Frühjahrstreffen von Internationalem Währungsfonds und Weltbank. IWF verlangt mehr Haushaltsdisziplin. Krisenmanagement war das Thema beim Frühjahrstreffen von IWF und Weltbank. Denn die weltweite Lage habe sich zwar gebessert, hieß es. Das Finanz- und Wirtschaftssystem sei aber weiter anfällig. Der Appell lautete deshalb: Haushalte sanieren.
[Tagesschau.de; 17. April 2011]
* Sozialabbau und Kaputtsparen ohne Ende – statt Sanierung der Haushalte über die Einführung einer saftigen Tobin-Steuer auf alle Umsätze am Kapital- und Devisenmarkt und die Erhöhung der Spitzensteuersätze sowie der Vermögens- und Erbschaftssteuersätze. Diese neoliberalen Schwachköpfe haben nichts gelernt.
Nichts.
Null.
Gar nichts.
Überhaupt nichts.
gastli
Anfang April hatte das hoch verschuldete Portugal die EU um Unterstützung gebeten. Nun steht das Hilfspaket. Die Verhandlungen mit EU und IWF seien erfolgreich abgeschlossen worden, teilte Regierungschef Socrates mit. Welche Bedingungen Portugal für die Hilfe erfüllen muss, ist aber noch nicht bekannt.“
[Tagesschau.de; 3. Mai 2011]
* Lasst mich raten:
- massive Kürzungen im Sozialetat und bei den öffentlichen Investitionen,
- Privatisierung öffentlichen Eigentums
- keinerlei Steuererhöhungen für Besserverdienende und Unternehmen,
- keinerlei Börsenumsatzsteuer
gastli
Finanzberater befürwortet Schuldenschnitt für Griechenland. Ende mit Schrecken
statt Schrecken ohne Ende? Ob Griechenland jemals seine Schulden zurückzahlen kann, ist ungewiss. Schäuble-Berater Fuest hält daher einen Schuldenschnitt für sinnvoll. 70 Milliarden Euro schuldet Athen allein deutschen Banken. Verluste träfen am Ende auch den Steuerzahler.
[Tagesschau.de; 12. Mai 2011]
* Der letzte Satz ist einfach nur dumm, der erste Ausdruck sich durchsetzender Vernunft. Und dass es besonders deutsche Banken trifft, jene also, die das griechische Volk seit Jahren mit horrenden Zinsen – in jüngster Zeit bis zu 25 Prozent – ausbeuten, das kann nur Anlass zu tiefer Genugtuung sein.
gastli
Auf der Suche nach Gewinnen konzentrieren sich finanzstarke Zocker längst nicht mehr nur auf Aktien und Anleihen. Den renditehungrigen Spekulanten haben es verstärkt Agrarrohstoffe angetan.
[heute.de; 17. Mai 2011]
* Wer Bluthunde frei laufen lässt, muss sich nicht wundern, dass passiert, was passiert. Nicht die Spekulanten sind das eigentliche Problem, sondern das neoliberal gleichgeschaltete politische Personal des Kapitals, das sie gewähren lässt. Es sind die widerlichen Menschen, in einem widerlichen System ...
gastli
Merkel:
"Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien, Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland. Und wir können nicht eine Währung haben und der eine kriegt ganz viel Urlaub und der andere ganz wenig"
Dieses verlogene Gehottlich.
Internationaler Vergleich:
Deutschland: 1.390 Arbeitsstunden im Jahr - 29 Urlaubstage - 10,5 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,6 Jahre
Griechenland: 2.119 Arbeitsstunden im Jahr - 23 Urlaubstage - 10 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,3 Jahre
Spanien: 1.654 Arbeitsstunden im Jahr - 22 Urlaubstage - 14 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,0 Jahre
Italien: 1.773 Arbeitsstunden im Jahr - 28 Urlaubstage - 11 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,8 Jahre
meilenstein
Zitat:
gastli hat am 19. Mai 2011 um 19:04 Uhr folgendes geschrieben:
Dieses verlogene Gehottlich.
Internationaler Vergleich:
Deutschland: 1.390 Arbeitsstunden im Jahr - 29 Urlaubstage - 10,5 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,6 Jahre
Griechenland: 2.119 Arbeitsstunden im Jahr - 23 Urlaubstage - 10 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,3 Jahre
Spanien: 1.654 Arbeitsstunden im Jahr - 22 Urlaubstage - 14 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,0 Jahre
Italien: 1.773 Arbeitsstunden im Jahr - 28 Urlaubstage - 11 Feiertage - eff. Renteneintrittsalter 62,8 Jahre
na ja, da gibt man wohl die Marschrichtung vor: 2.119 Arbeitsstunden, 22 Urlaubstage, 10 Feiertage, eff. Renteneintritt 62, nominaler Renteneintritt: 69 Jahre .... aber solange wir uns auseinanderdividieren lassen und nicht wie die Griechen endlich auf die Straße gehen, wird man daran weiter feilen, wetten?
Blixus
Zitat:
meilenstein hat am 19. Mai 2011 um 19:14 Uhr folgendes geschrieben:
.... aber solange wir uns auseinanderdividieren lassen und nicht wie die Griechen endlich auf die Straße gehen, wird man daran weiter feilen, wetten?
Angela Merkel: "Wir wollen schnellstmöglich wieder dahin wo wir vor der Krise waren."
wir sind auf gutem wege:
- die bänker zocken munter weiter
- die boni sprudeln wieder wie vorher
- die Managergehälter sind wieder in astronomischen höhen
- die reallöhne sinken immernoch
- das dumme wahlvolk ist noch immer geduldig
gastli
gastli
Die Ratingagentur Moody‘s hat die Bonität Griechenlands erneut gesenkt –auf die Note „Caa1“ und damit sieben Stufen tief im Ramschstatus. Die Agentur begründete den Schritt mit verfehlten Zielen bei der Sanierung des Staatshaushalts und „höchst ungewissen Wachstumsaussichten“.
[Tagesschau.de; 2. Juni 2011]
* Die Griechenland von der EU und dem IWF auferzwungenen drastischen Sparmaßnahmen senken die Massenkaufkraft und damit Nachfrage, Absatz und Produktion – sodass seine Wachstumsaussichten in der Tat höchst ungewiss, wenn nicht desaströs sind. Als Dank dafür muss Griechenland im Haus des teufels ins siebte Kellergeschoss umziehen. Und weil es dort unten so schön ge-
mütlich ist, muss es die höchsten Zinsen bezahlten – weit, weit höhere als Bewohner der oberen Geschosse. Das schwächt noch weiter die Wachstumsaussichten. So etwas nennt man üblicherweise einen Teufelskreislauf, also einen Kreislauf, den der Teufel am Laufen hält. Hier ist Deutschland in der Rolle des Teufel gut aufgehoben.
Am 26.05.2011 lieferte der Spiegel den Beweis dafür:
Griechenland muss Staatsbesitz verkaufen, um an frisches Geld zu kommen. Ein deutsches Unternehmen zeigt sich bereits interessiert: Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport liebäugelt mit dem Athen International Airport.
[www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,764956,00.html; 26. Mai 2011]
* Praktisch gesehen ist das der Einmarsch der Deutschen, Teil 2.
Auch diesmal wird es keine Reparationszahlungen und Wiedergutmachungen geben, weil der Ausverkauf Griechenlands, die Ausbeutung des griechischen Volkes ja "ganz legal" ablaufen.
gastli
Einer der bekanntesten neoliberalen Irren meldet sich zu Wort.
[wiwo.de]Ifo-Chef Hans-Werner Sinn: Dreht Griechenland den Geldhahn zu
Deutschlands führender Ökonom Hans-Werner plädiert dafür, Griechenland den „Geldhahn allmählich zuzudrehen“ und kritisiert die Europäische Zentralbank (EZB), die „die Staatengemeinschaft dazu drängt“, die Finanzierung der Defizite in den Krisenländern mit öffentlichen Krediten fortzuführen.
* So so, Deutschlands führender Ökonom Hans-Werner.
Den Nachname Sinn noch mit abzudrucken hielt der redakteur wohl auch nicht für sinnvoll. Im Zusammenhang mit diesem geistigen Dünnschiss von Sinn zu schreiben ist nicht vertretbar.
gastli
gastli
WestLB wird zerschlagen [Wie gerne würde ich dieses schöne Wort bezüglich privater Banken hören!] – der Steuerzahler blecht. Die Eigentümer – das Land Nordrhein-Westfalen, die kommunalen Sparkassen und der Bund – beteiligen sich mit Milliarden-Beträgen an der radikalen Verkleinerung. Große Teile der Landesbank
sollen verkauft werden. Dafür gibt es ein Zeitfenster von einem Jahr: Aktivitäten, die bis zum 30. Juni 2012 nicht veräußert werden können, übernimmt die „Bad Bank“.
[www.heute.de/ZDFheute/inhalt/22/0,3672,8247606,00.html; 25. Juni 2011]
* Zuerst wird der Laden mit Steuermilliarden attraktiv gemacht, dann werden die gewinnbringenden Filetstücke verhökert und schließlich wird der Rest, also der Ramsch, in eine staatliche, also via Steuern finanzierte Bad Bank ausgelagert. Offener, klarer, deutlicher kann einfach nicht demonstriert werden, wie dieses
Scheißsystem, Kapitalismus genannt, funktioniert und welche Rolle seine politischen Bediensteten in ihm spielen.
RudiRatlos
Zitat:
China steht nach Angaben des chinesischen Staatsfonds trotz Schuldenkrise in Europa zu seinen Euro-Investitionen. China verfolge eine langfristige Strategie und ändere diese nicht bei kurzfristigen Problemen, sagte der Direktoriumsvorsitzende von China Investment, Laurence Lau. „Es gibt nichts, worüber man sich Sorgen machen muss.“ Der Euro werde nicht auseinanderfallen.
Und hier wird gejammert der Euro stände vor dem Untergang...
Frank
Zitat:
gastli hat am 25. September 2008 um 18:46 Uhr folgendes geschrieben:
Es wird hoffentlich der Todesstoß für dieses System.
Sicher werden sie wenn es richtig zur Sache geht den Weltkrieg forcieren und er wird sich ausbreiten.
Sicher werden viele millionen Menschen sterben.
Es wird wohl sein, dass auch ich dabei bin.
Wenn im Ergebnis dieses System vernichtet wurde, war der Tod nicht umsonst.
Ich glaub ich hatte schonmal gefragt, wann es denn nun soweit ist, dass es richtig zur Sache geht und der Weltkrieg sich ausbreitet und viele mio. Menschen sterben. Hab aber keine genaue Antwort erhalten.
gastli müsste sich ja nun langsam auf den Tod vorbereitet haben.
Vielleicht kann er uns ja genaueres sagen, wann es denn soweit ist.
gastli
Lieber Frank, ich lebe noch. Ein genaues Datum für mein Ableben kann ich dir leider nicht mitteilen. Du musst wohl oder übel weiter mit meinen Beiträgen leben. Ich danke dir für dein Verständnis.
Unabhängig von den Wahrnehmungen in seiner jeweiligen Nahwelt kann jeder Mensch verschiedene Dinge feststellen oder eben nicht.
Wer die Kunst beherrscht und seinen Blick abwenden kann von den grundlegenden Problemen dieses Systems, nun der lebt vermutlich ewig sorglos. Wer die immer bestehende Weltkriegsgefahr, die Gefahr eines atomaren Holocaust ignorieren kann lebt vermutlich ewig sorglos. Wer keine Wahrnehmung dafür hat, dass zwei Drittel der Weltbevölkerung hungert lebt vermutlich ewig sorglos. Wer ignorieren kann dass die gesamte Umwelt und Natur durch dieses System soweit ausgeplündert und zerstört wird, das ein Gleichgewicht nicht mehr herstellbar ist und Ressourcen nicht mehr ersetzt werden können lebt vermutlich ewig sorglos. Der ignoriert auch alle existierenden soziale Probleme und gesellschaftliche Aufspaltungen, Armut, Arbeitslosigkeit, soziale Ungerechtigkeiten, ungerechte Einkommensunterschiede, Generationsverwerfungen .......
Da ich nicht zu diesen Menschen gehöre und gehören will, bleibe ich bei meiner Aussage von 2008.
Frank
Zitat:
gastli hat am 30. Juni 2011 um 09:40 Uhr folgendes geschrieben: Lieber Frank, ich lebe noch. Ein genaues Datum für mein Ableben kann ich dir leider nicht mitteilen.
Ok, war unglücklich ausgedrückt. Ich hatte dass auf den Weltkrieg bezogen. Nicht auf dein Ableben, um Gottes Willen. Da würdest du ja vielen fehlen hier im FT.
gastli
"Die Welt wird über den hohen Schuldenberg stolpern, das wird der Genickbruch für die Finanzmärkte. Die Rettungspakete müssen immer größere werden, und die Schuldenstaaten werden langfristig die Gelder durch die hohe Verzinsung nicht zurück zahlen können. Für den Euro habe ich die Hoffnung bereits aufgegeben. Das alles wird nicht sofort passieren, aber der Zersetzungsprozess hat begonnen."
gastli
Ohnmächtige des Tages,
auch Witz des Tages, Unsinn des Tages oder Sommerloch.
EU-Kommissarin will Ratingagenturen zerschlagen.
Die Wut in der EU über die US-Ratingagenturen ist groß – so groß, dass EU-Kommissarin Reding ihre Zerschlagung anregt. Europa dürfe sich den Euro nicht kaputt machen lassen, sagte sie. Eine Alternative wäre die Gründung europäischer Agenturen. Fest steht: Die Märkte bleiben nervös.
[Tagesschau.de; 11. Juli 2011]
* Zerschlagen! Die Sache gefällt mir immer besser.
Aber warum sollten europäische Rating-Agenturen weniger Unheil stiften als amerikanische? Ratinggesindel ist doch überall gleich. Das wäre nur zu verhindern, wenn sie ans Gängelband etwa der EU-Kommission gebunden werden würden. Gefälligkeitsgutachten wären das Ergebnis, also, mit anderen Worten, Ramsch.
gastli
[heise.de] Italien stürzt ab!
Die Schuldenkrise in Europa tritt in eine neue Etappe ein und erreicht nun unzweifelhaft Italien. Dass sich die EU in der Griechenland-Frage handlungsunfähig zeigt, beschleunigt den Vorgang.
* Länderdomino!!!!
Der europäische „Rettungsschirm“ soll nun – da man wohl plötzlich festgestellt hat, dass Italien auch in Europa liegt - auf 1,5 Billionen Euro verdoppelt werden!?