Sinn des Lebens

RudiRatlos
Da hast du recht @herrenlos. Ich zielte darauf ab dieses Thema, also den Versuch des philosophierens mit Interessierten auf das Individuum Mensch zu beschränken, losgelöst von Religion, Politik und anderen äußeren Einflüssen auf dieses.

Dass das nicht immer gelingen kann ist eigentlich logisch, deshalb auch der Hinweis auf die Kosten unter @Twaidos Link.

Sollte ich den Eindruck erweckt haben schon geübt zu sein im philosophieren so möge man mir dies nachsehen, jedoch hatte ich des öfteren Gelegenheit dazu bedingt durch meinen bisherigen Lebenswandel / Lebensumstände. Nur tat ich dies nicht öffentlich.
Und dabei ging es nicht nur darum eventuell mit dem rauchen aufzuhören oder eher "banale" Dinge des alltäglichen Lebens, sondern meist um existenzielle Fragen an und um das Leben als solches.

Ich habe keine Angst vor dem Tod, sehe ihn nicht (mehr) als Bedrohung.
herrenlos
angst vor dem tod? nö, eigentlich auch nicht, eher angst davor, vor dem sterben leiden zu müssen und, ja, natürlich die hoffnung, dass der gevatter sich noch ein weilchen geduldet ..... Augenzwinkern
RudiRatlos
Ich denke genau dies wären Anknüpfungspunkte - Sterben und Leiden. Irgend etwas war offensichtlich auch beim Twaido Auslöser dafür sich hier einmal Gedanken zu machen.
herrenlos
statt über sterben und leiden besser über das leben und den sinn unseres daseins ....
birke
TOD EINER UNSCHULDIGEN

Ich ging zu einer Party, Mami, und dachte an Deine Worte. Du hattest mich gebeten, nicht zu trinken, und so trank ich keinen Alkohol.

Ich fühlte mich ganz stolz, Mami, genauso, wie Du es vorhergesagt hattest. Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken, Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.

Ich weiss, dass es richtig war, Mami, und dass Du immer recht hast. Die Party geht langsam zu Ende, Mami, und alle fahren weg.

Als ich in mein Auto stieg, Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde: aufgrund Deiner Erziehung - so verantwortungsvoll und fein.

Ich fuhr langsam an, Mami, und bog in die Strasse ein. Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.

Als ich auf dem Bürgersteig lag, Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken. Und nun bin ich diejenige, die dafür büssen muss.

Ich liege hier im Sterben, Mami, ach bitte, komm' doch schnell. Wie konnte mir das passieren? Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.

Ringsherum ist alles voll Blut, Mami, das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen, Mami, dass es keine Hilfe mehr für mich gibt.

Ich wollte Dir nur sagen, Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen, Mami, die haben einfach nicht nachgedacht.

Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami. Der einzige Unterschied ist nur: Er hat getrunken, und ich werde sterben.

Warum trinken die Menschen, Mami? Es kann das ganze Leben ruinieren. Ich habe jetzt starke Schmerzen, wie Messerstiche so scharf.

Der Mann, der mich angefahren hat, Mami, läuft herum, und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm.

Sag' meinem Bruder, dass er nicht weinen soll, Mami. Und Papi soll tapfer sein. Und wenn ich dann im Himmel bin, Mami, schreibt "Papis Mädchen" auf meinen Grabstein.

Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami, nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami, würde ich noch leben.

Mein Atem wird kürzer, Mami, ich habe grosse Angst. Bitte, weine nicht um mich, Mami. Du warst immer da, wenn ich Dich brauchte.

Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami, bevor ich von hier fortgehe: Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken, warum bin ich diejenige, die sterben muss?



ANMERKUNG: Dieser Text in Gedichtform war an der Springfield High School (Springfield, VA, USA) in Umlauf, nachdem letzte Woche zwei Studenten bei einem Autounfall getötet wurden. Unter dem Gedicht steht folgende Bitte: JEMAND HAT SICH DIE MUEHE GEMACHT, DIESES GEDICHT ZU SCHREIBEN. GIB ES BITTE AN SO VIELE MENSCHEN WIE MÖGLICH WEITER. WIR WOLLEN VERSUCHEN, ES IN DER GANZEN WELT ZU VERBREITEN, DAMIT DIE LEUTE ENDLICH BEGREIFEN, WORUM ES GEHT.

Copyright gibt es darauf nicht, sondern "Kopierpflicht"
RudiRatlos
Ich kannte diese Zeilen bereits längere Zeit, kann mich aber nicht genau erinnern woher. Ich glaube es war ein Nachruf eines Angehörigen oder aber genau das erwähnte Ereignis.

Was ich aber dennoch vermisse @birke ist zB eine Antwort von dir auf die letzte Frage, oder eben, falls auch sprachlos zumindest einen persönlichen Kommentar dazu. So steht dieses ergreifende Gedicht ziemlich sinnlos hier und wird keine nachhaltigen Eindrücke hinterlassen.

Auch ich habe keine Antwort auf die letzte und wohl entscheidende Frage was nicht heißen soll ich machte mir keine Gedanken um dass was bereits @herrenlos etwas weiter oben ansprach.

Eigentlich ergeben sich aus all den Fragen im gedicht nur weitere Fragen welche es aber wert sind diskutiert zu werden, ich hoffe ohne Scheuklappen bezüglich Religion und anderer bedenkenswerter Aspekte.
birke
Zitat:
Was ich aber dennoch vermisse @birke ist zB eine Antwort von dir auf die letzte Frage, oder eben, falls auch sprachlos zumindest einen persönlichen Kommentar dazu.


Da gibt es nichts zu beantworten oder zu kommentieren - entweder man versteht das Gedicht und findet seinen Sinn heraus - oder eben nicht.
RudiRatlos
Naja, wenn du dich eben klammheimlich aus der Diskussion ausklinken möchtest..., bitte.

Eine Frage habe ich dennoch: Was animierte dich dazu dieses Gedicht hier zu posten? Die 5FT-Mark/Post waren es denke ich nicht.