Fairwohnen beim Bietverfahren um Wohnungen aussortiert

Eisenacher
In einer Zwischenrunde des europaweit ausgeschriebenen Bietverfahrens um die Gesellschafteranteile des Bundes an der Treuhandliegenschaftsgesellschaft Wohnen GmbH (TLG) mit bundesweit rund 11.500 Wohnungen, darunter 500 in Eisenach-Nord, ist die Bietergenossenschaft Fairwohnen der Linkspartei aussortiert worden.
Eisenach/Berlin. Das bestätigte die Genossenschaft auf Anfrage. "Fairwohnen" hatte versucht, auch in Eisenach Boden zu gewinnen und Mieter zum Eintritt in die Genossenschaft zu bewegen. Wie viele es letztlich wurden, konnte gestern am Sitz von "Fairwohnen" in Berlin nicht beantwortet werden - keine Leute da, "Urlaub", hieß es.
Geboten wird derweil weiter über das Bundesfinanzministerium. Man habe eigens dafür einen Rechtsberater und einen Verkaufsberater engagiert, teilte ein Sprecher mit. Die nach einer Prüfrunde verbliebenen Bieter bekämen nun Einblick in Unternehmensdaten, um dann ein verbindliches Angebot einzureichen. Wer noch im Rennen ist, darüber wollte der Sprecher mit Verweis auf das Wettbewerbsrecht keine Auskünfte machen. Bis Ende 2012, so das Ziel im Hause von Wolfgang Schäuble (CDU), soll die Privatisierung abgeschlossen sein und die TLG Wohnen GmbH einen neuen Gesellschafter haben.

http://eisenach.tlz.de/web/eisenach/star...tiert-693815925

Die Charta sei ein bewährtes Instrument zum Schutz von Mieterinteressen, heißt es darin, weil sie den Käufer verpflichte, die mit der TLG Wohnen festgelegten Rechte der Mieter zu beachten: "Verstößt der Käufer dagegen, macht er sich gegenüber der Bundesrepublik Deutschland schadensersatzpflichtig", heißt es im Rundschreiben. Bereits öffentlich erklärt worden sei durch das Finanzministerium, "dass der Ausschluss von Kündigungen für ältere und behinderte Menschen" in die Charta aufgenommen werden soll. Mieter über 60 Jahre oder schwerbehinderte Mieter erhielten so "lebenslanges Wohnrecht", sofern sie ihre Vertragspflichten ordnungsgemäß erfüllten. Die Charta solle zudem ein "Verbot von Luxussanierungen" enthalten.
Was derweil aus der "Fairwohnen"-Idee wird, ist noch unklar. Darüber müssten zunächst die Mitglieder der Linken befinden, hieß es aus Berlin.
Musste die Privatisierung überhaupt sein? - fragen sich derweil betroffene Mieter in Eisenach. Grundsätzlich sei es nicht die Aufgabe des Staates, Wohnungen zu besitzen, wird im Hause Schäuble argumentiert. "22 Jahre nach der deutschen Einheit gibt es aus Sicht der Bundesregierung kein wichtiges Bundesinteresse mehr an einer Beteiligung an der TLG." Und wenn dieses wichtige Interesse nicht mehr vorhanden sei, sei die Bundesregierung "gesetzlich zur Privatisierung verpflichtet".
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gastli
Der Bund verkauft die TLG an die US-Heuschrecke Lone Star. Transaktionswert: 1,1 Milliarden Euro.

Die TLG IMMOBILIEN ist das führende Immobilienunternehmen in Ostdeutschland. Sie verfügt über rund 780 Gewerbe-Immobilien. Das Portfolio umfasst unterschiedliche Segmente von Bürohäusern und Einkaufszentren über Gewerbeparks bis hin zu Hotels und Seniorenresidenzen.


* Wie so etwas in der Praxis aussieht, wenn Lone Star Immobilien kauft, kann man sich z.B. hier durchlesen.
Meta
Da kann man jeden nur empfehlen einen Direktvertrag mit den Versorgern abzuschließen, da gibt es die Probleme nicht.
gastli


Schaden für die Menschen im Land. Schaden für die Staatskasse - also wieder die Menschen im Land.
Die ersten fünf Minuten reichen, um einen Brechreiz zu bekommen. Das Bundesministerium der Finanzen hilft einer privaten Immobilienfirma dabei, keine Steuern zahlen zu müssen. Es geht um die Grunderwerbssteuer in den neuen Bundesländern und um Steuereinnahmen in Höhe von rund 25 Millionen Euro, die nun für die Staatskasse wegfallen, also den Menschen im Land zu lasten fallen.
Die beste Demokratie die sich widerliche Menschen in diesem widerlichen System kaufen können um ihre widerlichen Motive auszuleben.
gastli
Im Skandal um Steuerprellerei und Kungelei beim Verkauf der 11.500 bundeseigenen Wohnungen an den TAG-Konzern hat DIE LINKE nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Der Verkauf durch das Bundesfinanzministerium zeigt, wie die Allgemeinheit um Steuergelder geprellt wird, wie Mieterinnen und Mieter die Zeche zahlen, während sich eine Bank und ein Immobilienkonzern die Taschen füllen. Nachdem die Bundesregierung zugegeben hatte, dass die Barclays Bank, welche das Bundesfinanzministerium bei dem Deal beraten hat, zugleich auch für den Käufer TAG arbeitete, beantragte DIE LINKE eine Aktuelle Stunde im Bundestag.

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