Meta
Dienst ohne Leistung - leere Straßenbahnen. Die Stadt leistet sich mit leeren Straßenbahnen durch die Stadt zu kurven, dabei wird überall vom sparen geredet.
Was gibt es für Konzepte die Straßenbahnen so einzusetzen das sie dem Büger den meisten nutzen bringen?
Viele Städte betrieben und betreiben den Rückbau der Straßenbahnen wegen deren erheblichen Kosten im Vergleich zum Busverkehr - vielleicht gibt es ja bald Elektrobusse, die sauber sind und nicht quitschen.
Wie sieht es in Gera mit der Ökonomie zwischen Straßenbahn und Bus?
Was können wir sparen und dann zB. für wichtigere Dinge verwenden? Ich denke da mal an Bildung usw..
Wie wäre es wenn darüber die Bürger bei den nächsten Kommunalwahlen einmal mitentscheiden könnten?
Wenn das Geld verdienen schon eine schwierige Aufgabe ist so sollte doch das Ausgeben des Geldes Freude bereiten. Betrachtet man jedoch die Angebote, Qualität und Nutzen dann kommen mir die Tränen, denn viele Waren gehören eher auf den Müll als in Geschäfte, ganz abgesehen das man das was man braucht schlechter als zu DM-Zeiten bekommt.
Mark3Dfx
Dafür wurden in Gera einige parallel laufende Buslinien gestrichen/verkürzt.
Diesel wird immer teurer als selbst erzeugter Strom für uralte
schon 10x in der DDR abgeschriebene Tatra Bimmeln.
FelixKaiser
Ja und nein. Die Bahnen verschleißen zunehmend und gehen auch ihrem Ende entgegen. Eine Erneuerung ist sehr kostspielig, 17 Fahrzeuge müssten beschafft werden, der Preis läge so um die 2.5 Mio Euro pro Stück, wird aber zu einem sehr hohen Anteil gefördert.
Dass es wirtschaftlicher Nonsens wäre die Linie 3 auf Busbetrieb umzustellen kann einem jeder BWLer vorrechnen. Man müsste Gelenkbusse im 3 Minuten Takt fahren lassen zu den Stoßzeiten und hätte eine Schlange von Bussen durch die ganze Stadt, die den MIV zusätzlich behindern würde. Es reichen ja die neuen Bahnen mitunter schon kaum aus die Leute zu befördern. Die Linie 1 lag an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit, aber war durch die Busnetzreform doch wirtschaftlich. Lediglich in der NVZ könnte man um ein paar Euro zu sparen auf Busverkehr plädieren. Die Linie 2 ist auch so ein Grenzfall. Vielleicht wären kürzere, leichtere und damit stromsparendere Fahrzeuge da auch eine Alternative. Und die geplante Linie 4 verteilt die bereits verkehrenden Bahnen besser im Norden und spart auch wieder Busse ein.
In Gera haben wir hier keinen Grund uns zu beschweren, die Lage der Stadt ist ideal für eine Straßenbahn. Viel problematischer sieht es da z.B. in Cottbus oder Zwickau aus. Städte etwa gleicher Größe wie Gera, aber von der Struktur leider nicht ganz so günstig, die Akzeptanz der Straßenbahn ist auch weitaus geringer, so dass die Sparzwänge da auch viel höher sind, mit dem Ergebnis: Ausgedünnte Fahrpläne, abends teilweise Busbedienung und beides verbunden mit weiter zurückgehenden Fahrgastzahlen, die wiederum weiteres Sparen erfordern. In Gera sind die Zahlen stabil. Ich hoffe auch dass das Sozialticket ein Erfolg wird und sich im gesamten VMT iin den Cityzonen etabliert.
Meta
Wichtig für die effektive Nutzung der Straßenbahnen sind variale Kombinationen aus mehreren Zügen, sowie eine Halbierung der Haltestellen.
Auf diese Weise kommt man mit 50% weniger Bahnen und Fahrern aus wiel sich die Fahrzeiten halbieren, ebenfalls könnte man so auch noch die Fahrgeschwindigkeiten der Bahnen erhöhen. Der Zeitabstand der Zugfolge könnte erhöht werden ohne daß für die Fahrgäste längere Gesamtzeiten für die entsprechenden Wegstrecken entstehen, wenn alles gut organisiert ist halbiert sich die Wegezeit für den Straßenbahnnutzer.
Adeodatus
ÖPNV ist kein Spiel mit einer Modelleisenbahn!
Zitat: |
eine Halbierung der Haltestellen. Auf diese Weise kommt man mit 50% weniger Bahnen und Fahrern aus wiel sich die Fahrzeiten halbieren |
Es halbiert sich aber auch die Verfügbarkeit und der Service und letztendlich die Attraktivität das ÖPNV,
Zitat: |
Der Zeitabstand der Zugfolge könnte erhöht werden ohne daß für die Fahrgäste längere Gesamtzeiten für die entsprechenden Wegstrecken entstehen, wenn alles gut organisiert ist halbiert sich die Wegezeit für den Straßenbahnnutzer. |
Wie soll sich die Wegezeit für den Strabanutzer halbieren wenn er eine längere Wegstrecke zu Fuß gehen muss um die Haltestelle zu erreichen? Deine Idee hätte zur Folge das wer kann auf das Auto umsteigt weil er nicht nur weiter laufen muss sondern auch noch mehr Zeit als vor Deiner revolutionären Idee für seinen Weg zur Arbeit oder für Besorgungen in Anspruch nehmen muss. Hinzukommt das Gera eine alternde Stadt ist und die Verkehrsmittel des ÖPNV von immer mehr älteren Menschen genutzt werden, die heilfroh sind das sie eben nicht die doppelte Wegstrecke von ihren Wohnquartieren zur Haltestelle laufen müssen.
Meta
Zitat: |
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spidy hat am 04. Dezember 2011 um 09:54 Uhr folgendes geschrieben:
ÖPNV ist kein Spiel mit einer Modelleisenbahn!
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eine Halbierung der Haltestellen. Auf diese Weise kommt man mit 50% weniger Bahnen und Fahrern aus wiel sich die Fahrzeiten halbieren |
Es halbiert sich aber auch die Verfügbarkeit und der Service und letztendlich die Attraktivität das ÖPNV, |
Nach Adam Riese ist das so. Ich habe in der Schule aufgepaßt. Zumal auch Bremszeiten Standzeiten und Anfahrzeiten wegfallen, wo die Bahn steht oder nur langsam unterwegs ist.
Zitat: |
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Der Zeitabstand der Zugfolge könnte erhöht werden ohne daß für die Fahrgäste längere Gesamtzeiten für die entsprechenden Wegstrecken entstehen, wenn alles gut organisiert ist halbiert sich die Wegezeit für den Straßenbahnnutzer. |
Wie soll sich die Wegezeit für den Strabanutzer halbieren wenn er eine längere Wegstrecke zu Fuß gehen muss um die Haltestelle zu erreichen? Deine Idee hätte zur Folge das wer kann auf das Auto umsteigt weil er nicht nur weiter laufen muss sondern auch noch mehr Zeit als vor Deiner revolutionären Idee für seinen Weg zur Arbeit oder für Besorgungen in Anspruch nehmen muss. Hinzukommt das Gera eine alternde Stadt ist und die Verkehrsmittel des ÖPNV von immer mehr älteren Menschen genutzt werden, die heilfroh sind das sie eben nicht die doppelte Wegstrecke von ihren Wohnquartieren zur Haltestelle laufen müssen. |
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Wenn der Haltepunktabstand jetzt halb so groß ist wie man in der Zeit der Zugabfolge laufen kann ist der Haltestellenabstand zu klein und es lohnt nicht mit der Bahn zu fahren, weil man zu Fuß genau so schnell und laufen gesünder ist als sich in der Bahn zB. Erkältungskrankheiten einzufangen.
Durch die Halbierung der Fahrzeit erreicht man einen doppelten Effekt. Die Straßenbahnen werden intensiver genutzt und ich benötige davon nur noch die hälfte, inklusive Fahrer. Die Nutzer benötigen eine wesentlich geringere Zeit und kommen schneller ans Ziel. So etwas nennt man Transportoptimierung. Das habe ich schon vor Jahrzehnten im Technologiestudium im Zusammenhang mit Netzplantechnik gelernt.
as65
also @meta, mal deine idee in zahlen umgesetzt
jetzt benötigt die bahn der linie 3 34 min für die 12,1 km bei 24 haltestellen (wendeschleifen nicht mitgerechnet)
dann nur noch 17 min bei 12 haltestellen
macht dann eine durchschnittsgeschwindigkeit von 42 kmh !
(da dabei trotzdem noch 12 mal gehalten wird eher noch mehr)
ich sag mal schon "leider falsch gedacht"
wen deine rechnung aufgehen würde wäre er bestimmt schon umgesetzt.
es gibt wohl nichts was firmen lieber machen als sparen.
und wie spidy schon versucht zu erklären, der faktor "mensch" ist auch nicht zu unterschätzen.
Meta
Auch wenn man nicht ganz die Halbierung der Haltestellen usw. schafft so wäre es doch ein Weg in die richtige Richtung um entsprechende Einsparungen zu erreichen und die Fahrtkosten nicht weiter steigen zu lassen.
Bei der Anlegung der Neuen Haltestellen hat man ganz einfach versäumt Fahrzeiten, Haltestellen und Wirtschaftlichkeit im Interesse der Nutzer zu optimieren. Das sollte mein Beispiel verdeutlichen.
Übrigens alle ~500m zu halten ist bestimmt nicht effektiv, denn ehe die Bahn in Fahrt ist muß sie schon wieder halten.
Dabei sollte man auch an den Energieverbrauch denken.
12,1Km mit jetzt durchschnitlich 21,4Km/h, da ist ja jeder Radfahrer schneller und es ist gerade mal 1/3 der Höchstgeschwindigkeit der Bahn.
Als Autofahrer fahre ich durchschnittlich mit 36Km/h und dabei muß man noch Minutenlang an den Ampeln stehen usw. eine Straßenbahn die da nicht warten muß sollte das doch mindestzens schaffen oder gar erheblich schneller sein.
Da ich bescheiden bin wären ja vorerst 33Km/h Durchschnitsgeschwindigkeit auch ganz schön.
24 Zwischenhaltestellen! Wenn man den Haltestellenabstand halbiert und nur noch alle ~ 1000m hält, dann bleiben 11 Zwischenhalte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tatra_T4
Auszugszitat:
Höchstgeschwindigkeit 65Km/h
http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn
http://wien.gruene.at/wirgestaltenwien/projekt11
Funny
Die Straßenbahn soll hauptsächlich den Stadtverkehr entlasten und bequem sein.
Wenn ich erst ewig zur Bahn laufen soll kann ich gleich dorthin laufen wo ich hin muss oder ich fahre mit dem Rad.
Ich sehe hauptsächlich ältere Menschen in der Bahn sitzen. Die werden sich für jeden Meter mehr bei dir sicher bedanken @Meta.
Also wer sparen will fährt mit dem Fahrrad, wer`s bequem mag mit der Bahn und wer Individualist ist wird eh mit dem PKW fahren.
Jetzt stell ich mir noch vor wie deine Bahn mit 65 km/h durch die Stadt heizt.
Viel besser würde ich eine Beförderung finden, wie sie in den südlichen Ländern bekannt ist. Dort hält der Bus wenn jemand am Straßenrand steht und den Arm hebt. Feste Haltestellen wären dann überflüssig.
SirBernd
Zitat: |
Funny hat am 06. Dezember 2011 um 23:15 Uhr folgendes geschrieben:
Viel besser würde ich eine Beförderung finden, wie sie in den südlichen Ländern bekannt ist. Dort hält der Bus wenn jemand am Straßenrand steht und den Arm hebt. Feste Haltestellen wären dann überflüssig. |
Fänd ich auch gut. Nachteil wäre dann aber, dass die Deutschen auf eine für sie so wichtigen Tugend, wie die Pünktlichkeit, der Busse verzichten müssten.
Meta
Vor allem finde ich die Straßenbahnen die nicht zu Arbeitsbeginn und Ende sowie Geschäftsbeginn und Ende fahren interessant, denn da sitzen so gut wie keine Paasagiere drin und kurven so durch die ganze Stadt.
Außerhalb der Hauptverkehrszeiten haben andere Städte ein Busrufsystem, das ist sparsamer und entlastet das Stadtsäckel. Das könnte man heutzutage über Handy betreiben und auch die Möglichkeiten der südlichen Länder nutzen.
Was mir allerdings noch mehr Sorgen macht ist die Bevölkerungsentwicklung. In den nächsten 5 Jahren dürften da erheblich noch die Passagierzahlen der Straßenbahnen sinken und dann?
Sind die Straßenbahnen so überdimensioniert für den Passagiertrangsport wie seit Fertigstellung die Gerauer Kläranlagen. Denkt man da schon über die Stadtrückbaukosten nach, oder bevorzugen wir das amerikanische Prinzip?
http://kulturaktiv.org/wordpress/?p=1244
http://de.wikipedia.org/wiki/Geisterstadt
Statt blühende Landschaften entwickelt sich der Osten zu blühenden Wüstungen!
nameless
Zitat: |
24 Zwischenhaltestellen! Wenn man den Haltestellenabstand halbiert und nur noch alle ~ 1000m hält, dann bleiben 11 Zwischenhalte. |
Genial, am Besten nur noch zwei Endhaltestellen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Bahnen erreicht den Optimalwert.
FelixKaiser
Man könnte eventuell darüber nachdenken tagsüber den Takt auf der 3 zeitweise auf 7,5 Minuten Takt zurück zu fahren, so zwischen 9 und 14 Uhr. Wird in Jena auch so praktiziert. Ob sich das von den betrieblichen Abläufen her lohnt ist wieder eine andere Seite. Wahrscheinlich bringt das nicht viel und der Fahrplan wird deutlich schwieriger zu merken. Für einen 10 Minuten Takt sind die modernen Bahnen zu klein. Dem Problem dass der Nordast der 3 nachfrageschwächer ist als der Südast stellt man sich ja mit der Linie 4, spart Busse ein. Ist doch mal ein Anfang! Die hohe Akzeptanz des ÖPNV in den drei Thüringer Oberzentren spricht jedenfalls für einen Erhalt der Verkehrssysteme und einen Ausbau, sofern es sich rechnet. Und eben das muss nachgewiesen werden, dass ein betriebswirtschaftlicher Vorteil entsteht. Die Nachweise sind da. Viele andere Städte können von solch hoher Akzeptanz nur träumen!
Überhaupt sollte man ÖPNV in Deutschland erst einmal verstehen bevor hier versucht wird mit fragwürdigen Vorschlägen eine Veränderung herbeizuführen. Es ist und bleibt ein Zuschussgeschäft. Mit über 80% Kostendeckung ist Gera da ganz gut aufgestellt, Cottbus beispielsweise ist schon kaputtgespart und erreicht nicht einmal 60% Kostendeckung und da will man auch dort noch weiter sparen, wo schon viele Fahrgäste abgesprungen sind weil die Fahrpläne so stark ausgedünnt sind. Angespannt ist die Lage auch in Görlitz, Brandenburg/Havel und ganz besonders in Halberstadt. Nein, da sieht es bei uns ganz gut aus.
Meta
Unsere Alterspyramide hat oben einen dicken Bauch. Dieser Bauch wird bald weg sein, weil diese Menschen ihre Mögliche Lebenszeit erreicht haben. Das trifft besonders Orte welche überaltert sind, weil die Jugend wegen Zukunftslosigkeit aus ihnen flieht, dazu gehört Gera. Wenn es nicht gelingt aus anderen Bundesgebieten Rentnern Gera schmackhaft zu machen so daß sie aus dem Westen, wegen günstiger Kosten und Mieten hierher ziehen, dann wird man bis 2018 ca. 25000 Einwohner altersbedingt verloren haben.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Deutschlands
http://de.wikipedia.org/wiki/Altersstruktur
Mit einem Durchschnitsalterder Bevölkerung nahe 60 ist in ca. 10 Jahren mit dem Verlust von 40% der Bevölkerung zu rechnen. In 5 Jahren mit >20%.
Wer das bei der Planung und Finanzierung der Verkehrssysteme nicht berücksichtigt macht entscheidende Fehler. Auch gibt es viele Verzerrungen in der Planung durch Eingemeindungen, denn dort laufen die Verkehrsströme anders.
So leer wie die Straßenbahnen tagsüber sind wird man ist es langsam an der Zeit mal diesbezügliche Untersuchungen anzustellen, denn oft sitzen nur eine Hand voll Passagiere in den Bahnen.
Was in Gera dringend gebraucht wird ist eine ökonomische Untersuchung des ÖPNV und die Anpassung seiner Leistungsfähigkeit an die tatsächlichen Erfordernisse, so daß er auch in 10 Jahren noch finanzierbar ist und nicht eingestellt werden muß, weil Gera die Subventionen für den ÖPNV sich nicht mehr leisten kann.
Wenn nichts unternommen wird steigt der Wohnungsleerstand in Gera in den nächsten 5 Jahren um ca. 10000. Das führt zu einer Energieeinsparung von >25000MW Elektroenergie pro Jahr und der Fernwärmebedarf sinkt noch erheblicher, denn dort wirkt sich dann die volle Klimaerwärmung mit einer winterlichen Durchschnittstemperatur von ca. +10 - +12°C aus. Der Fernwärmebedarf sinkt dann um ca. 60%.
Die Frage mit was dann der ÖPNV subventieniert werden soll müssen die Planer schon jetzt mal beantworten. Wenn dann mit Bussen über Schienen geholpert werden muß ist das nicht gerade bequem, wenn man zB. auf Verhältnisse wie in der Leibnitzstraße trifft.
Weiterhin sollte man bedenken das Stadtgebiete mit hohem Altbaubestand und Sanierungsbedarf dann mehr leerstehen und mehr verfallen werden. Wie viele Menschen werden dann in diesen Randgebieten noch leben wollen?
Das Ganze betrifft dann auch das Sicherheitsdenken der Bürger, denn Leerstehende Gebäude ziehen auch entsprechende Klientel an, so werden Stadtgebiete welche eine geringe Bevölkerungsdichte aufweisen immer unsicherer für den nächtlichen Fußweg.
Wo werden in Gera die zukünftigen Abbruch und Sanierungsgebiete liegen? Das ist ein wichtiger Punkt über welchen man jetzt schon im Zusammenhang mit dem ÖPNV nachdenken muß.
Adeodatus
Zitat: |
dann wird man bis 2018 ca. 25000 Einwohner altersbedingt verloren haben. |
Du scheinst über Informationen von ganz oben zu verfügen, denn laut den statistischen Zahlen vom Dezember 2010 lebten in Gera
14188 Menschen in der Altersgruppe von 65 - 75 Jahren
5075 Menschen in der Altersgruppe von 75 - 80 Jahren und
6560 Menschen in der Altersgruppe von 80 Jahren und älter, alle zusammen sind es 25823 die laut Deiner Aussage, bis auf 823, mal so bis 2018 auf biologischen Weg die Stadt verlassen. Wenn ich mir diese Zahlen anschaue komme ich zu dem Schluss das sich die Zahl der Menschen die über 75 Jahre alt sind bis 2018 nahezu verdreifachen wird, aber nicht das Gera bis 2018 25000 Einwohner weniger haben wird.
Zitat: |
Mit einem Durchschnitsalterder Bevölkerung nahe 60 ist in ca. 10 Jahren mit dem Verlust von 40% der Bevölkerung zu rechnen. In 5 Jahren mit >20%. |
Wow, so alt ist der Gersche im Durchschnitt? Auch das ist falsch denn das Durchschnittsalter liegt in Gera bei 46,64 Jahren. Darum musst Du Dir keine Sorgen machen das Du in 10 Jahren in den Gera - Arcaden mit den Verkaufspersonal alleine dastehst.
Zitat: |
Was in Gera dringend gebraucht wird ist eine ökonomische Untersuchung des ÖPNV und die Anpassung seiner Leistungsfähigkeit an die tatsächlichen Erfordernisse, so daß er auch in 10 Jahren noch finanzierbar ist und nicht eingestellt werden muß, weil Gera die Subventionen für den ÖPNV sich nicht mehr leisten kann. |
Subventionen bedeuten wörtlich übersetzt Hilfeleistungen. Hilfe leistet im Falle von Subventionen der Staat: EU, Bund, Länder oder Kommunen unterstützen private Unternehmen oder Wirtschaftsbereiche finanziell durch direkte Fördermittel oder durch steuerliche Erleichterungen. Ziel von Subventionen ist es, Wirtschaft und Gesellschaft zu stabilisieren, indem sie z. B. Standortnachteile ausgleichen oder bestimmte Bereiche erhalten. Quelle: Verband deutscher Verkehrsunternehmen.
Zitat: |
Wenn nichts unternommen wird steigt der Wohnungsleerstand in Gera in den nächsten 5 Jahren um ca. 10000. Das führt zu einer Energieeinsparung von |
Wo hast Du nun schon wieder diese zahlen her, die stehen ja im ganzen Gegensatz zu Deiner Eingangsthese das bis 2018 25000 Menschen versterben wenn man bei dieser Zahl den Belegungsgrad von einer Wohnung mit 1,5 Menschen zu Grunde legt haben wir doch dann schon mit 16667 Leerstehenden Wohnungen zur rechnen.
Zitat: |
denn dort wirkt sich dann die volle Klimaerwärmung mit einer winterlichen Durchschnittstemperatur von ca. +10 - +12°C aus. Der Fernwärmebedarf sinkt dann um ca. 60%. |
Ist das die Vorhersage für Thailand?
Zitat: |
Weiterhin sollte man bedenken das Stadtgebiete mit hohem Altbaubestand und Sanierungsbedarf dann mehr leerstehen und mehr verfallen werden. Wie viele Menschen werden dann in diesen Randgebieten noch leben wollen? |
Randgebiete von Gera sind z.B. Bieblach, Bieblach Ost und Lusan mit eher geringem Altbaubestand. Ja und was den Sanierungsbedarf anbelangt da hättest Du die letzten 20 Jahre wohl mal vor die Tür gehen sollen, der größte Teil der Altbauten ist inzwischen Saniert und oder Teilsaniert.
Zitat: |
Das Ganze betrifft dann auch das Sicherheitsdenken der Bürger, denn Leerstehende Gebäude ziehen auch entsprechende Klientel an, so werden Stadtgebiete welche eine geringe Bevölkerungsdichte aufweisen immer unsicherer für den nächtlichen Fußweg. |
Ja und da willst Du die Hälfte der Haltestellen abschaffen.
Zitat: |
Wo werden in Gera die zukünftigen Abbruch und Sanierungsgebiete liegen? |
Einfach mal beim Dezernat Bauen und Umwelt nachfragen!!!
Meta
Lieber spidy ich gebe Dir recht, das ich das Scenario über den Daumen abgeschätzt habe, weil ich nicht über konkrete Zahlen verfüge. Fakt ist jedoch auch das dieses Scenario nicht ganz unmöglich ist.
Nach Deinen Zahlen wären es in 5 Jahren ~10000 Menschen weniger und in 10 Jahren ~25000, wenn man mit der durchschnittlichen Lebenserwartung für Ostdeutschland rechnet.
So gesehen hätte Gera 2020 noch rund 75000 Einwohner. Wenn die medizinische Betreung und der allgemeine Gesundheitszustand der Menschen sich nicht verschlechtert, es könnten allerding auch nur noch 70000sein.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden ja infolge der Staatsverschuldungskrise nicht besser und die Behandlungskosten steigen.
2007 hatten wir einen Winter der kam mit seinen Durchschnittstemperaturen meinen Erwartungen schon recht nah. ~2015 sollten wir uns bei ~10°C im Winter über bewegen.
Mit den Randgebieten meinte ich nicht die Neubaurandgebiete sondern die Albaurandgebiete in Gera. Da stehen schon viele Häuser leer, sogar in der Altenburger Straße, also fast im Zentrum. geht man in Geras Nebenstraßen wird man bald auch nit einer Stadtentkernung beginnen müssen. Die Nebenstraßen der Reichs- Wiese und Heinrichstraße etc. pp. fallen auch sehr auf.
Leider irrst Du was die Altbausanierung anbestrifft. Das sind die Folgen davon das Gera schon 40000 Einwohner in den letzten 20 Jahren verloren hat. rechnet man noch die Eingemeindungen weg so hat Gera bereits ~55000 Einwohner verloren.
Ich denke jetzt mal an Gera vor den Eingemeindungen, dieses Gebiet hat 2020 dann noch ~60000 Einwohner. für mehr braucht man den ÖPNV Schiene dann nicht zu bemessen, zu DDR-Zeiten war er für 140000 Einwohner ausgelegt. 2020 sind es ~57% Menschen weniger.
as65
Zitat: |
Meta hat am 08. Dezember 2011 um 15:31 Uhr folgendes geschrieben:
So gesehen hätte Gera 2020 noch rund 75000 Einwohner. Wenn die medizinische Betreung und der allgemeine Gesundheitszustand der Menschen sich nicht verschlechtert, es könnten allerding auch nur noch 70000sein.
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Bitte Geburtenrate gegenrechnen !
Zitat: |
Meta hat am 08. Dezember 2011 um 15:31 Uhr folgendes geschrieben:
2007 hatten wir einen Winter der kam mit seinen Durchschnittstemperaturen meinen Erwartungen schon recht nah. ~2015 sollten wir uns bei ~10°C im Winter über bewegen. |
Wo das für 2015 her ist würde mich mal interessieren (damit ich genug Badehosen kaufen kann). *War ein Scherz*
Aber für 2007 habe ich andere Werte als über 10 Grad +
7 Grad sind für ein Monatsdurchschnitt nicht "nahe" an 10 Grad
Seit 2007 ist der Jahresdurchschnitt sogar gefallen.
http://wetter.mb.fh-jena.de/station/stat...swertung07.html
Da kann man auch gleich mal die Jahre von 2000 bis Heute vergleichen.
Meta
Super wo haben Sie die genauen Wetterdaten her, könnte davon von den Letzten 15 Jahren mehr gebrauchen.
Sie haben recht mit der Geburtenrate, aber in Gera wandern mehr Menschen ab als zuziehen und auch das habe ich weggelassen.
Hinsichtlich der Wetterdaten habe ich Zeitmarker. bisher haben die immer gestimmt. Leider wieß ich nicht was sich hinter diesen Zeitangaben verbirgt. Das ist mir immer erst klar, wenn die entsprechenden Ereinisse eingetreten sind.
zB. März 2011, September 2014, März 2018.
Das letzte Datum ist mir klar, da dürften alle den Klimawandel negativ beeinflussenden Dinge für Europa gelaufen sein. Die Sonne tritt wieder in schwächere Sonnenfleckenzyklen ein es beginnen die 11,5 Jahre wo es in den Sommern vermehrt regnet. Bis Ende 2014 sieht es mit den Ernten äußerst schlecht wegen hoher Trockenheit aus. Die Ernteerträge können noch weit unter das Niveau dieses Jahres Fallen.Vom Rest 2014 - 18 muß man erst mal den Anfang sehen sehen.
as65
Zitat: |
Meta hat am 08. Dezember 2011 um 22:37 Uhr folgendes geschrieben:
Super wo haben Sie die genauen Wetterdaten her, könnte davon von den Letzten 15 Jahren mehr gebrauchen. |
Fachhochschule Jena
mehr kann ich leider auch nicht liefern
Meta
Hallo as65, vielen Dank für Deine Infos.
Nun bleibe ich mal mit meinen Gedanken bei der Straßenbahn. Viele Städte in Deutschland haben sie nicht ohne Gründe schon ganz abgeschafft (zB. Naumburg nach 1990), bzw. unrentable Strecken stillgelegt. Denn es ist nicht nur das teuerste sondern auch das gefährlichste Verkehrsmittel das es gibt. Die Kosten für den Straßenbahnkilometer sind ca. 3-4x so hoch wie für den Buskilimeter.
Mich würde da schon mal interessieren wie rentabel die einzelnen Straßenbahnlinien - besser Straßenbahnstrecken in Gera sind und wie viele Mio. € pro Jahr Subventionen von der Stadt für die Straßenbahn bereitgestellt werden müssen.
ZB.:
Stadtzentrum Lusan:
Stadtzentrum Bieblach Ost:
Stadtzentrum Untermhaus
Stadtzentrum Zwötzen
Lusan Brüte - Bahnhof Zwötzen.