Die neuesten Horrormeldungen aus Gera

Meta
Nur mal so ganz nebenbei eine Frage:
Wäre es möglich gewesen den Geraer Südbahnhof zum Hauptbahnhof zu ernennen und den jetzigen Hauptbahnhof einfach Nordbahnhof zu nennen?

Wozu brauchte Untermhaus eine Straßenbahn?
Wozu musste eine neue Straßenbahn nach Zwötzen gebaut werden?
Ich frage mich wie kann man eine Straßenbahn nach Stadtregionen bauen welche aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht einmal 40 Jahre vorher eingestellt wurde, als das Verkehrsaufkommen infolge vieler Betriebe dort noch wesentlich höher war als im Planungszeitraum?
Das gleiche gilt auch für Zwötzen.
gastli
Zitat:
Meta hat am 02. Oktober 2014 um 10:44 Uhr folgendes geschrieben:
Nur mal so ganz nebenbei eine Frage:
Wäre es möglich gewesen den Geraer Südbahnhof zum Hauptbahnhof zu ernennen und den jetzigen Hauptbahnhof einfach Nordbahnhof zu nennen?


Meta sehr schön.

Da hab ich auch noch einen.

Nur mal so ganz nebenbei eine Frage:
Wäre es möglich gewesen Bonn in Berlin umzubenennen und umgekehrt?
Man hätte sich die horrenden Umzugskosten der Bundesregierung gespart.

Einen hab ich noch.

Nur mal so ganz nebenbei eine Frage:
Wäre es möglich gewesen Zwötzen in Lusan II umzubenennen?
Dann hätten sie sofort eine Straßenbahnanbindung gehabt. Zwar mit weiten Wegen zu den Haltestellen. Aber immerhin.
Meta
Sie machen sich mit solchen unsachlichen Bemerkungen zum Forenblödler; auch Troll genannt.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)
Adeodatus
Zitat:
Wäre es möglich gewesen den Geraer Südbahnhof zum Hauptbahnhof zu ernennen und den jetzigen Hauptbahnhof einfach Nordbahnhof zu nennen?


Welchen Sinn hätte das ergeben es sind nur Namen wobei der Name Hauptbahnhof auf die Bedeutung hinweist.

Zitat:
Wozu brauchte Untermhaus eine Straßenbahn? Wozu musste eine neue Straßenbahn nach Zwötzen gebaut werden?


Weil es für die Stadt Vorteilhaft war!!!! Denn es ist nicht nur einfach eine "Straßenbahn" gebaut worden sondern die Infrastruktur wurde aufgewertet zum Vorteil der Stadt und der Anwohner in den von der Straba frequentierten Straßen.

Zitat:
Ich frage mich wie kann man eine Straßenbahn nach Stadtregionen bauen welche aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht einmal 40 Jahre vorher eingestellt wurde,


Da musst Du schon die Fragen der Wirtschaftlichkeit vor 40 Jahren stellen, denn das Problem damals war nicht das die Straba nach Zwötzen nicht ausgelastet war, sondern das die Tragfähigkeit der alten "Ochsenbrücke" ein befahren mit Straßenbahnzügen nicht mehr erlaubte. Ähnlich war es in Untermhaus hier war es nicht die Tragfähigkeit einer Brücke sondern die Durchfahrthöhe in der Eisbahnunterführung in der Ernsttollerstraße zu der sich immer wieder Probleme mit der Fahrbahnentwässerung gesellten. Geld für Neubauten oder Veränderungen die die Probleme lösen war nicht gerade in Überfluss vorhanden so war z.B. vorgesehen die Strecke nach Zwötzen wiederzubeleben wenn die Eisbahnbrücke erneuert werden würde.
as65
Zitat:
FelixKaiser hat am 02. Oktober 2014 um 07:45 Uhr folgendes geschrieben:

Als ob man geradezu auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet hat....Und ich unterstelle, dass man bewusst versucht hat


erst er goldene spatz, weglassen der nennung von gera an autobahnen, schienenverkehr abkoppeln ...

da liegst du wohl nicht so verkehrt. ein langsames ausradieren von gera, abschieben in richtung sachsen, oder was einen noch so einfällt traurig
as65
Zitat:
Meta hat am 02. Oktober 2014 um 10:44 Uhr folgendes geschrieben:

Wozu brauchte Untermhaus eine Straßenbahn?
Wozu musste eine neue Straßenbahn nach Zwötzen gebaut werden?


die gründe stehen hier im forum mehr als genug aufgelistet. aber konzentriert lesen ... nunja, ist nicht jedermanns(-fraus) sache.
die gleichen gründe warum finanziell der bau nach langenberg für stadt und gvb billiger wäre.

und auch wenn die stadt an einwohnern abnimmt. die fläche ist nicht kleiner geworden und die anzahl der benutzer des nahverkehrs kaum geringer. abgewandert sind hauptsächlich die generation mit auto.
FelixKaiser
Auch andernorts blickt man gespannt nach Gera: http://www.volksstimme.de/nachrichten/sa...z-ungewiss.html

Nein, Gera du bist nicht allein. Aber das wollen viele noch nicht so richtig wahrhaben und suchen die alleinigen Schuldigen nach wie vor hier vor Ort. Ich fürchte es werden noch viele folgen, bevor endlich ein Erwachen stattfindet und der gesetzliche Rahmen so weiterentwickelt wird, dass die Stadtwerke in der Fläche und damit ihre Städte wieder in ein sicheres Fahrwasser kommen. Bis dahin werden noch viele Insolvenzverwalter an der Misére mitverdienen - immerhin ein gutes Geschäft, wenn auch verbranntes Geld ohne jede Wertschöpfung.
Meta
EAV - Banküberfall 1986




Dieses Potpourri paßt gut dazu.

http://www.youtube.com/watch?v=yMRStseAR...t=RDQHUjc7-2lHw

Das Lied könnte so oder ähnlich weiter gehen:

Sie pumpen Geld - immer und überall, dass ist so gut wie ein Banküberfall.
Anleihen hier Anleihen da, der Staat ist die große Übermama.
Wer hat das Finanzsystem kaputt gespielt und immer nach anderer Geld geschielt?
Wer ließ den Pleitegeier steigen sich mit nicht vorhandenen Reichtum zeigen?
Der ganze große Leihverein schob alles in die Pleite rein.
Die mit der allergrößten Gier die stehen jetzt so wie Gera hier.


Banken: Hunderte deutsche Städte pleite 20.03.2012
http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaf...-staedte-pleite

Zitat:
Und selbst die staatliche Förderbank KfW hat beschlossen, ihre Darlehen auf 750 Euro pro Einwohner zu deckeln.
Adeodatus
@ Meta, was für ein Unsinn!!!

Zitat:
Wer hat das Finanzsystem kaputt gespielt und immer nach anderer Geld geschielt?


Das Finanzsystem hat sich selbst kaputt gespielt in dem man immer mehr Gewinn machen wollte das System hat sich selbst ad absurdum geführt. Spekulationen sind das Zauberwort und nicht Anleihen.
Gepaart mit verfehlter Politik werden die Kommunen bewusst in die Pleite geschickt zuerst trifft es Deindustrialisierte Städte wie Gera aber über Kurz oder Lang trifft es genauso die sogenannten Ballungszentren.
Meta
Was für mich eindeutig ist soll für andere Unsinn sein; warum so frage ich mich?

Steuern rauf, Geldwert runter, so werden marode Finanzen der Staaten saniert. Jetzt sollen die Banken an allem schuld sein, wer hat denn die Bankenaufsicht? Ist das nicht politisch geregelt? Hat sich die EZB selbst aus der Taufe gehoben?

In wessen Diensten die Banken stehen zeigt wer sie stützt, wenn es zu Problemen kommt, so einfach ist das. Da rauben sie ihre eigenen Banken aus und schreien dann haltet den Dieb, um sich und ihrer Klientel Vorteile zu verschaffen und der Steuerzahler zahlt am Schluss die Zeche.
Wald"Gang"
Zitat:
FelixKaiser hat am 09. Oktober 2014 um 08:18 Uhr folgendes geschrieben:

Nein, Gera du bist nicht allein. Aber das wollen viele noch nicht so richtig wahrhaben und suchen die alleinigen Schuldigen nach wie vor hier vor Ort.


Alle Stadtwerke Thüringens und der Bundesrepublik "leiden" unter den gleichen/ähnlichen Rahmenbedingungen von EU und Bund. Die Mehrheit der Stadtwerke hat bisher keine Existenzprobleme. Den Erfolg oder Mißerfolg haben letztendlich die jeweiligen unternehmerischen Entscheidungen vor Ort ausgemacht (unter bundesanzeiger.de findet man die Geschäftsberichte anderer Thüringer Stadtwerke, die bis zu zweistellige Millionengewinne einfahren). Man darf nicht vergessen, bei jeder unternehmerischer Tätigkeit besteht immer auch ein Risiko für "Fehlentscheidungen". Und für die SWG sehe ich einen möglichen Fehler darin, daß man Stadtentwicklungsaufgaben übernommen und finanziert hat, die eigentlich die Stadt selbst hätte leisten müssen, aber nicht konnte. Es wurden Dinge gestemmt, die der Attraktivität der Stadt sicher gut tun, nur rechnen sich diese (rein aus wirtschaftlicher Sicht) nicht.

Z.B. wenn man sich Abschnitte der Linie 1 ansieht, dann wurden da nicht nur rein zweckmäßige Straßenumbauten vorgenommen, sondern da wurde etwas richtig Schickes geschaffen. Toll und attraktiv, leider finanziell zu viel des Guten. Das ist das Dilemma.

Es sind letztendlich lokale Entscheidungen die zu der Situation geführt haben. Und hierfür sollten die Verantwortlichen klar benannt werden und die damaligen Entscheidungen überprüft und ggf. hinterfragt werden.
FelixKaiser
Nicht ganz richtig: Die Stadtwerke, die noch Millionen Gewinne einfahren, haben alle noch irgendeine Melkkuh im Stall. Einige davon profitieren von angespannten Wohnungsmärkten, wie in Jena oder anderen Universitätsstätten. Andere profitieren von Investitionen in erneuerbare Energien, weil die ordentlich versilbert werden. Wieder andere sind deutlich breiter aufgestellt und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Hart ist es für die: Wenn gewinnversprechende Investitionen nicht getätigt werden konnten, weil Erneuerungs- und Instandhaltungsinvestitionen zu viele Mittel gebunden haben. Wenn die Stadtwerke zu klein sind und ohnehin nur überschaubaren Gewinn einfahren konnen. Die Lage ist dramatischer als viele noch wahrhaben möchten, immer mehr Stadtwerke rutschen in die roten Zahlen, können aber noch von ihren Kommunen gestützt werden. Besonders betroffen sind auch die Städte in NRW, die oft nur über einfache Kohle- oder Gaskraftwerke verfügen, die wichtig sind für die Wärmeversorgung sowie die Grundeinspeisung ins Stromnetz, aber keine Gewinne mehr machen. Den Nahverkehr müssen die Städte dort auch immer öfter wieder selbst finanzieren, weil die Querverbünde wie in Gera nicht mehr funktionieren. Die Folgen sind massiver Investitionsstau, allein im Duisburger ÖPNV von inzwischen über 200 Millionen Euro. Die Stadtwerke in den neuen Bundesländern haben auch nur selten Rücklagen, da nach der Wende sehr viel auf einmal in die Infrastruktur sowie Um- und Neubauten investiert werden musste. Solange keine außerplanmäßigen Ausgaben (oder Wertberichtigungen!) anstehen funktioniert das. Wenn nicht passiert sowas wie in Gera oder in Wanzleben. Auch in Nordhausen sieht es nicht viel rosiger aus. Allerdings ist dort die Gefahr für die Stadtwerke geringer, da der ÖPNV direkt aus dem Haushalt finanziert wird und auch da wird er fast schon zerspart.

Noch kurz zur Linie 1: Ja da wurde viel drumrum gebaut. Dass Kreuzungen umgebaut, Straßen und Parkräume angepasst und Ausgleichsmaßnahmen realisiert werden müssen seh ich ja alles ein. Allerdings finde ich es nicht ganz nachvollziehbar, dass bei dieser Form des Ausbaus keine Ausbaubeiträge erhoben werden. Bei der Wiesestraße wurde kommuniziert, Stadtbahn kostet die Anwohner nichts, würde die Stadt selber ausbauen, würden Ausbaubeiträge fällig. Find ich jetzt gut und schlecht zugleich. Sicher ein tolles Geschenk für die Anwohner. Und ich denke auch, die Stadt hätte sich selber mehr beteiligen müssen und nicht alle Kosten auf SWG/GVB abwälzen dürfen. Die SWG und ihre Töchter haben genug Aufgaben und Ausgaben um die Ohren. Vorallem im Energiesektor, wo Erneuerung und Umbau des Fernwärmenetzes (Rückbau) sowie völliger Umbau des Mittelspannungsnetzes im Stadtgebiet Millionen verschlungen haben. Da würde übrigens nie öffentlich diskutiert, wie wirtschaftlich welche der Einzelmaßnahmen sind. Das geschah meines Erachtens nach nur beim Nahverkehr und der war erwiesenermaßen wirtschaftlich, Nutzen deutlich höher als Kosten.
Meta
In diesem Winter werden die Durchschnittstemperaturen nicht unter 10°C fallen und auch in den künftigen Jahren ist damit nicht mehr zu rechnen. Es könnte durchaus sein, daß die Zeit der kalten Winter vorbei ist und in Zukunft keine Heizung mehr benötigt wird und wenn doch dann nur noch Niedertemperaturheizungen bis maximal 40°C Vorlauftemperatur.

Außer Warmwasser mit 63°C bleibt da nicht mehr viel an Heizmöglichkeiten, da die WBS 70 Bauten von Anbeginn an in unserer Gegend (Gera) für eine Beheizung bis 15°C Außentemperatur schon zu DDR-Zeiten geplant wurden. So wurden die Fernwärmeversorgung auch zu DDR-Zeiten gefahren. Wenn es wie damal oft noch üblich draußen sehr kalt war und man fuhr im Winter 14 Tage in Urlaub und drehte zuvor alle Heizungen in der Wohnung ab, dann hatte man 16-18°C in der Wohnung, je nachdem welche Räume es waren. Wohnzimmer und Küche waren die wärmeren Räume (<18°C), Schlafzimmer und Kinderzimmer kälter >16. Heute haben bei gleichem vorgehen (ausgeschaltete Heizkörper) WZ~23°C, SZ~20°C. Kein Wunder das wir heute nach VDI 2077 abgerechnet werden, denn die Heizkörper dienen im wesentlichen nur noch als Attrappe.

So konnte schon der Heizungsbedarf 2015 aussehen:
Warmwassererwärmung ~16MW pro Monat. Heizung ca. 6 Monate a 28MW Jahresbedarf für ca. 8000m² Wohnfläche ca. 360MW maximal. Diese Zahl könnte an Stelle von ~720MW auf der Heizkostenabrechnung von 2015 im Jahr 2016 stehen, damit hat dann der Heizungsverbrauch halbiert. Hoffen wir einmal das die Preise (getarnt als Umweltschutzzuschlag etc. pp.) bis dahin nicht auf das doppelte steigen.
Meta
Hallo FelixKaiser, wohnen sie an einer Straßenbahnlinie wie in der Wiesestraße zB., möglichst mit Haltestelle (Abstände <500m) in der Nähe. Finden Sie das erstrebenswert? Schauen sie sich einmal an wie die Straßenbahn in den Neubaugebieten der DDR angelegt wurde und dann denken Sie mal über die Zukunft der Straßenbahn samt Haltestellenabständen nach.

Was glauben Sie wie sich diese Gebäude vermieten lassen? Spazieren Sie doch mal entlang der Straßenbahn an den Innenstadtstraßen und schauen Sie sich gut um.
Wald"Gang"
Zitat:
FelixKaiser hat am 10. Oktober 2014 um 07:44 Uhr folgendes geschrieben:
... Die Stadtwerke, die noch Millionen Gewinne einfahren, haben alle noch irgendeine Melkkuh im Stall. Einige davon profitieren von angespannten Wohnungsmärkten, wie in Jena oder anderen Universitätsstätten. Andere profitieren von Investitionen in erneuerbare Energien, weil die ordentlich versilbert werden. Wieder andere sind deutlich breiter aufgestellt und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Genau das ist der Unterschied, warum es manchen gut geht und anderen nicht. Die einen haben sich auf die Herausforderungen der Zeit eingestellt bzw. konnten das finanziell, andere leider nicht.

Zitat:
... nur beim Nahverkehr und der war erwiesenermaßen wirtschaftlich, Nutzen deutlich höher als Kosten.

Der positive Nutzen ist aber nur ein rein volkswirtschaftlicher. Betriebswirtschaftlich gesehen ist jeder Nahverkehrsbetrieb ein Zuschußgeschäft. Problem ist aber, wenn der berechnete volkswirtschaftliche Nutzen in der Realität nicht eintritt bzw. die Nutzeneffekte nicht in Gera eintreten, weil der GVB Teile dieses Nutzens an den VMT als Nettozahler weiterreicht.
Problem nicht nur in Gera ist die Sicherung eines Lebensstandards, den wir uns in einer globalen Marktwirtschaft nicht mehr leisten können. Das gelingt vermutlich nur durch Marktabschottung mit allen anderen Auswirkungen und Konsequenzen.
FelixKaiser
Nein, die Linie 1 hat sogar einen betriebswirtschaftlichen Nutzen, der sich für den GVB rechnet und sogar noch höher war, als er für die Linie 4 berechnet wurde. Und der Nutzen ist auch so eingetreten.

Und nicht alle Stadtwerke hatten die gleichen Chancen. Melkkuh in Jena ist nun mal die städtische Wohnungsgesellschaft. Hier wirkt sich besonders positiv aus, dass einerseits die Nachfrage in der Studentenstadt (ca. 25 Tausend!) sehr hoch ist und andererseits der Markt nicht so zersplittert ist. Waren es in Jena nur 3 Großvermieter, waren es in Gera 7. Dadurch verteilen sich die Gewinne auch ganz anders und bei der Stadt verblieben ist der Großvermieter, mit dem höchsten Sanierungsstau und den geringsten Einnahmen (nachdem die GWG in der Glück Auf aufgegangen war). Es gab in Gera einfach keine Ersatzmelkkuh für die EGG. Gut geht es noch denen, die eine haben oder wo der Nahverkehr nicht in den Stadtwerken eingegliedert ist.
Wald"Gang"
Zitat:
FelixKaiser hat am 10. Oktober 2014 um 09:32 Uhr folgendes geschrieben:
Nein, die Linie 1 hat sogar einen betriebswirtschaftlichen Nutzen, der sich für den GVB rechnet und sogar noch höher war, als er für die Linie 4 berechnet wurde. Und der Nutzen ist auch so eingetreten.

Gut, das Defizit wurde durch die Linie 1 reduziert. Allerdings hätte ein Ausbau dieser Linie ohne "Luxus"-Komponeneten für die Stadt rein aus GVB-Sicht noch mehr wirtschaftliche Effekte gebracht.

Zitat:
Und nicht alle Stadtwerke hatten die gleichen Chancen.

... so ungerecht ist die Welt, das ist die Realität weltweit. Die Lagegunst ist überall anders.

Zitat:
Dadurch verteilen sich die Gewinne auch ganz anders und bei der Stadt verblieben ist der Großvermieter, mit dem höchsten Sanierungsstau und den geringsten Einnahmen (nachdem die GWG in der Glück Auf aufgegangen war).

Dieses Problem haben in der Tat viele Städte. Weil man sich aus nachvollziehbar sozialen Aspekten zur Vorhaltung von sehr preiswertem Wohnraum verpflichtet sieht und daher wirtschaftliche Aspekte vernachläßigt (hat). Nur auf Dauer ist der Substanzerhalt mit dieser Strategie nicht möglich (siehe der Zustand der Städte am Ende der DDR). Das Gegensteuern war in Gera aber leider die Weitergabe des Großvermieters und damit der Probleme an die SWG. Denn der Sanierungsstau besteht weiterhin und hätte für die SWG noch bilanzwirksam werden können.

Zitat:
Es gab in Gera einfach keine Ersatzmelkkuh für die EGG.

Deshalb hätte man sich mehr auf das finanziell Machbare konzentrieren müssen.
baumann
@ Wald"Gang": Danke für die sehr sachlichen Ausführungen. Richtig ist, daß der "Fall Gera" auch in anderen Stadtwerken Deutschlands für die Überarbeitung bestehender Strukturen sorgt...und das ist gut so. Der Steuerzahler darf erwarten, daß auch in den zuschussbelasteten Unternehmen die Gelder sorgsam verwendet werden. Was eine Privat-GmbH nicht darf, kann sich auch eine öffentliche Holding nicht erlauben. Schade, daß es Gera traf. Aber der stete Schrei nach mehr und noch mehr Geld hat das jahrelange Grundübel nur schwach verdecken können.
FelixKaiser
Bin heute über einen interessanten Artikel gestoßen:
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzei...nte-armer-Onkel
Mit Sparen allein kommen nicht nur Städte wie Eisenach, Suhl oder Gera nicht mehr weiter. Es trifft viel mehr.
Adeodatus
Zitat:
Das Vertrackte ist nun: Mit Sparen kommen die meisten Gemeinden nicht mehr weit – jedenfalls nicht weit genug. Seit der großen Finanzkrise vor einem Jahrzehnt haben fast alle Verwaltungen oft schmerzhafte Einschnitte und Sparrunden hinter sich gebracht; viel Luft nach oben ist hier nicht mehr. Selbst wenn verschuldete Städte keinen einzigen Cent mehr für Dinge ausgeben würden, zu denen sie nicht verpflichtet sind, hätten sie keine Chance, aus den roten Zahlen zu kommen.

Quelle: sueddeutsche.de


Dieser Satz sagt doch eigentlich schon alles und sollte unserer OB als Lektüre dienen denn genau das ist das Problem man spart sich kaputt und hat am Ende noch größere finanzielle Belastungen.