Außenwirkung der Geraer Pleite ist fatal

Meta
Aus dem Gebiet das heute zur Stadt Gera gehört sind ~60.000 Menschen abgewandert, das sind 40% der Bevölkerung welche Gera in kurzer Zeit verloren hat.
Wenn die jetzt noch Arbeitslosen und Kinder die ins erwerbsfähige Alter kommen noch abwandern dann wird Gera noch ca. 80.000 Einwohner haben. Was sich hier abspielt ist ein Genozid schlimmsten Ausmaßes.
Siehe:
http://www.statistik.thueringen.de/daten...=km000321%7C%7C

Die Pleite der Stadtwerke ist eine Folge davon. Ein Bevölkerungsgenozid dieses Ausmaßes ist fatal, das gibt es nicht einmal in Kriegsgebieten dieser Erde. So sehen Länder nach einem Wirtschaftskrieg durch die Einführung falscher Lohn-, Preis- und Währungssysteme aus. Dafür benötigt man nicht einmal Waffen.

Die ostdeutsche Bevölkerung inklusive Westberlin wird 2020 ~ noch 10 Mio. betragen und das trotz Einwanderung, welche eine zusätzliche Kostenbelastung für die Region darstellt und den politischen finanziellen Handlungsspielraum immens einschränkt.
Habe jetzt leider keine Zeit dieses mit Zahlen zu belegen, versucht bitte diese zu recherchieren.
http://www.stiftung-marktwirtschaft.de/u...olitik_1994.pdf
http://www.focus.de/politik/deutschland/...aid_931131.html
Adeodatus
Zitat:
Die Wismut stellte einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor in der Region Gera dar


@ Moon ein Wirtschaftsfaktor war auch zu DDR Zeiten ein Betrieb der Gewinne erwirtschaften konnte bei der Wismut war das nie der Fall im Gegenteil sie hat nur Kosten verursacht. Tatsächliche Wirtschaftsfaktoren in der Stadt waren die Wema Union, die Textima, das Kompressorenwerk , der Modedruck, die Kammgarn*******eien, die Teppichfabrik und nicht zuletzt die Rindermast, alles Betriebe die auch auf dem westlichen Märkten Devisen erwirtschafteten diese Liste läst sich noch weiter fortführen aber schon an den aufgeführten kannst Du erkennen das die Wirtschaft in der Stadt nicht durch die Wismut geprägt wurde auch wenn in manchen Zeitungen gern der Eindruck erweckt wird.

Zitat:
eine Vielzahl an kulturellen und sportlichen Einrichtungen die, wenn die Wismut nicht gewesen wäre, nie in dieser Grössenordnung in Gera gebaut wurden wären.


Auch das ist falsch, nehmen wir einmal das Stadion der Freundschaft, das wurde von 1952 bis 1955 errichtet und zwar zum größten Teil aus den Abrissschutt des Schlosses Osterstein, die Leistung der Wismut bestand darin den Schutt vom ehemalige Schloss an die Baustelle zu fahren.

Was meinst Du mit kulturellen Einrichtungen die es ohne die Wismut nicht gegeben hätte?

Also das mit den Sternchen soll Kammgarnsp_innerreien heißen!! Hier war die Automatische "Zensur" wohl ein wenig übermotiviert.
gastli
Zitat:
Meta hat am 26. Juli 2014 um 08:50 Uhr folgendes geschrieben:
Aus dem Gebiet das heute zur Stadt Gera gehört sind ~60.000 Menschen abgewandert, das sind 40% der Bevölkerung welche Gera in kurzer Zeit verloren hat.
Wenn die jetzt noch Arbeitslosen und Kinder die ins erwerbsfähige Alter kommen noch abwandern dann wird Gera noch ca. 80.000 Einwohner haben. Was sich hier abspielt ist ein Genozid schlimmsten Ausmaßes.


Na, na, na.
Genozid ist wohl einige tausend Kilometer über das Ziel geschossen.
Moon
Adeodatus, Du willst hier die Wismutabhänigkeit der Stadt kleinreden ... keine Ahnung warum, aber mach nur. Nur noch eins zum Thema, dann kümmert euch wieder um eure finanz. Pleite:

Zitat:
Adeodatus hat am 26. Juli 2014 um 11:39 Uhr folgendes geschrieben: ...
Zitat:
eine Vielzahl an kulturellen und sportlichen Einrichtungen die, wenn die Wismut nicht gewesen wäre, nie in dieser Grössenordnung in Gera gebaut wurden wären.


Auch das ist falsch, nehmen wir einmal das Stadion der Freundschaft, das wurde von 1952 bis 1955 errichtet und zwar zum größten Teil aus den Abrissschutt des Schlosses Osterstein, die Leistung der Wismut bestand darin den Schutt vom ehemalige Schloss an die Baustelle zu fahren. ...

... und wie hiess denn der Verein der im Stadion spielte? Wer hatte in jeder sportlichen Förderung der Stadt (einschliesslich beim Radfahren und Boxen) die Finger mit im Spiel? Augenzwinkern

Zitat:
Adeodatus hat am 26. Juli 2014 um 11:39 Uhr folgendes geschrieben: ... Was meinst Du mit kulturellen Einrichtungen die es ohne die Wismut nicht gegeben hätte? ...

Haus der Kultur, Bergarbeiterkulturhaus .....
Adeodatus
Zitat:
Du willst hier die Wismutabhänigkeit der Stadt kleinreden ...


Nein das will ich nicht weil es diese so nie gegeben hat, Gera hatte sich auch ohne Zutun der Wismut entwickelt das im Baugeschen auch Teilbetriebe der Wismut AG beteiligt war war nichts anderes als das es zu DDR Zeiten üblich war alle möglichen Baukapazitäten auszuschöpfen. Die von der Wismut erbrachten Leistungen wurden bezahlt wie bei jedem anderem unternehmen auch, jedoch wurden die meisten Bauleistungen vom Kombinat STGB, in Zusammenarbeit mit dem Wohnungsbaukombinat ausgeführt !

Zitat:
Bergarbeiterkulturhaus .....


Das ist Baujahr 1908, und wurde nach dem 2. WK vielseitig genutzt ab den 60er Jahren dann als "Bergarbeiterkulturhaus".

Zitat:
Haus der Kultur


Wurde von 1977 - 1981 im Zuge der Umgestalltung des Stadtzentrums aus Staatlichen Geldern errichtet und hatte nichts mit der Wismut zu tun.

Zitat:
und wie hiess denn der Verein der im Stadion spielte? Wer hatte in jeder sportlichen Förderung der Stadt (einschliesslich beim Radfahren und Boxen) die Finger mit im Spiel?


Ja das war "Wismut Gera" aber deswegen war das Stadion nicht eigentum der Wismut.
Meta
Hallo gastli, was gehört denn bei Ihnen zu den Lebensgrundlagen?
Wann beginnt bei Ihnen die Vertreibung durch Entziehung der Lebensgrundlagen - Exitus? Wie sehen die Menschenrechte die Existenzprobleme in Ostdeutschland?
Vertreibung durch Zerstörung der Existenzgrundlagen ist auch ein Verbrechen gegen die Menschenrechte.
Suche: Vertreibung Zerstörung Existenzgrundlage
Moon
Danke Adeodatus, mit Dir macht diskutieren Spass. Top
Käptn Blaubär
Dieses unqualifizierte, vor Unwissenheit strotzende Geschwafel das er von sich gibt nennt er Diskussion.
Unser Moon. Immer einen Scherz auf den Tasten.
Oder einen Zott(igen) Zoten.
FelixKaiser
Bin gerade aus dem Urlaub, hab das hier mal überflogen, ein Bekannter hatte mich auf den Beitrag im MDR aufmerksam gemacht. Alles in allem mangelt es erst einmal an Transparenz. Beispielsweise die Einflechtung der EGG im Stadtwerkekonzern, die einen sagen die Hälfte der Gewinne fließe an GDF Suez, alle Schulden habe die Stadt. Auf Nachfrage wurde mir allerdings erklärt, GDF Suez erhalte nur überschüssige Gewinne, aber maximal 49,9%. Soll heißen, Gewinne die noch übrig bleiben, nachdem alle Verluste innerhalb der Holding ausgeglichen wurden. Würde bedeuten, GDF Suez hat Anteile gekauft, aber nie auch nur einen Cent Gewinn gesehen. Wie es nun richtig ist, dafür müssten die Verträge alle öffentlich werden.

Beschämend finde ich das Halbwissen des Herrn Porst. Das was er weiß und dazu sagt, das ist ja in Ordnung. Aber seine Wissenslücken füllt er mit Mutmaßungen, das ist nicht in Ordnung. Ihm folgen aber dem Neues Gera nach auch andere Mitstreiter der Bürgerschaft. Ja es ist richtig, dass im Wesen der Verkehrsplanung ein Straßenbahnsystem erst ab einem Einzugsbereich von 150-200 Tausend Einwohnern als wirtschaftlich erachtet wird. Aber das ist nur ein grobes Maß für Flächen. In Gera aber konzentriert sich die Straßenbahn entlang eines Tals mit genügend Bevölkerungsdichte. Zudem darf man nicht nur die Einwohner Geras betrachten. Schließlich sind nicht nur die Stadtbuslinien Zubringer zum städtischen Nahverkehrsnetz, sondern viel mehr auch die (über-)regionalen Buslinien von RVG, PRG, OVS, THÜSAC usw. Im Verbund betrachtet sind sogar Verbindungen der Nahverkehrszüge von Bedeutung für den Erschließungsraum. Gera hat eben auch viele Einpendler.

Nach meinen bisherigen Erfahrungen kann ich allen nur mal raten einen Blick nach Brandenburg zu werfen. Auch dort ist der Druck auf die Kommunen groß. Aber das Land lässt seine Kommunen nicht hängen. Dort wo es fehlt werden Städte und Gemeinden nicht an die Wand gedrückt und zu unpopulärem Sparwahn genötigt, sondern erhalten Landeshilfen um kommunale Investitionen zu realisieren. Das ist wesentlich nachhaltiger als den Investitionsstau zu maximieren. Man lese sich die Empfehlungen der Wirtschaftsprüfer hier durch: Strom und Gas teurer machen - ja würde funktionieren, wenn jeder der Strom und Gas aus dem städtischen Netz auch bei der Stadt bezahlen würde. Der Zug aber ist mit der Liberalisierung abgefahren. Austritt aus dem VMT um die Fahrpreise für Bus und Bahn eigenmächtig zu erhöhen? Pendler würden zurück auf Fahrgemeinschaften und PKW wechseln, schlicht weil es mangels Verbund einfach billiger ist. Und in der Stadt würde nur noch fahren wer wirklich muss.

An der Stelle nochmal ein Blick nach außerhalb: Berlin/Brandenburg haben einen der modernsten und wirtschaftlichsten Nahverkehre im Bundesgebiet aufgebaut. Alle arbeiten miteinander und nicht gegeneinander. Es gibt einen einheitlichen Tarif, der Bus, Straßenbahn und Nahverkehrszüge landesweit einbezieht. Eine Tageskarte über 5 Tarifzonen kostet 7 Euro (hier gut das doppelte). Alles ist vertaktet und aufeinander abgestimmt. So muss das laufen! In Sachsen ist es ähnlich, aber nicht ganz so prima. Statt wie in Thüringen oder Sachsen Anhalt gibt es nicht einen der für Nahverkehr zu ständig ist, sondern gleich fünf Zweckverbände. Aber innerhalb der Verbände ist alles vereinheitlicht - auch die Tarife. Beispiel VVO in Plauen: Einzelfahrt 1.30, Tageskarte 3.40, Abendtageskarte ab 18:30 nur 1.50! Beispiel ZVON in Görlitz: Einzelfahrt 1.40, Tageskarte 3.00, Abendtageskarte ab 18:00 nur 1.50! Monatsabo übrigens auch nur 31 Euro. So bekommt man auch Leute in die Fahrzeuge! Nicht mit einem Preisniveau westdeutscher Ballungsgebiete! Schon gar nicht mit Forderungen nach noch höheren Tarifen! Und auch nicht mit Provinzdenken á la Schweinsburgistan! Das Land muss das Zepter in die Hand nehmen und sich an unseren ostdeutschen Nachbarn mal ein Vorbild nehmen. Nur so lassen sich die Millionen, die wir in Thüringen zur Verfügung haben, auch wirklich effektiv einsetzen und dann funktioniert das auch wieder mit dem GVB! Cottbus übrigens wie Gera ehemalige Bezirksstadt, kreisfrei mit umliegendem Kreis, organisiert für den Landkreis den Nahverkehr gleich mit. Da gibt es betrieblich keine Grenze, keine Barrieren. Da müssen wir auch hin!
Meta
Ich vermisse Ihre Wirtschaftlichkeitsbetrachtung.