Bürgerinitiative zur Rettung des Erfurter Wiesenhügels

stromerle
Zitat:
mcbernie hat am 11. Oktober 2007 um 19:34 Uhr folgendes geschrieben:

Jeder hat außerdem die Möglichkeit sich in der Presse zu erkundigen oder live vor Ort anwesend zu sein. Wenn diese Gelegenheit nicht jeder nutzen will jedem seine Sache.


Zitat:
mcbernie hat am 06. Oktober 2007 um 20:41 Uhr folgendes geschrieben:

Außerdem wer sagt denn das alle Artikel in Zeitungen auf realen Tatsachen beruhen? Gerade in diesem Zusammenhang habe ich festgestellt das die Recherchearbeit der Thüringer Zeitungen hier oft zu wünschen übrig lässt.


Was nun? Presse gut oder Presse schlecht?
RudiRatlos
Zitat:
Entschuldigung RR und Manfred O. aber ihr müsst es mir schon überlassen welche Fragen ich beantworte und welche nicht. Ich will nur unnötigen Ärger vermeiden da wir uns zu bestimmten Problemen immer wieder fest fahren. Dazu habe ich einfach keine Lust mehr.


Nicht wirklich entschuldbar mein Guter. Ich wiederhole mich für dich gern nochmal,
eine Diskussion kann nur zustande kommen wenn man sich der Diskussion auch stellt und es nicht damit abtut indem man seine Unlust bekundet.
Dann sei auch bitte so konsequent und schreibe garnichts mehr hier und schon hast du deine gewünschte Ruhe. Du kannst dir deine Bestätigung für deine Denkweise ja mit deinen hier anwesenden Freunden auch per PN holen.
Du mahnst an meine Position zu dem Thema würde den WieHü-Bewohnern nichts nützen, ja da frage ich doch ob überhaupt einer, außer uns beiden hier mitliest und schreibt. Ich bin davon überzeugt das es dir vielmehr darum geht deine vorgefaßten Ansichten zum Besten zu geben, Anregungen einiger dieser zu überdenken gab es zu hauf aber alles prallt an dir ab.
Somit nützt dein Geschreibe also auch nicht.
Und schaden, unsere zweite Gemeinsamkeit, tun wir dann auch niemandem.
Bernhard P.
Zitat:
Zitat:
mcbernie hat am 06. Oktober 2007 um 20:41 Uhr folgendes geschrieben:

Außerdem wer sagt denn das alle Artikel in Zeitungen auf realen Tatsachen beruhen? Gerade in diesem Zusammenhang habe ich festgestellt das die Recherchearbeit der Thüringer Zeitungen hier oft zu wünschen übrig lässt.


Ist doch wohl eindeutig, Was gibts da nicht zu verstehenß
Bernhard P.
Das ist doch jetzt gegessen mit den Zeitungen. Jeder der sich engagiert macht sich halt auch unbeliebt. Ich denke man sollte abwarten was die nächsten Tage bringen.
die_gute_fee
Zitat:
Füchschen hat am 12. Oktober 2007 um 06:20 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
Zitat:
mcbernie hat am 06. Oktober 2007 um 20:41 Uhr folgendes geschrieben:

Außerdem wer sagt denn das alle Artikel in Zeitungen auf realen Tatsachen beruhen? Gerade in diesem Zusammenhang habe ich festgestellt das die Recherchearbeit der Thüringer Zeitungen hier oft zu wünschen übrig lässt.


Ist doch wohl eindeutig, Was gibts da nicht zu verstehenß


mcbernie hat auch geschrieben:
Zitat:
Jeder hat außerdem die Möglichkeit sich in der Presse zu erkundigen oder live vor Ort anwesend zu sein. Wenn diese Gelegenheit nicht jeder nutzen will jedem seine Sache.


Und das sagt mir: der Mann weiß anscheindend nicht mehr, was er da redet...
KlickKlack
Bemerkung zum Beitrag von die_gute_fee vom 11.10.07 um 19:16Uhr:

1.) Ich nehme an, dass die Rechte und Pflichten der KOWO und die des Mieters im Mietvertrag stehen. Da ich aber kein Mieter der KOWO bin, weiß ich folglich auch nicht um die Rechte der KOWO. Gute Fee, kannst du mir bitte die Rechte des Eigentümers, die du meinst, nennen?

2.) Gute Fee, bei der letzten Informationsveranstaltung für die Bürger des Wiesenhügels in der Thüringenhalle, welche die KOWO organisierte, wurde gesagt, dass die KOWO nur soviel Geld bekommt, um 500 unsanierte Wohnungen auf dem Wiesenhügel zusanieren. Also, wie ich es verstanden hatte, kann man rein technisch alle unsanierten Wohnungen auf den Wiesenhügel sanieren, aber das Geld dafür ist nicht da.

3.) Du sagst gute Fee, dass sozial Schwächere nicht in unsanierten Wohnungen leben sollten. Das sehe ich auch so wie du!!! Aber nach meinem Rechtsempfinden hat doch die KOWO dafür zu sorgen, dass die unsanierten Wohnungen saniert werden. Die KOWO kassiert doch dafür die Miete.

4.) Erst preiswerten Wohnraum abreisen und dann neuen bauen. Was ist das für eine Logik? Vielleicht die der Marktwirtschaft?


Die Mieter der KOWO hatten bzw. haben doch immer ihre Miete bezahlt. Hatte bzw. hat die KOWO nach Recht und Gesetz nicht die Pflicht einen bestimmten Teil der Mieten als Rücklage zurückzulegen, damit von dieser Rücklage die Wohnungen der KOWO saniert werden können? Vielleicht kennt sich ja jemand aus, und beantwortet mir die Frage. verwirrt
meilenstein
Bernhard P.
Zitat:
meilenstein hat am 12. Oktober 2007 um 18:00 Uhr folgendes geschrieben:

Dem Vermieter obliegt es, dem Mieter den Gebrauch der Mietsache während der Mietzeit zu gewähren. Er hat dem Mieter die Mietsache in einem zum vertragsgemäßen geeigneten Gebrauch zu überlassen.

Auch hat er die Pflicht, die Mietsache in diesem Zustand zu erhalten und die darauf ruhenden Lasten zu tragen. So ist er auch zur Durchführung von Schönheitsreparaturen verpflichtet, wenn diese nicht vertraglich auf den Mieter umgelegt wird. Auch hat der Vermieter die Pflicht, jährlich über die vorausgezahlten Betriebskosten abzurechnen und dabei den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit zu beachten


§ 536 BGB
[Vermieterpflichten]
Der Vermieter hat die vermietete Sache dem Mieter in einem zu dem vertragsmäßigen Gebrauche geeigneten Zustande zu überlassen und sie während der Mietzeit in diesem Zustande zu erhalten.


Ist wirklich sehr eindeutig.
Ja meilenstein, mit dem Erhalten ist das, sicher nicht nur auf dem Wiesenhügel, so eine Sache.

Die Blocks sind etwa 20 Jahre alt. Sanierungen wurden, wenn überhaupt spärlich durchgeführt. Die Miete dagegen regelmäßig erhöht. Das erste Fragezeichen?

Vor einigen Jahren war in der Kowo schon einmal ein Masterplan 1 bei dem von wesentlich weniger Abriss die Rede war. Das zweite Fragezeichen.

Anfang Juli baute die Kowo funkgesteuerte Ableseuhren ein. Das dritte Fragezeichen.

Die ersten Abrissmitteilungen erhielt nur ein Teil der betroffenen Mieter, die izwischen zurückgenommen wurden. Das vierte Fragezeichen.

Es existiert ein Stadtratsbeschluss über die Kontrolle der Aktivitäten der Kowo vom August dieses Jahres. Das fünfte Fragezeichen.

Die Firma Kramer führt nach wie vor noch Bepflanzungen und Begrünungen sowie Baum- und Rasenpflege durch. Das sechste Fragezeichen.

Die Kowo verfügt lediglich über etwa 120 freie Wohnungen laut ihrer Webseite in ganz Erfurt.Wie sollen da 1000 Familien reinpassen. Etwa 10 Familien in eine Wohnung und geschlafen wird dann im Stehen.
Das siebente Fragezeichen.

Laut Mitteilungen an mich ziehen sogar noch Familien sowohl am oberem wie am unterem Wiesenhügel ein. Das achte Fragezeichen.

Laut Buschfunk, nicht bestätigt, soll die Kowo insolvent sein. Ein insolventes Unternehmen ist aber nicht geschäftsfähig. Das neunte Fragezeichen.

Die Kowo gab Anfang des Jahres ihren Stützpunkt am Färberwaidweg auf dem Wiesenhügel auf. Das zehnte Fragezeichen.

KlickKlack sagte:
Zitat:
4.) Erst preiswerten Wohnraum abreisen und dann neuen bauen. Was ist das für eine Logik? Vielleicht die der Marktwirtschaft?


Kann mir das alles vielleicht jemand irgendwie logisch erklären?
Danke für deine Mühe bei der Recherche, meilenstein.
drops
Ich möchte dazu auch einmal etwas schreiben. Es wird zwar wieder nur meilenstein angesprochen jedoch nehme ich mir das Recht, da ich selbst Hauseigentümer bin.

Zitat:
mcbernie hat am 12. Oktober 2007 um 18:25 Uhr folgendes geschrieben:
Die Blocks sind etwa 20 Jahre alt. Sanierungen wurden, wenn überhaupt spärlich durchgeführt. Die Miete dagegen regelmäßig erhöht. Das erste Fragezeichen?


Ist dir bewusst, dass die Unterhaltskosten mit den Jahren auch gestiegen sind?

Scheinbar nicht.

Es gehört viel mehr dazu so ein Haus zu unterhalten als du denkst.
Hier geht eine Mischbatterie defekt, der Mieter schnippt mit dem Finger; da klemmt die Tür, der Mieter schnippt mit dem Finger; dort schließt ein Fenster nicht mehr, der Mieter schnippt mit dem Finger usw.

Hast DU eine Ahnung was das allein schon an Unterhalt kostet? Ganz zu schweigen von den Mietern die böswillig das Eigentum des Vermieters zerstören.

Die Kosten für die Handwerker sind in den Jahren auch gestiegen, ganz logisch, dass da auch die Miete steigen muss.

Denk mal darüber nach was du hier so schreibst. Die ganze Sache muss auch wirtschaftlich sein und das scheint bei eurem Hügel nicht der Fall.
Bernhard P.
Ich möchte noch einmal darum bitten wirklich nur noch zum Thema zu diskutieren.
Informationen dazu habe ich genug veröffentlicht. Aber bitte verzettelt euch nicht wieder in personellem Kleinkrieg. Ich habe schon mal darauf hingewiesen das die Menschen hier Hilfe brauchen. Es ist keinem damit gedient hier persönliche Gefechte auszutragen. Von mir genannte Personen werde ich in Zukunft gänzlich ignorieren weil einie Äußerungen schon fast beleidigend sind und auf der Basis habe ich einfach keine Lust weiter zu diskutieren.

Wer dennoch etwas genauer wissen will der schreibe mir eine E-Mail unter
soundpro98@web.de

Ansonsten, am kommendem Montag dem 15. Oktober wieder wie gehabt Bürgertreff ab 16 Uhr am Erfurter Wiesnhügel, Nähe Lidl. Es ist immer noch die beste Möglichkeit, wer es ermöglichen kann, selbst hier vor Ort zu erscheinen. Das würde weitere Missverständnisse ausschließen.

Am Wochenende werde ich eine Fotoserie machen und die für eine neue Webseite zur Verfügung stellen. Damit sich auch Außenstehende besser informieren können.

Ansonsten sind die Menschen am Wiesenhügel wirklich für jede Hilfe dankbar, nicht aber für weitere Vorwürfe.

Mfg
mcbernie
drops
In meinem Beitrag ging es um die Hausverwaltung.
Hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen?

Die Wirtschaftlichkeit ist sicher auch eine Grundlage der Hausverwaltung bei eurem Hügel.
KlickKlack
Zitat:
mcbernie hat am 12. Oktober 2007 um 18:25 Uhr folgendes geschrieben:
"Laut Buschfunk, nicht bestätigt, soll die Kowo insolvent sein."


mcbernie, ich finde es ist schon mehr als Buschfunk. Schließlich wird deine Aussage im "ND" bestätigt. Viel Spass beim Erstellen der Fotoserie.


Auch ich möchte mich für die Recherche von meilenstein bedanken. Top
Bernhard P.
Danke, KlickKlack. Habe gerade ca. 90 Aufnahmen vom Wiesnhügel gemacht und werde die teils auf meiner Seite zum Thema, die demnächst umgstaltet wird, veröffentlichen. Auch wird wie gesagt ein neues Internetprojekt auf dem Weg gebracht zum Thema Wiesenhügel mit Informationen und Fotos (teils von mir) aus erster Hand.

Wenn die Kowo tatsächlich schon insolvent sein sollte würde es mich wirklich freuen. Es erleichtert unsere gemeinsame Arbeit etwas.
Die Stimmung der Leute am Wiesenhügel ist sehr unterschiedlich. Einige wollen verbissen um ihre Wohnungen kämpfen aber auch einige haben bereits resigniert und sind der Meinung das man doch abreißt.

Wie gesagt ich bin etwas optimistischer möchte hier aber nicht mehr erzählen. Ich denke wir unterhalten uns darüber persönlich KlickKlack. Ich nehme an das du kommenden Montag wieder 16 Uhr bei uns hier oben vor Ort bist.

Ja ich muss auch sagen das meilenstein sich auch aus meiner Sicht bessert und dann diskutiert es sich gleich viel sachlicher.
U.Walluhn
Die Bürgerinitiative „Der Wiesenhügel muss leben“ übt Verrat an der Mieterschaft!
Eine kritische Analyse vom 12. Oktober 2007

Die Bürgerinitiative Langen/Plhak hat es mit ihrem gelben Infoblatt auf den Punkt gebracht: Sie stimmt dem umgehenden Abriss von 540 Sozialwohnungen zu! Lediglich die 405 nach 2009 zur Disposition stehenden Quartiere sollen erhalten bleiben. 585 solle die Kowo sanieren – ohne ein Wort darüber zu verlieren, dass die hier wohnenden sozial schwachen Mieter anschließend umziehen müssten, weil die Kaltmietkosten über die zulässigen oberen Eckdaten der Regelsätze hinausschießen. Doch wohin umziehen? Die Zahl der preiswerten Plattenbauwohnungen schrumpft auf ein Minimum. Da hilft auch der alte Gassenhauer „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“ nicht weiter. Die Menschen werden gnadenlos auf der Strecke bleiben.
Was die Betroffenen von all dem halten, und wie sie dazu stehen, willenloses Manövriervieh im Vorwahlkampf geworden zu sein, zeigte sich am Nachmittag des 10. Oktober vor dem Erfurter Rathaus: PDSED- und Gewerkschaftsfunktionär Matthias Plhak stand vor dem Mikrofon der lange angekündigten Demonstration und keiner hörte ihm zu. Zeitweise unterhielt er ausschließlich die Umgebungsluft, minutenlang konnte man ein einsam herumstehendes herrenloses Mikrofon beobachten. Aus irgend einem Kofferradio – nicht etwa aus den Demolautsprechern – plärrte halblaut irgend ein denglisch quatschender Modesender mit Popmusik. Selbst unkritische Stimmen sprachen am Ende von „nur 5 Demoteilnehmern“.
Der Bürgerrat hat in seiner Expertise vom 19.09.2007 aufgezeigt, dass maximal 210 Wohneinheiten, bei allerbestem Willen der Mieterschaft 270 Quartiere durch Rückbaumaßnahmen weggenommen werden könnten. Wohlgemerkt – bei allerbestem Wollen der betroffenen Mieterschaft! Der Bürgerrat sieht dies allerdings nur als Notvariante, als wirklich extremes Entgegenkommen gegenüber Kowo und Stadtverwaltung. Eine tatsächliche Alternative ist im Grunde nur „Variante Null“ des Bürgerrates, nämlich die Ausgliederung des gesamten Bestandes in die zu gründende gemeinnützige Wohnungsgesellschaft „Heimat Wiesenhügel“ (Leitgedanke: Wo 8,1 Millionen Euro für Abriss da sind, können auch 8,1 Millionen Euro für Sozialsanierung ausgegeben werden) oder – noch besser – die Umwandlung der Kowo selbst in eine gemeinnützige GmbH. Nun, mit dem Bürgerrat spricht man nicht mehr, der Vorwand vorgeblicher rechtsextremer Unterwanderung kam zeitlich nur allzu passend. Alle den Bürgern wirklich nützliche Planungen sind damit bequem vom Tisch des Rathauses gewischt.

Der Bürgerrat lehnt die faulen Kompromisse der linkslastigen Bürgerinitiative ohne Wenn und Aber ab!

Warum tut er das? Mit ihnen ist der Mieterschaft nicht gedient. Anhand einiger praxisnaher Fallbeispiele soll aufgezeigt werden, welches Szenario, welche Katastrophe den Betroffenen droht, wenn umgesetzt wird, was Langen, Plhak und Co. wünschen.

1. Fall: Familie A. Vater, Mutter, 2 Kinder, beide Elternteile langzeitarbeitslos und Hartz4-Opfer.
Mitte 2005 Zwangsumzug aus einem Altbau der Innenstadt in die Emma-Ihrer-Straße (Kowo Plattenbau unsaniert), da die ARGE Kosten für angeblich zu komfortable Altbau-Unterkunft nicht mehr übernahm. Ende 2005 erneuter Umzug zum Goldregenweg (oberer Wiesenhügel), da der Plattenbau zum Abriss anstand. Mitte 2006, ein Kind verlässt die Bedarfsgemeinschaft. Die Wohnung ist nun zu groß und zu teuer. Anfang 2007 abermaliger Umzug zum Haselnussweg. Diesmal zahlt die ARGE die Kosten nur noch als Darlehen. Anfang 2008: Die Kowo kündigt den Abriss der Häuser im Haselnussweg an. Die Familie muss abermals umziehen, diesmal zum Seidelbastweg. Ende 2008: Das Haus im Seidelbastweg wird vollsaniert. Nach Sanierung steigt die Kaltmiete 4,70 Euro pro Quadratmeter. Das zweite Kind verlässt die Familie, da es im Westen Arbeit findet. Die sanierte Wohnung ist nun zu groß und zu teuer. Die ARGE fordert erneut binnen 6 Monaten zum nunmehr fünften (!) Umzug auf. Doch wohin jetzt? 2 Personen, den Eltern, stehen nun maximal 75 Quadratmeter zu maximal 4,70 Euro zu. Eine derartige Wohnung ist 2009 in Erfurt nicht mehr vorhanden. Mietschulden und Privatinsolvenz drohen. Das Mobiliar ist nach den ständigen Umzügen nur noch Schrott und Bruch. Obdachlosigkeit schwebt wie das Schwert des Damokles nun über dieser Familie. Sozial? Fehlanzeige!

2. Fall: Familie B, Vater hat Arbeit im Niedriglohnbereich, Mutter langzeitarbeitslos, 1 Kind:
Da der Vater „zu viel“ verdient, gibt es keine Hartz4-Unterstützung. Man wohnt in der Erfurter Südstadt im Altbau. Anfang 2006 steigt die Miete hier drastisch, die Familie kann sie nicht mehr zahlen. Die ARGE tritt nicht ein, da die Wohnung nach deren Ansicht zu groß und zu teuer ist. Die Familie zieht aus letzter eigener Kraft zum Drosselberg in einen teilsanierten Plattenbau mit 3 Zimmern. Mitte 2006 verliert der Vater seine Beschäftigung als in den Westen pendelnder Zeitarbeiter. Mitte 2007 läuft das Arbeitslosengeld I aus. Die Familie beantragt Hartz 4. Die ARGE stuft die Wohnung als zu teuer ein und fordert zum Umzug auf. Sie gewährt die Umzugskosten nur als Darlehen. Die Familie, noch belastet mit der Abzahlung des ersten Umzuges (!) geht in Privatinsolvenz. Zwangsumzug Herbst 2007 in den Goldregenweg (oberer Wiesenhügel). Nach per Anwalt erzwungenem Sozialgerichtsentscheid muss die ARGE jetzt zwei der drei Umzüge bezahlen. Die Insolvenz bleibt trotz allem. Anfang 2008: Die Kowo kündigt auch hier den Abriss des Hauses an. Die Mutter verkraftet die Situation nicht mehr und begeht Suizid. Vater und Kind bleiben allein zurück. Abermaliger jetzt vierter Zwangsumzug (die Wohnung ist nun abermals zu groß!) in den Seidelbastweg. Ende 2008: Vollsanierung im Seidelbastweg. Anschließend Mieterhöhung wie im Fallbeispiel 1. Die ARGE fordert erneut binnen 6 Monaten und nun zum fünften Umzug auf. Doch wohin jetzt? 2 Personen, Vater und Kind, stehen nun maximal 60 Quadratmeter zu maximal 4,70 Euro zu. Eine derartige Wohnung ist 2009 in Erfurt nicht mehr vorhanden. Die Mieten waren inzwischen überall dramatisch angestiegen. Mietschulden drohen, die Insolvenz ist schon da!. Das Mobiliar ist nach den ständigen Umzügen nur noch Schrott und Bruch. Obdachlosigkeit schwebt wie das Schwert des Damokles nun über dieser Rest-Familie. Sozial? Fehlanzeige!

3. Fall: Alleinerziehende Mutter C. mit 3 minderjährigen Kindern:
Die langzeitarbeitslose Mutter fällt Anfang 2005 in Hartz 4 und bekommt eine Umzugsaufforderung, da ihre Altbauwohnung in Erfurt-Mitte zu teuer ist. Mitte 2005 Zwangsumzug zum Großen Herrenberg (unsanierter Plattenbau). Ende 2005: Der Vermieter kündigt den Abriss des Hauses an. Erneuter Umzug Anfang 2006 in den Goldregenweg (oberer Wiesenhügel), die ARGE zahlt die Umzugskosten nur noch als Darlehen. Anfang 2008: Die Kowo kündigt auch hier den Abriss des Hauses an. Mitte 2008: Die alleinerziehende Mutter lässt einen quälenden dritten Umzug zum Roten Berg (unsanierter Plattenbau in 11-geschossiger Wohnscheibe) über sich ergehen. Die ARGE zahlt nun überhaupt keine Kosten mehr. Die Familie schlittert in Privatinsolvenz. Die Kinder geraten auf dem Roten Berg in den Strudel der Kriminalität. Ein Kind wird drogenabhängig, die anderen beiden geraten an kriminelle Jugendbanden werden durch Diebstähle straffällig. Die Familie ist endgültig zerrüttet, der Hausstand durch die Umzüge ruiniert. Sozial? Fehlanzeige!

4. Fall: Eine Rentnerin D beim Grundversorgungsamt:
Frau D ist 78 Jahre alt und konnte krankheitsbedingt schon lange vor ihrem 60. Lebensjahr nicht mehr arbeiten. Ihr Mann war sehr frühzeitig verstorben, die Witwenrente ist somit sehr gering. So gering, dass Frau D. zum Grundversorgungsamt muss. Dies ist eine Art Ersatz-Hartz 4 für Rentner. Das Amt stuft Anfang 2005 die Altbau-Wohnung in der Erfurter Südstadt als zu groß und zu teuer ein. Frau D muss umziehen, zum oberen Wiesenhügel (unsanierte 1-Raumwohnung). Alles was lieb und teuer war musste zurückbleiben, da die neue Wohnung kaum noch Platz für Möbel bot. Anfang 2008: Die Kowo kündigt auch hier den Abriss des Hauses an. Mitte 2008: Umzug der alten Dame zum Holunderweg (unsanierte kleine 2-Raum-Wohnung) unter erheblichen gesundheitlichen Schwierigkeiten. Mitte 2008: Das Haus Holunderweg wird saniert, Frau D. bleibt dabei in der Wohnung und erträgt tapfer die abermaligen Strapazen. Anschließend Mieterhöhung! Das Grundsicherungsamt stuft nun den Wohnraum als zu teuer ein. Frau D. soll erneut in ein billigeres Quartier am Roten Berg (wieder unsaniert) umziehen. Doch dazu bringt sie mit jetzt 79 Jahren die Kraft nicht mehr auf. Sie verstirbt. Sozial? Fehlanzeige!

Ich hoffe, dass die Mitglieder der Bürgerinitiative, aber auch die Herrschaften im Stadtrat nun endlich erkennen, was hier angerichtet werden soll! Der Bürgerrat sagt unmissverständlich: Mit uns nicht! Schluss mit diesen unsozialen Praktiken in der Stadt Erfurt. Menschen sind kein Vieh, das man durch Ställe treibt!

Harald Jungbluth, Reichenbach im Vogtland
Ulrich Walluhn, Erfurt
EFler
Bravo man sieht das sich der Bürgerrat für die Bewohner des Wiesenhügels einsetzt. Die Bürgerinitiative ist ein Witz, im Gegensatz zum überparteilichen Bürgerrat ist die Bürgerinitiative im grossen und ganzen ein Zusammenschluss von Personen die der Linkspartei nahe stehen.
RudiRatlos
Der rechte Block hat sich nach gottlob langer Abwesenheit mal wieder gemeldet.
Als ob der Wiesenhügel nur von H-IV und Stützebedürftigen bewohnt wäre.

Einzelschicksale, zudem frei erfundene, kann und darf man nicht als allgemeingültig hinstellen.
EFler
Zitat:
RudiRatlos hat am 13. Oktober 2007 um 17:35 Uhr folgendes geschrieben:

Der rechte Block hat sich nach gottlob langer Abwesenheit mal wieder gemeldet.
Als ob der Wiesenhügel nur von H-IV und Stützebedürftigen bewohnt wäre.

Einzelschicksale, zudem frei erfundene, kann und darf man nicht als allgemeingültig hinstellen.



Woher willst du wissen das diese Schicksale frei erfunden sind?
RudiRatlos
Zitat:
EFler hat am 13. Oktober 2007 um 17:39 Uhr folgendes geschrieben:

Zitat:
RudiRatlos hat am 13. Oktober 2007 um 17:35 Uhr folgendes geschrieben:

Der rechte Block hat sich nach gottlob langer Abwesenheit mal wieder gemeldet.
Als ob der Wiesenhügel nur von H-IV und Stützebedürftigen bewohnt wäre.

Einzelschicksale, zudem frei erfundene, kann und darf man nicht als allgemeingültig hinstellen.



Woher willst du wissen das diese Schicksale frei erfunden sind?


Gegenfrage: Woher weißt du das es so ist?!
Bernhard P.
Wenn man die aufgeführten Beispiele sieht kann einen Angst und Bange werden.
Wenn man dann noch die Worte von Helmut Kohl 1990 in Ohr hat:

Zitat:
Keinem soll es schlechter gehen, aber vielen besser


dann ist das aus heutiger Sicht nur noch ein ganz übler Witz.

Ich möchte nicht behaupten das es der Bürgerinitiative an gutem Willen mangelt. Aber ich möchte hier auch die Frage stellen, kann sie wirklich so wie sie will? Weiter möchte ich mich gar nicht dazu auslassen.

Zur Demo der Bürgerinitiative am 10. Oktober kann man sagen, die Idee war gut aber die Ausführung mangelhaft. Die Quittung folgte auf den Fuss, Kaum Teilnehmer an der Demo.
Was könnte das für Vermutungen aufkommen lassen?

1. Viele Leute haben bereits resigniert und fügen sich einem ungewissen Schicksal.
2. Einige hoffen vielleicht das die paar "idioten" die sich ehrlich bemühen es schon schaffen.
3. Oder das noch genügend Zeit währe zu handeln.

Alle drei Annahmen werden sich bitter rächen. Nicht nur für Erfurt sondern für ganz Deutschland. Hier hilft nur die Massen zu einer schlagkräftigen Protestbewegung zusammenzuschließen und eindeutig zu sagen:

Zitat:
Mit uns nicht.


Noch ist es Zeit zu handeln. Aber jeder Tag der ungenutzt verstreicht ist ein Tag zuviel.

Im Internet sind einige Aktionen in Vorbereitung. Bei gegebener Zeit werde ich darüber berichten.
Und wer immer noch glaubt das viel von dem erfunden ist den wird eines Tages die bittere Realität einholen, wenn es zu spät ist.
www.soundproject98.de/255.htm
RudiRatlos
Zitat:
Zur Demo der Bürgerinitiative am 10. Oktober kann man sagen, die Idee war gut aber die Ausführung mangelhaft. Die Quittung folgte auf den Fuss, Kaum Teilnehmer an der Demo.
Was könnte das für Vermutungen aufkommen lassen?


Das die Demo ein Reinfall war liegt an der mangelnden Akzeptanz jeglicher Initiativen hier. Die Quittung kanns kaum gewesen sein, die kommt bekanntlich hinterher und nicht davor.

Das du H.K. ins Mittelalter versetzt hast entschuldige ich dir als Schreibfehler.