gastli
Ich finde diese abartige Hetze gegen die Gewerkschaft der Lokführer GDL zum kotzen. Die Einlassungen von Seiten der anderen "Bahngewerkschaften" lassen sich nicht mehr in Worte fassen. Man sieht teilen und herrschen klappt wieder wunderbar.
95% der Lokführer wollen diesen Streik. Dieses Signal ist beispielgebend. Es werden in allen Branchen 95% gebraucht.
Generalstreik jetzt !
mausi
Hansen, Chef von Transnet , ist gleichzeitig Vizechef des Aufsichtsrats des Bahnkonzerns.
Was erwartet man von einem Lobbyist des Kapital ?
Vor einer Woche hat er noch eine Unterschriftenkampagne gegen die GDL innerhalb der Belegschaft initiiert und jetzt beschwert er sich über die zunehmende "Verrohung kolllegialer Sitten". Mit solchen Aktionen beginnt man damit.
nameless
Gericht pfeift auf das Grundgesetz
Heute leistete auch die Justiz ihren Beitrag zum rasanten Talfahrt der Republik in einen faschistischen Polizeistaat. Soeben verbot der Arbeitsgericht Nürnberg (0911/9282719) einen Streik der Lokomotivführer und ihrer Gewerkschaft - und zwar gleich in ganz Deutschland.
Begründung: dieser Streik sei schädlich für "die deutsche Volkswirtschaft"
Grundgesetz Artikel 9, Absatz 3:
"Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden"
gastli
Das bedeutet das das Streikrecht ausgehebelt wird.
Selbst wenn dieses Schandurteil wieder aufgehoben wird, ist in Zukunft damit zu rechnen, das kein Streik mehr möglich sein wird, oder nur nach jahrelangen Prozessen. Dieses Gericht kann kein Urteil im Namen des Volkes, sondern nur im Namen des Großkapitals sprechen. Keinem dieser Richter glaube ich ihre richterliche Unabhängigkeit. Ich halte diese Richter für gekauft und ich halte das für typisch in diesem Staat.
Wollen wir denen wirklich unser Land überlassen.
Ich will das nicht.
Jetzt hilft nur noch ein Generalstreik.
ChrisMcD
Seltsam das auf
www.bahn.de/aktuell steht irgend wie was anders... *grübel* also wenn Montag doch gestreikt wird habe ich ein Problem -.- denn ich habe da in Leipzig ein Bewerbungsgespräch... aber bei mein Glück streiken die und ich bin sitzt Naunburg oder Weißenfels fest und kann das Bewerbungsgespräch vergessen

naja Abwarten und

trinken.
gastli
Ich war gerade wieder auf der Suche nach bestehenden Parallelen der heutigen vorfaschistischen Politik mit der der 30er Jahre und habe passend zu diesem Thema hier dieses Gedicht gefunden.
Zitat: |
Eisenbahnerstreik
Unnötig.
Aber ohne jedes Recht.
Die Frau, die Kinder wollen Schuhe.
Wißt ihr, wie solcher Dienst den Körper schwächt?
Tag-, Nachtschicht und das bißchen Ruhe.
Ja, standet ihr schon mal am Führerstand?
Der Kessel glüht - es ziehn die Winde.
Heiß-kalt, kalt-heiß wird seine Führerhand . . .
Wo ist sein Sinn! Bei seinem Kinde?
Wo ist sein Sinn? Die Augen spähn: »Fahrt frei!«
Er darf nicht einen Griff versäumen.
Er sieht das Vorsignal und Weiche III -
Ihr könnt auf weichen Polstern träumen,
Wollt ihr nicht sichere Fahrt durch euer Land?
Wie soll der Dienst tun mit den Sorgen?
Zweihundert Leben in der einen Hand -
und dieser Hand will keiner, keiner borgen?
Er hats nicht leicht der Mann vom Flügelrad.
Stets droht der Tod. Er soll nicht ein Mal fehlen.
Ihr tuts für euch. Macht seine Kinder satt!
Wer fünf Milliarden für die Reichswehr hat:
der darf uns nichts von Sparsamkeit erzählen!
Autorenangabe: Theobald Tiger
Ersterscheinung: Die Weltbühne, 09.02.1922, Nr. 6, S. 149 |
Adeodatus
Einfach einmal diese Artikel lesen hier schon einmal eine Leseprobe
Zitat: |
Wenn in den nächsten Tagen die Züge still und die Passagiere auf den Bahnsteigen stehen, dann könnte sie Hartmut Mehdorn eigentlich mit Transparenten begrüßen: Willkommen in Europa! zum Beispiel, oder auch: Willkommen bei der Börsen-Bahn! Aber so ehrlich wird der Bahnchef nicht sein, dass er seinen Kunden offen sagt: Der Streik der Lokführer belegt ein weiteres Mal das Ende eines Sozialmodells. Und dieses Ende hat Mehdorn durch seine Privatisierungsstrategie mit betrieben.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/p...?em_cnt=1186407
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Zitat: |
Denn die Ziele, für die gestreikt wird, sind ebenso richtig wie bei der ersten Streikwelle vor einigen Wochen. Das Gehalt der Lokführer ist angesichts ihrer Verantwortung zu gering. Die Forderung der Lokführergewerkschaft GDL nach einer Anhebung um 31 Prozent klingt zwar maßlos, das muss sie aber auch sein, wenn am Ende deutlich mehr als 1.500 Euro netto Monatslohn herauskommen sollen. Wenn sich die großen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA in ihren Tarifrunden mit einem geringeren Zuschlag zufriedengegeben haben, ist das ihr Problem. Der GDL steht es nach wie vor frei, um deutlich mehr Lohn für ihre Mitarbeiter zu kämpfen.
http://www.taz.de/index.php?id=digitaz-a...cache=1&type=98
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Und ein Artikel über die böööööööööööse Gewerkschaft und die maßlosen Lokführer
soll natürlich nicht fehlen, hier wird von einem Forschungsinstitut einseitig Partei ergriffen (soweit zur Unabhängigkeit solcher Einrichtungen)
Zitat: |
Ein Streik der Lokführer wird Unternehmen viel Geld kosten, sagt das Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Dessen Expertin Claudia Kemfert erklärt im FR-Interview, wenn alle Güterzüge stehen, wären zwei- bis dreistellige Millionenbeträge pro Tag fällig. In der Produktion könne es Ausfälle geben. Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
http://www.fr-online.de/_inc/_globals/pr..._ref=/top_news/
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nameless
Die neueste Rechtsprechung bringt mich auf eine Idee.
Ich möchte hiermit den deutschen Gerichten folgende neue Urteilsformeln vorschagen.
Die alte Formel "Im Namen des Volkes" ändern in:
Im Namen der deutschen Wirtschaft
Im Namen der Kapitalisten und internationalen Geldmärkte
Gegen die nutzlosen Schmarotzer, die fiesen
Zur Ausbeutung des deutschen Volkes
Zur Unterdrückung von Bürger- und Arbeitnehmerrechten
Das deutsche Volk ist uns scheißegal, solange unser Einkommen stimmt
Halt’s Maul, dummer deutscher Michel!
Heil, Kapitalismus!
gastli
Was soll man zu den letzten Urteilen sagen.
Es ist den deutschen Gerichten schwerstens zu empfehlen sich an die Verfassung zu halten. Ansonsten tritt hier ein gewisser Fall ein:
Artikel 20 Grundgesetz:
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist."
Ich setz mich hier mit auf die Schienen, Ihr Bastarde, damit das mal klar ist.
kritiker
Zitat: |
Original von nameless
...
Halt’s Maul, dummer deutscher Michel!
Heil, Kapitalismus! |
dein wunsch ist doch schon in erfüllung gegangen! diese paar aufrechten, die noch auf der straße den mund aufmachen, werden diese "RECHTEN-sprecher" auch bald weggeschlossen haben(aber nur damit sie den sachlafenden michel nicht wecken)

!
denk ich an deutschland, bei der nacht...
bis dann
Herasun
Zitat: |
Original von ChrisMcD
Kann gut sein, nur habe ich keine 800€ für einen Führerschein geschweige denn für ein Auto und Oma und Opa habe ich auch keine mehr die mir das vlt bezahlt hätten. |
Das würde auf die Kürze der Zeit ohnehin nicht helfen.
Aber bestimmt gibt es doch Bekannte, Kumpels, Freunde, die dich an dem Tag chauffieren würden?
Manno...., da geht doch was!?
Die Streikenden bei der Bahn für ein geplatztes Vorstellungsgespräch verantwortlich zu machen, ist mit Sicherheit der falsche Schluß.
Ich bin jedenfalls begeistert vom Mut und vom Durchhaltevermögen der Lokführer und ihrer Gewerkschaft!
Vor allem wünsche ich ihnen Kraft im Kampf gegen die schmarotzenden und blutsaugenden Parasiten in den Vorständen und gegen die Abhängigen an den
Gerichten!
ChrisMcD
Zitat: |
Original von Herasun
Das würde auf die Kürze der Zeit ohnehin nicht helfen.
Aber bestimmt gibt es doch Bekannte, Kumpels, Freunde, die dich an dem Tag chauffieren würden?
Manno...., da geht doch was!? |
Tja, die Leute die ich kenne Wohnen in Gera und ich Laucha/Unstrut 80 km von Gera entfernt (erst Anfang des Jahren umgezogen) und natürlich mach ich die Lokführer dafür Verantwortlich, denn ich werde auch zu Verantwortung gezogen und das von der Arbeitsagentur
mausi
Da musst du dich schon entscheiden welchen Lokführer du meinst. Es kann nur einer den Zug fahren der fahren würde wenn er fährt.
Aber glaub es mir die Lokführer trifft keine Schuld. Dieser allgemein vermittelte BILDungsstand ist falsch.
gastli
Auch die Satirezeitschrift "Titanic" widmet sich den Thema.
Zitat: |
Bahnstreik verboten – Spinnen die denn total?!
Jetzt schlägt’s dreizehn: Ganz Deutschland ist solidarisch, fiebert dem Lokführer-Streik entgegen, freut sich aufs gemütliche Daheimbleiben – da verbietet das Arbeitsgericht Nürnberg den Streik! Begründung: Nackte Willkür. Bzw.: Das Kapital will es so!
Wir verraten, was jeder einzelne tun kann, um trotzdem für streikähnliche Verhältnisse und massive Verspätungen zu sorgen:
* Am Bahnsteig: Lange Abschiedsküsse, Tür dabei offenhalten; mit ganz viel Gepäck einsteigen, sich für jedes einzelne Gepäckstück der Hilfe älterer, gebrechlicher Mitbürger versichern; den Zugbegleitern die Pfeife entwenden und auf die Gleise werfen
* Im Abteil: Mit den Mitreisenden Lieder einüben ("Alle Räder stehen still / Wenn dein starker Arm es will"), dabei vielsagend auf die Notbremse deuten
* Am Bahndamm: Sich als spielendes Kind verkleiden, neben den Gleisen herumtollen |
Simson
@ Herasun:
Dein Wunsch erscheint aus Deiner eigenen Perspektive heraus gesehen widersprüchlich. Wenn Chris mit seinem Vorstellungsgespräch Erfolg hätte, würde er aus Deiner Sicht heraus lohnabhängiger Beschäftigter bzw. Ausgebeuter im kapitalistischen System werden.
Die hier im Forum ständig ergehenden Appelle hinsichtlich Augenaufgehen, Micheln, Faschisierung, Revolution, Generalstreik, und, und, und ... als Äußerungen von nach der Wende noch übriggebliebenen Klassenkämpfern sind wirklich langweilig.
Versuche aufklärerischer inhaltlicher Diskussionen mit Dir und Gleichgesinnten sind ja leider zum Scheitern verurteilt.
Also macht hier weiter so und suhlt euch weiterhin erwartungsvoll im eigenen Zustand.