Busfahrer soll Lohn zurückzahlen

Adeodatus
Zitat:
Busfahrer soll Lohn zurückzahlen

Insolvenzverwalterin der Firma Schumann Reisen fordert vom Geraer Manfred Zink über 8300 Euro zurück. Er hätte wissen sollen, dass sein Arbeitgeber vor der Zahlungsunfähigkeit steht.

Triptis/Gera. Manfred Zink hat die Hoffnung aufgegeben, dass er seine ausstehenden Löhne oder wenigstens einen Bruchteil davon von der Insolvenzverwalterin der Oberpöllnitzer Firma Schumann Reisen ausgezahlt bekommt. Doch nun kam es noch schlimmer.

Der Geraer war von 1992 bis Oktober 2010, also bis zur Zahlungsunfähigkeit des in Oberpöllnitz ansässigen Reiseveranstalters, als Busfahrer tätig. "Meine Lohnforderungen belaufen sich auf einen fünfstelliger Euro-Betrag, auch die meiner Frau, die ebenfalls bei Schumann Reisen tätig war", erklärte der 60-Jährige. Doch statt einer Zahlungsankündigung bekam er vor wenigen Tagen eine Zahlungsaufforderung aus der Geraer Kanzlei der Insolvenzverwalterin Kerstin Jeska-Thorwart: Manfred Zink soll binnen weniger Tage gut 8300 Euro zurückzahlen. Dabei handelt es sich um Zahlungen zu Löhnen von November 2009 und Januar 2010 in Gesamthöhe von 3217"Euro, außerdem um 4000"Euro Erstattungen der vorverauslagten Reisekosten für Tankstellen, Restaurants, Schifffahrten und ähnliches, sowie über 1100 Euro Zinsen.

Quelle: Peter Cissek / 26.10.13 / OTZ


Ohne Worte!!!
Varmonom
Huch?

Ich dachte immer Zahlungen an Arbeitnehmern seien aus der Insolvenzmasse genommen?

Vor allem wüsste ich nicht wie der Busfahrer jemals die finanzielle Situation der Firma hätte einsehen können? Ich denke nicht, dass jemand ihn die Bücher sehen lassen hätte, selbst wenn er wollte.
Der Arbeitgeber hat dazu, meines Wissens nicht die Pflicht.

Verrückte Welt...
gastli
So etwas ist gängige Praxis.
Arbeitern soll es im Unrechtssystem nicht zu gut gehen.
Das erinnert an den Fall "Patrol", der für Schlagzeilen sorgte.
Adeodatus
Nun das Problem ist das die Arbeitnehmer recht schnell mitbekommen wie es um die Finanzen der Firma bestellt ist auch ohne Einsicht in die Bücher der Firma zu haben, sei es weil Lohnzahlungen unregelmäßig oder gar nicht erfolgen und/ oder die Kreditlinie bei Lieferanten nicht mehr besteht das heißt z.B. das Waren (oder in diesem Fall) Diesel nur noch gegen Barzahlung herausgegeben werden. Spätestens dann sollte der Arbeitnehmer nicht Blauäugig sein und sein Arbeitsverhältnis aus "wichtigem Grund" kündigen. Wer dies nicht erkennt und meint das dies nur vorübergehend sei dem passiert unter umständen genau das was dem Busfahrer hier droht.

Aber das nur am Rande denn es ist in meinen Augen eine Bodenlose Unverschämtheit das der Arbeitnehmer am Ende der Gelackmeierte ist und für das Unvermögen des Chefs haften soll. Diese Art der Haftung ist bekannt aber noch nicht eine Bundesregierung hat auch nur einen Finger gerührt diese Ungerechtigkeit zu beheben. Schnell reagieren die Regierungen wenn es darum geht die Rechte des kleinen Mannes zu beschneiden.