Bernhard P.
Generalstreik
Griechen rebellieren gegen Brüsseler Spardiktat
In Griechenland startet ein gigantischer Generalstreik: Die Flughäfen machen dicht, Staatsdiener erscheinen nicht zur Arbeit, landesweit wird demonstriert. Dabei sieht die Bevölkerung ein, dass die Regierung sparen muss. Ihr Unmut richtet sich gegen die Vorgaben der EU - und gegen Deutschland.
weiterlesen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unterne...,679811,00.html
Quelle:
www.spiegel.de
grenzer
Zunächst einmal hätten die EU-Mitgliedsstaaten Grund auf Griechenland sauer zu sein, weil sie jahrelang von diesem Land hinters Licht geführt wurden.
Wenns Ihnen nicht passt, dann können sie gerne aus der EU austreten und den Euro wieder abschaffen. Dann wäre dessen Stabilität wenigstens aus der Richtung nicht mehr gefährdet.
Mit ihren Streiks schaden sich die Griechen letzlich nur selber. Aber bitte, lasst sie machen.
Bernhard P.
Zitat: |
grenzer hat am 26. Februar 2010 um 07:23 Uhr folgendes geschrieben:
Mit ihren Streiks schaden sich die Griechen letzlich nur selber. |
Wieso? Das verstehe ich nicht.
grenzer
Das ist mir klar, dass du das nicht verstehst. Dafür fehlt dir das Vermögen Zusammenhänge zu erkennen.
Lies den von dir zitierten Beitrag mal richtig durch und nicht nur die Zwischenüberschriften.
Bernhard P.
Es muss doch für eine Behauptung auch eine Erklärung geben. Zu sagen "Wenns den Griechen nicht passt mit der EU können sie wieder austreten", ist mir da ein bischen nichtssagend.
Der Sinn der europäischen Union soll es doch sein Völker zusammenzuführen anstatt sich schwächelnde Mitglieder zu entledigen.
Das Ganze hat doch sicher ganz andere Ursachen.
RudiRatlos
Das Brüsseler Spardiktat ist schmerzlich aber notwendig. Man kann der EU vorwerfen das sie wider besseren Wissens die Griechen unbedingt aufnehmen wollte, nicht eher die Notbremse gezogen zu haben.
Das Dilemma des drohenden Staatsbankrottes haben aber die Politiker in Griechenland zu verantworten indem sie viele Jahre dem eigenen Volk per Auslandskrediten Geschenke verteilten welche nicht gegenfinanziert waren.
Wenn nun gestreikt wird dann doch bitte mit dem Ziel die eigenen Verantwortungsträger zum Teufel zu jagen.
Alles andere bringt nichts da die EU eventuell gezwungen wäre die Griechen den Euro zu versagen. Was diese allerdings nicht tun wird da dies ein Scheitern des Euro signalisieren würde.
Bei anderen "Wackelkandidaten" schaut man nun schon genauer hin.
Digedag
Zitat: |
Fuchs Bernie hat am 26. Februar 2010 um 07:50 Uhr folgendes geschrieben:
Der Sinn der europäischen Union soll es doch sein Völker zusammenzuführen anstatt sich schwächelnde Mitglieder zu entledigen. |
Hmm... Die Griechen wären nie aufgenommen worden, wenn sie die Bilanz nicht gefälscht hätten.
Nicht ohne Grund gab es Richtlinien an die sich zu halten ist. Für mich ist das wie Falschspiel und was dann mit dem Betroffenen passiert muss ich dir nicht erläutern.
gastli
Sahra Wagenknecht
Heute die Griechen, morgen wir?
Für die Bundesregierung ist klar: Damit sich Banken an der Spekulation auf einen Staatsbankrott Griechenlands eine goldene Nase verdienen können, müssen die Löhne und Renten der griechischen Bevölkerung brutal gekürzt und die Verbrauchssteuern erhöht werden. Mit dieser Erpressungspolitik macht Kanzlerin Merkel erneut deutlich, wer ihrer Meinung nach für die Krise bezahlen soll. Diese Politik dürfen wir aus eigenem Interesse nicht akzeptieren. Die verbreitete Behauptung, die Griechen hätten über ihre Verhältnisse gelebt, ist falsch und wird sich schon morgen gegen Arbeitslose, Beschäftigte und Rentnerinnen und Rentner in Deutschland richten.
Die von Westerwelle, Sarrazin & Co. betriebene Hetze gegen Arme bietet bereits einen Vorgeschmack darauf. Gleiches gilt für die dreiste Forderung aus den Reihen der CDU, Griechenland solle seine Unternehmen, Gebäude oder sogar Inseln verhökern, damit die überzogenen Ansprüche der Gläubiger bedient werden können. Diesem Privatisierungswahn muss Einhalt geboten werden, indem wir auch in Deutschland gegen die zynische Bereicherungspolitik zugunsten einer reichen Finanzelite protestieren. Die nächste Gelegenheit dazu ist am 20.März, wenn in Essen unter dem Motto „Wir zahlen nicht für eure Krise! Zwingen wir die Profiteure zur Kasse!“ demonstriert wird.
* Schmerzliche Worte für Kapitalismusapologeten deren Motto heißt: Mit Vollgas gegen die Wand!
Schmor
Sollte an den Reden der Trojaner doch was Wahres sein ? Sagte damals einer :" Ich trau den Griechen nicht, am meisten wenn sie schenken ! Ein griechisches Geschenk und kein Betrug verborgen ?" Aber das ist hunderte Jahre her und sicher nur eine Sage, ich hab`s nur mal so gelesen.
gastli
SpOn hat heute eine ganz tolle Schlagzeile im Angebot:
Absturz der griechischen Wirtschaft - Erst Depression, dann Explosion.
Wegen der katastrophalen Lage der griechischen Wirtschaft und einen gigantischen Einbruch der Wirtschaftsleistung. Der Artikel bringt die Schärfe des Absturzes mit dem Sparprogramm der griechischen Regierung in Verbindung, tut dabei jedoch so, als ob es vom Himmel gefallen wäre und es keine ursächliche Verbindung gebe. Damit beweist der Spiegel wieder einmal jenes phänomenal kurze Gedächtnis, das genau diesem "Qualitätsjournalismus" zu eigen ist.
Deutschland mit seiner überdimensionalen Exportwirtschaft, als Mitverursacher, steht daneben und schaut zu, als ob uns das nicht anginge. Die griechische Wirtschaft besteht zu 70% aus Binnenmarkt. Hier ist es umgekehrt. Beides wird nicht funktionieren.
gastli
Unmut in Griechenland über Sparprogramm. Viele Griechen sind sauer: Die Löhne sinken, sie müssen sparen, die Wirtschaft schrumpft, die Preise steigen – alles Folgen des drastischen Sparprogramms der Regierung. Der Unmut im Land wächst. Gewerkschaften kündigen bereits einen heißen Herbst in Griechenland an.
[Tagesschau.de; 28. August 2010]
* Es ist inzwischen schon fast die Regel, dass die Sozis die Drecksarbeit übernehmen müssen, um die Folgen der Sauwirtschaft konservativer und neoliberaler Vorgängerregierungen zu beheben. Unter Mitterrand in Frankreich war es nicht anders, unter Blaire in Großbritannien nicht und unter Schröder in Deutschland auch nicht. Und wenn man mal die US-Demokraten als amerikanisches Pendant europäischer Sozis nimmt, spielten Clinton und spielt Obama keine andere Rolle. Ist die Drecksarbeit vollbracht, werde die Sozis als kleines Dankeschön schnurstracks abgewählt – auf dass konservative und neoliberale Regierungen ihr Werk des Ausblutens des Staates durch permanente Steuergeschenke für die Reichen weiterführen können.
Und die Moral von der Geschichte? Es gibt keine. Der Kapitalismus ist amoralisch per se. Wer wissen will, wie er funktioniert, muss einem Westerwelle nur ins Gesicht sehen.
die_gute_fee
Zitat: |
gastli hat am 28. August 2010 um 13:25 Uhr folgendes geschrieben:
Und die Moral von der Geschichte? Es gibt keine. Der Kapitalismus ist amoralisch per se. Wer wissen will, wie er funktioniert, muss einem Westerwelle nur ins Gesicht sehen. |
Ich glaube kaum, dass das in Westerwelles Gesicht steht. Und wenn dann auch in dem von Steinmeier, Gysi und all den anderen. Wahrscheinlich auch in deinem oder meinem.
Und im "amoralischen" Kapitalismus spielen Gewerkschaften und "Sozis" auch brav mit. Da kannst du sonstwie am Spitzensteuersatz schrauben oder Vermögenssteuern einführen - das ändert am Grundproblem gar nichts. Was du und deine Kollegen wollen, ist ein starker Staat. Da kann ich drauf verzichten, zumal es nicht funktioniert und nichts am Grundproblem ändern wird.
Herasun
Zitat: |
die_gute_fee hat am 28. August 2010 um 14:11 Uhr folgendes geschrieben:
....... Da kann ich drauf verzichten, zumal es nicht funktioniert und nichts am Grundproblem ändern wird. |
Leider hast du vergessen, das Grundproblem beim Namen zu nennen.
Und uns deine Gedanken zur Lösung desselben mitzuteilen.
die_gute_fee
Zitat: |
Herasun hat am 28. August 2010 um 21:34 Uhr folgendes geschrieben:
Leider hast du vergessen, das Grundproblem beim Namen zu nennen.
Und uns deine Gedanken zur Lösung desselben mitzuteilen. |
Sorry, ich dachte der Bezug auf gastli reicht.
Kapitalismus ist - etwas plakativ ausgedrückt - das Grundproblem.
Und eine Lösung kenne ich auch nicht.
gastli
Griechische Wirtschaft schrumpft dank Sparprogramm.
[Tagesschau; 8. September 2010]
* War knüppeldummer neoliberaler Kaputtsparpolitik je anderes zu verdanken? Und was wohl Folge der aufgrund der Schrumpfung der Wirtschaft analog schrumpfenden Steuereinnahmen sein wird?
Man rate.
gastli
[
sein]
Ziviler Ungehorsam: Die Griechen zahlen nicht mehr
"Ich bezahle nicht!" kann man derzeit auf tausenden Aufklebern in Athen lesen. Eine Welle zivilen Ungehorsams scheint sich im Lande auszubreiten. Der Grund: Die griechische Regierung hat beschlossen, die katastrophale Lage der Staatsfinanzen durch Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Bevölkerung auszutragen. Und die hat keine Lust mehr drauf. Ganze fünf Generalstreiks haben die Griechen schon auf die Beine gestellt, um gegen die sozialen Einschnitte zu protestieren. Gerade in Athen kochte die Stimmung teilweise hoch - es hat die Regierung bisher nicht beeindruckt. Jetzt geht der Protest einen anderen Weg: 'Wenn wir alles bezahlen sollen, dann bezahlen wir jetzt eben gar nichts mehr', könnte die Logik dieser neuen Aktion lauten.
So zahlen immer mehr Griechen keine Autobahnmaut mehr und fahren schwarz mit öffentlichen Verkehrsmitteln. In Athen wurden viele Fahrscheinentwerter von Aktionisten gleich so präpariert, dass ein Entwerten der Fahrscheine unmöglich ist. Auf den Autobahnen werden die Schranken der Maut-Stellen nun per Hand geöffnet. Das Gefühl der Ohnmacht gegenüber jahrelanger Fehlpolitik scheint in entschlossenen Trotz und massenhaften Ungehorsam umzuschlagen. Und die Polizei sieht vorerst zu.
Die Aktion hat es schon bis in die staatlichen Krankenhäuser geschafft, wo Ärzte die in Griechenland üblichen Bezahlschalter für die Behandlungspauschale blockieren und so ihre eigenen Patienten daran hindern, zu zahlen.......
* Absolute Spitze. Was für wunderbare Menschen dieses Land hat.
Der Michel verschläft dagegen den politischen Wahnsinn der ihn umgibt. Wenn dem Deutschen die Entscheidung zwischen Pest und Cholera aufgezwungen werden soll kommt von ihm:
!Kann ich beides haben?!
Meister
Zitat: |
gastli hat am 03. März 2011 um 07:00 Uhr folgendes geschrieben:
So zahlen immer mehr Griechen keine Autobahnmaut mehr und fahren schwarz mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Wer will den auch mit Deutschen Steuermitteln umher kutschen, dann lieber griechen.
Frettchen
gastli
Moody's stuft Griechenland weiter herab. Angesichts großer Zweifel über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit des Landes herabgestuft. Sie senkte die Bonitätsnote um drei Stufen und bewertete den Ausblick weiter negativ. Griechenland reagierte mit Empörung auf die Bewertung.
[Tagesschau.de; 7. März 2011]
* Angesichts der in Griechenland erbarmungslos durchgezogenen Sparmaßnahmen und vor allem wegen des EU-Rettungsschirms ist die Gefahr, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückbezahlt, etwa so groß wie die, dass jemand beim kacken von einem Blitz erschlagen werden könnte.
Also muss es einen anderen Grund geben, warum die Kapitalhurenvermittlungsagentur Moody’s Griechenlands Kreditwürdigkeit herabgestuft hat? Denn, nur dann steigen die Zinsen, die Griechenland für neue Kredite und die Refinanzierung alter bezahlen muss – nur so also kann
das griechische Volk noch übler ausgebeutet werden.
Nur so funktioniert ja auch das widerliche System in dem .....
Übrigens bin ich aus diesem Grunde nicht dafür, dass das Gefängnis von Guantanamo geschlossen wird [was ja vermutlich eh nicht geschieht]. Da wäre dann Zeit für einen kompletten Austausch der Gefangenen. Es sollte Platz geschaffen werden für das Gesindel von Moody’s & Co.
RudiRatlos
Ob man den Griechen nun ihre Drachmen wiedergeben sollte damit es ihnen endlich besser geht?