orca
Natürlich ist Knut eine der von den Kapitalistenmedien rudelweise durchs Dorf getriebenen Säuen, denen die Masse hinterherläuft und wodurch sie von Wesentlichem abgelenkt wird.
Nun ist seine Existenz aber einmal eine Tatsache, ebenso wie die Existenzbedrohung seiner freilebenden Artgenossen durch die profitorientierte Umweltzerstörung. Vielleicht werden gerade seine fernen Nachkommen wieder als (nach dem Menschen) gefährlichste Landraubtiere ausgewildert, wenn WIR endlich UNSER, das MENSCHLICHE Hauptproblem auf diesem Planeten, die zerstörerische antagonistische Klassengesellschaft und deren Folgen, in den Griff bekommen haben. Knut kann das nämlich nicht.
Jedenfalls macht er - wie andere Kinder in diesem verbrecherischen System auch - keinen unglücklichen Eindruck. Gönnen wir ihm sein widernatürliches aber vielleicht doch nicht ganz so fürchterliches Leben. Seine gnadenlose Vermarktung werden wir ohnehin nur dann unterbinden, wenn wir das System beseitigen, welches die Existenz der Eisbären UND Menschen gleichermaßen bedroht und jeden von uns tagtäglich zu einem ebenso widernatürlichen Dasein zwingt wie Knut.
Der wirklich niedlich ist - in seiner kindlichen Unschuld und Ahnungslosigkeit. Ganz im Gegensatz zu uns.
Digedag
Damit wir erfahren was es mit dem Eisbären auf sich hat hier noch ein Bericht von N24.
Knut blieb cool. Bei seiner öffentlichen Premiere bewältigte das Berliner Eisbärbaby am Freitag den Stress im Zoologischen Garten glänzend. Unter Rufen des hellen Entzückens vieler hundert Reporter und Zaungäste schnüffelte und tapste der zur Zeit beliebteste Berliner in allen Ecken und Verstecken auf dem Bärenfelsen herum. Nur als ihm die Zurufe von Kameraleuten aus aller Welt und die fremden Gerüche zu viel wurden, flüchtete er sich zu Ziehvater Thomas Dörflein. Er krabbelte am Hosenbein des Pflegers hoch, lutschte an seinem Daumen und schleckte ihm quer über die Nase. Nach der Aufregung über sein Schicksal suchte Knut Schutz.

...Bild.nicht.mehr.auf.imageshack.online.../img54/222/knut3copy0bl7.jpg[/IM
G]
Sein erster großer Auftritt ging an Herz und Gemüt. Es war zu spüren, welche Rolle dem Bärchen nun im Kampf um das Überleben seiner bedrohten Art zukommt. Mehrere TV-Sender, darunter N24, übertrugen live vom Bärenfelsen. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärte Knut zum Maskottchen der Internationalen Artenschutzkonferenz 2008 in Bonn. Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz und Bären-Experte Heiner Klös kürten den Bären zum "Botschafter der Stadt Berlin in der internationalen Debatte um den Klimawandel" und nannten ihn einen "idealen Vertreter einer populären, aber sehr bedrohten Tierart". Und auch Tourismuschef Hanns Peter Nerger erkannte seine Chance. Knut sei "Berlins süßester und charmantester Botschafter und Image-Träger".
Mehr gibt´s unter:
www.n24.de/news_stories/article.php?articleId=109636
orca
Zitat: |
Original von Digedag
... Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ... Tourismuschef Hanns Peter Nerger ... |
Genau. Die Lakaien genau der Schmarotzer, welche grade Knutchens Heimat ruinieren, versuchen sich mit ihm als Knuddeltier ins rechte Licht zu rücken. Das arme Tier kann sich nicht mal wehren, für welches Pack er den Sympathieträger spielen muß.
Hier die etwas andere Sichtweise der "junge Welt" auf das Kapitalismusopfer des Tages:
http://www.jungewelt.de/2007/03-24/079.php
faultier
Zitat: |
Original von Verstoßener
Natürlich ist Knut eine der von den Kapitalistenmedien rudelweise durchs Dorf getriebenen Säuen, denen die Masse hinterherläuft und wodurch sie von Wesentlichem abgelenkt wird. |
Ist schon Recht, da gibt es viele Beispiele nehmen wir nur mal die Sendung "Deutschland sucht den Superstar" oder "Schweinepest" und "Rinderwahn"...
Das machen doch aber nicht nur die "Kapitalistenmedien". Ich kann mich noch sehr gut an Zeiten erinnern, als das "ND" und die "Volkswacht" voll von Säuen war, welche durch Dörfer getrieben wurden. Das ist also keine Erfindung der heutigen Zeit sondern wird von Machthabern immer gern genutzt um die Bürger zu verwirren und vom eigentlichen abzulenken. Da hat aber damals die SED auch kräftig mitgemischt.
Ich finde den Bär einfach nur knudelig und unterstelle ihm keine politische Absicht. Außerdem bin ich persönlich im Kopf klar genug um mich nicht von solchen Informationen vom Eigentlichen ablenken zu lassen. Damals nicht und heute schon gar nicht.
Pfiffikus
Zitat: |
Original von Peter Lustig
Ich kann mich noch sehr gut an Zeiten erinnern, als das "ND" und die "Volkswacht" voll von Säuen war, welche durch Dörfer getrieben wurden. |
Stimmt.
Jetzt im März war das immer die Schlacht der Genossenschaftsbauern, die Saat des Sommergetreides termingerecht in den Boden zu bringen.
Pfiffikus,
der das Jahr für Jahr immer wieder spannend fand
faultier
Zitat: |
Original von Pfiffikus
Jetzt im März war das immer die Schlacht der Genossenschaftsbauern, die Saat des Sommergetreides termingerecht in den Boden zu bringen.
Pfiffikus,
der das Jahr für Jahr immer wieder spannend fand |
Besonders gut fand ich den Abschlussbericht, wenn man zu lesen bekam, dass wieder 324,25 % der Erträge eingefahren wurden.
Und das mit den alten klapprigen Maschinen. Naja die Bauern von damals waren noch aus ganz anderem Holz...
Vielleicht suche ich mal auf dem Dachboden. Ich hab bestimmt noch so eine alte Zeitung rumliegen.
Simson
"Kapitalistenmedien" unterliegen genau wie alle anderen Medien in einer Demokratie keiner staatlichen Zensur und sind damit in ihrer Berichterstattung frei. Die Qualität ihrer Berichterstattung ist eine andere Frage.
Im Gegensatz zu Zeitungen wie "Neues Deutschland" oder "Junge Welt" in der DDR sind heute Medien im Normalfall nicht das Verkündungsorgan einer Partei bzw. ihrer Massenorganisationen und der ihnen eigenen Wahrheiten.
Und schon gar nicht sind sie das Medium einer Partei, die ihren Führungsanspruch aus Angst vor dem Volk und freien Wahlen im Artikel 1 einer Verfassung hatte verankern lassen.
Digedag
Zitat: |
Original von Peter Lustig
Vielleicht suche ich mal auf dem Dachboden. Ich hab bestimmt noch so eine alte Zeitung rumliegen. |
Ich bin dir zuvor gekommen... Hoffentlich bist du mir nicht böse..
Thüringer Zeitungen vor 1989
Pfiffikus
Zitat: |
Original von Simson
Im Gegensatz zu Zeitungen wie "Neues Deutschland" oder "Junge Welt" in der DDR sind heute Medien im Normalfall nicht das Verkündungsorgan einer Partei bzw. ihrer Massenorganisationen und der ihnen eigenen Wahrheiten. |
Laut Theoriie schon. Aber da solltest du dir die Presselandschaft in Gera nur mal etwas genauer anschauen.
Da ist zum einen eine sehr auflagenstarke Zeitung. Dass sie jeweils genau vor den beiden Wahlterminen zum Geraer OB diesen Dr. Wiese ohne jeglichen aktuellen Bezug hervorgekramt haben, liegt garantiert nicht daran, dass die Zeitung zur WAZ-Gruppe gehört.
Dann gibt es noch eine weitere Zeitung, welche parteipolitisch mitmischt.
Pfiffikus,
der dort ehrlicherweise im Impressum nachlesen kann, dass ein sie Parteifunktinär herausgibt
orca
Zitat: |
Original von Simson
Im Gegensatz zu Zeitungen wie "Neues Deutschland" oder "Junge Welt" in der DDR sind heute Medien im Normalfall nicht das Verkündungsorgan einer Partei bzw. ihrer Massenorganisationen und der ihnen eigenen Wahrheiten. |
Nein, sie sind das Verkündigungsorgan der Propaganda ihrer Eigentümer, ebenso wie die durch diese und andere Kapitalisten gekaufte Parteien und Politiker.
Damals waren es Verkündigungsorgane der Partei der herrschenden werktätigen Mehrheit, heute Verkündigungsorgane der Partei der herrschenden schmarotzerischen Minderheit.
gastli
Zitat: |
Original von Simson
"Kapitalistenmedien" unterliegen genau wie alle anderen Medien in einer Demokratie keiner staatlichen Zensur und sind damit in ihrer Berichterstattung frei. |
Ha,ha,ha,ha, haaaa,haaa,haaaa.
Ha,ha,ha,ha, haaaa,haaa,haaaa.
Da sag ich nur Cicero Affäre.
oder
hier
BRD Demokratie
Ha,ha,ha,ha, haaaa,haaa,haaaa.
Ha,ha,ha,ha, haaaa,haaa,haaaa.
drum siehe auch
hier
300.000 zusätzliche Besucher soll der knuddelige Bär mit den Knopfaugen in diesem Jahr in den Berliner Zoo locken schreibt der Spiegel. Na wenn das keine bärigen Geschäfte sind. Das Traurige ist das diese Saupresse auch verdient hätte wenn der Bär getötet wurden wäre.
kritiker
und
hier noch einen hinweis für den stein der superweisen!
Herasun
Der arme "Knut"!
Er wird nicht nur zur gnadenlosen Vermarktung mißbraucht, sondern der tapsige süße Bär wird
hier nun auch noch politisiert!
Laßt ihn doch erst mal wachsen, damit er dann auch in der Lage ist, diese Verantwortung tragen zu können!
Simson
Die heutige "Junge Welt" ist ja nun Exemplar für ein Medium ohne staatliche Zensur. Allerdings ist sie seit 1990, seitdem sie nicht mehr das Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend (FDJ) ist, keine Pflichtlektüre mehr und hat heute nur noch eine Druckauflage von unter 20.000 Exemplaren.
Wer die "Junge Welt" lesen möchte, bittesehr. Und wer glaubt, daß darin die ultimative Wahrheit enthalten ist oder verbreitet wird, der kann es auch glauben. Das glauben Leser manch anderer Druckerzeugnisse oder Medien auch.
Schmor
Vorsichtige Frage : Was hat der Eisbär mit der Jungen Welt zu tun? halten zu Gnaden !
orca
Zitat: |
Original von Herasun
Der arme "Knut"!
Er wird nicht nur zur gnadenlosen Vermarktung mißbraucht, sondern der tapsige süße Bär wird hier nun auch noch politisiert! |
Er WIRD nicht politisiert, er IST politisiert. Ich habe damit nicht angefangen.
Nun, geben wir den Menschen- und Tierkindern eine lebenswerte Zukunft. So wie jetzt. Bloß das System nicht antasten! Was da Alles passieren kann!

Simson
Zitat: |
Original von Herasun
Der arme "Knut"!
Er wird nicht nur zur gnadenlosen Vermarktung mißbraucht, sondern der tapsige süße Bär wird hier nun auch noch politisiert!
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Ja, Herasun, daran wirst Du Dich nach dem Willen der hier diskutierenden Mehrheit wohl (wieder) gewöhnen müssen. Nichts im Leben wird mehr unpolitisch sein, alles trägt Klassencharakter, ist dialektisch zu betrachten und erfordert einen klaren ideologischen Standpunkt, auch von Dir und von einem kleinen Eisbären! Das ist der Preis, uns alle von den antagonistischen Widersprüchen einer Klassengesellschaft zu befreien.
Zitat: |
Original von Herasun
Laßt ihn doch erst mal wachsen, damit er dann auch in der Lage ist, diese Verantwortung tragen zu können!
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Ich übersetze mal in Neusprech: Laßt ihn doch erstmal durch geeignete Erziehung zu einer allseits gebildeten sozialistischen Persönlichkeit mit klarem Klassenstandpunkt heranreifen.
Herasun
Zitat: |
Original von Simson
Ja, Herasun, daran wirst Du Dich nach dem Willen der hier diskutierenden Mehrheit wohl (wieder) gewöhnen müssen. Nichts im Leben wird mehr unpolitisch sein, alles trägt Klassencharakter, ist dialektisch zu betrachten und erfordert einen klaren ideologischen Standpunkt, auch von Dir und von einem kleinen Eisbären! Das ist der Preis, uns alle von den antagonistischen Widersprüchen einer Klassengesellschaft zu befreien. |
Kann deinen Sarkasmus gerade nicht so ganz nachvollziehen, irgendwie steckst du offenbar auch voller Widersprüche?!?
Oder warum sonst hast du dich dazu hinreißen lassen, auch deine politische Meinung zum Thema zu äußern?
Zitat: |
Original von Simson
Ich übersetze mal in Neusprech: Laßt ihn doch erstmal durch geeignete Erziehung zu einer allseits gebildeten sozialistischen Persönlichkeit mit klarem Klassenstandpunkt heranreifen. |
Das ist keine Übersetzung, bestenfalls ist es eine Interpretation.
Und die ist leider völlig mißlungen.
Simson
Zitat: |
Original von Schmor
Vorsichtige Frage : Was hat der Eisbär mit der Jungen Welt zu tun? halten zu Gnaden ! |
Zitat: |
Original von Verstoßener
Natürlich ist Knut eine der von den Kapitalistenmedien rudelweise durchs Dorf getriebenen Säuen, denen die Masse hinterherläuft und wodurch sie von Wesentlichem abgelenkt wird. |
Zitat: |
Original von kritiker
und hier noch einen hinweis für den stein der superweisen! |
Ob Du eine noch genauere Antwort vom Verstoßenen oder vom kritiker erhältst, weiß ich nicht.
Herasun
Zitat: |
Original von Verstoßener
Nun, geben wir den Menschen- und Tierkindern eine lebenswerte Zukunft. So wie jetzt. Bloß das System nicht antasten! Was da Alles passieren kann!
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Ja, der kleine Knut wird aber doch wohl bestens versorgt in seinem Zoo.
Wie es mit seinen Artgenossen in freier Wildbahn aussieht, ist vielleicht weniger niedlich, genauso wie dieses kleine, im Müll suchende Mädchen! (In Lateinamerika sollen Kinder auf diese Weise den Lebensunterhalt ihrer Familien verdienen, sagt man, ....Ach, das ist ja so weit weg!)
Deshalb:
Freuen wir uns, daß es Knut so gut geht!!!