Wenn Drucker, Handy oder Waschmaschine plötzlich nicht mehr funktionieren, landen die vermeintlich defekten Elektrogeräte häufig schnell auf dem Müll - und der Verbraucher ist gezwungen für teuren Ersatz zu sorgen. Aber muss das überhaupt sein? Und: Ist es wirklich Zufall, dass viele Geräte kurz nach Ablauf der Garantie kaputt gehen? Oder gibt es bei Elektrogeräten womöglich ein eingebautes Verfallsdatum, gibt es den geplanten Verschleiß?
Ich hatte da wohl bisher Glück, wenig kaputte Geräte. Und wenn doch... selbst ist der Mann.
SirBernd
Auf jeden Fall ist es sicher, dass die Geräte so gebaut werden, dass sie nur eine bestimmte Laufzeite haben. Gutes Beispiel ist die Geschichte der Glühbirne ....
RudiRatlos
Inwiefern? Mal davon abgesehen dass ich keine mehr benutze.
SirBernd
Hatte letztens spät abends nen Bericht darüber gesehen, wie fast alles gerade im Elektonikbereich nur noch mit eingebauten Verfallsdaten hergestellt wird.
Dort haben sie auch die Oma Glühbirne als Beispiel angegeben ...
gerade im Google gefunden
"Nicht nur heute werden Produkte auf Verfall hin produziert. Wenn wir mal bei dem Thema Glühbirne vs. Energiesparlampe bleiben, dann wird die Dummheit/Verlogenheit unser Politobersten besonders augenfällig:
Das Phoebuskartell (ein Bündnis international agierender Glühlampenhersteller) http://de.wikipedia.org/wiki/Phoebuskartell hatte schon 1924 beschlossen, die Lebensdauer von Glühlampen drastisch zu reduzieren. ...
Um es kurz zu machen:
Eine heutige 40-Watt-Glühirne hält ca. 1000 Stunden – aber eine fast identische Glühbirne, wie sie in Verkehrsampeln verwendet wird, hält 17000 Stunden! Diese „Spezial-Glühbirnen“ sind natürlich nicht frei verkäuflich. Es gibt sie nur für authorisierte Personen im Spezialfachhandel."
Der Rubel muss halt rollen ...
RudiRatlos
Zitat:
SirBernd hat am 10. Mai 2012 um 23:29 Uhr folgendes geschrieben:
Hatte letztens spät abends nen Bericht darüber gesehen, wie fast alles gerade im Elektonikbereich nur noch mit eingebauten Verfallsdaten hergestellt wird.
Möglicherweise war es ja der Beitrag auf den ich eingangs per Link verwies?
Dein "Glühlampen-Beispiel" deutet auf Obsoleszenz hin. Aber nicht immer muss man sich diesem gewollten Verfall ergeben.
SirBernd
Wer anderer Meinung ist und glaubt, Produkte werden möglichst für die Ewigkeit hergestellt, ist ein Träumer ...
Leider müssen wir uns gerade bei der Glühbirne der Obsoleszenz beugen ...
Adeodatus
Erfahrungen habe ich da schon einige.
Mein Computer. Das Motherboard quittierte nach 2 Jahren Garantie und einer Zusatzgarantie von einem Jahr den Dienst.
Mein Lexmark Drucker gab nach 4 Jahren die Arbeit auf, ohne Ankündigung zog der gute dann zum Drucken bis zu 20 Blatt Papier ein.
das Dumme war als der Lexmark kaputt ging kaufte ich einen Dell Drucker, mein PC gab dann wie oben angesprochen den Geist auf das Betriebssystem des Ersatz PC hatte dann Win 7 als Betriebssystem und es gibt keinen Win 7 Treiber für den Dell Drucker also schon wieder eine Leiche im Keller.
Es gibt aber auch Produkte die länger halten so leistet mein "Rema cornet Hifi" mit inzwischen 30 Jahren immer noch eine tolle Arbeit (noch nie eine Reparatur).
Aber es gibt auch aus der Nachwendezeit noch ein Gerät in unserem Haushalt welches immer noch ohne Reparatur oder Macken funktioniert nämlich ein Fernseher von Philips der für solche Geräte das biebliche Alter von 20 Jahren auf dem Buckel hat.
Kühlschrank, Waschmaschine etc. sind in der Regel nach 8 Jahren nur noch Schrott. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, unser Geschirrspüler (nicht meine Frau) leistet auch mit nun 14 Jahren noch seinen Dienst.
Also mein Fazit lautet es kommt einen bei bestimmten Produkten so vor als wäre eine Verfallszeit eingebaut, aber es gibt auch Ausnahmen die sich dem kaputtgehen widersetzen.
RudiRatlos
Zitat:
SirBernd hat am 11. Mai 2012 um 01:26 Uhr folgendes geschrieben:
... müssen wir uns gerade bei der Glühbirne der Obsoleszenz beugen ...
Ich denke dass Beispiel Glühlampe ist als Nachweis von Obsoleszenz nicht so gut geeignet wenngleich das o.a. Kartell als Vorbild dienen kann.
Auch @spidys Hinweis auf DDR-Geräte ist nicht gut zum Beweis fehlender Obsoleszenz da die Ursachen für lange Haltbarkeit eher im Mangel und darum gewollter Langlebigkeit zu suchen sind. Um nochmals auf die Lampen zurück zu kommen, das darin enthaltene Wolfram gab es für harte Währung im Ausland, wo wäre dann da das Interesse an Obsoleszenz oder wenigsten der Kartellbeachtung gewesen?
mth
Zitat:
RudiRatlos hat am 12. Mai 2012 um 02:21 Uhr folgendes geschrieben:
auch @spidys Hinweis auf DDR-Geräte ist nicht gut zum Beweis fehlender Obsoleszenz da die Ursachen für lange Haltbarkeit eher im Mangel und darum gewollter Langlebigkeit zu suchen sind.
Und warum kann man Geräte nicht auch so bauen, wenn kein Mangel herrscht. diese Logik will sich mir nicht recht erschließen.
Der RFT Stassfurt Colorett einer Bekannten, welchen sie 1982 gekauft hat, läuft heute immer noch ohne eine Reparatur. Also 30 Jahre !!!
Es gibt aber scheinbar auch Ausnahmen.
Meine Waschmaschine mit integrierten Trockner von Siemens lauft jetzt seit ca. 14 Jahren mit nur einer kleinen Reparatur (12 DM) Druckschalter.
Ach fast vergessen, mein Radio welches jeden Tag in meiner Werkstatt seinen Dienst versieht und das ohne Reparatur "Rema Andante Quatro" BJ 1978. Läuft also seit 34 Jahren !!!
RudiRatlos
Zitat:
m1neg hat am 12. Mai 2012 um 09:55 Uhr folgendes geschrieben:
Und warum kann man Geräte nicht auch so bauen, wenn kein Mangel herrscht. diese Logik will sich mir nicht recht erschließen.
Weil Obsoleszenz und Kapitalismus gut miteinander harmonieren?
gastli
Kaufen für die Müllhalde - geplante Obsoleszenz
phoenix
das ist doch nichts Neues!
Vielleicht ist es vielen Leuten unbekannt, daß die Autoindustrie Ende 1060 bis etwa Ende 1970 Fahrzeuge auf den Markt brachten, die sich nach einigen wenigen Jahren Gebrauch selbst auflösten?
In der Elektroindustrie ist die Produktion von Wegwerfgeräten schon lange gängige Praxis und hier wird das erst jetzt erkannt.
Gruß phoenix, der sich darüber schon lange nicht mehr aufregt.
Eisenacher
phoenix,
es ist denke ich auch kein Grund zum aufregen. Es macht klar einen Unterschied ob ich einen Fleischwolf z.B. für 40 Euro kaufe oder für 800 Euro.
Bessere Qualität hat seinen Preis. Das billigste kann oft teurer werden. Aber manchmal reicht es eben auch aus.
Hier haben wir die in der DDR geboren sind, doch noch einen Vorteil.
Hatten den Rasemäher selbst gebaut. Den Trabantschweller selbst eingeschweißt, wenn wir ans Ersatzteil kamen u.s.w. Das hilft manchmal jetzt weiter sich ein Teil schicken zu lassen. Aber dadurch weiß man auch was gute Qualität kostet. Der Unterschied von einem Plastezahnrad z.B. zum gehärtetn Stahl.
Adeodatus
Ja nun verabschiedet sich bei uns schon wieder ein Haushaltsgerät, der Kühlschrank erst fünf Jahre Jung macht seit ein paar Tagen sehr eigenwillige Geräusche und schaltet sich nicht mehr aus. Meine Frau überzeugte mich dem Teil noch eine Chance zu geben und einen Hausgeräte Monteur zu bestellen.
Das war aber jetzt das erste und das letzte mal das ich so einen Monteur beauftragt habe, der gute schien offensichtlich überfordert, oder hatte keine Ahnung von dem Gerät, ist auch egal unser Kühlschrank jeden falls liegt noch immer im sterben, und arbeitet nicht mehr für uns sondern für den Stromanbieter.
Nun überlege ich was nun schlimmer ist ein Haushaltsgerät das geplant kaputt geht oder Monteure die überfordert sind. Beide kosten das Geld des Verbrauchers.
Denn nachdem ich den Hausgeräte Monteur für eine halbe Stunde Smalltalk, Fiebermessen am Kühlschrank und der umwerfenden Diagnose „das könnte eventuell das oder das sein“ und „den kann ich nicht reparieren“ recht fürstlich entlohnt habe.
Haben wir einen neuen geordert – wenn mir so etwas passiert fällt mir immer wieder das Gesülze der Politiker über Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein.
gastli
[Golem] Wo die Sollbruchstellen in der Elektronik liegen
Das Testhaus HTV untersucht mit 170 Mitarbeitern Elektronik auf geplante Obsoleszenz. Mit Röntgenuntersuchung, Rasterelektronenmikroskopie und Infrarotspektroskopie werden absichtliche Sollbruchstellen gefunden. Der Technikchef erzählt, wo sie liegen.
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Der Umweltausschuss des Bundestages hatte am 15. Mai 2013 mit der Mehrheit der Regierungsfraktionen entschieden, dass es in Deutschland keine gesetzliche Mindestnutzungsdauer für technische Geräte geben soll. SPD und Grüne enthielten sich der Stimme. Die Partei Die Linke hatte zur Schonung von Ressourcen die künstliche Verkürzung der Lebensdauer von Produkten verbieten wollen. Ihre Bundestagsfraktion forderte eine gesetzliche Mindestnutzungsdauer für in Deutschland auf den Markt gebrachte Produkte. Geplante Obsoleszenz sollte damit nicht mehr erlaubt sein.