Gelebter Kapitalismus in Ostthüringen

Adeodatus
Zitat:
Entlassungen in der Weidaer Lederfabrik

Die Weidaer Lederfabrik baut Personal ab. Wie Mitarbeiter jetzt der Ostthüringer Zeitung mitteilten, haben 19 der etwa 80 Angestellten den Blauen Brief erhalten. Die Entlassungen gingen offenbar in zwei Etappen vonstatten: Sie sind Mitte und Ende Januar ausgesprochen worden.
Weida. Dass es Kündigungen gibt, hat in der Stadt die Runde gemacht. Auch ein Stadtrat bestätigte die OTZ-Information. Nur "Weidaleder" äußert sich bislang nicht. Die Fabrik gehört zur Car-Trim GmbH mit Sitz in Plauen. Selbst nach mehrfachen Anfragen reagierte die Firma nicht.

Besonders bitter für die gekündigten Mitarbeiter ist ein Bericht, der vor drei Wochen großformatig in der Illustrierten "Super Illu" erschienen ist. Darin wird der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Markfort mit den Worten zitiert: "Wir haben wirklich mächtig zu tun." Die Auftragsbücher der Firmengruppe seien voll. In Weida, so berichten Mitarbeiter, scheint die Stimmung anders zu sein. Zwar habe es im Oktober viele Aufträge gegeben, doch nun ist von einem regelrechten Einbruch die Rede.

Nach Einschätzung des Verbandes der Lederindustrie habe es als Folge der Wirtschaftskrise in der gesamtem Branche zwar Umsatzeinbußen gegeben, doch habe man sich schneller als erwartet wieder erholt.

Die Weidaer Fabrik hat eine lange Tradition: Seit 1866 wird hier Leder hergestellt. Seit 1999 gehört die Fabrik zur Car-Trim-Gruppe, die vier Standorte in Deutschland und drei im Ausland unterhält. "Weidaleder" hat sich auf die Produktion von Möbelbezügen, etwa für Auto- und Flugzeugsitze, spezialisiert.


Katja Schmidtke / 06.02.11 / OTZ



Interessanter als der Artikel sind die Lesermeinungen, die offensichtlich von den betroffenen veröfentlicht wurden.
Meister
Wieso? ich dachte die Schuhfabrik Paul Schäfer in Erfurt produziert meine Nabucco Schuhe.
Ich lese immer das Oberleder ist aus Nabucco, so ein Theater aber auch. Augenzwinkern



Ich kann es doch auch nicht ändern. großes Grinsen



Frettchen.
RudiRatlos
@Frettchen, du läufst offenbar nicht nur meterweit neben der Mütze, nun wohl auch mit "alten Latschen" an den Hufen weil es seit 1992 keine Schuhfabrik Paul Schäfer/Lingel in Erfurt mehr gibt. Vermutlich gar auf ausgetretenen Wegen?

Zum Thema:

Zitat:
"Weidaleder" hat sich auf die Produktion von Möbelbezügen, etwa für Auto- und Flugzeugsitze, spezialisiert.


Hierin liegt vermutlich auch die Hauptursache für den Stellenabbau. Natürlich sind die Menschen welche den blauen Brief bekamen nun sauer. Aus den Kommentaren kann man dies deutlich herauslesen.

Ich frage mich, da es dort kurz zur Sprache kam warum es keine Gewerkschaft bei "Weidaleder" gab/gibt. Diese hätte vermutlich sowohl auf die "Hungerlöhne" als auch auf die Werksleitung Einfluss ausüben können. Eventuell besteht auch ein Zusammenhang mit "Opel" in Eisenach, all das wird weder im Artikel noch in den Kommentaren dazu deutlich. Lediglich dass es dem Gesamtunternehmen gut zu gehen scheint, unter Umständen auch den Oberen im Weidaer Werk sofern die diesbezüglichen Äußerungen in den Kommentaren so zutreffend sind.

Die Aufregung ansich ist nachvollziehbar, aber eben auch typisch für diese Gesellschaftsform sind (in diesem Fall vermutlich marktbedingte) Entlassungen.
Das nun die Betroffenen kaum motiviert sind bis zum endgültigen Ausscheiden aus dem Werk "normal" weiter zu arbeiten ist verständlich.
Meister
Schuldigung! großes Grinsen war schon lange nicht in Erfurt.
Hatte es verwechselt, kannste mir noch einmal verzeihen. unglücklich






Frettchen.
Meister
Zitat:
Fretchen hat am 07. Februar 2011 um 15:10 Uhr folgendes geschrieben:
Schuldigung! großes Grinsen war schon lange nicht in Erfurt.
Hatte es verwechselt, kannste mir noch einmal verzeihen. unglücklich






Frettchen.


Jetzt weiß du aber wie alt meine Schuhe sind. Ja