Es gibt kein Beschäftigungswunder

Digedag
Zitat:
Simson hat am 20. März 2011 um 20:02 Uhr folgendes geschrieben:
In meinen Augen ist diese Aussage sehr widersprüchlich

Die Aussage ist nicht widersprüchlich, sie entspricht der erlebten Tatsache in zwei Ostthüringer Firmen. Über andere Firmen kann ich nicht berichten und nur vermuten, dass es ähnlich läuft, denn nicht ohne Grund wandern weiterhin die Fachkräfte in Richtung Westen und der Schweiz.
nameless
@simson
Du tust mir einfach nur leid.
Beklgst ständig dass jeder der dir nicht bedingungslos zustimmt nicht an einer konstruktiven Diskussion interessiert sei.
Und selbst schreibst du wieder so einen unsinnigen Mist ab Absatz zwei deiner Antwort auf meinen Beitrag.
In meinen Augen ist diese Aussage sehr widersprüchlich.
Meister
Zitat:
Digedag hat am 20. März 2011 um 22:18 Uhr folgendes geschrieben:

Die Aussage ist nicht widersprüchlich, sie entspricht der erlebten Tatsache in zwei Ostthüringer Firmen. Über andere Firmen kann ich nicht berichten und nur vermuten, dass es ähnlich läuft, denn nicht ohne Grund wandern weiterhin die Fachkräfte in Richtung Westen und der Schweiz.


Genau so ist es.

Nachkriegslöhne in Ostdeutschland, also kein Wunder das ausgewandert wird. unglücklich

Aber das mit den Auswanderern der Arbeitskräfte, automatisch die Löhne in Westdeutschland gedrückt werden ist auch kein Geheimnis.
Wenn ich ich billige Arbeitskräfte vor dem Tor stehen habe, warum sollte ich teure Arbeitskräfte dann einstellen?
Der Kapitalismus mit seinen versteckten Konten in Liechtenstein, existiert ja nicht, durch soziale Faselei und Menschenfreundlichkeit. großes Grinsen

Frettchen
Adeodatus
Hier mal noch ein Beispiel aus der Baubranche und Mindestlohn.

Zitat:
Baufirmen verstoßen gegen Mindestlohn-Gesetz

Fast bei jeder fünften Kontrolle in der Baubranche hat der Zoll im vergangenen Jahr zu niedrige Löhne festgestellt: Das Einkommen der Bauarbeiter verstieß gegen die Mindestlohn-Bestimmungen.

Laut der "Passauer Neue Presse", die Antworten des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zitiert, sei die Zollverwaltung auf 3400 Betriebe aufmerksam geworden. Gegen sie sei ein Bußgeldverfahren eingeleitet worden, wegen Verstoßes gegen das Leiharbeits-Gesetz. Sie entsprechen einer Quote von etwa 17,1 Prozent: Insgesamt habe der Zoll rund 20.000 Betriebe der Baubranche kontrolliert.

Im Gebäudereinigerhandwerk gab es der Zeitung zufolge Verstöße bei rund 15 Prozent der etwa 2400 Überprüfungen. Bei der Abfallwirtschaft kontrollierten die Behörden ebenfalls rund 1600 Firmen - und in 111 Fällen stellten sie Verstöße gegen Mindestlohn-Regelungen fest.

"Zahnlose Waffe"

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Alexander Ulrich, kritisierte die Kontrollpraxis der Behörden. "Branchenmindestlöhne allein sind eine zahnlose Waffe gegen Niedriglöhne", sagte er dem Blatt. In manchen Branchen werde viel zu selten kontrolliert. Erforderlich sei ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn.

Die Einnahmen aus den Bußgeldverfahren in den drei Branchen beliefen sich auf rund 17,5 Millionen Euro.

Quelle: ARD - Tagesschau


Ein weiteres Beispiel dafür das einzelne Tariflöhne wirkungslos sind und durch die Unternehmen ausgehebelt werden, das schadet dem Staat in mehrfacher Hinsicht zum einen weil den Arbeitern weniger Geld zur Verfügung steht und somit weniger Konsumiert werden kann, dem Fiskus entgehen dadurch Einahmen aus Lohn und Mehrwertsteuer, und nicht zuletzt entgehen den Sozialkassen einnahmen in Milliarden Höhe. Auf diesem Weg wird es nie ein Beschäftigungswunder geben weil einfach zu wenig Geld in die privaten Haushalte fliest.
Meister
Zitat:
spidy hat am 22. März 2011 um 09:35 Uhr folgendes geschrieben:
Ein weiteres Beispiel dafür das einzelne Tariflöhne wirkungslos sind und durch die Unternehmen ausgehebelt werden, das schadet dem Staat in mehrfacher Hinsicht zum einen weil den Arbeitern weniger Geld zur Verfügung steht und somit weniger Konsumiert werden kann, dem Fiskus entgehen dadurch Einahmen aus Lohn und Mehrwertsteuer, und nicht zuletzt entgehen den Sozialkassen einnahmen in Milliarden Höhe. Auf diesem Weg wird es nie ein Beschäftigungswunder geben weil einfach zu wenig Geld in die privaten Haushalte fliest.


In den kleinen und mittleren Haushalten. Ja

Die Natur hat es so eingerichtet:

das Haie kleine Fische fressen und von ihnen leben, deshalb sterben natürlich große Fischschwärme aus.


Frettchen.
RudiRatlos
Zitat:
Wer eine Lehre beginnen will, hat nahezu die freie Auswahl. Fast für jeden Beruf gebe es noch freie Ausbildungsplätze, sagte DIHK-Präsident Driftmann. Darunter seien auch besonders beliebte Berufe.

http://www.focus.de/finanzen/karriere/be...aid_640476.html



Na dann schnell bewerben "junge Garde". Ja
gastli
Es gibt kein Beschäftigungswunder.....

......aber Beschäftigung über die man sich nur noch wundern kann.
gastli
Zitat:
Sklave hin - Sklave her … dank Leiharbeit doch gar nicht so schwer

Doch wie es wirklich aussieht, erfährt die Welt nur so nebenbei …

Im Bundestag notiert: Betriebsprüfungen bei Leiharbeitsfirmen

Berlin: (hib/CHE) Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat im Jahr 2010 insgesamt 2.219 und vom 1. Januar bis 30. Juni 2011 bisher 2.306 Betriebsprüfungen bei Leiharbeitsfirmen durchgeführt. Im Jahr 2010 stellte die BA in 1.568 Fällen Verstöße gegen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz fest und verhängte Geldbußen über insgesamt 86.625 Euro. Im ersten Halbjahr 2011 waren es 784 Verstöße und Geldbußen von bisher 33.790 Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (17/7167) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (17/6960) hervor. In dieser hatte die Fraktion eine zu geringe Prüfquote der BA kritisiert, um Leiharbeitnehmer wirksam vor rechtswidrigen Praktiken der Verleiher zu schützen. (Quelle. Deutscher Bundestag)

Leiharbeit gehört in die gleiche Tonne, wo Hartz IV schon lange drin sein sollte … in den Sondermüll !!! Gleichfalls gehört die Bewerberflut in die Umkehr, denn wenn ein Unternehmen Fachkräfte benötigt, dann sollten diese sich gefälligst mit entsprechenden Angeboten an die Arbeitnehmer wenden und nicht übers Arbeitsamt oder den Hartz IV Sklavenbuden - frei Haus zugekarrt bekommen. Bei dem Bildungsproblem liegt gleiches zu Grunde, denn im Moment kommt fröhlich munter der Steuerzahler dafür auf, damit das Wissen später bei privaten Unternehmern satte Gewinne einfährt … wie wäre es denn da mal mit einer Rückführung der Bildungskosten ??? Und wieso trägt die Wirtschaft nicht die gesamten Arbeitslosenkosten? Immerhin tragen diese ja eine Mitschuld, für das Elend vieler Millionen Menschen, welche durch Maschinen ausgetauscht wurden und nicht zum Zwecke des gesellschaftlichen Wohles, sondern einzig und alleine für die Kasse des Bosses rattern.

Übrigens … nicht nur bei der Leiharbeit wird der Sklavenhandel forciert … auch bei den göttlichen Maßnahmeträgern und Bildungseinrichtungen, werden Menschen illegal als Praktikanten ausgeliehen, um fachliche Arbeiten zu Gunsten des Unternehmens unter Androhung ihrer Existenz zu vollziehen - siehe Bundesfreiwilligendienst!

Quelle: Sozialticker
gastli
[Querschüsse]
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) berichtete von einem neuen Allzeithoch der Zahl der Leiharbeiter im August 2011. Nach Berechnungen des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des BAP und als Fortschreibung der amtlichen Daten der Bundesagentur für Arbeit, ermittelte man für August 2011 insgesamt 909’000 Leiharbeiter in Deutschland, ein Anstieg von +1,5% zum Vormonat (896’000) und von +7,74% zum Vorjahresmonat (843’643). Es ist bemerkenswert das sich der Stellenaufbau in der Leiharbeit auch im August weiter fortsetzt, allerdings schwächt sich die Dynamik des Stellenaufbaus in der Leiharbeit weiter ab.

* Falls noch jemand Fragen hat, welche Arbeitsstellen im sogenannten "Jobwunder" geschaffen wurden, hat nun die Lösung: Im Niedriglohnbereich, der neue Rekordzahlen erreicht. Da braucht sich dann auch niemand zu wundern, warum der "Aufschwung XXL" nicht im Portemonnaie des Pöbels - und somit auch im Binnenmarkt - ankommt. Aber hey: Eine Partei zu wählen, die schon seit ihrer Gründung "Gleiches Geld für gleiche Arbeit" fordert - daran denkt ja nicht einmal die Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder. Die sind stattdessen sogar begeistert, wenn sie von Merkel und Wulff dafür gelobt werden, dass sie so brav stillgehalten haben, als die Politik ihnen die sozialen Absicherungen nahm, Lohndumping unterstützte und die gesetzliche Rente zur Armutsrente umbaute.
gastli
[Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung e.V.]
Das Ende des „Jobwunders“ | isw-Konjunkturbericht, Dezember 2011
Unter diesem Aufmacher, allerdings mit einem Fragezeichen, listete die Unternehmerzeitung 'Handelsblatt' Ende November eine Reihe von Konzernen auf, die eine Schrumpfung ihrer Belegschaften planen und sich so „auf den Abschwung vorbereiten“.

* Siehe Stellenabbau in Deutschland