Eisbärbaby Knut

Wiesel
Weis jemand wie Esbärenfleisch schmeckt?
gastli
Ruf doch mal bei der bekannten Firma an.

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Einsiedel
Oder McD ich lach mich tot

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Tom
fröhlich ich lach mich tot fröhlich ich lach mich tot fröhlich ich lach mich tot fröhlich ich lach mich tot fröhlich ich lach mich tot fröhlich ich lach mich tot fröhlich


Opus
Ich habe noch mehr gefunden.

www.forum-thueringen.de/thema6623.htm
jandark
Ein köstlicher Beitrag auf Deutschlandradio Kultur zu unserer Medienwelt am Beispiel Knut:

Im Lande Infantilien - Meldungen aus der Welt der Erwachsenen
Von Wiglaf Droste
Das Delikt heißt Kitsch mit Tieren, doch das Tier kann nichts dafür. Der mit dem Knuffignamen "Knut" ausgestattete Eisbär im Berliner Zoo ist unzweifelhaft äußerst niedlich anzusehen. Er ist drollig, tapsig und flauschig, wie es seiner Art und seinem Alter entspricht. Dagegen lässt sich nichts sagen.
Seltsam sind dagegen die Aktivitäten ausgewachsener Menschen, die aus der Existenz eines Zootieres ein internationales Medienereignis machen. Der am 5. Dezember geborene Bär wird am 23. März, wie es heißt, "der Weltöffentlichkeit vorgestellt"; 500 Journalisten aus aller Welt sind dabei, der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel übernimmt die Patenschaft. Mediale Überflüssigkeitsorgane wie "Bild", "BZ" oder "Vanity Fair" kreieren, was sie einen "Superstar" nennen. Der Bär wird zur Bärenmarke.

Was folgt, sind organisierte Affektaufwühlungen. Als über Ostern zehntausende Menschen in den Berliner Zoo drängen, um das mediale Totemtier zu bestaunen und im Chor "Nein, wie süüüüß!" zu kreischen, kommt es zu Besucherstaus, die wiederum Unmut, Wut und Prügeleien unter frustrierten Zwangswartenden auslösen. Auch das ist nur neues Futter für die mediale Verwertungsmaschine; seitdem der "Knut" genannte Bär in den Rang einer Sensationsnachricht erhoben wurde, ist alles, das mittelbar mit ihm zu tun hat, selbst wieder eine Nachricht.

Mehrmals täglich gibt es neue Depeschen von Weltwucht und Bedeutung: Die Fotografin Annie Leibowitz reist aus den USA an, um den Bären zu fotografieren. Der provinzberliner Röchelsänger Frank Zander flanscht sich mit einem Lied über "Knut" an. Die "BZ" drückt ein "großes Knut-Fotoalbum" in den Markt und meldet das auf Seite eins - "Der Beweis: Knut liebt BZ". Alle Beteiligten, vom Bären abgesehen, sind volljährig. Und der von Hysterie unberührte Betrachter fragt sich angesichts der Geschrei-Offensive: Will denn in China gar kein Sack Reis mehr umfallen?

Offenbar nicht. Die Entschlossenheit, die neue Erfolgsmarke "Knut" bis zum letzten Cent kommerziell auszuwringen, könnte nicht größer sein. Als vor zwei Jahren, nach der Papstwahl, die Parole "Wir sind Papst!" ausgeschenkt wurde, lief das Devotionaliengeschäft auch nicht schlecht; der Knutkitsch aber scheint ungleich erfolgreicher zu werden als der Papst-Benedikt-Kitsch. Dem Papst haftet der Makel an, ein Mensch zu sein; zwar lässt der ehemalige Kardinal Ratzinger sich äußerst professionell vermarkten, aber mit einem Bären geht es doch besser. Die Bereitschaft des Publikums zu ehrlich empfundener, also komplett geheuchelter Zuneigung lässt sich bei einem "Knut" doch leichter und massenhafter herstellen als bei einem Papst.

Die Sprache, in der das Dauerspektakel präsentiert wird, ist eine Art Kinder-Eititei. "Bild" wünscht einen geistverlassenen "knuten Tag" und attestiert dem Bären ein "fröhliches Lachen" - da lacht dann eher der Zoologe. Dasselbe Blatt meldet über den "Knut" betreuenden Tierpfleger Thomas Dörflein: "Knuts Menschen-Papa gefällt auch den Frauen". "Menschen-Papa" - man muss es noch einmal sagen: All das sind Meldungen aus der Welt der Erwachsenen. Die, plakativmedial abgestumpft, ihre Restempathie auf ein Zootier schleudern.

Die Kehrseite des Kitsches ist die Grausamkeit. Der im Frühsommer 2006 zum Medienbären gemachte und "Bruno" genannte Braunbär wurde so lange konsequent entniedlicht, bis man ihn "zum Abschuss freigab", wie es dann hieß. "Bruno" hat hinter sich, was "Knut" erst noch blüht - sollte er, älter, größer und stärker geworden, einem der ihn bedrängenden Auf- und Zudringlinge einmal nach Eisbäreneinzelgängerart eine Bärentatzenschelle verabreichen. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich das Geschrei über die "blutrünstige Bestie" vorzustellen, erhoben von identisch denselben Medialmutanten, die vorher die Welt mit einer Schmuse- und Kuscheltierwelle von Tsunamistärke überschwemmten.

Und damit die fortschreitende Infantilisierung der Öffentlichkeit massiv vorantreiben. Es ist ja nicht nur die Gossenpresse, die das Publikum anspricht, als sei es im Kindergartenalter. Auch in öffentlich-rechtlichen Fernsehnachrichtensendungen wird man längst von guten Onkels und Tanten angeschnackt, als wäre man nicht fähig, einen komplexeren Sachverhalt zu verstehen oder eine unangenehme Nachricht psychisch zu verkraften. Man muss es Menschen wie beispielsweise Frau Slomka deutlich sagen: Wir sind nicht aus Debilien. Wir sprechen deutsch, in ganzen, richtigen Sätzen für erwachsene Menschen, und wir können, ohne bekochlöffelt zu werden, die Wahrheit vertragen. Und bitten darum, aber dringend.

QUELLE


gruß

jandark
Herasun
Klatschen Klatschen Respekt !!! Klatschen Klatschen

Auf jeden Fall tut es gut, zu hören oder zu lesen, daß noch nicht alle Menschen ********* sind!
Gonzo
„Die Knut-Show ist aus und vorbei“, betitelt die Welt Online einen Artikel über den Star des Berliner Zoos. Aus dem Eisbärenbaby sei ein Eisbärenteenager geworden – und der sei inzwischen schon so gefährlich, dass sein Pfleger Thomas Dörflein nicht mehr zu ihm ins Gehege dürfe.

Künftig werde Eisbär Knut nicht mehr zwei Mal täglich mit seinem Ziehvater vor den Besuchern im Berliner Zoo auftreten. Das Tier werde aber weiter auf der kleinen Anlage am Bärenfelsen zu sehen sein.

Kurz vor Ferienbeginn habe der Zoo dem großen Rummel um den ehemals kleinen Eisbären nun ein Ende gesetzt. Denn mit seinem Gewicht von knapp 50 Kilogramm habe sich Knut zu einer echten Gefahr für den Menschen entwickelt.

Die endgültig letzte Knut-Show, bei der Dörflein mit Knut im Gehege herumgetollt war und sogar mit ihm zusammen im Wassergraben geschwommen war, sei am gestrigen Sonntag gelaufen. Kurz zuvor hatte der Zoo den millionsten Knut-Besucher begrüßt.

Das Spektakel um den Eisbären hatte wahre Besucherscharen angelockt. Doch jetzt ist Knut kein niedliches Kuscheltier mehr, sondern ein gefährliches Raubtier.
Moon
Zitat:
Ausgestopfter Eisbär Knut lockt Besucher ins Naturkunde-Museum

Der ausgestopfte Eisbär Knut hat am Samstag zahlreiche Besucher ins Berliner Museum für Naturkunde gelockt. "So dicht waren wir noch nie dran. Die Gefühle sind gewaltig, es ist wirklich zum Heulen", sagte ein Ehepaar aus Berlin. Zahlreiche Fans des Bären kamen am ersten Ausstellungstag, um ihren Liebling zu sehen. Einige Knut-Fans und Tierschützer hatten den Plan, das im Alter von vier Jahren im März 2011 gestorbene Tier auszustellen, immer wieder kritisiert. Das Museum lässt die Bären-Plastik deshalb bewachen.

Quelle: ZDF-Nachrichtencenter http://www.heute.de

Geschmacklos ...
Adeodatus
Was ist daran Geschmacklos?
Moon
Das ist genauso geschmacklos wie der Lenin in seinen Mausoleum.

Gehören Tote "ausgestopft" ins Museum? Muss man mit einen toten Eisbären Geld verdienen?
Adeodatus
Der Vergleich mit Lenin und dem Eisbären hinkt, denn bei ersteren handelte sich die Einbalsamierung um einen Personenkult.

Museen verdienen nun einmal ihr Geld mit dem Ausstellen von Artefakten und oder durch das zur Schau stellen von ausgestopften Tieren Skeletten, Knochen etc. (egal ob menschliche oder tierische). In den meisten Naturkundemuseen befinden sich u.a. ausgestopfte Tiere die man nicht extra für die Präparation erlegt hat sondern Tiere die z.B. in Zoos verstorben sind. Daran ist rein formal nichts auszusetzen. Wenn man außer acht lässt das die Zoos in denen die Tiere ein Leben in einer Artfremden Welt ohne Freiheit fristen müssen geschmacklos sind , geschmacklos war ebenso der Kult der um diesen Eisbären betrieben wurde, und wider der Natur war das aufziehen des kleinen Bären um mit ihm Geld zu verdienen. All das hat vor dem Ableben des Eisbären Knut keinen so richtig gestört. Wir waren halt "Eisbär"!
Moon
Naja sooo sehr "hinken" tut es nun auch wieder nicht, es gibt da wirklich Unterschiede, schon klar ... der eine war ein Mensch (naja) und der andere ein Tier, Lenins "Pflege" kostet jählich etwa 1,5 Millionen US-$, mit dem Knut kommt man bestimmt "etwas" billiger weg.

Aber sonst? Beide sind tot und ist es nicht Natürlicher ein Lebewesen nach seinen Ableben irgendwie unter die Erde zubringen? Muss man denn aus soetwas noch unbedingt Kapital schlagen? Da könnte ja man gleich noch den Thomas Dörflein mit "ausstopfen" und mit ins Museum stellen, der war ja als sein Pfleger auch beliebt. nachdenklich
Adeodatus
Zitat:
ist es nicht Natürlicher ein Lebewesen nach seinen Ableben irgendwie unter die Erde zubringen?


Natürlicher wäre es die Tiere in ihrer eigentlichen Umgebung leben zu lassen, ihren Lebensraum zu schützen und sie nicht hinter Gittern oder Glas zur Belustigung der Menschen auszustellen.
Moon
Lebensraum schützen ... Zoo/ Tierpark ja oder nein? ... solche Einrichtungen gab es schon im Altertum (sogar im Sozialismus) ... aber das ist ein anderes Thema.

Aber was spricht für das "Zurschaustellen" eines toten Lebewesens, ausser das Geld?
Adeodatus
Der ausgetopfte Eisbär muss nicht leiden, was seine lebenden Artgenossen in den Zoos aber müssen. Eisbären in der Freiheit bewegen sich viel sie legen mehrere Kilometer am Tag zurück, in der Gefangenschaft stehen ihnen ein paar Meter zum Bewegen zur Verfügung. Ob der ausgestopfte Eisbär als Einnahmequelle dient entscheiden allein die Besucher des Museums wenn natürlich alle "Knutfans" dort hingehen um "Ihren" Knut zu sehen ist dies natürlich eine Zurschaustellung für Geld. Ansonsten ist eben nichts gegen das Ausstopfen im allgemeinen zu sagen. Ich meine es hat sich bisher auch niemand großartig über die Ausstellungen eines Gunther von Hagen aufgeregt, in denen sterbliche Überreste von Menschen und Tieren allein zu kommerziellen Zwecken ausgestellt.
Moon
Zitat:
entscheiden allein die Besucher
... nicht nur.

Die Museumsleitung hat auch einen Anteil daran, würde man soetwas nicht ausstellen, dann gäbe es auch keine Besucher.
Naja was solls, Du hast schon recht ... man muss ja nicht reingehen.