Generalstreik - Griechen rebellieren gegen Brüsseler Spardiktat

gastli
Zitat:
„Griechenland ist seit 2010 überschuldet. Ein überschuldetes Land braucht nicht noch mehr Schulden, sondern endlich einen echten Schuldenschnitt. Wahrscheinlich weiß das auch Kanzlerin Merkel. Sie kann es nur nicht zugeben, denn es wäre das Eingeständnis, dass ihre Totsparpolitik gescheitert ist und sie viele Milliarden Euro an Steuergeld völlig sinnlos verschleudert hat. Nur wenn die griechische Wirtschaft wieder wächst, können auch Schulden bezahlt werden. Diese simple Logik wird leider auch beim dritten Kredit- und Kürzungspaket für Griechenland missachtet“, kommentiert Sahra Wagenknecht Äußerungen der Kanzlerin, nach denen es einen Schuldenschnitt für Griechenland nicht geben werde. Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Ohne Schuldenschnitt wird die griechische Schuldenquote im nächsten Jahr schon den Rekordwert von 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschreiten und bis zum Jahr 2030 nicht unter 120 Prozent sinken, so die offizielle Prognose der Gläubiger, die bislang stets zu optimistisch war. Die Rückzahlungen lediglich zu strecken, wie es Merkel vorschlägt, wird das Problem der Überschuldung nicht lösen, sondern das Elend nur verlängern. Statt Griechenland auf Dauer in eine Schuldenkolonie zu verwandeln und noch die Enkel für die Fehler der Rettungspolitik büßen zu lassen, sollte die Kanzlerin endlich Vernunft annehmen. Voraussetzung für eine Lösung der Krise sind ein Schuldenschnitt, ein Ende der unsozialen Kürzungsdiktate und ein Aufbauprogramm für Griechenland sowie ein Abbau der extremen Ungleichgewichte in der Eurozone über höhere Löhne und Renten in Deutschland.“

[Quelle: Fraktion DIE LINKE]

86 Milliarden
Für wen?
Wenn man sich die Aufteilung genauer anschaut, dann kommt einem schon die Frage hoch – wer bekommt eigentlich die Milliarden in den Hals gekippt?

Zitat:
Hiervon werden 54,1 Milliarden Euro für den Schuldendienst, rund sieben Milliarden Euro für den Abbau von Zahlungsrückständen, 7,6 Milliarden Euro zum Aufbau von Reserven und bis zu 25 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung von Banken benötigt.


Schreibt die Regierung.
Weiter:

Zitat:
Der Auszahlungsbetrag von 26 Milliarden Euro solle aus zwei Sub-Tranchen bestehen: 16 Milliarden sollen insbesondere für die kurzfristig anstehenden Rückzahlungsverpflichtungen Griechenlands gegenüber externen Gläubigern verwendet werden. Zehn Milliarden Euro sind für die Rekapitalisierung und Abwicklung von Banken vorgesehen.
...
Zur Ausgestaltung der Griechenland-Hilfe heißt es, diese werde in Form eines Darlehens gewährt, das bis zu 86 Milliarden Euro betragen könne, „abzüglich einer erwarteten Beteiligung des IWF“. Die maximale durchschnittliche Laufzeit der Darlehnstranchen soll 32,5 Jahre betragen.

[Quelle: Deutscher Bundestag]

Man kennt nicht mal genau das Wetter von morgen, aber was in 32,5 Jahren sein wird dies scheint berechenbar zu sein.
Eine Frage noch:
Was haben die Menschen in Griechenland von den Milliarden?
orca
Zitat:
gastli hat am 18. August 2015 um 22:10 Uhr folgendes geschrieben:
aber was in 32,5 Jahren sein wird dies scheint berechenbar zu sein.


Klar, so wie in einem anderen Land, in dem vor 25 Jahren das Eigentum des Volkes einer Treuhandgesellschaft übergeben wurde, um es dem Finanzkapital für lau (manchmal mit Zulage) hinterherzuschmeißen. Damals wurden blühende Landschaften berechnet.

Und siehe an: überall, wo früher triste Betriebe, Bahnanlagen u.s.w. standen, blühen jetzt richtige öko-bio-Landschaften, ohne daß sich menschliche Hände in deren Entwicklung enmischen. Die Samen, welche 1990 dank der lieben Brüder und Schwestern im Westen gesät wurden, sind inzwischen zu stattlichen Bäumen herangewachsen. Und sogar die scheuen Wölfe fühlen sich wieder wohl, wo früher Braunkohlenbagger und NVA-Panzerketten lärmten.

Warum sollte sich diese Erfolgsgeschichte mit der Treuhand in Griechenland, wie sie jetzt beschlossen ist, nicht wiederholen? Naja, das mit den Wölfen wird vielleicht nichts, aber man könnte ja vielleicht alternativ durch Privatisierung der letzten Reste des Gesundheitswesens ein paar mittelalterlichen Seuchenerregern wieder zu einem Endemiegebiet verhelfen. Das würde auch jeden Griechenlandurlaub wieder viel spannender machen.
61diddi
Hallo Leute,

was in 32,5 Jahren sein wird, will ich mir nicht vorstellen.
Da ich den Zettel so gut wie schon am Zeh hab, könnte es mir egal sein.
Ich habe jedoch Kinder und Enkelkinder und so ist es mir nicht egal.
Griechenland ist die Blaupause für uns alle, schaut genau hin und zieht die richtigen Schlüsse daraus.

Die Uhr steht 3 vor 12!!!
Meta
Wie wäre der richtige Schluss?
Einst: Kommt die DM nicht zu uns gehen wir zu ihr. <> Heute: Wer uns die Mark wieder bringt den wählen wir.
61diddi
Der richtige Schluss wäre:

Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

- Karl Liebknecht -


Meta,

ich glaube, damit habe ich Dich jetzt überfordert.
Aber tröste dich, Du gehörst der Mehrheit an, die mit diesem Satz nichts anfangen kann, leider.
Ja und deshalb möchte ich ein Blick in die Zukunft gar nicht erst wagen.
orca
Zitat:
61diddi hat am 19. August 2015 um 12:05 Uhr folgendes geschrieben:
Ja und deshalb möchte ich ein Blick in die Zukunft gar nicht erst wagen.


Na, das ist ganz einfach und gilt für Griechenland wie überall auf der Welt: ein menschenwürdiges Leben durch Vernichtung des Finanzkapitals und Entsorgung seines arbeiterfeindlichen Marionettenstaates oder fortgesetzter materieller wie geistig-kultureller Niedergang, Rundumüberwachung, Terror und Krieg.

Noch vegetieren die Meisten blöde, faul und feige vor sich hin und hoffen (wenn sie doch mal nachdenken), es werde schon nicht so schlimm werden (wie sie das in den 30er Jahren ja auch taten), aber auch die Angst und Unzufriedenheit nehmen zu. Weshalb der Staat mittels seiner verfassungsschutzgesteuerten Faschisten ja auch die "Wutbürger" und "Asylkritiker" trug, welche den Haß des unzufriedenen tumben Mobs von den Verursachern zu den Opfern umlenken.

Es liegt an denen, welche die Gesellschaft und ihre Entwicklung verstehen, den bisher unverständigen Regimeopfern zu vermitteln, daß und warum die Mißstände und Verbrechen im Kapitalismus unvermeidlich sind und NUR die Beseitigung des Kapitalismus die einzige Lösung ist und nicht etwa die "Wahl" sozialdemokratischer Marionetten des Kapitals wie Syriza.

Die Griechen machen gerade diese Erfahrung und haben glücklicherweise die großen, kampferprobten und im Volk verankerten Organisationen KKE und PAME, welche den einzigen Ausweg aus der Krise und den Schulden immer wieder deutlich machen. Hierzustaate sieht's da momentan, kurz- und mittelfristig schlecht aus. Um so rascher und umfangreicher wird hier der faschistische Mob durch den Staat und seine Medien verhetzt, (auch mit den staatlichen Terrorinstrumenten) vernetzt und radikalisiert. In Griechenland versucht das Finanzkapital das zwar auch, wie das organisierte Zusammenwirken von Polizei und Faschisten gegen staatskritische Demonstrationen zeigte - allerdings weitgehend erfolglos.
Meta
http://www.focus.de/finanzen/news/staats...aid_769470.html
Zitat:
Fünf Experten reden Klartext
Die Wahrheit über den Euro-Crash

In der Euro-Krise wird viel getrickst. Fünf Experten haben sich der Wahrheit verschrieben. Für FOCUS Online erklären sie, was beim einem Euro-Crash auf uns zukommt – und dabei geht es nicht nur ums Geld.


„Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen“ – das Zitat stammt von US-Präsident Abraham Lincoln. Europas Politiker sollten sich an diese Worte halten. Eine Währung ist für den Bürger da. Der Euro steht nicht über den Rechten der Bürger. Doch genau daran arbeiten die Regierungen nach Ansicht von Experten mit dem Euro-Rettungsschirm.


http://www.focus.de/politik/ausland/grie...id_4893407.html
Zitat:
Griechenland-Krise
Tsipras erklärt Rücktritt
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat soeben seinen Rücktritt erklärt. Neuwahlen sind für den 20. September angesetzt. Mehr Informationen in Kürze bei FOCUS Online.
orca
Zitat:
Fünf Experten haben sich der Wahrheit verschrieben. Für FOCUS Online erklären sie


Soso, in einer der großen Propagandaschleudern des Finanzkapitals erklären von der Propagandamaschinerie zu solchen erklärte "Experten" die WAHRHEIT.

So wie Rosenberg, Goebbels und Augstein.
gastli
Hurra, Hurra es ist geschafft.
Unter dem allfälligen Label Griechenlandrettung wurde das internationale Großkapital wieder einmal gerettet.
Gleichzeitig die Schuldenlast der Griechen erneut erhöht.
Keine Sorge, Griechenland erhält von den ganzen Hilfsmilliarden natürlich keinen Cent.
Alles Geld wird gebraucht um alte Kredite, die Griechenland aufgezwungen wurden, abzuzahlen.
Es ist übrigens auch schon ein viertes Hilfspaket für Griechenland - äh das internationale Großkapital geplant.
Ist es nicht schön.
Griechenland zahlt die Zinsen auf seine Kredite und um sie zahlen zu können bekommt Griechenland neue Kredite.
Dazu wird auch noch alles Geld das Griechenland erwirtschaftet verwendet und alles Vermögen das Griechenland besitzt - also der Staat nicht die superreichen Griechen - zu billigsten Preisen oder gar umsonst verramscht, damit Griechenland nie wieder hochkommen kann.
Aber damit ist bewiesen, dass der Kapitalismus funktioniert.
Die Ratingagentur Fitch stuft Griechenland von totalem Ramsch (CCC) auf weitgehenden Ramsch (CC) hinaus.
Der Kapitalismus funktioniert wirklich.
Man muss nur dran glauben.
Aber jetzt glauben erst mal die Griechen dran.
Und wie die dran glauben müssen.
Das wird bei einigen bis zum Hungertod gehen, aber der Kapitalismus funktioniert.
Dann kommen natürlich auch irgendwann die deutschen Steuerzahler ran.
Also die arbeitenden Menschen.
Nicht die Besitzer.
Steuern zahlen ja heute schon nur noch die arbeitenden Menschen.

Meta
Varoufakis erscheint mir in Europa wie der Suppenkasper, welchem die europäische Suppe nicht mehr schmeckt.
Siehe:
http://www.bild.de/politik/ausland/yanis...63988.bild.html


Meta
Es geht um das Staatsziel vereintes Europa, welches sich Deutschland auf die Fahne geschrieben hat (Art. 23 GG).
http://www.bdvr.de/index.php/id-20122013...-rs_2012-02.pdf
orca
Zitat:
Meta hat am 24. August 2015 um 10:07 Uhr folgendes geschrieben:
Es geht um das Staatsziel vereintes Europa


Womit gemeint ist: Ein imperialistisches Europa mit der Führungsmacht Großdeutschland, ein paar notwendigerweise bevorzugten Vasallen (F, GB) und dem Rest rechtloser Kolonien (GR, I, IRL. E, P ...).

Wobei ein wenig vernachlässigt wird, daß Europa bis zum Ural geht und man also entweder das größte europäische Staatsgebiet ausklammern oder einen großen Teil Asiens miterobern muß.

Denn nichts Anderes als Eroberung durch das faschistische Großdeutschland ist beabsichtigt. Vermutlich dachten die USAmerikanischen Autoren des Besatzerdiktats mit dem Spitznamen Grundgesetz (entgegen jeder Realität manchmal sogar Verfassung genannt), sie könnten das schon mehrfach als hemmungslos verbrecherisch und raubgierig in Erscheinung getretene großdeutsche Finanzkapital dauerhaft unter Kontrolle halten.

Das war wohl nix.
gastli
Griechenland.
Ihr müsst nicht unter euren Schulden ersticken.
Seid einfach mit Faschisten befreundet.
Fangt einfach einen nicht ganz so offenen Krieg mit Russland an, und euch werden nach und nach die Schulden erlassen!
Pfiffikus
Zitat:
gastli hat am 28. August 2015 um 08:20 Uhr folgendes geschrieben:
Fangt einfach einen nicht ganz so offenen Krieg mit Russland an, ...

Hä? Was? Wo?

Wer fängt denn einen Krieg mit Russland an?
Wo ist irgendwo ein Quadratmeter Russisches Territorium vom Krieg betroffen?
Wo ist irgendwo ein Quadratmeter Russischen Territoriums besetzt?


Pfiffikus,
der offenbar irgendwas verpasst haben muss
orca
Zitat:
Pfiffikus hat am 28. August 2015 um 15:12 Uhr folgendes geschrieben:
Pfiffikus,
der offenbar irgendwas verpasst haben muss


Wer könnte da widersprechen. Um den Zeitraum des Verpaßten einzugrenzen: Kannst Du Dich noch an Deine Schuleinführung erinnern?
Meta
€ und Krisen:


gastli
Die Wähler in Griechenland haben gestern Syriza erneut zur stärksten Fraktion im Parlament gemacht.
Klar daneben lagen einmal mehr die Umfrageinstitute, die ein enges Rennen vorausgesagt hatten.
Tsipras wird die Koalition aus Syriza und Anel aber fortsetzen.
gastli
Zitat:
Krise und kein Ende: Nur jeder dritte Grieche ist noch erwerbstätig – und die Renten sinken. Und nur jeder zehnte Erwerbslose bekommt staatliche Hilfe.

[Quelle: www.tagesspiegel.de/politik/armut-in-gri...r/12645408.html]

Wie sollte knüppeldumme Kaputtsparpolitik, durchgepeitscht von knüppeldummen Neoliberalen, zu einem Ende der griechischen Wirtschaftskatastrophe führen und nicht vielmehr zu ihrer permanenten Verstärkung?
Meta
Der € soll, wie bei seiner Einführung, nur 0,8$ wert sein, dann dürfte es Griechenland doch schaffen. Damit sinkt der € von 1,40$ auf 0,80$.

Der Euro galt seit dem Jahr 1999 als Buchgeld; er wurde am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt.




Wertentwicklung des €


Von 2004 bis 2015 hielt sich der €-Kurs über 1,20€/$, das sind 11 Jahre. Noch nie stand er € bisher tiefer. Nun wird er wohl zu seinen Anfängen zurückkehren. Zur Einführung lag er bei 90ct/€, sank dann in 2 Mo. auf ca. 86ct/€ ab um dann langsam bis 7 2002 auf 1€/$ anzusteigen. So schwankte er bis Ende 2003, von da stieg er bis Mitte 2004 auf 1,15$/€ und schwankte um diesen Betrag bis Ende 2004. Dann sieg er auf 1,20$/€ und schwankte über diesen Betrag bis Ende 2005 um wiederum schwankend sich bei 1,28$/€ einzupegeln. Bis zu Finanzkrise 2008 stieg er dann auf über 1,55$/€ Wirtschaftskrise. Bis zur jetzigen Krise schwankte der € zwischen 1,25 bis 1,50$/€.

Ich vermute die 80ct/€ werden wir noch sehen ehe es wieder bergauf mit der Währung, nicht jedoch mit der Kaufkraft geht. Diese wird in den nächsten Jahren weiter rapide sinken.
gastli
Zitat:
Studie über Hilfsprogramme: Milliardenkredite für Griechenland retteten vor allem Banken
Griechenland kommt trotz aller Hilfsprogramme nicht aus der Krise. Ein Grund dafür: Weniger als fünf Prozent der Milliardenkredite kamen laut einer Studie im Haushalt an - mit dem Rest wurden europäische Banken gerettet.
[Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale...-a-1090710.html]

Hätte uns das doch nur jemand vorher gesagt!
Der griechische Finanzminister zum Beispiel!