Bankenkrise und platzende Blasen

gastli
Deflation bricht mit voller Wucht aus, stellt das statistische Bundesamt fest.
“Preisrückgang”: Erzeugerpreise in Deutschland sinken im Jahresvergleich um 7.8 %. Das ist der höchste jemals gemessene Wert seit Beginn der Statistik 1949...Dieser Index der Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hatte im März noch bei -0.5 % gelegen, im April waren es dann schon -2.7 %, im Mai bereits -3.6 %, im Juni – 4,6 % und nun im Juli -7.8 %.
herrenlos
..... ja mal irgendwer erklären, wie das perpetuum nun funktioniert?

1.
der staat (also wir alle) sind hochverschuldet (tendenz: extrem steigend); bei wem? bei den banken

2.
die banken (außer einer [???? - ackermann oder den buchhaltern sei dank] sind "notleidend" geworden, einigen droht das aus

3.
der staat (also wir alle) lindern die "not" der banken durch enorme finanzspritzen und/oder bürgschaften

4.
sind wir denn nun quitt? sind diese stützen nicht auf die gewährten kredite (also unsere schulden) anzurechnen

5.
oder zahlt der staat (also wir alle) nun beides - schulden und erzockte not?
gastli
Lass es mich mit ein wenig Humor erklären.

Es ist August, eine kleine Stadt in Deutschland, Hauptsaison, aber es regnet, die Stadt ist leer.
Alle haben Schulden und leben auf Kredit.

Zum Glück betritt ein reicher Russe eines der Hotels der Stadt.

Der Russe will ein Zimmer, legt 500 Euro auf den Tisch und geht, um sich das Zimmer ansehen.
Der Hotelchef nimmt das Geld und rennt zum Metzger, um seine Schulden zu begleichen.
Dieser nimmt die Banknote und rennt zum Schweinezüchter, um seine Schulden zu regulieren.
Dieser nimmt die 500 Euro und rennt zum Futterlieferanten, um seine Schulden zu reduzieren.
Dieser nimmt das Geld und gibt es der Nutte, bei der er laufend auf Kredit war (Krise).
Die Nutte nimmt das Geld und rennt zum Hotelchef, um ihre Schulden für das Stundenzimmer zu regulieren.

Genau in diesem Moment kommt der Russe zurück, sagt, das Zimmer gefalle ihm nicht, nimmt seine 500 Euro zurück und verlässt die Stadt.

Niemand hat etwas verdient, aber die ganze Stadt hat keine Schulden mehr und schaut plötzlich wieder völlig optimistisch in die Zukunft!
herrenlos
na ja, schöne geschichte, aber hier haben alle ZUVOR genau für 500 euro leistungen erhalten (!!!), niemand ist betrogen oder doppelt zur kasse gebeten worden oder hat gar am ende die doppelte schuldenlast; bei "meinem" perpetuum sieht das ja ein wenig anders aus;

würden die banken in die knie gehen, würden die schulden des staates in die insolvenzmasse einfließen, ein insolvenzverwalter (abgesehen davon, dass der sich natürlich wieder einmal dumm und dämlich verdienen würde), macht diese außenstände geltend, der staat ist schuldner und zahlt, der insolvenzverwalter kann den betrieb des unternehmens unter diesen umständen ggf. weiterführen; der schuldner hätte also mit seiner einzahlung zwei dinge gemacht:
a) er hat seine schulden (zumindest zum teil) getilgt
b) er hat die bank vor dem untergang gerettet

so wie das bisher aussieht, haben wir aber zur zeit nur b) und die gefahr, dass die schuldenlast nicht sinkt, sondern steigt, wenn die bürgschaften und zahlungen fällig werden

außerdem wäre mal interessant zu erfahren, ob die zahlungen - wenn sie denn zurückgezahlt werden - auch angemessen verzinst werden, denn wenn ich einem meiner angestellten ein zinsfreies darlehen geben würde (mal abgesehen, dass dies mein kleines unternehmen derzeit gar nicht kann), dann würde das finanzamt kommen und den entgangenen (zins)gewinn als verdeckte gewinnausschüttung betrachten und mich dafür haftbar machen .....
gastli
Ja die Geschichte ist schön, zu schön.

Ich habe noch eine die beschriebt die Methoden der Korrektur der Fehler im System Kapitalismus.
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Wir sitzen alle in einem Boot...

Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, das mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen werden sollte.

Beide Mannschaften trainierten lange und hart, um ihre höchste Leistungsstufe zu erreichen.

Als der große Tag gekommen kam, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen mit einem Vorsprung von einem Kilometer.

Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen und die Moral war auf dem Tiefpunkt.

Das obere Management entschied, daß der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden mußte. Ein Projekt-Team wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen.

Nach langen Untersuchungen fand man heraus, daß bei den Japanern sieben Leute ruderten und ein Mann steuerte, während im deutschen Team ein Mann ruderte und sieben steuerten.

Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte.

Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten kamen die Berater zu dem Schluß, daß zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten. Um einer weiteren Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert.

Es gab jetzt vier Steuerleute, zwei Obersteuerleute, einen Steuerdirektor und einen Ruderer.

Außerdem wurde ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um dem Ruderer mehr Ansporn zu geben:
"Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben."

Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern.

Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder und stoppte alle Investitionen für ein neues Boot...
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Wie die italienische Mafia sind die Wallstreetbanker intelligent vernetzt und bilden heute das Musterbeispiel für organisierte Kriminalität. Sie ziehen ihre Kunden über den Tisch und rufen nach dem Steuerzahler, wenn Sie auf die falsche Farbe am Roulette-Tisch gesetzt haben.
Gerald Celente sieht die Welt auf dem Weg in die größte Depression aller Zeiten. Kein Wunder, dass die Massenmedien hier zu Lande kein Wort darüber verlieren.
gastli
[n-tv]
"Einfach unglaublich"
Die Finanzkrise wird die Weltwirtschaft bis Ende dieses Jahres neuesten Schätzungen zufolge mehr als zehn Billionen Dollar kosten. Auf die Banken entfällt dabei nur ein vergleichsweise kleiner Verlust. Die größten Brocken tragen offenbar die Flaute der Weltkonjunktur und der Niedergang der Immobilienmärkte bei.
gastli
„Die Bundesregierung will verhindern, dass Banken dem Mittelstand den Geldhahn zudrehen. Sie stellt deshalb 17,5 Milliarden Euro für den Kampf gegen die drohende Kreditklemme bereit. Das Geld soll die Kreditvergabe der Banken erleichtern und Lieferanten helfen, deren Kunden nicht mehr zahlen.“
[tagesschau]

*Weil es nun schon wieder eine Weile her ist, daran erinnert zu haben, dass der Staat nur der Reparaturbetrieb des Kapitalismus ist, sei mal wieder daran erinnert, dass der Staat nur der Reparaturbetrieb des Kapitalismus ist.
Meister
Zitat:
gastli hat am 01. September 2009 um 16:30 Uhr folgendes geschrieben:
„Die Bundesregierung will verhindern, dass Banken dem Mittelstand den Geldhahn zudrehen. Sie stellt deshalb 17,5 Milliarden Euro für den Kampf gegen die drohende Kreditklemme bereit. Das Geld soll die Kreditvergabe der Banken erleichtern und Lieferanten helfen, deren Kunden nicht mehr zahlen.“
[tagesschau]

*Weil es nun schon wieder eine Weile her ist, daran erinnert zu haben, dass der Staat nur der Reparaturbetrieb des Kapitalismus ist, sei mal wieder daran erinnert, dass der Staat nur der Reparaturbetrieb des Kapitalismus ist.

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Ich verstehe eigentlich nicht die Notwendigkeit noch mehr Kohle in die Banken zu pumpen.

Währe es den nicht richtiger die Banken an ihre Verantwortung zu erinnern wo zu sie eigentlich da sind.
Wer Geld von Kunden verspielt und veruntreut sollte auch regresspflichtig gemacht werden.
Wenn sie Insolvenz Verschleppung machen, währe es ein guter Grund, ihnen den Laden zu schließen.
Solange aber hochrangige Politiker in den obersten Etagen mit sitzen und mit kassieren oder kungeln, wie Merkel und Ackermann wird sich wohl kaum was ändern.

Für den Normalbürger heißt es dann nur, stehen bleiben ihr seit umzingelt.

Für Terroristen setzt man doch die schnelle Eingreiftruppe ein? nah bitte!



Meister
gastli
„Ein Jahr nach dem dramatischen Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers herrscht in vielen Banken schon fast wieder „Business as usual“: Milliardengewinne, Top-Manager erhalten saftige Boni und an den Märkten wird kurzfristig spekuliert. Haben die Banken nichts aus der Pleite gelernt?“
[Tagesschau]

* Natürlich haben sie etwas gelernt: dass nämlich der Staat, also das politische Personal, in Deutschland mit fast 500 Milliarden Euro einspringt, wenn’s schief geht.
gastli
[n-tv.de]
"Verkaufsorgie" der Insider
...Die Insiderverkäufe seien zur Zeit so aggressiv wie seit dem Sommer 2007 nicht mehr – damals kündigten sie die ersten Kursabstürze im Zusammenhang mit der Krise am Immobilienmarkt an.


[westfaelische-nachrichten.de]
Wetten mit und auf den Tod
Der Plan der Banken ist simpel: Senioren und schwerkranken Menschen Lebensversicherungen gegen Bargeld abkaufen - und je nach Lebenserwartung beispielsweise 500 000 Dollar für eine Police anbieten, die im Todesfall eine Million Dollar auszahlt. Diese Policen sollen dann hundertfach "gebündelt" werden und an Anleger und Pensionsfonds weiterverkauft werden. Der Gewinn ist für diese immer dann besonders hoch, wenn der Versicherte frühzeitig stirbt. Doch es drohen den Investoren auch Verluste - wenn nämlich der Policenhalter länger lebt als ursprünglich berechnet.

* Ich schreibe das so gerne weil es stimmt:
Ein widerliches System in dem widerliche Menschen mit widerlichen Motiven agieren.
co2schleuder
Zitat:
Rekordgehälter für Wall-Street-Banker Kein bisschen gelernt: Die Angestellten der Wall-Street-Banken können sich auf Rekordgehälter freuen. Trotz Weltwirtschaftskrise und des Streits um Bonuszahlungen erhalten sie 140 Milliarden Dollar.


Quelle
Adeodatus
Aber Du hast nicht zufällig etwas anderes erwartet?
co2schleuder
Nein, das ist schon immer so und wird auch so bleiben.
RudiRatlos
Es ist August, eine kleine Stadt an der Ostsee, Hauptsaison, aber es regnet, die Stadt ist leer. Alle haben Schulden und leben auf Kredit.

Zum Glück betritt ein reicher Russe eines der Hotels: Der Russe will ein Zimmer, legt 500 Euro auf den Tisch und geht, um sich das Zimmer anzusehen.

Der Hotelchef nimmt das Geld und rennt zum Metzger, um seine Schulden zu begleichen.

Dieser nimmt die Banknote und rennt zum Schweinezüchter, um seine Schulden zu regulieren.

Dieser nimmt die 500 Euro und rennt zum Futterlieferanten, um seine Schulden zu reduzieren.

Dieser nimmt das Geld und gibt es der Nutte, bei der er laufend auf Kredit war (Krise).

Die Nutte nimmt das Geld und rennt zum Hotelchef, um ihre Schulden für das Stundenzimmer zu regulieren.

Genau in diesem Moment kommt der Russe zurück, sagt, das Zimmer gefalle ihm nicht, nimmt seine 500 Euro zurück und verlässt die Stadt. Niemand hat etwas verdient, aber die ganze Stadt hat ihre Schulden abgebaut und schaut plötzlich wieder völlig optimistisch in die Zukunft!

http://www.ecombase.de/


Na bitte, es geht doch! ich lach mich tot
gastli
1 Jahr Finanzkrise - wo ist denn die Finanzkrise nun hin?

Fragen wir die Banker.

Die Finanzkrise kurz und bündig



Natürlich kann man auch auch das Orakel Merkel befragen.



Oder seht die Finanzkrise einfach nur sportlich.

Lasst uns auf die Finanzkrise nun noch gemeinsam ein Lied anstimmen.



Ich wünsche allen Täter, Mitläufer und Apologeten des Kapitalismus eine angenehme und ruhige Zeit.
co2schleuder
ich war die letzten zwei Tage auf Schulung und meine Kollegen aus ganz Deutschland hatten zig Beispiele von Firmen die bei der Finanzkrise nicht mitmachen. großes Grinsen

Es brummt und die Geschäfte laufen.
mittiger
Dazu sind Schulungen da, immer schön positiv denken. Kleine Kinder denken bekanntlich auch, daß sie nicht gesehen werden, wenn sie die Augen schließen.
co2schleuder
Das sind Dinge die ich abseits der Schulung mit den Kollegen bespreche, wegen so einem Mist würde niemand zu einer Schulung fahren. Du hattest offenbar noch keine gute Schulung gehabt.

Zitat:
Kleine Kinder denken bekanntlich auch, daß sie nicht gesehen werden, wenn sie die Augen schließen.


Ach ja ich vergaß, da kannst du ja noch bei keiner gewesen sein großes Grinsen
mittiger
Zitat:
co2schleuder hat am 19. Oktober 2009 um 21:51 Uhr folgendes geschrieben:
Das sind Dinge die ich abseits der Schulung mit den Kollegen bespreche, wegen so einem Mist würde niemand zu einer Schulung fahren. Du hattest offenbar noch keine gute Schulung gehabt.



Na, wenn "solcher Mist" abseits der Schulung das Thema war, dann war eine Fortbildung aber dringend notwendig. Hoffentlich war sie erfolgreich.
co2schleuder
Tut mir leid das es bei euch nicht läuft und ihr es auf die Krise schieben müsst. meist liegt das an einem selber. cool