Daniel
Ich finde das Vorgehen der GDL völlig legitim und stößt auf mein Verständnis. Die Volkswirtschaft sollte uns in diesem Zusammenhang nicht kümmern, den Mehdorn kümmert sie erst recht nicht. Ihn interessiert nur der Profit.
Wer den Bericht über die Zeitungswerbung der Bahn kennt weiß wovon ich rede. Da wird lieber Deutschlandweit eine einseitige Werbung in den Zeitungen geschallten, die wieder ein ordentliches Sümmchen verschlingt, als sich mit der GDL an einen Tisch zu setzen.
Scheinbar müssen die Herren doch erst wieder mal Nachhilfe erhalten, wer ihren Reichtum finanziert.
Spezi
Die Zeitungsannonce soll mindestens 200.000 Euro gekostet haben.
Zitat: |
Schon im ersten Satz der Anzeige wird versucht, die Leute für dumm zu verkaufen. „Wir sind bereit, über vieles zu reden, während Sie (gemeint ist Manfred Schell) sich seit Monaten jeglicher Verhandlung verweigern.“ „Reden und verhandeln sind nämlich zwei völlig verschiedene Paar Schuhe“, so Schell. Bei Verhandlungen besteht ein konkretes (verhandlungsfähiges) Angebot, über das eben verhandelt wird. Die GDL hat mehrfach erklärt, dass sie über das bisherige Angebot der DB nicht verhandeln wird. Die Bahn bietet der GDL angeblich zehn Prozent mehr Gehalt. Dahinter verbirgt sich nicht anderes als der Tarifabschluss mit der Tarifgemeinschaft Transnet/GDBA (TG) mit 4,5 Prozent mehr Lohn ab 2008 und eine Erhöhung der Arbeitszeit von 41 auf 43 Stunden, die dann netterweise vergütet werden soll. |
Der will nur die Bevolkerung gegen die GDL aufbringen, dass wird ihn aber sicher nicht gelingen.
holgersheim
Aufruf an ALLE
Wir haben uns kurzfristig entschlossen heute (16. November 2007) die Kollegen der GdL bei Ihrem Streik zu unterstützen.
Wir treffen uns ab 16.00 Uhr vor dem Haupteingang Hauptbahnhof Gera.
Auch wenn ihr nur kurz kommen könnt, dann kommt. Die Kollegen brauchen auch jede Menge moralische Unterstützung.
Brings, wenns geht, Transparente und Fahnen mit oder so.
Solidarische Grüße
Holger Dorrenburg
ISG Gera
carlos
Die Bahn hat keine andere Möglichkeit mehr als hart zu bleiben und das finde ich gut so. Meinetwegen kann der Streik noch andauern, ich bin in der Logistikbranche tätig und danke Herrn Schell für unseren Auftragszuwachs. Die verlorenen Einnahmen holt sich die Bahn sowieso durch Investitions- und Personalkostenkürzungen wieder.
D.Wetstein
Solidarität mit den Lokomotivführern! Endlich mal wer, der sich traut zu kämpfen und den den Mund aufzumachen, gegen die Mißstände bei der zerschlagenen Staatsbahn.
Michel
Zitat: |
carlos hat am 16. November 2007 um 16:09 Uhr folgendes geschrieben:
Die Bahn hat keine andere Möglichkeit mehr als hart zu bleiben und das finde ich gut so. Meinetwegen kann der Streik noch andauern, ich bin in der Logistikbranche tätig und danke Herrn Schell für unseren Auftragszuwachs. Die verlorenen Einnahmen holt sich die Bahn sowieso durch Investitions- und Personalkostenkürzungen wieder. |
...und wie werden die Personalkosten am besten gekürzt? Richtig: Indem Personal entlassen wird. Verlorene Einnahmen wird man sich dann auch über neue Fahrpreiserhöhungen zurückholen. Danke, ihr Lokührer!
D.Wetstein
Nein so kann man das nicht sehen. Ich selbst bin sehr gut mit einem Experten in Sachen Eisenbahn bekannt. Der Bahnvorstand arbeitet alles andere als wirtschaftlich und schmeißt Geld anderenortes nur so heraus. Siehe überflüssiger Protzbau Berlin Hauptbahnhof vormals Lehrter Bahnhof. Siehe Protzbau neuer Hauptbahnhof Erfurt. Hierzu ein Beispiel: Hier flogen 2003 fast nagelneue Oberleistungsmaste samt Isolatoren auf den Müll, die man erst 2001 oder 2002 aufgestellt hatte. Zuganzeigen ebenso. Und und und. Um 2000 flogen erst 1991/92 für meherer Millionen vollmodernisierte Diesellokomotiven der Reihe 229 in Erfurt in den Schrott. Gerade 8 Betriebsjahre, die Kosten niemals eingefahren. Abertausende Reichsbahnlokomotiven der Baujahre 1967 bis 1980 flogen auch raus, die rochen nach DDR, also weg. Miliardenverluste. Darüber aber spricht niemand. Die Lokführer trifft keine Schuld.
gastli
Das Blog "
MeinParteibuch" übrigens eine absolute Empfehlung schreibt:
Zitat: |
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee - nein, der heißt nicht wegen der Sexorgien im Leipziger Rathaus Verkehrsminister - hat sich im Propaganda-Kampf von Bundesregierung, Massenmedien und Industrie-Lobbyisten gegen höhere Löhne für Lokführer und den Rest des deutschen Prekariats nun zu Wort gemeldet und “an beide Tarifpartner gewandt” gesagt, “der Eiertanz muss aufhören“.
Mein Parteibuch kann da nur zustimmen:
Hören Sie auf mit dem Eiertanz und treten Sie zurück, Herr Tiefensee, es reicht!
Zu den Gründen:
1. Sie sind Bundesverkehrsminister und damit als Vertreter der Eigentümerseite politisch verantwortlich für den durch das Ausbleiben von verhandelbaren Angeboten durch Bahnchef Hartmut Mehdorn verursachten Bahnstreik.
2. Sie sind als Bundesverkehrsminister dafür verantwortlich, dass das bundeseigene Unternehmen Deutsche Bahn AG sich anstelle Service vornehmlich mit Propaganda beschäftigt.
3. Sie hätten das milliardenschwere öffentliche Vermögen der Bahn bei der Bahnprivatisierung verramscht, wenn Ihnen der SPD-Parteitag nicht wenigstens teilweise in den Arm gefallen wäre
4. Angesichts dessen, dass der Bundestag hat heute eine Erhöhung der Abgeordnetendiäten um 9,4% auf 7668 Euro im Monat beschlossen hat, ist die Verweigerung von zielführenden Tarifverhandlungen mit der GDL ein unerträglicher Zynismus.
5. Wegen der Betrügereien bei bfb, Zentralstadion und anderswo,für die Sie in Leipzig zumindest die politische Verantwortung tragen, hätten Sie erst gar nicht Minister werden dürfen.
Manfred Schell und seine Lokführer kämpfen für alle, die hart arbeiten und dafür trotz voller Kassen einen Hungerlohn bekommen. Sie mögen den Bahnstreik solange fortsetzen, bis ihre Forderungen erfüllt sind und sie finden dafür in der deutschen Bevölkerung im Gegensatz zur SPD eine breite Zustimmung. |
Das kann ich unterschreiben.
Herasun
Zitat: |
Daniel hat am 16. November 2007 um 15:09 Uhr folgendes geschrieben:
Ich finde das Vorgehen der GDL völlig legitim und stößt auf mein Verständnis. Die Volkswirtschaft sollte uns in diesem Zusammenhang nicht kümmern, den Mehdorn kümmert sie erst recht nicht. Ihn interessiert nur der Profit.
Scheinbar müssen die Herren doch erst wieder mal Nachhilfe erhalten, wer ihren Reichtum finanziert. |
Herasun
Zitat: |
gastli hat am 16. November 2007 um 18:32 Uhr folgendes geschrieben:
Manfred Schell und seine Lokführer kämpfen für alle, die hart arbeiten und dafür trotz voller Kassen einen Hungerlohn bekommen. Sie mögen den Bahnstreik solange fortsetzen, bis ihre Forderungen erfüllt sind und sie finden dafür in der deutschen Bevölkerung im Gegensatz zur SPD eine breite Zustimmung. |
Zitat: |
gastli hat am 16. November 2007 um 18:32 Uhr folgendes geschrieben:[size=9]
Das kann ich unterschreiben. |
Ich auch, und ich füge ein allseits bekanntes Zitat hinzu:
"Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will!"
Mein Wunsch für die Lokführer:
Ganz viel der notwendigen Kraft und weiterhin Durchhaltevermögen auf dem Weg!!!
birke
Es würde mich schon freuen, wenn die Lokführer gewinnen würden und Mehdorn bei der Gelegenheit verschwindet. Wenn ich an die Frechheit denke: Bodewig oder ich, da hätte Schröder ihn schon gehen lassen sollen.
Allerdings sollte die GDL so schlau sein, es nicht durch fehlende Kohlenzüge zum Energieausfall kommen zu lassen, denn die Folgen wären im Winter dramatisch. Hatten wir ja schon: erfrorenes Vieh, eingefrorene Heizungen, geplatzte Wasserrohre u.s.w. Dann würde die Stimmung gewaltig kippen.
gerassimov
Zitat: |
carlos hat am 16. November 2007 um 16:09 Uhr folgendes geschrieben:
Die Bahn hat keine andere Möglichkeit mehr als hart zu bleiben und das finde ich gut so. Meinetwegen kann der Streik noch andauern, ich bin in der Logistikbranche tätig und danke Herrn Schell für unseren Auftragszuwachs. Die verlorenen Einnahmen holt sich die Bahn sowieso durch Investitions- und Personalkostenkürzungen wieder. |
So, so? Hart soll die Bahn also bleiben. Aber was wäre die Bahn ohne ihre Weichen?
Die Lokführer können sich leider nicht selbst ihre Bezüge anpassen. Das wäre doch mal ein Streikziel! Macht's wie unsere Volkvertreter!
Der hochnäsige Herr Mehdorn wird sich bald auch in der Provinz nach einer popeligen Stelle in der Logistikbranche umschauen müssen. Da geht das Stühlerücken dann so richtig los, @carlos. Aber du findest auch nochmal was anderes.
Simson
Zitat: |
LOKFÜHRER-ULTIMATUM
Gewerkschaft droht schon mit nächstem Streik
Es ist der schlimmste Bahnstreik in Deutschlands Geschichte. Doch noch vor seinem Ende kündigt die GDL die nächste Eskalation an: Wenn der Konzern bis Montag nicht nachgibt, droht ein unbefristeter Arbeitskampf - hinter den Kulissen läuft die Geheimdiplomatie für eine Last-Minute-Einigung.
...
Vielleicht kommen sich beide Seiten aber schon am Sonntagabend näher - beim Showdown im Fernsehen. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale und GDL-Chef Manfred Schell werden als Gäste der ARD-Sendung "Anne Will" erwartet.
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weiter im
SPIEGEL ONLINE-Artikel vom 16.11.207
carlos
Zitat: |
Da geht das Stühlerücken dann so richtig los, @carlos. Aber du findest auch nochmal was anderes. |
@gerassimov
Versteh ich nicht, was soll ich anderes finden?
kritiker
es kommen immer mehr dahinter, was falsch und was richtig ist!
nun müssen sich nur noch die "großen gewerkschaften" an ihre aufgabe erinnern!
klickst du hier
bis dann
Simson
Zitat: |
Simson hat am 16. November 2007 um 21:59 Uhr folgendes geschrieben:
Vielleicht kommen sich beide Seiten aber schon am Sonntagabend näher - beim Showdown im Fernsehen. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale und GDL-Chef Manfred Schell werden als Gäste der ARD-Sendung "Anne Will" erwartet.
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Gerade lief die Sendung mit GdL-Chef Manfred Schell, DB-Personalvorstand Margret Suckale, Transnet-Chef Norbert Hansen, dem Mediator im Tarifstreit, Kurt Biedenkopf, und Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser. Es war interessant anzusehen, wie der Tarifkonflikt aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wurde. In einem kurzen Moment schimmerte mal der Eindruck durch, Herr Schell wolle als Arbeiterführer für ganz Deutschland in Erscheinung treten. Und am Ende stand der erneute Versuch von Margret Suckale und Norbert Hansen, Manfred Schell und seine GdL zurückzuholen ins Boot der Deutschen Bahn AG und an den Verhandlungstisch. Mein Gefühl sagt mir, er und seine GdL wird früher oder später dorthin zurückkehren müssen und er spürt das inzwischen auch selbst. Nur dort wird sich etwas Konkretes erreichen lassen und kann auch erreicht werden. Die andere Alternative wären unbefristete Streiks der GdL in allen drei Bereichen der Deutschen Bahn (Güter-, Fern- und Regionalverkehr). Die kann die GdL auch durchführen, wenn sie sie will, und dann werden wir sehen, wo sie enden. Mit der Zick-Zack-Taktik wechselnder Ankündigungen und dann jeweils bis zum Freitag oder Samstagfrüh zu streiken, um dann am Wochenende wieder zu fahren und stehengebliebene Güterzüge mit entsprechenden Wochenendzuschlägen zu bewegen, muß nun langsam mal Schluß sein. Die GdL muß sich nun langsam mal entscheiden, ob sie mit allen Konsequenzen streiken oder aber verhandeln will. So kann es jedenfalls bis in alle Ewigkeit nicht weitergehen. Meine persönliche Schlußfolgerung aus den Abläufen der letzten Monate und der heutigen Sendung ist die Empfehlung "Herr Schell, kehren Sie zurück an den Verhandlungstisch!"
Donna
und meine persönliche meinung: 140000 euro im monat! donna-wetter, frau suckale, da wird doch hoffentlich noch etwas mehr bei rauskommen als öffentlichkeitswirksam tränen zu vergießen. mit diesem gehalt läst sich schön über die "armen pendler" schwadronieren. aber immerhin, ein paar leute erreicht sie mit dieser masche ja ...
carlos
33.000 im Jahr für die Lockführer plus Zulagen, Respekt das verdienen viele nicht im Osten.
Donna
Zitat: |
carlos hat am 19. November 2007 um 08:15 Uhr folgendes geschrieben:
33.000 im Jahr für die Lockführer plus Zulagen, Respekt das verdienen viele nicht im Osten. |
das hängt vielleicht mit der verlokenden ausbildung der logführer zusammen.