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holgersheim hat am 23. September 2024 um 18:44 Uhr folgendes geschrieben:
Wie lässt sich politische Bildungsarbeit gegen Hass im Netz gestalten? |
Das versuche ich doch hier im Forum vorzuführen. Wenn sich hier einige nicht näher genannte Diskutanten mit Hass und Hetze auf den politischen Gegner stürzen, dann nehme ich mir hin und wieder die Zeit, um mit sachlichen Argumenten entgegenzutreten, ohne zum Beispiel eine Eskalation mit Schimpfworten zuzulassen.
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holgersheim hat am 23. September 2024 um 18:44 Uhr folgendes geschrieben:
Holgersheim der sich besorgt fragt, ob das für dich auch alles Hetzseiten sind. |
Danke für den Hinweis auf diese Sammlung. Nö, diesen Begriff würde ich nach erstem Überfliegen der Inhalte nicht verwenden.
Habe mal kurz hinein geschaut, was hier gesammelt wurde. Meine erste Stichprobe ging hier hin:
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#vrschwrng
Durch das Internet und Soziale Medien haben insbesondere politische Verschwörungstheorien und Desinformationen in den vergangenen Jahren stark an Sichtbarkeit gewonnen. Extremistische und populistische Kräfte nutzen verschwörungstheoretische Narrative, um Gesellschaften weiter zu polarisieren, Spannungen zu erzeugen und Teilöffentlichkeiten zu kreieren. |
Zu diesem Thema habe ich mir das dazu gehörige Toolkit heruntergeladen und die Arbeitsblätter angesehen. Pädagogisch halte ich diese Stichprobe für äußerst fragwürdig.
Im Arbeitsblatt 1 des Themas "
GRUNDWISSEN ÜBER VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN" fallen die Autoren sofort mit der Tür ins Haus und lassen die Teilnehmer einige Fragen zu Verschwörungstheorien beantworten. Könnte man ja später machen. Aber mein Kritikpunkt: Wenn jemand Grundwissen zu diesem Thema vermitteln will, dann müssen am Anfang immer die Grundlagen definiert werden. Damit stellt man einerseits sicher, dass die Teilnehmer die folgenden Fragen auch verstehen. Und man vermeidet, dass man wegen unterschiedlichem Verständnis der Begriffsdefinitionen aneinander vorbei redet und womöglich in Streit gerät.
Es fehlt
(jedenfalls habe ich es nicht gefunden) die
Begriffsdefinition einer Verschwörung:
Unter einer Verschwörung versteht man eine konspirative Vereinigung oder Verabredung zum Nachteil der Allgemeinheit.
Als Beispiel einer solchen Verschwörung nutze ich sehr gerne die Gruppe von 19 Entführern, die sich verschworen hatten, um vier Flugzeuge zu entführen und ins WTC und das Pentagon zu fliegen.
Zusätzlich sollte noch geklärt werden,
was man unter einer Verschwörungstheorie versteht bzw. was ein Verschwörungstheoretiker ist.
Verschwörungstheoretiker sind Leute, die eben nicht an diese Verschwörung dieser 19 Al-Quaida-Leute glauben.
Gerne werden die Begriffe "Verschwörungstheorie" und "Verschwörungstheoretiker" auch dazu verwendet, um den jeweiligen politischen Gegnern die Legitimation abzusprechen, ohne sich inhaltlich mit deren Argumenten auseinandersetzen zu müssen.
Erst wenn diese begrifflichen Grundlagen geklärt sind, kann man Workshop-Teilnehmer mit den weitergehenden Fragen konfrontieren. Warum verzichten die Autoren hier Begriffsdefinitionen? Mit dem von ihnen gewählten Namen "
Good-Practice-Sammlung" kann ich deshalb nicht einverstanden sein.
Mein Urteil: Eine brauchbare Zuarbeit, die gern zur Kenntnis nehmen sollte, die man allerdings keinesfalls so ambivalent einsetzen darf, wie von den Autoren beabsichtigt.
Auf eine weitergehende Sichtung und Kommentierung der Materialien verzichte ich vorerst.
Pfiffikus,
der in diesem Zusammenhang ganz sicher auf
eine aktuelle Verschwörungstheorie eingehen würde