Zitat: |
Pfiffikus hat am 05. März 2024 um 00:48 Uhr folgendes geschrieben:
Ginge es nicht ums Geld scheffeln, würde die Truppe nicht einen Stromspeicher, sondern einen relativ großen Boiler empfehlen, der immer dann von der Wärmepumpe aufgeheizt wird, wenn der Strom billig ist. |
Ginge es um ein herkömmliches Heizsystem, würde ich dir recht geben. Es handelt sich aber um eine Wärmepumpe, die am effizientesten ist, wenn sie 24/7 läuft. Sie wird immer so ausgelegt, dass sie ihre idealen Jahresarbeitszahl bei einem kontinuierlichen Betrieb mit Vorlauftemperaturen um die 30-40°C erreicht. Ständiges Takten ist für Wärmepumpen Gift und du wirst nicht lange Freude an der Anlage haben.
Ein riesiger Pufferspeicher ist deshalb nicht effizient, da dort das Heizwasser ständig an der Leistungsgrenze der Wärmepumpe (60-70°C) zwischengespeichert werden muss, um als Puffer zu fungieren. Je höher die Vorlauftemperatur ist, desto mehr Primärenergie muss die Wärmepumpe aufwenden, um die Umweltwärme durch Verdampfen und Kompression zu nutzen.
Du wirst bei 70 °C nie eine JAZ von 3-5 erreichen. Wohl eher eine von 1-2. Bei diesen Vorlauftemperaturen kannst du in deinen „Boiler“ gleich einen Heizstab hängen. Der ist günstiger und erfüllt den gleichen Zweck.
Allerdings stimme ich dir bei deiner Aussage zu, dass dieser Anbieter dort nur schnelles Geld verdienen wollen.
Ich rechne das fix an meinem Verbrauch durch.
Dieser Anbieter verkauft den Strom dort für 0,172 € je kWh, wenn man sich an den Anbieter bindet. Allein diese Abhängigkeit würde für mich schon nicht infrage kommen. Aber egal. Nehmen wir an, ich schließe dort so einen Knebelvertrag ab.
Momentan kostet mich mein Strom aufgrund minimalen Netzbezugs 0,35 € je kWh. Wenn ich jetzt den Verbrauch von 2600 kWh im Jahr der im Beispiel genannten Wärmepumpe zu meinem minimalen Netzbezug hinzuaddiere, erhalte ich auf dem freien Markt einen Tarif von 0,258 € je kWh ohne Zeit- oder Wärmepumpentarif.
Garantiert wird mir von diesem Anbieter ein Preis von 0,15 € bis 0,23 € je kWh für maximal 2000 kWh. Für wie viel Jahre? Keine Ahnung, denn das steht auch nicht auf der Seite. Was kostet der Strom ab einen Verbrauch von über 2000 kWh? Keine Ahnung, denn das steht auch nicht auf der Seite.
Da auf dieser Internetseite auch an keiner Stelle Preise für meine Region angegeben sind, muss ich vom schlechtesten Preis ausgehen. Das entspricht im ungünstigen Fall 0,23 € je kWh.
Das wäre eine Ersparnis von 70 € im Jahr.
Leider hat dieser Anbieter auch nirgendwo Preise für seine Wärmepumpen, Smartmeter und Stromspeicher angegeben. Deshalb habe ich im Netz günstige Varianten herausgesucht.
Separater Smartmeter zur zeitlichen Tarifbestimmung: 200-500 €
Separater Stromspeicher 8 kWh für Wärmepumpe: 4000-5000 €
Separate Steuerung: ???? €
Weitere zusätzliche Kosten: ???? €
Gehen wir vom günstigsten Szenario aus, falls dieser Anbieter nicht schon im zweiten Jahr die Preise erhöht:
200 € + 4000 € = 4200 € / 70 €/Jahr = 60 Jahre
Das bedeutet, dass sich die Kosten nach 60 Jahren amortisieren, wenn der Stromspeicher, Smartmeter und Wärmepumpe dieses Anbieters so lange durchhalten, was ich für sehr unwahrscheinlich halte.
Mag jeder für sich selbst entscheiden, ob es sich lohnt für diese "Ersparnis" eine Wärmepumpe mit einem Smartmeter und Speicher dieses Anbieters zu kaufen, oder sich lieber auf dem freien Markt beim Handwerksbetrieb seines Vertrauens ein transparentes Angebot machen lässt.