SED-Parteizentrale wird saniert

baumann
Na, das klingt doch so richtig nach Traditionspflege. Ich dachte, der Bunker sei längst zugewachsen.
...Und wie rührend doch der Hinweis:" Wie eine grosse Puppenstube".
Stimmt perfekt. Was sich die Schreibtisch-Genossen in den Zimmern dieses Gebäudes über ihre Mitbürger erdachten, hat nicht selten zu einer "Disziplinierung" auf der verlängerten Achse (Amthorstrasse) geführt. Da waren dann die kampferprobten Kollegen der SED mit dem Knüppel am Werk, um die "Puppen tanzen zu lassen".
Na die drei Herren auf dem OTZ-Pressefoto haben offensichtlich keine schulpflichtigen Kinder in Geras Schulen.
Und wer so euphorisch - ohne Blick auf die Geschichte des Gebäudes - solche Artikel aufsetzt, hat wohl schon mit Nutella und Westgeld das Licht der Welt erblickt.
RudiRatlos
Zitat aus der OTZ:

Zitat:
Das Gebäude ist einer der wenigen Partei-Zweckbauten und steht deshalb unter Denkmalschutz.


Hö? Gehts noch?

Mal abgesehen von den 140tsd Euro welche wohl besser in die Schulen geteckt worden wären. Ja Aber da wurde mal wieder am europäischen Fördertopf geschleckt.
FelixKaiser
Also jedes Jahr 14 Tausend Euro zum Fenster rausheizen nur weil die Fassade von Volleimern so durchgesetzt wurde ist auch nicht wirklich bombe. Und wenn man schon soviel Geld geschenkt bekommt und das eben nur dafür ausgeben kann, ist aus meiner Sicht akzeptiert.
baumann
Der Artikel in der OTZ ist wirklich lesenswert. Bei einer Investsumme von 2,2 Mio. Euro, die in das Haus fliessen, verkündte der Bauzernet Ramon Miller eine Einsparung an Betriebskosten in Höhe von 19.000 Euro - jährlich....
Mit dieser Ersparnis sind dann wohl ca. 29 Prozent der jährlichen Betriebskosten der (seit zwei Jahren leerstehenden) Landeszentralbank (künftig "Kunsthaus") abgedeckt. großes Grinsen
Nein, für solche "Projekte" gibts bei deutschen Banken in der Tat kein Geld, RudiRatlos.
Eine Sanierung dieses Tempels unter denkmalpflegerischen Aspekten kann sich eigentlich nur der leisten, der die wirklich wichtigen Bauten seiner Stadt in gutem Zustand weiss.
Aber was solls. Statt das der Herr Miller die "einfache Fassade" mit "kräftigen Gelbfeldern auflockern" will, hätte er mal dafür Sorge tragen sollen, dass die im wahrsten Sinne des Wortes "verschlossene Fassade" der IGS sich durch von innen zu öffnende (Klassenzimmer-)Fenster gerade jetzt im Sommer etwas "auflockern" lässt.
Der Herr Miller will ja vielleicht neuer OB der Stadt werden....so stehts im Forum Gera2012.
Na dann mal los...... geschockt
strubbel
geschockt was? mannmannmann, hören die den knall nicht?

Lachen
Zitat:
Doch bei allem Prestige drückte die Genossen Sparzwang, erinnert sich Kellner. Partei-Krösus Ziegenhahn bekam er übrigens höchst selten zu Gesicht.
deja vu?

hier ist der link zum artikelchen...

ich geh mich mal ausschütteln (die haben doch nicht mehr...ach was...)
RudiRatlos
Na Felix, ich glaube nicht an Geschenke an Gera seitens der EU-Fördermitteltopfverwalter. Da muss schon heftig gebettelt werden. Aber warum bettelt niemand um die Förderung der Schulsanierungen, da gibt es doch bestimmt auch ein Töpfchen.

Übrigens war der Bau dieses Gebäudes seinerzeit eine architektonische Meisterleistung wegen der vorgehängten Fassade. Eben ein Presigeobjekt des Herrn Ziegenhahn. (Unsere "rote Rosi" brachte ihres nicht zur Vollendung großes Grinsen )

Aber was zum Henker machte diesen Bau zum denkmalschützerischen Objekt, der von mir zitierte Satz kann da nicht die Erklärung sein.
FelixKaiser
Wenn von den Schulgebäuden eines auch unter Denkmalschutz stehen würde wärs sicher etwas einfacher dafür was zu bekommen. Ist bei den Plattenbauten eher unwahrscheinlich, aber die anderen langfristigen Standorte? Allerdings ist das wie wir hier am Beispiel gesehen haben auch ein ganz schöner Kostentreiber weil mehr berücksichtigt werden muss. Dennoch finde ich das mittelfristige Ziel Außenstellen in der Verwaltung zusammenzulegen um Kosten zu sparen gut, natürlich nicht bei weitem so wichtig wie die Schulen und Gewerbegebiete.
baumann
Denkmalschutz...Energetische Sanierung nach EnEV 2009 (Energieeinsparverordnung)....Fördermittel: Da fällt mir, lieber FelixKaiser, sofort das Gymnasium Rutheneum am Nikolaiberg ein. Ja
In diesem Gebäude lehren und lernen bestimmt mehr als 70 Menschen. Insofern ist die Sanierung der SED-Parteizentrale eben auch ein Beweis, welche Prioritäten in der Stadtverwaltung gesetzt werden.
strubbel
wird ja immer offensichtlicher, wie die prio´s gesetzt werden.

vielleicht will man garkeine lernenden kinder mehr hier geschockt vielleicht lauert man ja auf den massenwegzug und hat "endlich ruhe" und kann sich "endlich" allein auf kunsthaus, großknast, schicke, erfrischend gelbe parteizentralen etc. konzentrieren (immer diese "störenden" eltern, die irgendwelche komischen forderungen stellen, die prioriäten doch lieber auf den lernenden nachwuchs zu legen...tztzt Augenzwinkern )

putzig aus dem artikelchen ist das hier noch (wie vieles andere schon zitierte)
Zitat:
Bulgarischer Marmor in den holzvertäfelten Treppenaufgängen, Kugellampen und seltsame Schlafzimmertapeten sind noch erhalten. Ein während der Arbeiten sichergestelltes Buntglasbild wird wieder im Treppenhaus aufgestellt. Die Arbeiten seien keine Frage des Prestiges, sagt Baudezernent Miller, sondern eine der Gebäudewirtschaft.
(dazwischen war nur ein werbebildchen im artikel)

"seltsame schlafzimmertapeten" Lachen warum baut man hier keine kulisse für irgendwelche resterampe-sende-formate (sowas wie "genosse sucht genossin") mal fix zu ärteäl ...

die haben das geld dann nicht erst in etlichen jahren drin, das wird hier im ort mächtig brummen und wenn die gewisse fraktion ihren knast durch hat, gibts das nächste sendeformat ...
im casting wird ja schon fleißig geübt großes Grinsen
FelixKaiser
Hm Göthegymnasium ist vielleicht nicht das beste Beispiel, hier kommen ja noch Grundstückserwerb, Abriss und Neubau hinzu, eine bloße Sanierung wäre es gewesen die beiden jetzigen Standorte in Angriff zu nehmen. Wollte man das nicht sogar? Wurde durch Bürgerbegehren ja letztendlich verhindert und das nun geplante ist aus meiner Sicht auch die bessere Lösung. Mit 140T€ wäre man da jedenfalls nicht weit gekommen.
baumann
Hallo FelixKaiser, Abriss des Gebäudes am Nikolaiberg? Neubau? Reden wir über den gleichen Standort? verwirrt Aber egal, lass uns beim Thema bleiben (die Schulsanierung steht auf einer anderen Seite) großes Grinsen
FelixKaiser
Abgerissen werden soll die Platte an der Reichsstraße, um Platz für einen Neubau zu schaffen, der Teil des Campus werden soll.
Ja, was das Eingangsthema betrifft, ich glaube im Thema Denkmalschutz steckt von uns niemand so tief drin als dass man dazu sachlich was sagen kann. Aber gehen wir vom Eigenanteil von 140T€ aus, man bedenke das muss bis Ende 2011 alles abgerechnet sein, also die Fördermittel aus dem Konjunkturpaket, welche Objekte wären denn noch eine Alternative gewesen? Habe vorhin online in der OTZ gelesen, dass die Sanierung des Flachbaus der Feuerwehr an der Berliner Straße auch nur der erste Schritt ist. Für einen zweiten fehlt momentan auch noch das Geld. Man möchte auf dem Dach gern eine Solaranlage installieren zur Warmwassererzeugung, weiß aber nich ob das Geld aus dem ersten Teil noch dafür reicht oder obs aufgeschoben werden soll. Warmwassererzeugung bringt an der Stelle auch Ersparnisse in den Betriebskosten, vielleicht nicht ganz die 19000€ wie im Objekt Amthorstraße, aber immerhin.
Adeodatus
Zitat:
RudiRatlos hat am 22. Juni 2011 um 01:18 Uhr folgendes geschrieben:
Na Felix, ich glaube nicht an Geschenke an Gera seitens der EU-Fördermitteltopfverwalter. Da muss schon heftig gebettelt werden. Aber warum bettelt niemand um die Förderung der Schulsanierungen, da gibt es doch bestimmt auch ein Töpfchen.

Übrigens war der Bau dieses Gebäudes seinerzeit eine architektonische Meisterleistung wegen der vorgehängten Fassade. Eben ein Presigeobjekt des Herrn Ziegenhahn. (Unsere "rote Rosi" brachte ihres nicht zur Vollendung großes Grinsen )

Aber was zum Henker machte diesen Bau zum denkmalschützerischen Objekt, der von mir zitierte Satz kann da nicht die Erklärung sein.


Wie wird ein Gebäude ein Denkmal? Ein Gebäude wird durch das Amt für Denkmalschutz zu einem baulichen Denkmal klassifiziert. Hierbei muss die Behörde beachten dass das Gebäude die Vorraussetzungen eines Baudenkmals erfüllt, sind diese Voraussetzungen gegeben und durch die Behörde festgestellt erhält das Gebäude die Zuordnung als erhaltungswürdiges Denkmal.

@ Rudi Hier in Gera geht es aber nicht allein um das Gebäude sondern es geht vor allem um das Bauliche Ensemble das sowohl den Gebäudekomplex als auch die Vorgelagerte Parkanlage nebst Johnaniskirche betrifft. Das hier teilweise ohne die Augen für das Wesentliche zu öffnen, diskutiert wird, liegt in der ursprünglichen Nutzung das Gebäudes als ursprünglichen Nutzung das Gebäudes als „SED-Parteizentrale“.
RudiRatlos
Zitat:
RudiRatlos hat am 21. Juni 2011 um 18:14 Uhr folgendes geschrieben:
Zitat aus der OTZ:

Zitat:
Das Gebäude ist einer der wenigen Partei-Zweckbauten und steht deshalb unter Denkmalschutz.




@Spidy, was soll man als Aussenstehender denn anderes denken bei diesem Satz als Begründung für den Denkmalschutz?

Mag sein dass das Areal darum schützenswert ist, aber dieser Protzbau? Und aus dem Artikel geht es ja nur um diesen. Ja
baumann
Hallo spidy, an der Einstufung des Gebäudes unter die Belange des Denkmalschutzes besteht doch gar kein Zweifel. In einer Stadt, die über reichlich Einnahmen (und damit Geld für freiwillige Leistungen verfügt) kann man doch meinetwegen das Moos vom letzten Kriegerdenkmal in Handarbeit abkratzen lassen.
Mir fallen da für Gera ganz andere, schützens- und erhaltenswerte Ensembles ein als dieser angeschlossene Park mit den Hungerbalken im Karree.
Muss man die wenige Kohle für einen derartigen Protzbau ausgeben? Bei einer - so steht es - Einsparung von mageren 19.000 Euro im Jahr? Auf das Flachdach kommt ja nicht mal eine Anlage zur alternativen Energiegewinnung....