren 2012 und 2013 in den Bereichen Gesundheit und Bildung eingespart hatte.

[Quelle: http://www.manager-magazin.de/unternehme...o-a-982327.html]

Na noch Fragen?
Wobei dieser Neusprechausdruck "Sparen", für Kürzungen zu Lasten der Bevölkerungen, schon für sich allein pervers ist.