Arbeitnehmer in Gera arbeiten fast zur Hälfte für Niedriglohn

Adeodatus
Zitat:


Fast 12 000 Menschen in Gera arbeiteten im Jahr 2010 laut einer Erhebung des DGB im Niedriglohn-Bereich.

Gera. Wie der Gewerkschaftsbund gestern mitteilte, verdienten 11 955 Beschäftigte in Gera trotz Vollzeitarbeit weniger als 1802 Euro brutto monatlich das war die bundeseinheitliche Niedriglohnschwelle im Jahr 2010. Betroffen waren somit 46,3 Prozent der Vollzeit-Beschäftigten. Damit lag die Zahl in Gera höher als in den anderen kreisfreien Städten Thüringens. Nach Einschätzung des DGB wäre das Niedriglohn-Ausmaß noch größer, würden auch Auszubildende und Teilzeitkräfte in die Betrachtung einbezogen.

Der Niedriglohn betrifft laut Untersuchung Menschen aller Qualifikationen, denen damit auch verstärkt das Risiko der Altersarmut drohe.

Der DGB hat in einer aktuellen Erhebung erstmals Zahlen zur regionalen Verbreitung von Niedriglöhnen vorgelegt. Damit kann die Situation in Gera in Bezug zur bundesdeutschen Gesamtsituation gesetzt werden. Thomas Elstner, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes Gera, zeigt sich betroffen und wütend über die erhobenen Zahlen: "Die Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Gera wird schlecht bezahlt. Die aktuelle Erhebung zum Niedriglohn zeigt nur die Spitze des Eisbergs. Bundes- und Landespolitik sind gefordert, sich für gute, anständig entlohnte Arbeit sowie eine Rente einzusetzen, die vor Altersarmut schützt."


30.11.12 / OTZ


Ernüchternde Zahlen und die Erklärung dafür dass so wenige Menschen hierher zurückwollen oder die Stadt verlassen um in anderen Bundesländern ein höheres Einkommen zu erzielen.
Simson
Das ist die traurige Realität, wenn der Blick und das Handeln nicht auf das Wesentliche gerichtet wird, sondern man sich lieber mit Hirngespinsten beschäftigt.
do4rd
Kein Wunder, warum ich hier keine Arbeit finde...
Meta
So schlecht kann es ja in Gera nicht sein, wenn man so an die Preise in Gaststätten usw. denkt. Auch die Lebenshaltungskosten sind doch nicht gerade niedrig, spricht das nicht auch für genügend Geld in der Region?
Meta
3524,41 Mark verdiente Niemand nach der Wende, auch 1992 wäre das ein Spitzenlohn in Ostdeutschland gewesen und das ist gerade einmal 20 Jahre her.
FelixKaiser
Gab doch vor ein paar Monaten erst eine Untersuchung wie hoch die Reallöhne in den Städten und Kreisen Thüringens sind. Die höchsten Bruttolöhne hatte glaube Jena, aber mit den niedrigsten Reallohn aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten. Gera schnitt da gar nicht so schlecht ab da es für jedes Budget etwas gibt. SHK oder irgendein Landkreis schnitt da glaube noch am besten ab...
Meta
Die Bewertung der Verdienste ist meist relativ, weil vieles von den Lebenshaltungskosten (Dienstleistungskosten) abhängt.
Zu deren Bewertung siehe:
Wo stehen Ostdeutschland und Mitteleuropa heute?
Bemerkungen zu Messung und Vergleich der Produktivität
Karl-Heinz Paqué*
März 2010



Hören Sie hier einmal ab Minute 24 genauer hin.



Das ist die Verantwortung eines Chef´s!