Hallo RudiRatlos
Zitat: |
RudiRatlos schrieb am 04. Juli 2013 um 21:10 Uhr:
Warum sollte die Ausbeutung schlechter funktionieren. Da werden eben von zB fünf Niedriglöhnern zwei entlassen und die verbleibenden müssen deren Anteil an Arbeit übernehmen. |
Klar, die Einführung des Mindestlohns schmälern die Gewinne der Unternehmen.
So weit so gut.
Mittels Arbeitsverdichtung könnte der Arbeitgeber dem entgegenwirken.
So weit so schlecht.
Wer sagt Dir, dass der Arbeitgeber erst bei Einführung des Mindestlohns zum bewährten Mittel der Arbeitsverdichtung greifen wird?
Weil er ein Lieber ist, der seine Mitarbeiter schont, natürlich nur so lange, wie sie in Sachen Lohn maßhalten?
Nein natürlich nicht.
Seit über 30 Jahren haben sich die Verwertungsbedingungen fürs Kapital verschlechtert, die Profitrate fällt tendenziell. Das Kapital fließt weg vom produktiven hin zum Grauen finanzgetrieben Kapitalmarkt, wo sich mittels Betrug und Schwindel höhere Gewinne erzielen lassen. Natürlich mit den bekannten negativen Folgen für den kleinen Mann, der die Zeche dann zahlen muss.
Seit eben dieser Zeit sind Arbeitszeitverlängerungen, Arbeiterdichtungen, Stress auf Arbeit usw. Mittel um den Fall der Profitrate etwas entgegenzusetzen.
Will sagen, dass das Mittel der Arbeitsverdichtung in vielen Bereich bis an die Grenze des Machbaren ausgereizt wurde.
Machen wir mal ein Beispiel?
Der Friseurmeisterbetrieb Haar-akiri, entlässt zwei von den fünf Mitarbeitern.
Toll sagt sich Friseurmeister.
Ich zahle höhere Löhne und mache trotzdem keinen Verlust.
Dumm nur, eines Tages bekommt der Friseurmeister Besuch vom Gewerbeaufsichtsamt
und seine Mitarbeiter Post vom Gericht.
Was ist passiert?
Die Mitarbeiter haben, fleißig, wie sie nun mal sind, mehr als nur die Haare abgeschnitten.
Autsch, so was kommt von so was.