Blumenladen
Hallo Ralle,
auf früheren Nachrichten von Dir habe ich gesehen, dass Du ein Straßenbahnfachmann bist. Dazu wollte ich Dich ansprechen.
Kennst Du Dich mit den Straßenbahntypen aus, die in Gera durch die Sorge fuhren?
Welche Veränderungen in der Straßenbahnführung gab es in der Sorge um 1960 bis 1970?
Eine Maßnahme sollte 1965 die Radiusveränderung an der Ecke Sorge/Johannesgasse gewesen sein, und zwar um andere Straßenbahnen durch die Sorge in die Johannesgasse fahren zu lassen.Ist Dir diese Änderungsplanung bekannt und wurde sie durchgeführt?Um welche Straßenbahntypen ging es? Um die Tatrabahn konnte es sich nicht handeln?
Vielen Dank
Blumenladen
do4rd
also ich bin net wirklich der fachmann, da mußt du ich leider mit dem gvb selber rumärgern.
die einzige vermutung ist warscheinlich der einsatz der leipziger fahrzeuge und evenduell eines eigengewächs aus eigerner werkstadt. das gvb-buch sollte noch beim gvb erhältlich sein.
ansonsten gab es gravierende änderungen in der innenstadt-führung erst ende der 70er bis mitte der 80er jahre im zuge der einfürhung der tatras und des 3 minuten-takt.
FelixKaiser
Das Buch kostet 2,05 € und ist damit eigentlich erschwinglich. :-)
Hab mal kurz durchgeblättert, also da steht genau das drin, bin jetzt aber zu faul die genauen Detals herauszulesen. Um die Zeit wurde wohl auch viel abgerissen in dem Bereich um Platz zu schaffen. Kann das Buch nur empfehlen...
do4rd
es handelte sich allerdings um einen versuch der beseitigung eines unfallschwerpunkts, welcher nur bis zum einbau einer arkade im haus sorge 2 erfolgte. betroffen von diesem radius mußten auch alle nachkriegsbahnen gewesen sein.
die stadt hat das haus dem eigentümer auf basis eines aufbaugesetzes weggenohmen, um es abzureißen, nur die stasi verhinderte auf ihre weise den abriss. sie benötigten dringend wohnungen für ihre mitarbeiter und das haus war am unauffälligsten.
wer will, ich scann den artikel auch mal ein...
ansonstem frag ich mal as65, wegen die stadtmittigen umbaumaßnahmen zur veröffentlichung. ob ich des mal machen darf...
as65
mit fahrzeugdetails kenne ich mich leider auch nicht aus (länge usw)
ich vermute aber mal dass folgende aussagen interessant sind:
1957 Lieferung neuer Triebwagen (Typ T-57) und Beiwagen (Typ B-57)
1961 Lieferung erster Einrichtungswagen vom Typ T2-61 und B2-61
diese werden wohl hauptsächlich die probleme hervor gerufen haben auf die man reagieren musste.
der umbau könnte gleichzeitig mit der einstellung der linie nach untermhaus erfolgt sein
( 16.06.1968 )
do4rd
also, ich hab mal etwas gepixelt. schwarz erste linienführung; gelb erster umbau und lila jetzige führung. bild 1 die sorge und bild 2 richtung zwötzen
die zahlen an den strichen bedeuten die anzahl der gleise, in der sorge gab es eine ausweiche auf höhe der heutigen hst sorge/markt.
gleishinundherrückungen im zuge des baus des elsterforum sind nicht berücksichtigt
ich hoffe, es beantwortet so einige fragen
do4rd
also hier aus dem strassenbahnarchiv band 4
und hier der beitrag aus der otz:

phoenix
ja die russischen Panzer hatten es 1953 schwer. Deshalb war man froh, daß das so geregelt wurde.
Gruß phoenix, der die DDR von Anfang bis Ende erlebte.
do4rd
es war halt genauso einfach wie vor der ddr. nur früher hat es keinen interessiert...
Blumenladen
Hallo AS65,
die Angaben der Straßenbahntypen finde ich interessant.Ich hatte gehört, dass durch die Sorge auch Tatra Straßenbahnen fahren sollten!!Doch passt das nicht mit 1965-1970 zusammen, denn lt.Internet sind die Tatra Fahrzeuge erst 1979 durch Gera gefahren, jedoch bestimmt nicht durch die Sorge.
Was sagt das FT dazu?
as65
das ist nicht ganz einfach zu beantworten für mich
auf jeden fall sind im januar 1979 die ersten beiden kt4d nach gera gekommen und im mai in den linienerkehr eingesetzt wurden.
im november 1980 ist zwischen platz und sorge zweigleisig fertig gebaut wurden.
wo jetzt das elserforum steht war freifläche geschaffen wurden und quer durch die ging die strecke in die sorge.
möglichkeit 1.
ein einzelner triebwagen kt4d schaffte die enge
2.
die bahnen verkehrten nur zwischen lusan und platz
3.
schon beim einsatz der ersten beiden bahnen war ein gleis der neuen streckenführung fertig und wurde befahren.
leider kann ich mich nicht daran erinnern und entsprechende fotos habe ich auch keine gesehen die eine tatra in der johannisstraße zeigt.
eine dritte und weitere bahnen wurden erst nach dem umbau nach gera geliefert.
denke also mal dass die beiden ersten damit ohnehin einen testzweck erfüllten.
auf jeden fall fuhren dann tatras bis zum umbau der trasse nach "hinter der mauer" somit auch durch die sorge ( also bis juni 1984 )
Blumenladen
Vielen Dank für die prompte Antwort.
Ich behaupte mal weiterhin, dass die angedachte Radiuserweiterung an der Ecke Sorge/Johannesgasse in den Jahren 1965 bis 1970 überhaupt nicht durchgeführt wurde und mit der Tatrabahn gleich gar nichts zu tun hatte, da diese erst 1979 nach Gera kam.
Technisch war die Radiusveränderung 1965 überhaupt nicht durchzuführen, da es jeweils in der Sorge und in der Johannesgasse Weichen gab, die gleichzeitig hätten verlegt werden müssen. Mir geht es hauptsächlich um das Jahr 1965.
Schöne Woche und frohes Schwitzen
Blumenladen
as65
ich sehe es als wahrscheinlich an dass diese doch 1968 durchgeführt wurde.
deswegen eventuell auch die einstellung der linie nach untermhaus im juni diesen jahres, die ja dort abzweigte.
nach diesem bild (soll 1914 sein) ...
... sieht es so aus dass die gleise eine größere entfernung vom haus sorge 2 haben
(mach ich aber auch nur am schattenwurf des hauses fest).
später fuhr die bahn so eng am haus nr. 2 vorbei dass deswegen dieses so umgebaut wurde damit die leute unter diesem ebenerdig durchlaufen konnten.
ein kompletter abriss wäre das sinnvollste gewesen, aber ... wie schon @do4rd mit seinem hinweis auf die stasi ansprach ...
aus dem bildern die ich habe geht auch hervor dass es auch änderungen der gleislage im verlaufe der sorge gab (eindeutig)
Blumenladen
Da ich die DDR nicht so erlebt habe wie Du, ist mir nicht klar , was Du mit Deiner e-mail sagen wolltest?
Blumenladen
Woher weisst Du das mit dem geplanten Abriss des Hauses in der Sorge?
Auch dass die Stasi den Abriss verhindert hätte, um eine Bleibe für die eigenen Mitarbeiter zu haben?
Aus dem eingescannten Zeitungsartikel geht das nämlich nicht hervor.
Ich verstehe den Artikel so , dass ein anderes Haus mit einer konspirativen Wohnung abgerissen werden sollte und sich die Stasi daher eine neue konspirative Wohnung suchen musste. Lt.Artikel ist das 1978 gewesen, während die Aufbaumaßnahme 1965 gewesen sein soll.
Eine konspirative Wohnung diente der Stasi auch nicht als Bleibe, sondern als Ort der Konspiration und als geheimer Terffpunkt, der der Öffentlichkeit nicht bekannt sein sollte.
Freundl.Gr.
Blumenladen
Blumenladen
Hallo AS65.de,
das mit dem Abriss des Hauses in der Sorge ist Spekulation, auch dass die Stasi den Abriss verhindert hätte. Der Zeitungsartikel gibt das nicht her.
Das hatte ich @do4rd auch schon geschrieben.
.. oder ist Dir von einem vorgesehenen Abriss bekannt?
Die Frage, ob die Tatra Wagen je durch die Sorge im Linienverkehr gefahren sind und vor allem ab wann, ist meiner Ansicht nach noch nicht beantwortet.
Freundl.Gruß
Blumenladen
Adeodatus
Nach meiner Erinnerung sind die Tatras durch die Sorge gefahren, es gibt auch ein Foto davon.
Der untere Teil der Sorge ist darauf zwei Gleisig, also könnte dies in der Zeit gewesen sein als die rechte Seite der Johannisgasse abgerissen wurde und Vorbereitungen für die Verlegung auf die Trasse "Hinter der Mauer" erfolgten.
as65
Zitat: |
Blumenladen hat am 05. Juli 2010 um 08:17 Uhr folgendes geschrieben:
Da ich die DDR nicht so erlebt habe wie Du, ist mir nicht klar , was Du mit Deiner e-mail sagen wolltest? |
wen hast du denn hier gemeint, ich habe dir weder mail noch pn oder sonstwas geschickt?!
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zum thema wieder:
das mit der stasi weiss ich nicht, finde es nur als eine möglichkeit warum nicht gleich ganz abgerissen wurde (wobei ich eben den abriss als effektiver gesehen hätte als den umbau). den eins steht felsenfest.
im haus sorge 2 wurde ebenerdig das haus soweit zurück gebaut dass eine größere fläche entstand [bilder vor- und nach-zustand vorhanden] durch die die fussgänger gehen konnten da zwischen dem haus und dem gleis nur noch ein streifen von ca 1 meter gewesen ist.
warum sollte man bitte sich so eine mühe machen das haus umzubauen ?
mir persönlich fällt da nur die radiusänderung ein. bin aber gern bereit andere möglichkeiten in betracht zu ziehen wenn du mir eventuell welche nennst.
dass die tatras mit der ganzen sache radius in den jahren nix zu tun haben ist mir auch klar. ( durch die sorge fuhren sie ab 79 oder 80, dass sie durch fuhren ist auch eindeutig [habe bild davon] )
dagegen spricht aber auch die einstellung der linie nach untermhaus ( 1968 ) für den umbau des radius.
warum sollte man die weichen der eingestellten linie drinnen lassen ?
warum sollte man nicht den ausbau nutzen den radius zu ändern ?
für mich persönlich genügend gründe für den umbau. welche meinung du vertrittst ist natürlich völlig dir überlassen.
Blumenladen
Ich habe die DDR nicht so erlebt wie Du, doch verstehe ich nicht ganz, was Du mit Deiner mail mit den russischen Panzern 1953 gemeint hast!
Freundl.Gruß
Blumenladen
as65
Zitat: |
Blumenladen hat am 05. Juli 2010 um 09:36 Uhr folgendes geschrieben:
Ich habe die DDR nicht so erlebt wie Du, doch verstehe ich nicht ganz, was Du mit Deiner mail mit den russischen Panzern 1953 gemeint hast!
Freundl.Gruß
Blumenladen |
du beziehst dich damit wahrscheinlich auf den beitrag von @phoenix und nicht eine mail von mir
Zitat: |
phoenix hat am 04. Juli 2010 um 10:14 Uhr folgendes geschrieben:
ja die russischen Panzer hatten es 1953 schwer. Deshalb war man froh, daß das so geregelt wurde.
Gruß phoenix, der die DDR von Anfang bis Ende erlebte. |
auch ich kann bei seinem beitrag nur vermuten
und ich vermute dass er damit auf die reparationszahlungen der deutschen nach dem krieg meint. sozuasgen dass das eisen der gleise, zb nach untermhaus, dafür verwendet wurde.
genaueres dazu kann aber nur er (phoenix) sagen