Besitzer schockiert: Hunde reißen trächtiges Reh bei Jena-Kunitz

Adeodatus
Zitat:
Eine trächtige Ricke mit zwei Embryonen im Bauch wurde am Montag bei Kunitz von zwei Labrador-Retrievern gehetzt und schließlich auf einem Feld neben der Straße nach Laasan gerissen.

Jena. Der Kunitzer Unternehmer Christian Wiesenack beobachtete die Treibjagd vom Fenster seines Büros aus. "Die Hunde hetzten das Reh über das Feld und über die Straße, auf der ein Auto gerade noch rechtzeitig abbremsen konnte", schilderte Wiesenack das Geschehen. Er und die beiden Fahrzeuginsassen wurden Zeugen, wie die beiden Hunde die Ricke etwa 50 Meter neben der Straße regelrecht zerrissen.

Christian Wiesenack verständigte sofort die beiden Jenaer Jagdpächter Karsten Völkel und Dirk Steiner sowie Ordnungsamt und Polizei. Der rasch ermittelte Hundebesitzer aus dem Ort reagierte zunächst wie die meisten Halter, die ihre Hunde am oder im Wald frei laufen lassen: Meine geliebten Vierbeiner würden so etwas nie tun. "Erst als ich ihm die zwei blutverschmierten Labrador-Retriever und die Bissverletzungen an Kehle und Nacken der Ricke zeigte, glaubte er mir", sagt Jagdpächter Dirk Steiner. Der Hundebesitzer sei schockiert gewesen, über den grausamen Tod der drei Rehe.

Für Jagdpächter Karsten Völkel, selbst Halter eines Jagdhundes, liegt das Problem immer am anderen Ende der Leine. "Hunde sind genetische Erben des Wolfes. Sie haben einen Jagdtrieb und arbeiten perfekt als Rudel zusammen wie dieses jüngste von unabhängigen Zeugen beobachtete Beispiel zeigt", sagt er. Der natürliche Jagdinstinkt könne draußen, in der freien Natur, nur durch eine Leine gebändigt werden.

Obwohl Wald- und Jagdgesetze diesen Leinenzwang im Wald vorschreiben, seien viele Hundehalter sehr uneinsichtig. "Es war nicht das erste Mal, dass Hunde Tiere in unserem Revier bis in den Tod hetzten", sagt Völkel. Auch der Kunitzer Schäfer habe schon erlebt, dass freilaufende Hunde Lämmer töten. Dass die eigentlich sehr scheuen und schnellen Rehe gerade jetzt im Winter Opfer solcher Attacken werden, liege an ihrem Biorhythmus. "Der Stoffwechsel läuft in dieser Jahreszeit auf Sparflamme", erklärt der Jäger.

Wer seinen Hund am oder im Wald frei laufen lasse, gefährde aber auch andere Menschen und unter Umständen, das Tier selbst. "Gerade Füchse verenden in unserer Gegend nicht selten an Krankheiten wie Staupe oder Räude. Kriechen Hunde ins Unterholz, können sie sich an den Kadavern infizieren", sagt Völkel. Auch Jogger oder Radfahrer sind für frei laufende Hunde aufgrund ihrer Bewegungen potenzielle Angriffsziele.
Übrigens sind Jagdpächter kraft Gesetz ermächtigt, wildernde Hunde zu erschießen. "Davon macht aber in der Praxis kein Jäger Gebrauch. Wir sind doch selbst alle Hundefreunde", sagt Völkel.

Jagen frei laufende Hunde Wildtiere, kann das den Halter übrigens auch vor Gericht bringen. Im Jahr 2010 berichtete unsere Zeitung über einen Fall aus Dorndorf-Steudnitz. Zwei Howawards hatten damals ein Reh gejagt und nach Einschätzung der Jagdbehörde des Landkreises schließlich in einem Maisfeld gerissen. Die Halterin der Hunde klagte gegen den Bußgeldbescheid der Behörde über 200 Euro. Am Ende musste die Klägerin doch die 200 Euro berappen, zuzüglich Gerichts- und Anwaltskosten. Ausschlaggebend waren eine Zeugenaussage und das Bild der Bissspuren am erlegten Reh.


Lutz Prager /13.02.13 / OTZ



Hier einmal wieder ein Beispiel für das Verantwortungslose Handeln einiger Hundehalter.
Ulrike
Ich weiß überhaupt nicht, warum die Leute sich solche großen Hunde halten müssen, und dann gleich noch zwei Stück! Und dann hat der Halter sie nicht im Griff, und die Sache geht schief. Es ist auch kein Problem, seinen Hund im Wald anzuleinen. Nur: Viele Leute unterschätzen den Bewegungsdrang ihrer Hunde, und sind dann zu faul, am anderen Ende der Leine mitzulaufen, oder Fahrrad zu fahren. Dazu mal eine Frage: Kann man auch ältere Hunde noch im Hundesportverein anmelden und irgendwie ein bisschen mittrainieren? Mein Hund kriegt im Alltag auch nicht genug Bewegung, immer nur dieselben Wege, und immer an der Leine ist halt doch langweilig und reicht nicht aus.
Adeodatus
Klar kann man sich auch noch mit einem älteren Hund beim Hundesportverein anmelden, der Hund ist nie zu alt um noch etwas zu lernen. Als ich meinen Hund noch hatte, habe ich ihn sich abarbeiten lassen, soll heißen ich bin auf seine Bedürfnisse eigegangen er hat gern Spuren verfolgt. Also habe ich für ihn z.B. im Garten oder beim Spaziergang ein paar Leckerlies versteckt die er dann suchen musste damit konnte man ihn Stundenlang beschäftigen und er war danach wirklich alle. Oder Schwimmen ist für viele Hunde das Non plus Ultra das Schlaucht und der Hund schläft dann wie ein Baby. Aber das allerwichtigste für Hunde ist das sie sich auch mal mit Artgenossen richtig austoben können.
Ulrike
Danke! Da werde ich mich mal bei einem Hundesportverein in der Nähe erkundigen. Das mit den Leckerlis macht meine Kleine auch total gern. Nur Schwimmen ist nicht ihr Ding, wenn schon die Pfoten nass werden, schüttelt sie sich noch stundenlang.
Blixus
Zitat:
Ulrike hat am 02. Juli 2014 um 14:29 Uhr folgendes geschrieben:
Das mit den Leckerlis macht meine Kleine auch total gern. Nur Schwimmen ist nicht ihr Ding, wenn schon die Pfoten nass werden, schüttelt sie sich noch stundenlang.

Wahrscheinlich haben sie dir eine Katze angedreht. Augenzwinkern
Adeodatus
Einige Hunderassen sind, was das Wasser anbelangt nicht wie die Katzen Wasserscheu aber sie sind vorsichtig und vermeiden es z.B. in tieferes Wasser zu gehen. Da hilft bloß die Vertrauensbildende Maßnahme Herrchen oder Frauchen muss mit ins Wasser.
Ulrike
Na dann: Ab ins kühle Nass! Ist bei dem Wetter ja sowieso verlockend.
Adeodatus
Und warst Du schon mit Deinem Hund am Wasser?
Ulrike
Ja. Wir gehen regelmäßig zum Fluss. Aber sie geht nicht rein (ich allerdings auch nur mit den Füßen, ansonsten ist es zu dreckig.) Ich glaube, sie mag Wasser einfach nicht.