gastli
So lange dieses System mit Vollgas auf die Wand zu hält wird mir nicht mulmig.
Solche Schlagzeilen sind doch Top.
15:21 [godmode-trader]
US Indexfutures - Blutbad nach "schwarzem Sonntag".
16:06 [marketwatch.com]
Lehman bricht mit 613 Milliarden Dollar Schulden zusammen
18:12 [Google Finance]
Wall Street: AIG Kurs verliert 60 Prozent (Stand: 18.14 Uhr)
Adeodatus
Zitat: |
Simson hat am 15. September 2008 um 22:00 Uhr folgendes geschrieben:
Nanu, nach Übernahme der angeschlagenen US-Investmentbank Merrill Lynch durch die Bank of America und Insolvenz der viertgrößten Bank der USA Lehman Brothers gab es noch keinen Beitrag hier? Die Untergrundmedien halten wohl noch keine Beiträge vor, die man hier hätte posten können?
Heute war mir angesichts der Ausmaße der Finanzkrise auch mulmig. |
Wieso war Dir mulmig Kapitalismus ist doch geil, Du wirst doch nicht Deine Meinung über Bord werfen wollen? Das regelt sich doch alles, so schlimm kann’s ja nicht werden so Deine Aussage vor ein paar Wochen.
Zitat: |
Simson hat am 09. Oktober 2007 um 21:10 Uhr folgendes geschrieben:
Die schon lange prophezeite Hypothekenkrise ist (endlich) eingetreten. Das stimmt.
Der DAX bewegt sich aber bereits wieder um die 8.000er-Marke und der Dow Jones über 14.000 Punkten. Also kanns gesamtwirtschaftlich nicht so schlecht stehen und wird es im nächsten halben Jahr wohl auch gar nicht so schlimm werden, eher im Gegenteil. Die Börsen eilen der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung oft ein halbes Jahr voraus. |
Hier mal noch ein Zitat aus der Frankfurter Rundschau was aus dieser Bankenkrise noch werden kann.
Zitat: |
Wenn es richtig schlecht läuft, werden die Steuerzahler in Europa - auch in Deutschland - Milliarden Euro für die Rettung hiesiger Banken aufbringen müssen, wird sich die Rendite aus Lebensversicherungen und anderen Altersvorsorgeprodukten für die Menschen hierzulande kräftig reduzieren, wird die Krise Europa Millionen Arbeitslose bescheren. Danke, Amerika!
FR-online
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Wenn das Eintreten sollte dann kann man nur noch sagen "Helm ab zum Gebet"
Simson
@ Pfiffikus und spidy:
Was ihr alles so lest in meinen Beiträgen. Donnerwetter!
@ spidy:
Lies doch meine Aussage, die Du meinst, einfach nochmal durch. Aber bitte ohne daß dann wieder eine Personendiskussion losgeht.
Eine Immobilienkreditkrise war schon lange erwartet und angekündigt worden. Daß es aber bis zur Übernahme von Merrill Lynch und Insolvenz von Lehmann Brothers geht, das hätte ich nicht erwartet. Etwas beruhigt mich, daß die Börsen bisher nicht noch mehr verrückt gespielt haben. Ein "schwarzer Montag" diese Woche (mit erstklassigen Aktieneinstiegskursen) hätte mich persönlich nicht gewundert.
Wir erleben übrigens gerade die praktische Widerlegung eines der Kernpunkte von "Zinstheorien" - das angeblich exponentielle Geldwachstum.
Pfiffikus
Zitat: |
spidy hat am 16. September 2008 um 15:23 Uhr folgendes zitiert:
Wenn es richtig schlecht läuft, werden die Steuerzahler in Europa - auch in Deutschland - Milliarden Euro für die Rettung hiesiger Banken aufbringen müssen, ... |
Wieso MÜSSEN?
Pfiffikus,
der noch die Optionen sieht, die Läden einfach pleite gehen zu lassen
gastli
Doch alle Bürger müssen. Weil das gesamte System korrupt ist.
Beispiel IKB Bank:
Zitat: |
Unter den insgesamt 24 Milliarden Euro an Einlagen, die bei der IKB Mitte Februar gehalten worden seien, befänden sich, so der Finanzminister, sechs Milliarden Euro von Nichtbanken. "Darunter ist eine Gesetzliche Krankenkasse mit einem erheblichen Anteil", erklärte der Minister nach Angaben eines Teilnehmers.
Für insolvente Krankenkassen haftet nach derzeitigem Recht das Bundesland, in dem die Kasse ansässig ist. Nach den Plänen der Koalition jedoch soll mit der Einführung des Gesundheitsfonds die Haftung für zahlungsunfähige Kassen auf die Gemeinschaft der Versicherten übertragen werden.
[Wallstreet online]
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Bedeutet die Krankenversicherten zahlen die Rechnung der Zocker und Heuschrecken.
In dieser Hinsicht herrscht doch in den USA gerade "Sozialismus".
„Insolvenz abgewendet. 85-Milliarden-Dollar-Kredit für AIG. Die US-Regierung unterstützt den angeschlagenen Versicherungskonzern AIG mit einem 85-Milliarden-Dollar-Kredit. Im Gegenzug werde sie einen Anteil von 79,9 Prozent am Kapital übernehmen, teilte die US-Notenbank mit.“
(www.tagesschau.de; 17. September 2008)
Erst wenn die US-Regierung die gesamte US-amerikanische Wirtschaft verstaatlicht hat, werde ich aufhören zu sagen, dass der Staat der Reparaturbetrieb des Kapitalismus ist.
Es wird also noch ein Weilchen dauern.
Simson
Zitat: |
Die Geschichte der Finanzkrisen
Kaufen, kaufen, kaufen
Tulpenkrise, Asienkrise, Immobilienkrise: Börsencrashs gibt es in schöner Regelmäßigkeit. Wer genau hinschaut, kann Gemeinsamkeiten entdecken. Das gilt auch für die Anzeichen der Erholung. Von Lorenz Goslich
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weiterlesen ein
einestages - Zeitgeschichten auf SPIEGEL ONLINE
Simson
Heute trat nun zutage, daß die staatliche deutsche Bank "Kreditanstalt für Wiederaufbau" dem Pleitekandidaten Lehman Brothers kurz vor dessen Insolvenz noch 300 Millionen Euro überwiesen hat.
Und heute ist mir nach den Nachrichten der letzten 48 Stunden noch mulmiger als am Montag. Unter anderem deshalb, weil der deutsche Einlagensicherungsfonds mit einer größeren Summe belastet werden könnte als in seinem Topf drin ist.
Simson
Zitat: |
Pfiffikus hat am 16. September 2008 um 22:04 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat: |
spidy hat am 16. September 2008 um 15:23 Uhr folgendes zitiert:
Wenn es richtig schlecht läuft, werden die Steuerzahler in Europa - auch in Deutschland - Milliarden Euro für die Rettung hiesiger Banken aufbringen müssen, ... |
Wieso MÜSSEN?
Pfiffikus,
der noch die Optionen sieht, die Läden einfach pleite gehen zu lassen |
Wenn man eine Bank mit staatlicher Hilfe rettet, dann nicht wegen der Bank selbst, sondern um negative Auswirkungen auf deren Kunden und die Volkswirtschaften zu verhindern oder abzumildern.
Zitat: |
gastli hat am 17. September 2008 um 09:48 Uhr folgendes geschrieben:
Doch alle Bürger müssen. Weil das gesamte System korrupt ist.
Beispiel IKB Bank:
Zitat: |
Unter den insgesamt 24 Milliarden Euro an Einlagen, die bei der IKB Mitte Februar gehalten worden seien, befänden sich, so der Finanzminister, sechs Milliarden Euro von Nichtbanken. "Darunter ist eine Gesetzliche Krankenkasse mit einem erheblichen Anteil", erklärte der Minister nach Angaben eines Teilnehmers.
Für insolvente Krankenkassen haftet nach derzeitigem Recht das Bundesland, in dem die Kasse ansässig ist. Nach den Plänen der Koalition jedoch soll mit der Einführung des Gesundheitsfonds die Haftung für zahlungsunfähige Kassen auf die Gemeinschaft der Versicherten übertragen werden.
[Wallstreet online]
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Bedeutet die Krankenversicherten zahlen die Rechnung der Zocker und Heuschrecken.
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Auch Krankenkassen können Bankkunden sein.
Bei der Rettung von Krankenkassen geht es auch um deren Kunden, nämlich die Krankenversicherten. Oder möchtest Du, gastli, wenn während eines längeren Krankenaufenthalts Deine Krankenkasse zahlungsunfähig wird, eine Rechnung von mehreren tausend Euro aus eigener Tasche bezahlen oder das Krankenhaus pleite gehen lassen?
Nach dem von Dir zitierten Artikel müssen für die Rettungsaktion einer Krankenkasse bisher die Steuerzahler in dem Bundesland aufkommen, in dem die Krankenkasse ansässig ist. Mit Einführung des Gesundheitsfonds würde künftig die Krankenversichertengemeinschaft in ganz Deutschland aufkommen.
Pfiffikus
Zitat: |
Simson hat am 17. September 2008 um 21:08 Uhr folgendes geschrieben:
Nach dem von Dir zitierten Artikel müssen für die Rettungsaktion einer Krankenkasse bisher die Steuerzahler in dem Bundesland aufkommen, in dem die Krankenkasse ansässig ist. Mit Einführung des Gesundheitsfonds würde künftig die Krankenversichertengemeinschaft in ganz Deutschland aufkommen. |
Du hast doch wahrscheinlich den feinen Unterschied zwischen heute und künftig mitbekommen.
Heute:
Steuerzahler des betreffenden Bundeslandes. Wie dir bekannt ist, tragen für gewöhnlich wohlsituierte Kreise die größte Steuerlast.
Künftig:
Krankenversichertengemeinschaft in ganz Deutschland
Natürlich ist dir bekannt, dass die am besten verdienenden Leute, die größten Steuerzahler recht selten gesetzlich krankenversichert sind.
Pfiffikus,
der hiermit feststellt, dass still, heimlich und leise eine Umverteilung des Risikos von oben nach unten stattgefunden hat
Simson
So kann man es sehen, muß es aber nicht.
Bisher werden nur effektive Steuerzahler eines Bundeslandes herangezogen, unabhängig davon, ob und wo sie krankenversichert sind. Und Steuerzahler sind ja nicht nur natürliche Personen.
Künftig soll die gesamte Gemeinschaft Krankenversicherter in Deutschland herangezogen werden.
Das letztere halte ich für sachlich richtiger.
Wieviele Krankenkassen mußten denn auf diesem Wege schon gerettet werden?
Pfiffikus
Zitat: |
Simson hat am 17. September 2008 um 21:46 Uhr folgendes geschrieben:
So kann man es sehen, muß es aber nicht. |
Oder will man nicht?
Zitat: |
Simson hat am 17. September 2008 um 21:46 Uhr folgendes geschrieben:
Und Steuerzahler sind ja nicht nur natürliche Personen. |
Gewiss doch!
Abder diese steuerzahlenden juristischen Personen haben wiederum Eigentümer, die nur ausgesprochen selten mit ihren privaten Einkünften unter der Steuerfreigrenze bleiben.
Im Kreise der gesetzlich Versicherten sind allerdings mehr (finanziell) ärmere Leute vertreten. Und aus diesem Grunde werden andere Personengruppen belastet, als entlastet werden. Das meinte ich mit anderer Risikoverteilung.
Zitat: |
Simson hat am 17. September 2008 um 21:46 Uhr folgendes geschrieben:
Künftig soll die gesamte Gemeinschaft Krankenversicherter in Deutschland herangezogen werden. |
Ja, das Risiko ist etwas breiter gestreut. Man kann auch sagen, da ist im Fall der Fälle mehr Masse da, falls es eine Kasse aus einem sehr kleinen oder armen Bundesland erwischt.
Zitat: |
Simson hat am 17. September 2008 um 21:46 Uhr folgendes geschrieben:
Wieviele Krankenkassen mußten denn auf diesem Wege schon gerettet werden? |
Im Moment noch keine.
Pfiffikus,
der darauf hinweist, dass das Domino ja jetzt erst richtig beginnt
gastli
Es bahnt sich ein Skandal ungeheueren Ausmasses an: Der deutsche Einlagensicherungsfonds wird für die Lehman Pleite mit 6 Milliarden zur Kasse gebeten. Es können auch mehr sein. DAMIT IST ALLES, WAS DEM FONDS ZUR VERFÜGUNG STEHT, WEG!
Wohlige Gänsehaut, ob der Geschwindigkeit, wie sich dieses System der Wand nähert.
gastli
„Finanzkrise: Bush sagt alle Reisen ab. Das Börsenbeben erreicht das Weiße Haus: Jetzt hat US-Präsident Bush alle Reisen abgesagt, um sich mit Experten zu beraten.
Unterdessen hat in Großbritannien der Finanzkonzern Lloyds die Krisenbank HBOS übernommen – und die nächste Großbank wackelt schon.“
(www.heute.de; 18. September 2008)
Das ist sooo geil. Die neoliberale Hydra frisst ihre Kinder.
gastli
„US-Krisenplan belebt Börsen. Angesichts der Zuspitzung der Finanzmarktkrise will US-Finanzminister Paulson bedrängte Banken von „faulen Krediten“ befreien. (Man nennt das auch Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten.) Dazu soll es einen umfassenden Plan geben. Die Ankündigung sorgte an den Börsen in New York und Asien sofort für Kursgewinne.“
(www.tagesschau.de; 19. September 2008)
Die Börse weiß Staatsinterventionen zu Lasten der Allgemeinheit sehr zu schätzen. Neues Spielgeld.
Adeodatus
Mal zur aufheiterung diese Text lesen.
Zitat: |
Endlich! Die Weltrevolution ist da!
Ministerium für Wahrheit
Stalin Alley 1
Washington D.C.
Zur sofortigen Verbreitung!
Genossen!
Soeben hat der grosse Volkskongress der Union der Sozialistischen Staaten Amerikas UdSSA die erfolgreiche Fortführung des Goldenen Zeitalters und die sofortige Beendigung der durch asoziale Volksschädliche verursachten Kreditkrise, die es in Wirklichkeit nicht gibt, beschlossen. In Zusammenarbeit mit Gross Sowiet Britannien erlässt unser geliebter Führer George W. Breschnjewskush zur Wahrung unserer historischen Mission für die Weltgesundung folgende Befehle zur sofortigen Umsetzungen durch die Kader:
Jede Form von Aktienverkäufen volkseigener Banken der Wallstreet wird verboten, denn die Banken sind gesund und sicher!
Jede Form von Aktienverkäufen volkseigener Banken der Londoner City wird verboten, denn die Banken sind gesund und sicher!
Unsere gesunden und sicheren Banken sind so sicher, dass wir ihnen zu unser aller Wohl viele Milliarden geben werden, die sie sicher verwalten!
Volksschädlinge, die bisher verkauft haben, werden zum Wohle der Volksgesundheit von den Freunden des Volkes ihrer geerechten Strafe zugeführt!
Genosse Charles Berja Schumer wird mit der Schaffung einer Behörde für Verstaatlichung, Kollektivierung und unbegrenzten Wohlstand beauftragt!
Die freie, demokratische Marktwirtschaft des Volkes hat nach der Verkündung der Beschlüsse durch die freie Presse der UdSSA einen Kurssprung von mindestens 4% Punkten innerhalb einer Stunde zu produzieren, und schädliche andersdenkende Blogger zu ignorieren sowie ihre Tätigkeit dem Ministerium für Wahrheit zu melden!
Alles ist in Ordnung! Es gibt keine Krise! Demokratie Schtonk! Liberty Schtonk! Free Sprecken Schtonk! Die Wallstreet hat immer recht!
donalphons, 22:37h
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1223306/
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Oder anders gesagt es gibt doch gar keine Bankenkrise!
gastli
Schöner Text.
Die hat nun noch gefehlt.
Merkel sieht bei den Regierungen der USA und Großbritanniens eine Mitschuld für die derzeitige globale Finanzmarktkrise. Washington und London hätten Bemühungen zur Regulierung “unverantwortlicher Finanzspekulationen” lange nicht ausreichend unterstützt.
(
Tagesschau)
Das ist wirklich der Gipfel der Demagogie. Merkel und Steinbrück haben nie einen Finger gerührt. Im Gegenteil, beide waren, was den hiesigen Finanzmarkt betrifft, immer an der Spitze der Deregulierung.
Das ist ein uralter Taschenspielertrick, wenn man von eigenem Versagen und Inkompetenz ablenken will, dann zeigt man mit dem Finger auf andere.
Merkel halt.
Adeodatus
Die KfW kam hier ein wenig zu kurz die mal eben schnell noch ein paar hundert Millionen an die Insolvente US-Bank Lehman Brothers gezahlt hat, Millionen die man z. B. in Bildung hätte investieren können ja sogar müssen. Das wegschmeißen der läppischen Millionen wird vom KfW Sprecher Michael Helbig damit begründet das die bankeigenen Computer eine vertraglich vereinbarte Überweisung von 300 Mio. durchgeführt hätten, und das obwohl schon eine Woche lang in den Medien über die Schieflage der US Bank berichtet wurde. Hätte man in die Qualifizierung der Mitarbeiter investiert, dann ja nur dann hätte jemand an einen Computer gehen können um die Zahlung zu stornieren. Na ja in der heutigen Zeit ist gutes Personal eben schlecht zu bekommen.
Hier mal noch ein Artikel aus
Duckhome ist sehr lesenswert.
Zitat: |
Immer dieses Rumgemeckere. Schließlich kann es doch jedem mal passieren, das er 300 Millionen an eine Firma überweist, die gerade mit weltweitem Mediengetöse untergeht. Kein Mitarbeiter der KfW hat in seinem Arbeitsvertrag eine Klausel das er lesen können muss oder das es gar notwendig sei, Finanznachrichten zu verstehen. Eigentlich braucht die KfW besonders dumme Mitarbeiter.
Denn die KfW ist ja keine normale Bank, sondern der Reparaturbetrieb für die Deutsche Bank. Wie Roland Koch so richtig feststellte war die Rettung der IKB notwendig um den Konkurs von deutschen Banken abzuwenden. Er hat zwar nicht ausdrücklich gesagt den Konkurs der Deutschen Bank abzuwenden, aber wer Ohren hatte zu hören, der weiß, das Josef Ackermann seine schon obszöne Nähe zur Bafin nutzte um den Steinbrück dazu zu bringen, mehr als 10 Milliarden an Subvention bereitzustellen.
Weiter lesen
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gastli
Harte Landung
Die Zunft der Spekulanten hat den freien Fall der Finanzwirtschaft eingeleitet.Der harte Aufschlag auf dem Boden der Tatsachen steht unmittelbar bevor. Was Bush, Bernanke und Paulson jüngst beschlossen, um die US-Finanzwirtschaft zu retten, ist nicht geeignet, das Problem zu lösen. Der finale Zusammenbruch wird für eine kleine Weile hinausgezögert, aber der Aufschlag fällt dafür um so härter aus, weil jeder Dollar, der zur Stützung des maroden Systems in die Hand genommen wird, nur noch einen zusätzlichen Gewinn für die Profiteure und eine zusätzliche Last für die Verlierer des Systems darstellt
[
Paukenschlag am Donnerstag]
gastli
Zitat: |
„Wende an der Wall Street. Das Ende eines Geschäftsmodells. Das Aus der Investment-Banken in den USA ist beschlossen: Auch die letzten beiden Banken, Goldman Sachs und Morgan Stanley, geben ihren Sonderstatus auf und unterstehen künftig der Kontrolle der US-Notenbank. Die beiden Häuser beantragten selbst, künftig als normale Geschäftsbanken arbeiten zu dürfen.“
(www.tagesschau.de; 22. September 2009)
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Armes kleines Kapital kriecht zurück in den schützenden Schoß des Staates. Bist ordentlich auf die Schnauze gefallen beim unbehüteten Ausflug ins Feindesland namens freier globalisierter Markt? Beschweren musst du dich freilich bei den sogenannten Wirtschaftswissenschaftlern, die seit Jahrzehnten ihre Lehrbücher mit der dümmsten Theorie aller Zeiten vollschmieren, nämlich der von der für alle Menschen segensreichen Wirkung des vollständigen Marktes, und die der Wirtschaftspolitik entsprechende Politikempfehlungen aufnötigen.
Beim nächsten Mal liest du einfach mal bei Onkel Karl nach wie Ökonomie funktioniert, gell?
Es gibt natürlich auch die völlig Lernresistenten.
Zitat: |
„Experte: Regulierung ist der Märkte Tod. Zeitenwende in New York: Die letzten Investmentbanken geben auf, Banken hängen am Tropf des Staates. Nun wird der Ruf laut, die Finanzmärkte zu regulieren. Doch das wird argwöhnisch gesehen: Es wäre der Tod der Märkte, so Experte Burghof im ZDF.“
(www.heute.de; 18. September 2008) |
Welcher klar denkende Mensch könnte etwas gegen den Tod von Märkten haben, die gerade Schäden von fast einer Billion Dollar verursacht haben? Dem Expertenpack vom Schlage dieses Burghofs haben wir die derzeitige Finanzkrise mindestens ebenso zu verdanken wie der Raffgier der Banker und Spekulanten selbst.