Chronik Sozialabbau und Verelendung

Meister
Also Schmor mit H4ern hat es wenig zu tun.
Wir haben in der Familie einen Betrieb mit Filialen von Arnstadt über Erfurt und Leinefelde von 350 Arbeitskräften.
Die Schwierigkeit liegt darin, Qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, welche in das Berufsbild passen.

Es ist wahrscheinlich verpasst worden, genügend Arbeitskräfte treffsicher Berufs-spezifisch auszubilden und zu binden.
Und die welche ausgebildet worden, da ging es darum Hauptsache, ein Zettelchen für den Abschluss dann werden sich schon Chancen für einen Arbeitsplatz ergeben.
Ich weiß von was ich als Ausbilder spreche und schenke mir hier noch weiter ins Detail zu gehen. Es wurde nur der Statistik halber am Markt vorbei ausgebildet, um die Meldung abzugeben, die Zahl der Arbeitslosen hat sich verringert.
Die vergangenen Sünden im Rahmen der Fort und Weiterbildung rechen sich eben jetzt.
Und zum ganzen Dilemma kommt auch noch das Junge Fachkräfte sich gen Westen bzw. Süden orientieren weil sie dort höhere Löhne erwarten, was ja auch noch politisch gefördert wurde.
Natürlich gibt es auch welche die auf hohen Niveau klagen, aber keine Lust zum Arbeiten haben.
Diesen Prozentsatz, der aber nicht die Mehrheit der Arbeitslosen ausmacht wird es immer geben.
Es ist nur die politische Quittung das Thüringen sich als Billigland verkauft, und andere Sünden, ob nun Tariflöhne gezahlt werden oder auch nicht.

Meister
gastli
@Meister
Danke für die deutliche Darlegung der Fehlentwicklung der letzten Jahre.

13. Mai 2010
Im Februar 2010 meldeten die deutschen Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2 558 Unternehmensinsolvenzen. Das waren 6,9% mehr als im Februar 2009. Die Verbraucherinsolvenzen lagen im Februar 2010 mit 8 632 Fällen um 15,9% höher als im Vorjahresmonat.
Schmor
Hallo Meister, eigentlich habe ich immer allein gearbeitet, bis auf 2 Jahre in denen ich Beschäftigte hatte, da hat Ben Q pleite gemacht und ich bin grad so 0 auf 0 durchgekommen, nachdem die Löhne (ohne Abzüge ) gezahlt waren. Aber auch nach Strubbels Fragen ist mir das Problem so richtig nahe gekommen. Eigentlich ist es schlimm, wenn man für eine Arbeitsstelle seinen gewohnten Lebenskreis aufgeben muß. Deshalb ist es mir schon lieber, wenn es hier aus der Umgebung ist.
strubbel
Zitat:
[B]Meister hat am 13. Mai 2010 um 08:40 Uhr folgendes geschrieben: Es wurde nur der Statistik halber am Markt vorbei ausgebildet, um die Meldung abzugeben, die Zahl der Arbeitslosen hat sich verringert.
Die vergangenen Sünden im Rahmen der Fort und Weiterbildung rechen sich eben jetzt.
Und zum ganzen Dilemma kommt auch noch das Junge Fachkräfte sich gen Westen bzw. Süden orientieren weil sie dort höhere Löhne erwarten, was ja auch noch politisch gefördert wurde.
Natürlich gibt es auch welche die auf hohen Niveau klagen, aber keine Lust zum Arbeiten haben.
Diesen Prozentsatz, der aber nicht die Mehrheit der Arbeitslosen ausmacht wird es immer geben.
Es ist nur die politische Quittung das Thüringen sich als Billigland verkauft, und andere Sünden, ob nun Tariflöhne gezahlt werden oder auch nicht.
Meister


nachdenklich

Zitat:
Es wurde nur der Statistik halber am Markt vorbei ausgebildet, um die Meldung abzugeben, die Zahl der Arbeitslosen hat sich verringert.

stimmt, kann ich unterschreiben. wenn ich mal rein schon die berufsbildungswerke angucke (die meisten), die am markt vorbei-ausbilden. details würden jetzt den rahmen sprengen.

Zitat:
Die vergangenen Sünden im Rahmen der Fort und Weiterbildung rechen sich eben jetzt.

inwiefern für deine begriffe?
dass die arbeitsämter sich da drücken, stimmt, da ist ein riesen umweg und zig steine im weg, dafür eben schulungen, die unnötig oder doppeltgemoppelt sind.
aber: in betrieben: wenn ich es nicht auf die reihe bringe, meine mitarbeiter entsprechend weiterzubilden,liegt es an mir als chef
beides rächt sich mächtig gewaltig. wie, brauch ich wohl kaum zu beschreiben

beim rest bin ich auch etwas geteilter meinung.
Meister
Zitat:
Schmor hat am 13. Mai 2010 um 12:23 Uhr folgendes geschrieben:
Hallo Meister, eigentlich habe ich immer allein gearbeitet, bis auf 2 Jahre in denen ich Beschäftigte hatte, da hat Ben Q pleite gemacht und ich bin grad so 0 auf 0 durchgekommen, nachdem die Löhne (ohne Abzüge ) gezahlt waren. Aber auch nach Strubbels Fragen ist mir das Problem so richtig nahe gekommen. Eigentlich ist es schlimm, wenn man für eine Arbeitsstelle seinen gewohnten Lebenskreis aufgeben muß. Deshalb ist es mir schon lieber, wenn es hier aus der Umgebung ist.


Aber natürlich, volle Zustimmung.
Leider ist es auch eine Frage guter oder mangelhafter Familien oder Arbeitsmarktpolitik.
Man glaubte durch niedrige Löhne Investoren anzulocken, leider hatte man dabei sicher vergessen, das bei den Investoren Beschäftigte arbeiten müssen. Letztere haben aber mit ihren Familien nicht warten können bis irgendein Investor kommt um sie einzustellen.
Wenn man das eine möchte, kann man eben das andere nicht vernachlässigen.
Und wenn man ehrlich ist, muss man sagen, die nicht wiederkommen sind, haben die Kurve zum Nachteil der Einheimischen Industrie oder des Handwerkes bekommen.
Und nun siehe da, jetzt bezahlen sie ihre Steuern in einem benachbarten Bundesland.
So recht sich eben, die Sünden der verfehlten Arbeits-Politik ob es wer gerne hört oder auch nicht.
Das Sachsen mit Ostpaketen locken wollte, war wohl auch nur eine Lachnummer.
Und der Rest vom Schützenfest? nah ja Schweigen ist besser.

Meister
strubbel
meister: letztendlich kommts von den ausgewanderten wenn auch indirekt doch wieder zurück. der LFA regelts ja großes Grinsen

also ackern andere bundesländer für die mit, die dann top-sozi-leistungen anbieten (und können sich selbe nicht mal leisten, verrückt oder?)

und machen wir uns mal nix vor: was GENAU machen andere bundesländer besser als das hier und andere, die nehmer sind?

das was die nehmer-BL falsch machen: siehe das hier
Zitat:
Man glaubte durch niedrige Löhne Investoren anzulocken...


und das um JEDEN preis unter dem motto: "ich bundesland bin willig und billig" und das ist die "beste" voraussetzung, um arbeit zu schaffen und zumindest ähnlichen stand zu erreichen wie andere bundesländer.

also werden einige bundesländer nehmer bleiben und weiter mit irgendwelchem stopf-sozialsystem herumlungern.
Meister
Zitat:
strubbel hat am 13. Mai 2010 um 17:52 Uhr folgendes geschrieben:
meister: letztendlich kommts von den ausgewanderten wenn auch indirekt doch wieder zurück. der LFA regelts ja großes Grinsen

also ackern andere bundesländer für die mit, die dann top-sozi-leistungen anbieten (und können sich selbe nicht mal leisten, verrückt oder?)

und machen wir uns mal nix vor: was GENAU machen andere bundesländer besser als das hier und andere, die nehmer sind?

das was die nehmer-BL falsch machen: siehe das hier
Zitat:
Man glaubte durch niedrige Löhne Investoren anzulocken...


und das um JEDEN preis unter dem motto: "ich bundesland bin willig und billig" und das ist die "beste" voraussetzung, um arbeit zu schaffen und zumindest ähnlichen stand zu erreichen wie andere bundesländer.

also werden einige bundesländer nehmer bleiben und weiter mit irgendwelchem stopf-sozialsystem herumlungern.


Eine "Amme" zu besitzen welche andere ernährt, sind nicht meine Vorstellungen von einem Freistaat wie Thüringen.

Meister
Meister
Zitat:
Schmor hat am 13. Mai 2010 um 12:23 Uhr folgendes geschrieben:
Hallo Meister, eigentlich habe ich immer allein gearbeitet, bis auf 2 Jahre in denen ich Beschäftigte hatte, da hat Ben Q pleite gemacht und ich bin grad so 0 auf 0 durchgekommen, nachdem die Löhne (ohne Abzüge ) gezahlt waren. Aber auch nach Strubbels Fragen ist mir das Problem so richtig nahe gekommen. Eigentlich ist es schlimm, wenn man für eine Arbeitsstelle seinen gewohnten Lebenskreis aufgeben muß. Deshalb ist es mir schon lieber, wenn es hier aus der Umgebung ist.


Also Schmor wem sagst du das.
Ich habe mich in Zeiten wo es Auftrags-mäßig noch nicht so lief, zusätzlich meinen Meister als Betriebsleiter oder als Ausbilder an andere verkauft.
Manchmal hat man ja den Eindruck, das manche nicht einmal den Unterschied zwischen Stundenlohn und Stundenverrechnungssatz einschließlich der Kalkulation was in einen Stundenverrechnungssatz rein gehört kennen, aber fleißig diskutieren.
Dabei sind Kleinunternehmer meistens noch nicht einmal in der Lage, sich für eine spätere Rente was zu hinterlegen.
Es geht eben den Menschen wie den Leuten.

Meister
gastli
17. Mai 2010
Auch im Jahr 2009 nahm die Anzahl der in Deutschland neu geborenen Kinder drastisch ab. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Neugeburten um insgesamt 190.000. Laut Daten des Statistischen Bundesamts nehme die deutsche Bevölkerung nun bereits seit dem Jahr 2003 kontinuierlich ab. Gründe scheint es dafür viele zu geben. Neben einer allgemein wachsenden Ich-Bezogenheit in der Gesellschaft bis hin zu fehlenden Perspektiven, Zukunftsängsten, Bequemlichkeit oder fehlenden finanziellen Mitteln.
Demnach ist der Kuschelfaktor immer noch unter 0 auf der sozialen Eisscholle Deutschland.
Adeodatus
Der Spiegel Online hat zum Thema eine Grafik in seine Meldung eingebaut.



Bild Quelle: Spiegel Online

Die Grafik zeigt eins recht deutlich nämlich das die ökonomische Situation in den jeweiligen Bundesländern massiven Einfluss auf die Geburtenrate hat, Thüringen ist weitestgehend dunkelblau und somit eigentlich vom Aussterben bedroht.
phoenix
das ist ja interessant. Kommen wir dann auf die rote Artenschutzliste?

Gruß phoenix
strubbel
phoenix Lachen

ich glaube, demnächst gibts in th. dann keine verhütungsmittel mehr, also ..äh familien"planung" anderer art großes Grinsen (neue "planwirtschaft"? *gg*)

mal ernsthaft: letztendlich soll es doch jeder für sich selbst entscheiden, was er..äh sie für richtig hält, ohne irgendwelche vorwürfe.
gastli
Update gefunden bei Jochen Hoff
Minus 3,6 Prozent: Im Jahr 2009 gab es 30.000 Geburten weniger
So meldet es das Statistische Bundesamt.
Wie es dazu kommen kann, wo doch dieses Land überall vorlebt, dass man nur als egoistischer Ichling vorankommen kann?
Wo es doch an allen Orten kinderfeindliche Politik zu bestaunen gibt, Schulen dem Verfall übergeben werden, ganze Gesellschaftsschichten ausgegrenzt bleiben und über finanzielle Hürden am Aufstieg gehindert werden?
Bei einer Politik, die nacheinander Arbeitnehmerrechte abbaut, bis der Pöbel der Willkür der Chefs ausgesetzt ist?
Wo jetzt schon 21 Prozent aller Jugendlichen arbeitslos sind?
Wo dem Pöbel hierzulande sogar noch ein Drittjob nahegelegt wird, wenn er mit Erst- und Zweitjob nicht über die Runden kommt?
Und wo die Regierungspolitik über unendlich verlängerte Zeitverträge nachdenkt und die "Generation Praktikum" einführt? Ja, angesichts solch toller Arbeit von sozialdemokratischen und christlich-liberalen Parteien kann ich mir Geburtenrückgänge auch nicht erklären.

"Das Elterngeld konnte die Entwicklung nicht stoppen", schreiben dazu die Komiker vom ehemaligen Nachrichtenmagazin. Als ob das Elterngeld, damals eingeführt vom blonden CDU-Wurfwunder von der Leyen, jemals dafür gedacht war, die Geburtenzahlen zu steigern. Was für ein ***********. Das Elterngeld war allerhöchstens eine Wurfprämie für besonders einkommensstarke Eltern, mehr nicht. Und über deren Paniküberschrift "Geburtenzahl in Deutschland sinkt dramatisch" kann man ohnehin nur müde lächeln. Denn es wurden zwar 190.000 Kinder weniger geboren, als Menschen verstarben. Aber dieser Wert lag im vergangenen Jahr auch schon bei 168.000, wie aus der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Unterm Strich verringert sich die Bevölkerung Deutschlands also um 0,3 Prozent. Dramatik sieht sicherlich anders aus. Aber SPIEGEL-Leser wissen ja schliesslich mehr
gastli
21. Mai 2010
In Leipzig haben 2008 etwa 96 600 Personen oder 18,9 Prozent aller Einwohner am Rande des Existenzminimums gelebt.
Zudem lebten in Leipzig 58 Prozent aller Alleinerziehenden in relativer Armut.
Meister
Das geht nicht nur den Leipzigern so, gewählt ist gewählt.

Geplant und strikt eingehalten, wird von Staatlicher Seite voller Vergnügen, niedrigere Stundenlöhne und damit auch logischerweise niedrigere Renten im Osten.

Und das ganze spielt sich nach 20 Jahren Wiedervereinigung ab, man könnte es auch als Wiederverdummung bezeichnen.

Erworbene Zusatzrenten in der DDR werden nicht gesondert, sondern vermischt mit der Altersrente gezahlt, anders als in den Alten Bundesländern üblich ist.
Und nach wie vor wird mit unterschiedlichen Entgeltpunkten zwischen Ost und West gerechnet.

Also gut als Verlierer ist es ja üblich, dem Sieger Reparationen zu zugestehen.
Diese müssten aber auch einmal abgezahlt sein.
Außer,... die Besatzungsmacht hat sich häuslich eingerichtet.

Wann kann man nun gleiche Verhältnisse in Ost und West erwarten, richtig wenn die gewählten Volksverräter sich nicht mehr die Beine vertreten, und sich unter die Schulter -Klopfmaschine stellen, um den Bundestag zu berichten, was sie doch so tolles mit der Einheit fabriziert haben.
Kein Wort aber darüber, über die Null-Verkäufe und Verschleuderung der Ost-Wirtschaft.
Auch kein Wort darüber, das es ein Schnäppchen für die Westliche Wirtschaft war,
die Ostländer mit ihren Wahren, schlagartig zu beliefern und das war der wirkliche Hintergrund, das die Ost Wirtschaft entsorgt werden musste.

Wie dieser Einheitsvertrag aber gebrochen wurde und wird, siehe Rentenpolitik oder siehe auch keine Nato-Truppen auf dem ehemaligen Territorium der Ost-Staaten, daran möchte sich keiner gern erinnern.


Meister
gastli
23. Mai 2010
Der Industrie-Präsident (BDI) Hans-Peter Keitel fordert die Bundesregierung dazu auf, beim Rentenzuschuss und bei Hartz-IV Leistungen zu sparen. Auch der gemäßigten Mehrwertsteuersatz soll bis auf wenige Ausnahmen zur Disposition stehen.
Meister
Keitel ? kennen wir, Adolf lässt grüßen.


Meister
Adeodatus
Zitat:
gastli hat am 23. Mai 2010 um 10:57 Uhr folgendes geschrieben:
23. Mai 2010
Der Industrie-Präsident (BDI) Hans-Peter Keitel fordert die Bundesregierung dazu auf, beim Rentenzuschuss und bei Hartz-IV Leistungen zu sparen. Auch der gemäßigten Mehrwertsteuersatz soll bis auf wenige Ausnahmen zur Disposition stehen.


Das dürfte aber jetzt keinen mehr erstaunen nach dem Westerwelle das Feld lang genug vorbereitet hat, kriecht jetzt jeder Depp aus der Deckung und fordert diesen elenden Sozialstaat abzuschaffen.

Hat denn jemand erwartet das sich Keitel und Co vor die Presse stellen und die Anhebung des Spitzensteuersatzes oder gar die Absenkung von Diäten der Berufsparteimitglieder fordern? Solidarisch heißt für solche Typen dem Armen etwas zu nehmen ist Seeliger denn geben!
strubbel
“Ausgrenzung“ adé.

sport frei! großes Grinsen

(findet sich sicher immer was dagegen, oder?)
aeffchen
ja strubbel, sogar mal was von mir dagegen

ist dir das wort "ehrenamtlich" aufgefallen ?

jetzt wird dann schon vorgeschrieben wie man die zeit unentgeltlich verbringt !?

das geht eindeutig zu weit