Biosprit

Adeodatus
Wie können wir die Welt retten, das Allheilmittel heißt ja bekanntlich Öko, zu dem zählt unter anderem der Biosprit, seit einiger Zeit stelle ich mir die Frage ob dieser sogenannte Sprit vom Feld sich zum Fluch oder Segen entwickeln kann. Die knappen Resourcen lassen ja nur einen Schluss zu, herkömliche Kraftstoffe müssen durch Biokraftstoffe ersetzt werden, aber nach dem ich folgenden Artikel gelesen habe bin ich mir ncht mehr so ganz sicher ob wir mit Öko die Umwelt retten oder nur einfach einer Handvoll Großunternehmen und ihren Aktionären die Taschen füllen.

Zitat:
Sprit vom Acker
Fünf Mythen vom Übergang zu Biokraftstoffen
von Eric Holt-Giménez

Der Ausdruck "Biokraftstoff" beschwört das lebensspendende Bild von unerschöpflicher, erneuerbarer Energie - eine saubere, grüne, nachhaltige Bestätigung des frommen Glaubens an die Technologie und die Macht des Fortschritts. Damit können die Industrie und die Politiker, die Weltbank und auch die Internationale Expertengruppe zum Klimawandel die Herstellung von Kraftstoffen aus Mais, Zuckerrohr, Soja und anderen Agrarprodukten als nächsten Schritt eines allmählichen Paradigmenwechsels darstellen: von einer die Ölquellen maximal ausschöpfenden Strategie zu einer noch näher zu definierenden, auf nachwachsenden Kraftstoffen basierenden Ökonomie. Der Mythos eines unerschöpflichen Füllhorns namens Biokraftstoff lenkt von den mächtigen ökonomischen Interessen ab, die von diesem Übergang profitieren. Und er verdunkelt die politisch-ökonomischen Zusammenhänge zwischen verfügbarem Land und den Menschen wie zwischen Rohstoffen und Nahrungsmitteln. Der Ausdruck Biokraftstoff zeigt immer nur eine Seite der Medaille und behindert damit ein besseres Verständnis der tief greifenden Folgen, die sich aus der industriellen Transformation unserer Nahrungsmittel- und Kraftstoffsysteme ergeben.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2007...el,a0043.idx,14
DarkRose
Ich denke, dass soviel Kraftstoff wie benötigt wird um die Mineralöle zu ersetzen nicht hergestellt werden kann. Es steht nach wie vor die Frage nach anderen erneuerbaren Energiequellen.
orca
Zitat:
DarkRose hat am 18. Juli 2007 um 23:00 Uhr folgendes geschrieben:

Ich denke, dass soviel Kraftstoff wie benötigt wird um die Mineralöle zu ersetzen nicht hergestellt werden kann. Es steht nach wie vor die Frage nach anderen erneuerbaren Energiequellen.


Nö, der Weg ist schon richtig. Solange allerdings im Profitinteresse tagtäglich bunter nutzloser Plunder, sich begegnende nahezu gleiche Produkte und Menschen auf dem Weg zur Herstellung und Verhökerung dieses "Wohlstands"schrotts immer schneller hin- und herfahren und -fliegen, um am nächsten Tag noch mehr davon noch schneller hin- und herfahren und -fliegen zu können, von Rüstung und Ähnlichem ganz zu schweigen, ist global keine menschenfreundliche Umwelt und keine ökologische Wirtschaft möglich.

Die Frage, die wir stellen müssen, ist keine technologische, sondern eine gesellschaftliche. Die Systemfrage.
Hugo
Zitat:
spidy hat am 17. Juli 2007 um 14:39 Uhr folgendes geschrieben:

Wie können wir die Welt retten, das Allheilmittel heißt ja bekanntlich Öko, zu dem zählt unter anderem der Biosprit, seit einiger Zeit stelle ich mir die Frage ob dieser sogenannte Sprit vom Feld sich zum Fluch oder Segen entwickeln kann.


Tja, und da haben wir das nächste Problem: Die umweltbewußten Bäuerlein bauen in Größenordnungen Raps an und verdienen sicherlich gut daran - es sei ihnen gegönnt und blühende Rapsfelder sind ein wunderschöner Anblick im Frühjahr. ABER wo Raps wächst ist keine Weide mehr. Wo keine Weide - keine Kuh. Keine Kuh - keine Milch. Undsoweiter ...
Pfiffikus
Da ja demnächst noch mehr "Biosprit"dem normalen beigemischt wird, frage ich mich,ob unsere Autos mit der Mischung noch lange schadlos fahren...

Es müssen also massenweise neue Autos produziert werden. Hilft das der Ökobilanz?

Als Alternative gibt es Superplus, das auch unwahrscheinlich kostengünstig ist.
Bleibt abzuwarten....

Was meint Ihr dazu?


Pfiffikus,
der ein 10 Jahre altes Auto fährt
Adeodatus
Ich habe bei meinem Autohändler nachgefragt ob ich mit meinem Auto Baujahr 98 im nächsten Jahr mit dem gepanschten Sprit fahren kann und man hat mir abgeraten, das ganze soll aber auch Autos treffen die gerade einmal 3 Jahre alt sind. Gut davon abgesehen wird mit dem Biospritt nix aber auch gar nix für die Umwelt getan, auf oben erwähnte Frage an den Autohändler meinte er auch noch, es geht nicht allein darum ob der Motor oder die Dichtungen den Sprit vertragen sondern das der Motor für seine Leistung eben mehr Benzin verbrennen muss was den Schadstoffaustoß um einiges Steigen liese. Auf Deutsch gesagt hier wird hinter angeblichem Umweltschutz richtig Kasse gemacht. Der deutsche schluckt ja jede bittere Pille also auch diese.
Pfiffikus
Genauso sehe ich das auch. Ich glaube, es war Frontal21 oder eine ähnliche Sendung. Die waren in verschiedenen Autohäusern. Nicht alle wollten für die aktuell verkaufte Modellpalette die Verträglichkeit mit diesem neuen Kraftstoff garantieren.


Pfiffikus,
der es auch so sieht, dass bei der Brandrodung für Zuckerrohrplantagen in Brasilien viel mehr Schaden gemacht wird, als hier ökologischer Nutzen rauskommt
birke
Heute gab es 2 Nachrichten, die mir den Abend verdarben.
1. Verfrühtes und verstärktes Auftreten von Zecken
2. Die Schweinerei mit dem Biosprit

Wegen 1. muss ich meinem Hund und der Katze noch früher das Umgebungsspray zumuten
Wegen 2. muss ich in 1 Jahr Super plus tanken, wenn nicht noch irgendwas passiert.

Spidy Du hast gut reden , sollte Dir irgendeine praktikable Variante als kollektive Gegenmassnahme einfallen - ich bin dabei. Aber bitte keine Vorschläge ala Troll vom Wiesenhügel oder felix.
Ich boykottiere ja schon wegen Walfang japanische Produkte, aber machst du irgendein Gerät auf, ist Made in Japan drin.

Die Drecksäcke machen ja nicht nur den bras. Urwald kaputt, sondern mit ihren Kokosplantagen auch noch asiatische Urwälder. Allerdings kann man Palmöl noch
umgehen.

Pfiffikus
Mögliche Alternative: Umrüstung auf Autogas, Erdgas oder so.


Pfiffikus,
der damit rechnen, dass der Andrang auf solche Lösungen rapide zunehmen wird, wenn den Masse die Biospritsache so richtig bewusst wird
Adeodatus
Die Masse wird sich das Umrüsten nicht leisten können, es sind ja so ca 1 000,00 € fällig um sein Auto umrüsten zu lassen.
Pfiffikus
"Die Masse" - das sind sicherlich nicht die Hartz-IV-Empfänger. Die Masse der vom Biosprit heftig Betroffenen sind Leute, die für die vielen Kilometer zur Arbeit monatlich dreistellige Beträge an die Tankstelle schaffen.
Und dieser Personenkreis könnte durchaus in der Lage sein, mit 1000 Euro in Vorkasse zu gehen, wenn sich diese Investition so kräftig lohnt.


Pfiffikus,
den das nicht wirklich kratzt, weil er mit dem Radl zur Arbeit zu fahren pflegt
Adeodatus
Ich gehe einmal davon aus das Du damit nicht die Steuerhinterzieher meinst die mit ihrem Wagen mal schnell nach Liechtenstein wollen.
Klatschen Klatschen Klatschen Klatschen Klatschen Klatschen
Weil ich habe keine Hartz IV Empfänger gemeint sondern Otto Normalverbraucher und da siehts bei den meisten eben nicht so rosig aus, die meisten haben ihr Auto finanziert oftmals auf Knirch, die Kosten von und zur Arbeit bekommen die meisten noch hin aber die kleinste Reperatur reist ein Loch in die Haushaltskasse (der TÜV Bericht spricht Bände über den Zustand der Privaten PKW) und ich muss micht auch noch verbessern ich habe mal nach den Kosten gegoogelt und die liegen leider höher als meine Schätzung !

Zitat:
Die Kosten für die Umrüstung eines gebrauchten PKW auf Autogasantrieb belaufen sich je nach Autogasanlage auf ca. 2.000 bis 2.500 Euro.
http://www.gas-tanken.info/autogas/auto-umruesten.htm
Adeodatus
Mal noch als Nachtrag wer ab nächstes Jahr an die Zapfsäule fährt sollte sich bei jeder Tankfüllung einen Strich in den Lack ritzen jeder Strich könnte dann für einen Verhungerten Menschen stehen, während wir aus Getreide Biosprit herstellen und noch schlimmeres damit anstellen Verhungern die Menschen die sich Getreide nicht mehr leisten können. Wir werden ohne es zu wollen Mörder! Danke Bundesregierung

Zitat:
Zum Leben zu wenig

Weizen ist so teuer wie nie, und das hat dramatische Folgen: Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass Millionen Menschen von Hunger bedroht sind, weil sie Getreide nicht mehr bezahlen können.
Von Janek Schmidt
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/791/160354/
birke
Pfiffikus:
Zitat:
Mögliche Alternative: Umrüstung auf Autogas, Erdgas oder so.


Die Erdgasleitung von Russland bis Deutschland soll nach Fertigstellung mit einer giftigen Reinigungslösung gespült werden. Austrittsöffnung ist vor Bornholm geplant, also mittendrin. Bei der Piipelinelänge kann sich jeder vorstellen, welche Menge das ist.
Soviel zum Erdgas.

Es sind ja nicht nur Pendler, die mit dem Auto fahren. Es lamentieren ja auch die Leute über Spritpreise, deren Beine sich zurückgebildet haben wegen Nichtgebrauch. Und zum Thema Pendler: ich sehe täglich früh und zum Feierabend eine grosse Zahl Pkw, meist einfach besetzt, zwischen Münchenb. und Gera fahren. Es gab einen gefüllten Fahrplan bis (ausser Schulbus) nur noch einstellige Fahrgastzahlen zu verzeichnen waren. Zwangsläufig dünnte der Regionalverkehr den Fahrplan aus. Viele der Pkw-Insassen fahren nur bis Gera - man kennt sich- und die Einkäufe, wie zu DDR-Zeiten erforderlich, werden auch nicht mehr täglich vorgenommen, sondern im billigeren Supermarkt und nicht in Gera.
SirBernd
Wie wäre es mit so ner Art Rote-Punkt-Aktion, die es vor zig Jahren schon mal gab. Man klebt sich sichtbar einen roten Punkt an die Windschutzscheibe und nimmt die Leute, die in die gleiche Richtung wollen, eben mit. Ich halte es schon immer so, dass ich meinen Kollegen anbiete, wenn ihr Ziel auf meiner Strecke liegt, sie ohne Bezahlung mitzunehmen.
Wenn alle KFZ-Besitzer so ihre Karren optimal nutzen würden, würde es sich eines Tages auch auf die Bus-, Bahn-. und Taxipreise auswirken ...
Pfiffikus
Hallo Sir,

Zitat:
SirBernd hat am 27. Februar 2008 um 22:33 Uhr folgendes geschrieben:

Wie wäre es mit so ner Art Rote-Punkt-Aktion, ...
Ich halte es schon immer so, dass ich meinen Kollegen anbiete, wenn ihr Ziel auf meiner Strecke liegt, sie ohne Bezahlung mitzunehmen.

Du bist eben ein Guter.

Ich glaub, ich hab dich schonmal gesehen. Damals kannte ich dich noch nicht.


Pfiffikus,
der dein Auto gleich fotografiert hat

SirBernd
Hab ich doch tatsächlich jetzt nen Schrecken gekriegt .... geschockt Lachen Lachen Lachen
birke
SirBernd:
Zitat:
Wie wäre es mit so ner Art Rote-Punkt-Aktion, die es vor zig Jahren schon mal gab.


Du wohnst leider zu weit entfernt, sonst würde ich Dir empfehlen, die Strecke einmal entlang zu fahren; da ist z.B. auch ein Stausee und dort fällt es besonders auf - die Müllbeseitigung durch`s Autofenster (blaue Säcke, Zigarettenschachteln, Flaschen usw.). Mit solchen Leuten kannst Du keine Rotpunktaktion machen. Ich war schon froh, als das Dosenpfand kam. Das sorgte für etwas Entlastung.
Ein Glück, dass nicht alle so sind.

SirBernd
Birke, bin auch froh, dass wir nicht alle so sind... smile
Denke aber, wenn die Städte es den Leuten etwas einfacher machen würden, ihren Müll zu entsorgen, würde es in einigen Gegenden nicht so aussehen.
birke
SirBernd, ich weiss nicht, wie es bei Euch geregelt ist, aber hier hat jeder seine gelbe und blaue Tonne und die werden regelmässig kostenlos geleert. Das ist ja das Ärgerliche und fremde Durchfahrer gibt es selten. Aber wenn z.B. Leute, die nicht in der Nähe der Glascontainer wohnen, ihr Glas einwerfen, lassen die Runtergefallenes zum Ärger der Anwohner auch einfach liegen. Man könnte den Knüppel nehmen.