Noch zehn Jahre in Afghanistan? Das ist doch der Wahnsinn.

Adeodatus
Peter Scholl-Latour ein Mann den ich sehr schätze, hat sich in einem Interview beim Münchner Merkur zu Afghanistan und der tatsächlichen Gefahr die von Pakistan ausgeht geäußert. Er analysiert nicht nur die Zustände in der Region rund um den Hindukusch sondern auch die Blauäugigkeit unserer Politiker mit der sie die Lage im nahen Osten beurteilen. Da ich selbst die BW-Einsätze mehr als kritisch sehe, macht mich diese Analyse sehr nachdenklich.


Zitat:
Das ist doch der Wahnsinn. Und von der Schärfe dieser Aussage nehme ich kein Wort zurück. Das ist unverantwortlich gegenüber der dort eingesetzten Truppe - die ja noch nicht einmal auf die Probe gestellt worden ist. Man muss sich auch vor Augen halten, dass die Präsenz der deutschen und der anderen Truppen auf der Duldung der dortigen Stammesfürsten beruht. Wenn die ihr Wohlwollen entziehen, sind die deutschen Positionen unhaltbar. Man weiß das in Berlin. Was ich nicht verstehe, ist, warum es nicht ausgesprochen wird

http://www.merkur-online.de/politik/art8808,815578
gastli
Es sieht alles danach aus. Schlimmer noch.

Zitat:
Nach der offiziellen Nato-Anforderung einer deutschen Kampftruppe für Afghanistan wächst die Kritik an dem geplanten Kriegseinsatz. "Ich bin nicht sicher, ob die Entsendung weiterer Truppen die richtige Antwort wäre", sagte der afghanische Staatspräsident Hamid Karsai der Zeitung "Welt".
(Welt)


Das heißt nichts anderes als das die deutschen Soldaten nicht willkommen sind.

Und was sagr Demokratiefeind Jung:

Zitat:
Verteidigungsminister Jung forderte mehr Rückhalt der deutschen Bevölkerung für Auslandseinsätze der Bundeswehr. Den Bürgern sei oft nicht bewusst, dass die Einsätze der Sicherheit der Bundesrepublik dienten, ....
(Welt)


BWAHAHAHAHA

Und als das noch nicht genug wäre.
Na ganz toll. Unserer Marine hat es vor dem Libanon so gut gefallen, dass sie sie da gleich häuslich einrichten wollen.
Adeodatus
Die SPD scheint nun endgültig den Verstand verloren zu haben, anstatt sich für einen Abzug der Truppen aus Afghanistan stark zu machen fordert der SPD-Außenexperte Hans-Ulrich Klose (sofern man ihn so bezeichen kann) Kampfeinsätze in ganz Afghanistan.
Ich weiß nicht ob sich dieser so genannte Experte jemals Gedanken darüber gemacht hat was deutsche Soldaten eigentlich am Hindukusch verteidigen und für was sie kämpfen sollen.

Zitat:
Klose (SPD) für Kampfeinsatz in ganz Afghanistan
Der SPD-Außenexperte Hans-Ulrich Klose spricht sich als erster Sozialdemokrat dafür aus, dass die Bundeswehr in ganz Afghanistan Kampfeinsätze absolvieren kann. Damit würde Deutschland seine Solidarität innerhalb der Nato zeigen, so Klose. Die CDU dagegen warnt davor, deutsche Truppen zu überfordern.

http://www.welt.de/politik/article162934...fghanistan.html
EFler
Die Pipeline ist halt noch nicht fertig gebaut und danach wird es noch hunderte Jahre Besatzung geben, denn irgendjemand muss sie Pipeline doch vor den bösen Terroristen beschützen.
Bernhard P.
Zitat:

Zitat:
Es ist absurd, dass die Amerikaner intensiv einen Rückzug aus dem Irak diskutieren, die Vorstellung eines Nato-Rückzugs aus Afghanistan aber ein politisches Tabu ist.


Ich glaube auch nicht daran das die USA weder ihre wirtschaftlichen Interessen im Irak noch in Afghanistan aufgeben werden. Es wird immer politische Spannungen geben solange fremde Länder ausgeplündert werden. Das dumme ist natürlich das dadurch auch die Terrorgefahr in Deutschland dramatisch zunehmen kann. Aber man muss die Ursachen dafür finden und erndlich abstellen.
R300
Zurück zu Afghanistan: Ich möchte gern von einem freien Marxisten erklärt bekommen, was denn die UdSSR dort wollte?
EFler
Zitat:
R300 hat am 05. Februar 2008 um 15:12 Uhr folgendes geschrieben:



Zurück zu Afghanistan: Ich möchte gern von einem freien Marxisten erklärt bekommen, was denn die UdSSR dort wollte?



Ich bin zwar kein freier Marxist aber wahrscheinlich wollte sie den Menschen dort die Segnungen des KOmmunismus bringen, so wie die USA denen heute die Demokratie lehren will. Beides wird nicht aufgehen!
Blixus
Zitat:
R300 hat am 05. Februar 2008 um 15:12 Uhr folgendes geschrieben:

Zurück zu Afghanistan: Ich möchte gern von einem freien Marxisten erklärt bekommen, was denn die UdSSR dort wollte?


Mich interessiert viel mehr, was deutsche Truppen dort zu suchen haben.
EFler
Zitat:
Blixus hat am 05. Februar 2008 um 17:41 Uhr folgendes geschrieben:



Zitat:
R300 hat am 05. Februar 2008 um 15:12 Uhr folgendes geschrieben:

Zurück zu Afghanistan: Ich möchte gern von einem freien Marxisten erklärt bekommen, was denn die UdSSR dort wollte?


Mich interessiert viel mehr, was deutsche Truppen dort zu suchen haben.



Garnichts haben die dort zu suchen! Aber leider ist die BRD Natomitglied und der Einsatz am Hindukusch hat viele prominente Unterstützer und davon auch viele aus dem israelsolidarischen Lager. Und vorallem gegen diese traut sich unsere Regierung keine Stellung zu beziehen.
R300
Die Antworten teile ich vollkommen. Meine persönliche Einstellung ist so, dass nach den letzten zwei Weltkriegen kein deutscher Soldat seinen Fuß mehr in ein fremdes Land setzen darf. Dass es da viele Wenns und Abers gibt, will ich nicht ausdiskutieren.
Dennoch wollte ich so gern von dem freien Marxisten mcbernie erklärt bekommen, ob sein Satz

Zitat:
Es wird immer politische Spannungen geben solange fremde Länder ausgeplündert werden.


auch für die UdSSR Gültigkeit besitzt.
Blixus
mcbernie ist z.Z. gesperrt!
Bernhard P.
Zitat:

Zitat:
Zurück zu Afghanistan: Ich möchte gern von einem freien Marxisten erklärt bekommen, was denn die UdSSR dort wollte?


Tut mir leid, die Frage kann ich nicht beantworten. Ich kann nur vermuten das Afghanistan auch für die damalige SU einen wichtigen strategischen Stüzpunkt dargestellt hat. Aber nachweislich wurden die sowjetischen Afganistan-Pläne eines Tages im Unterschied zu den amerikanischen Plänen aufgegeben.
U.Walluhn
Zitat:
Garnichts haben die dort zu suchen! Aber leider ist die BRD Natomitglied und der Einsatz am Hindukusch hat viele prominente Unterstützer und davon auch viele aus dem israelsolidarischen Lager. Und vor allem gegen diese traut sich unsere Regierung keine Stellung zu beziehen.

Diese unsere BäErrDäh muss doch ihre "Bündnisverpflichtungen" gegenüber dem Großen Bruder USA erfüllen. Man könnte nun zynisch singen von der Maas bis an den Hindukusch, vom Kongo bis zum Belt. Aber lassen wir dies lieber. Frau Merkel und der Herr Jung haben unisono gesagt, dass am Hundukusch die Freiheit der westlichen Wertegemeinschaft verteidigt werden muss und dass im Falle eines Abzuges deutscher Truppen aus Afghanistan die Terrorgefahr in Deutschland erheblich ansteigt. Ganz sicher. Wer' s glaubt wird seelig und kommt in den SPD-CDU-Himmel. Oh Mann, wir ziehen doch die Hosen nicht mit Kneifzangen an.
Bernhard P.
Deutschland soll sich lieber um Probleme im eigenem Lande kümmern.
Adeodatus
Wenn man den Berichten Glauben schenkt, dann steigt ja die Terrorgefahr in Deutschland trotz des Kampfes gegen den Terror immer mehr an, um die Terrogefahr zu bannen müssen wir mehr Soldaten ins Kriesengebiet schicken. Eine Logik die man nicht nachempfinden kann. Zum Thema Afghanistan habe ich auf der Seite "Spiegelfechter" diesen Text gefunden der in meinen Augen ausdrückt was die Mehrheit zu diesem Krieg denkt.

Zitat:
Germans to the front

07. Februar 2008 von Spiegelfechter - Drucken

Gut, dass das der Kaiser nicht mehr miterleben muss. Die deutschen Soldaten in Afghanistan gelten mittlerweile weltweit als bettnässende Muttersöhnchen - Feiglinge, die lieber in ihren kuscheligen Stützpunkten Tee und Bier trinkend das Leben genießen, während draußen die tapferen Völker Amerikas, Kanadas, Englands und Norwegens das christliche Abendland im fernen Hindukusch verteidigen. So geht das natürlich nicht - mitgehangen, mitgefangen. Es geht ja schließlich auch um Deutschlands Sicherheit – nicht auszudenken, was in den Straßen Düsseldorfs, Passaus und Castrop-Rauxels passieren würde, wenn Afghanistan anstatt von Warlords, die den Exil-Paschtunen des Popalsai-Clan nahe stehen, plötzlich von usbekischen Warlords oder gar paschtunischen Mudshadeddin regiert würde.

Zum Glück muss der deutsche Michel aber nicht gleich in Panik verfallen, da jetzt im fernen Hindukusch die Weichen für seine sichere Zukunft neu gestellt werden - die Bundeswehr meint das ja nicht so. Natürlich sind wir Deutschen eher ein „Katsche Schwarzenbeck“, als ein „Andy Möller“ und gehen mannhaft dahin, wo es weh tut, anstatt uns heulend fallen zu lassen.

Deutschland will ja endlich auch wieder mit den großen Jungs mitspielen, nachdem es längere Zeit gesperrt war, weil es unter dem alten Spielführer zeitweise grob unfair gespielt hatte. Der Deutsche Michel ist aber leider ein unbelehrbarer Stiesel, der nicht einsehen mag, dass es eigentlich in seinem Interesse ist, wenn deutsche Panzer Dörfer in fernen Ländern mit exotischen Namen platt machen. Um ihn umzustimmen, bedarf es eines alten Taschenspielertricks.

In Afghanistans Norden herrscht momentan die Ruhe vor dem Sturm. In der einen Ringecke steht Dostum, der Usbeke – ein Warlord, ehemals Führer der Nordallianz, der die Taliban vertrieben hat und zum Dank von den neuen Herren aus dem westlichen Exil weggeputscht wurde. In der anderen Ecke Juna Khan Hamdard , der Paschtune – ein Warlord, während der „dunklen Jahre“ hat er mit den Taliban fraternisiert, im Angesicht der vorrückenden Nordallianz wechselte er allerdings die Seiten und wurde dafür von den neuen Herren mit einem Gouverneursamt belohnt. Ladys and Gentlemen, get ready to rumble …

Um die Sache zusätzlich noch so richtig undurchsichtig zu machen, haben sich die Taliban anscheinend vorgenommen, ihre Rückeroberung Afghanistans in einer Zangenbewegung zu gestallten, bei der die eine Zangenseite mitten durch die deutschen Linien geht. Zwei Warlords, die sich bekriegen und dazwischen auch noch die Taliban – langweilig wird es der Bundeswehr im Norden sicher nicht werden.

Da deutsche Söhne und Töchter also künftig auch im Norden hervorragend ihr Leben fürs Vaterland lassen können, ist ein deutsches Engagement im Süden nicht einmal notwendig um den geforderten Blutzoll zu zahlen, so dass so glorreiche Militärnationen wie Holland oder Kanada endlich wieder mit uns sprechen. In den Wilden Süden sollen deutsche Landser ja auch gar nicht – das widerspräche der Strategie der NATO.

Setzt man dem Michel aber die Pistole aus Washington auf die Brust und stellt ihm die Frage „Entweder schickst Du Deine Söhne zum glorreichen Sterben in den Süden, oder wir schmeißen Dich mit Schimpf und Schande aus der NATO raus“, so atmet der Michel erleichtert durch, wenn seine Minister es doch tatsächlich in all ihrer Genialität schaffen, mit einem blauen Auge aus der Sache herauszukommen, das in einer Entsendung zusätzlicher Kontingente für den Kampfeinsatz im Norden besteht, der natürlich noch nebenbei in einer Nacht- und Nebelaktion vom Parlament neu formuliert werden muss. Aber gemessen an dem, was Washington eigentlich wollte, sind wir ja noch mal glimpflich davongekommen. Sind wir das? Gut, dass das der Kaiser nicht mehr miterleben muss.

Jens Berger
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/
timabg
Spidy schrieb:

Wenn man den Berichten Glauben schenkt, dann steigt ja die Terrorgefahr in Deutschland trotz des Kampfes gegen den Terror immer mehr an, um die Terrogefahr zu bannen müssen wir mehr Soldaten ins Kriesengebiet schicken.

Ich interpretiere dies so:

kurz gesagt Auge um Auge-Zahn um Zahn!
Wobei unser Obrichkeit den ersten Schlag auszuführen vor hat, mit welchem Hintergrund und aus welchen Verpflichtungen heraus auch immer.
Käptn Blaubär
Nur mit dem entscheidendem Nachteil das Auge und Zahn der "Obrichkeit" heil bleiben werden.
Weil wir ein Volk von verdammten duckmäuserischen Idioten sind (mit wenigen Ausnahmen), die an so einen Scheiß wie "Obrichkeit" glauben, weil wir Mütter haben die zum dritten Mal zulassen werden das ihre Söhne für eine "Obrichkeit" sterben sollen....


weil wir es nicht besser verdient haben.

oder ???
U.Walluhn
Zitat:
Setzt man dem Michel aber die Pistole aus Washington auf die Brust und stellt ihm die Frage „Entweder schickst Du Deine Söhne zum glorreichen Sterben in den Süden, oder wir schmeißen Dich mit Schimpf und Schande aus der NATO raus“

Na dann aber die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und nichts wie raus aus dem Nato-Verbrecherhaufen.
Bernhard P.
Nach den neuesten Informationen sollen die angekündigten 1000 deutschen Soldaten nun doch nicht als Verstärkung nach Afghanistan geschickt werden. Welchen Auftrag hat die NATO eigentlich? Ein marodes Gesellschaftssystem wie den Kapitalismus am Leben zu erhalten oder was sonst? Wegen mir kann Deutschland auch austreten. An die Terrorgefahr aus dem arabischen Raum glaube ich nicht.
Adeodatus
Zu DDR-Zeiten gab es im ML-Unterricht den Begriff Negation der Negation also auf gut Deutsch die Verneinung der Verneinung, was für mich der größte Blödsinn war, denn damals fand ich kein Beispiel was diese Definition so richtig verdeutlichen würde. Doch nun nach knapp 30 Jahren liefern die Amerikaner oder besser gesagt der Krieg gegen den Terror die Bestätigung für diese Definition, denn der Krieg gegen den Terror liefert die Finanzielle Grundlage für den Terror, oder anders ausgedrückt deutsche und amerikanische Soldaten sichern die Einnahmequellen der Taliban und sorgen somit dafür das sich die Taliban immer mit Waffen versorgen können.

Zitat:
Amerikanische Marines müssen in Afghanistan die Heroin-Plantagen der Taliban bewachen
Es ist bekannt, dass die im Norden Afghanistans stationierten deutschen Soldaten die Mohn-Plantagen der afghanischen Bauern nicht zerstören dürfen. Der Auftrag der deutschen Soldaten lautet schlicht, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Von Rauschgiften und Mohnplantagen steht nichts in ihrem Auftrag. So schauen die deutschen Soldaten denn weg, wenn sie riesige Mohnfelder sehen. Bei den Amerikanern war das bislang anders. Aber auch das hat sich nun nach offiziellen Angaben geändert ...
http://info.kopp-verlag.de/newsletterbei...Hash=6f6bbd47ab