Zu wenig Zeit für Patienten

SirBernd
In keinem anderen Land Europas nehmen sich Ärzte weniger Zeit für ihre Patienten als in Deutschland - und der Nutzen der medizinischen Maßnahmen bleibt häufig unklar.

Deutschlands Ärzte nehmen sich im Vergleich zu ihren europäischen Kollegen am wenigsten Zeit für ihre Patienten. Süddeutsche

Ist zwar von 2008, hat sich aber seitdem nichts geändert
RudiRatlos
Ich kann das so nicht bestätigen, weder bei Wartezeiten noch bei der Behandlung. Möglich wäre dass es mit meiner Krankheit zu tun hat, aber auch vor Feststellung hatte ich immer ein gutes Gefühl beim Arzt ernst genommen zu werden.
SirBernd
Ich muss es leider voll bestätigen.
Sage dazu, dass meine Ärzte sehr freundlich sind, aber wie die meisten von ihren Kollegen unter Dauerstress stehen. So soll und darf es aber nicht sein !!

Wenn ich nen Termin um 08.00 Uhr bekomme, kann ich mir sicher sein, daß mich zig Patienten, die später kommen, überholen und ich frühestens um 11.00, manchmal auch erst um 13.00 Uhr nach Hause komme.

Das Gespräch dauert dann 05 - 10 Minuten und meist kommt ausser einem wohlwollenden Blick, Getippsel auf der Tastatur und dem Standartrezept nichts bei raus.

Zu dem, was ich dem Doktor unbedingt erzählen wollte, komm ich komischerweise nie, obwohl ich mir neuerdings schon Spickzettel mitnehme, die ich nach dieser zermürbenden Wartezeit aber bisher immer wieder vergessen hab.

Ein halbstündiges Gespräch, mit Interesse und ohne Zeitdruck von und für ihn, würde beiden Seiten sicher mehr bringen. Mein Problem wäre eher gelöst, und er hätte durch meine dann wegfallenden Besuche mehr Zeit für andere Patienten ...... die dann natürlich durch seine neue effiziente Art auch immer seltener kommen müssten.


aber ob das den Ärzten auch so recht wär?
RudiRatlos
Zeit ist, wie wohl überall Geld, die Reihenfolge bestimmt der Arzt, vom Patienten aus betrachtet bestimmt auch die Art der KK... Es gäbe sicher noch viele andere Gründe für diese teilweise als Massenabfertigung bezeichenbare Behandlungsmethode, jedoch liegt die Ursache m.M. nicht nur beim Arzt sondern eher am Gesundheitssystem.
Adeodatus
@ SirBernd

Seit Anfang 2000 schleppe ich mich von Arzt zu Arzt, insgesammt habe ich nun schon 14 NRTs, 10 Röntgenaufnahmen, 3 CTs, 8 Diagnosen, 3 OPs, einen Rucksack voll Medikamente, die nach meinem Gefühl eher schädigen als helfen, und nur eine Krankheit die mich in meiner Beweglichkeit inzwischen extrem einschränkt, Was ich aber nicht habe ist eine eindeutige Diagnose die sagt das ist die Krankheit die sie Einschränkt. Finde ich inzwischen nicht mehr so lustig.
SirBernd
@ Rudi
Sicher liegt es zum größten Teil am System.

@ Spidy
Dass du es bei dieser Odyssee und immer noch keiner eindeutigen Diagnose nicht mehr lustig findest, kann ich gut mitfühlen.
Kenne einige in meinem Bekanntenkreis, denen es ähnlich ergeht.
Ihre Hauptbeschäftigung besteht nur noch aus Wandern, von einem Arzt zum andern und endlos langem Warten in den Wartezimmern, und das alles oft für ein verständnisloses Gesicht und einen warmen Händedruck.
Adeodatus
Noch schlimmer als Ärzte die ihren Patienten nicht zuhören sind Ärzte die ihre Patienten nicht richtig oder gar nicht verstehen, dieses Phänomen trifft man sehr häufig in Krankenhäusern oder in Rehakliniken, wo aus welchen Gründen auch immer Ärzte beschäftigt sind die aus Osteuropa stammen und der deutschen Sprache noch nicht in ausreichendem Maß mächtig sind. Eigene Erfahrungen habe ich auch in dieser Richtung sammeln können, in diesen Fällen ist es egal ob der Arzt sich Zeit nimmt für den Patienten es kommt entweder zu fehlerhaften Diagnosen oder der Patient versteht oder interpretiert falsch was der Arzt zu erklären versucht.
Melly
8 Diagnosen ??????
Und welche kommt deinen Beschwerden am Nächsten ????

Nein spidy ich find sowas nicht lustig und kann dich verstehen,weil ich das auch durch hab.
Aber man darf nicht aufgeben,auch wenn das sehr zermürbend und nervenaufreibend ist. Es gibt durchaus gute Ärzte ,die ihren Beruf noch ernst nehmen und manchmal hilft ein kleiner Hinweis ,solch einen zu finden.

Allerdings hab ich die Erfahrung gemacht,das Ärzte aus dem Ausland durchaus in der Lage sind ,Patienten zu helfen und sich für sie einzusetzen.Voraussetzungen sind natürlich gute deutsche Sprachkenntnisse und medizinische Fachkenntnisse.

Allerdings ist immer noch die Terminvergabe bei einigen Fachärzten das größere Problem.
Ein Jahr warten auf einen Termin beim Augenarzt find ich schon heftig.